Decke durch Lackschicht suboptimal geworden - korrigierbar?

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Decke durch Lackschicht suboptimal geworden - korrigierbar?

#1

Beitrag von Fuchs » 19.04.2022, 14:45

Hallo zusammen,

ich hatte ja bei meiner OM per "Brennpeter" ein Country-Motiv auf die Decke gebrannt.
IMG_6949.jpg
Als der Korpus insgesamt so weit fertig war habe ich Klarlack aufgetragen, auch auf die Decke.
Nun ist leider das Motiv, wie auf den Bildern zu sehen ist, sehr schlecht erkennbar. Kurzum, mir gefällt das so nicht.
IMG_7081.JPG
IMG_7080.JPG
Frage also: kann man das wieder gerade biegen? Also, z.B. den Klarlack wieder runterschleifen? Oder, oder oder...

Danke und Gruß,
Axel

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Re: Decke durch Lackschicht suboptimal geworden - korrigierbar?

#2

Beitrag von bea » 19.04.2022, 21:38

Beim Schleifen sehe ich die Gefahr, dass man ganz schnell zu tief schleift und zumindest die feineren Linien beschädigt.
Was ist das für ein Lack? Kann man ihn anlösen und abschaben? Oder müsste man ihn ggf mit der Ziehklinge abhobeln (klingt schlimmer als es ist)?
Was willst Du machen, wenn es nicht gut genug gelingt, entweder weil sichbare Spuren des Lacks verbleiben - es wird z.B. fleckig, weil der Lack stellenweise zu tief eingezogen ist oder weil beim Entfernen des Lacks zu viel von der Zeichnung beschädigt wird? Für diesen ja gar nicht so unwahrscheinlichen Fall würde ich bereits im Vorfeld ein Konzept machen.
LG

Beate

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Re: Decke durch Lackschicht suboptimal geworden - korrigierbar?

#3

Beitrag von Fuchs » 20.04.2022, 12:23

Danke für die Rückmeldung.
Das etwas zu tief schleifen und beschädigen der kleineren Linien ist kein Problem, das kann ich "nachbrennen".
Okay, eine fleckige Decke wäre nicht so schön. Würde ein Ölauftrag da helfen?
Fleckig heisst ja dann, das an einigen Stellen der Lack komplett weggeschliffen wurde und an anderen Stellen er so tief sitzt, dass man da nicht herankommt. Da wüsste ich echt nicht wie man da entgegenwirken kann.
Ggf. die fleckigen Stellen per weiterer Brandmalerei kaschieren, wäre so das einzige was mir gerade einfällt.

Gruß,
Axel

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Re: Decke durch Lackschicht suboptimal geworden - korrigierbar?

#4

Beitrag von jhg » 20.04.2022, 12:39

Das Problem dürfte genereller Natur sein. Holz dunkelt (und gerade die Zeder) durch einen Lack- bzw. Ölauftrag. Die Kontraste zwischen dem gebrannten Motiven und dem nachgedunkeltem Holz werden geringer. Du hättest das insgesamt deutlch dunkler brennen müssen, damit sich das auch mit Lack voneinander abhebt.

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Re: Decke durch Lackschicht suboptimal geworden - korrigierbar?

#5

Beitrag von Janis » 20.04.2022, 12:48

Ich glaube das Problem ist hier die Kontrast-Reduzierung durch den Lack. Hellbeige zu rotbraun lässt die Brandlinien zurücktreten, die angefeuerte Maserung tut ihr Übriges. Auch andere Oberflächen wie Öl würden wohl einen vergleichbaren Effekt haben.
Dem lässt sich m.E. nur entgegenwirken, wenn man entweder ein helles Holz verwendet, bei einer akustischen würde sich Fichte anbieten, oder die Linien deutlich dicker macht. Dann geht natürlich der Charme dieser gravurstichelartigen Zeichnung verloren.
Ich glaube, auch wenn du das wahrscheinlich nicht hören wolltest, das ganze ist nicht mehr oder nur sehr minimal änderbar.
Ich finde übrigens, dass auf den ersten Blick der Rohzustand mehr ins Auge spring und dadurch im Vergleich "schöner" wirkt, der lackierte Zustand lädt aber dazu ein, auf die Details zu achten und sich an ihnen entlang zu hangeln. Es erinnert mich auch eher an die, für Western typischen, punzierten Lederarbeiten und gebranntes Rindsleder.
Viele Grüße,
Jan

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Re: Decke durch Lackschicht suboptimal geworden - korrigierbar?

#6

Beitrag von Fuchs » 20.04.2022, 19:34

Tja, mir scheint auch langsam, dass ich damit leben muss. Okay, es gibt schlimmeres. :-)
Der Lack ist übrigens Clou Parkettlack.

Ich müsste mal testen, wie es wirkt wenn ich alle Linien jetzt nachziehen würde. Also den Klarlack quasi bis auf die Ursprungslinie "durchzubrennen".

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