Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

Alles zu akustischen Gitarren und Bässen

Moderator: jhg

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#1

Beitrag von Titan-Jan » 26.01.2022, 15:32

So, ich wage mich (mit eurer Hilfe) mal an Neuland!

Hab hier eine schöne Akustikgitarre mit einem kleinen aber sehr ärgerlichen Lackabplatzer:
20220126_125853.jpg
20220126_125906.jpg
20220126_125924.jpg
20220126_125950.jpg
20220126_125953.jpg
20220126_130011.jpg

Angeblich soll es Schelllack sein. Kann ich das irgendwie überprüfen?
Meiner Erinnerung nach (aus verschiedenen Threads hier im Forum) wird sowas auch manchmal mit Sekundenkleber ausgebessert oder? Wenn ich sicher wäre, dass es Schelllack ist, ließe sich das auch mit neuem Schelllack reparieren oder? Hab ich aber auch noch nie gemacht...

Benutzeravatar
Winkl15
Holzkäufer
Beiträge: 159
Registriert: 22.10.2021, 18:19
Wohnort: Österreich
Hat sich bedankt: 72 Mal
Danksagung erhalten: 62 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#2

Beitrag von Winkl15 » 26.01.2022, 15:59

Also wenn's Schellack ist, dann hast du Glück!
Ich bezweifle das zwar eher bei einer Eastman, und von der Optik des Schadens her, allerdings ohne praktische Erfahrung vorweisen zu können.
Probier doch einfach mal den Lack mit Alkohol/ Spiritus anzulösen. Evtl gleich an der schadhaften Stelle.
liebe Grüße,
Lukas

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5273
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#3

Beitrag von Gerhard » 26.01.2022, 16:13

Das ist fix kein Schellack. Der würde nicht so abplatzen. Bei industriell gefertigten Gitarren ist Schellack sowieso die absolute Ausnahme.
Ich würde die losen Teile (wo Luft drunter ist) entfernen, dann mit dem Pinsel Schnellschliffgrund aufbringen bis es fast aufgefüllt ist. Den Rest dann mit Klarlack füllen, verschleifen und hochpolieren.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Gerhard für den Beitrag (Insgesamt 2):
Titan-JanKetarrenmacher

Benutzeravatar
jhg
Moderator
Beiträge: 2469
Registriert: 25.04.2010, 14:43
Wohnort: Hohenlimburg
Hat sich bedankt: 202 Mal
Danksagung erhalten: 788 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#4

Beitrag von jhg » 26.01.2022, 16:13

Also wenn das Schellack ist, dann fress ich einen Besen! Nie und nimmer - das würde auch nicht so abplatzen. Das wird ein stinknormaler PU Lack sein. Für solche Sachen wäre es am sinnvollsten mit dünnflüssigem Sekundenkleber zu arbeiten. Der läuft unter den Lack und stabilisiert die Kanten. Alles schön fein schleifen und dann polieren.

EDIT: Der Gerhard war schneller :D
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor jhg für den Beitrag (Insgesamt 2):
Titan-JanKetarrenmacher

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5273
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#5

Beitrag von Gerhard » 26.01.2022, 16:18

jhg hat geschrieben:
26.01.2022, 16:13
Für solche Sachen wäre es am sinnvollsten mit dünnflüssigem Sekundenkleber zu arbeiten. Der läuft unter den Lack und stabilisiert die Kanten. Alles schön fein schleifen und dann polieren.
Oder so. Mir persönlich wäre die Fläche zu groß um mit Sekundenkleber zu arbeiten.

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#6

Beitrag von capricky » 26.01.2022, 16:35

Ein Klassiker unter den Lackabplatzern! 8)
Ich nehme dünflüssigen Sekundenkleber von Marston Domsell (R&G), der blüht nicht weiß aus.
Schadenstelle vorher natürlich gut abkleben, aber nicht mit Malerkrepp!
Zum Beischleifen habe ich verschiedene "Mikroschleifklötze" mit 800er und 1000er Naßschleifpapier, ich schleife aber trocken.
Hochpolieren dann micromesh und/oder Nagelpolierstäben.

capricky
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor capricky für den Beitrag:
Titan-Jan

Benutzeravatar
Simon
Moderator
Beiträge: 6621
Registriert: 23.04.2010, 14:11
Wohnort: Tirol
Hat sich bedankt: 535 Mal
Danksagung erhalten: 943 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#7

Beitrag von Simon » 26.01.2022, 16:52

@capricky lass mich was lernen, warum kein Malerkrepp? Was nimmst du dann für solche Stellen? :)

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#8

Beitrag von capricky » 27.01.2022, 10:28

Simon hat geschrieben:
26.01.2022, 16:52
@capricky lass mich was lernen, warum kein Malerkrepp? Was nimmst du dann für solche Stellen? :)
Ich nehme 3M Linierband 6mm als "scharfe Grenze", daran angesetzt das "bessere" blaue Malerkrepp für Außenanwendung von Tesa, falls ich doch mal nass schleife.

capricky
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor capricky für den Beitrag (Insgesamt 2):
SimonTitan-Jan

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#9

Beitrag von Titan-Jan » 27.01.2022, 10:58

Aha ok... Danke für die Tipps!

Nochmal kurz in Ruhe, eins nach dem anderen:
Woran seht ihr, dass es kein Schelllack ist? Ist ja nun keine ganz günstige Gitarre... Aber laut Internet ist es wohl eine Nitro-Lackierung: https://www.musik-produktiv.de/eastman- ... gIaq_D_BwE

Benutzeravatar
jhg
Moderator
Beiträge: 2469
Registriert: 25.04.2010, 14:43
Wohnort: Hohenlimburg
Hat sich bedankt: 202 Mal
Danksagung erhalten: 788 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#10

Beitrag von jhg » 27.01.2022, 11:13

Na ja, eine ordentliches hochglanz Schelllackfinish ist bei industriell gefertigten Gitarren nicht darstellbar. Das sind Manufakturinstrumente die deutlich über 5000€ liegen sollten.

Diese hat ja "nur" 1600€ gekostet und bei dem Preis halte ich auch eine Nitrolackierung für eher unwahrscheinlich. Wenn du eine hochglanz Nitrolackierung gut hinbekommen willst, hast du ein paar Wochen Trocknungszeit. Das ist ebenfalls für eine industrielle Produktion unwirtschaftlich.

Die Abplatzungen sind eben typisch für einen harten, 2K PU Lack. Der splittert halt im Ganzen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor jhg für den Beitrag:
Titan-Jan

Benutzeravatar
darkforce
Ober-Fräser
Beiträge: 542
Registriert: 05.10.2017, 12:24
Wohnort: Bonn
Hat sich bedankt: 213 Mal
Danksagung erhalten: 219 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#11

Beitrag von darkforce » 27.01.2022, 11:47

Laut eigenen Angaben hat Eastman zumindest bis zum letzten Jahr noch Nitrolack benutzt, scheinen jetzt aber auch auf irgendwas polyartiges zu wechseln:
https://www.facebook.com/groups/4436696 ... 158057127/

Aber im Zweifel würd ich da lieber jhgs Expertise vertrauen :).
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor darkforce für den Beitrag:
Titan-Jan

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#12

Beitrag von capricky » 27.01.2022, 12:26

jhg hat geschrieben:
27.01.2022, 11:13

Die Abplatzungen sind eben typisch für einen harten, 2K PU Lack. Der splittert halt im Ganzen.
Ich halte das Schadensbild typisch für 2K UP Lack (ungesättigter Polyester), aka Polyesterlack.
PU Lacke (Polyurethan Lacke) sind von den Eigenschaften doch eher schlagzäh und abriebfest.
Polyester lackierte Gitarren (und Möbel) haben auch immer eine füllstoffreiche Polyestergrundierung, der auch noch Paraffin als Maßnahme gegen die sonst klebrige Oberfläche beigemischt wurde. Darauf ist die Haftung des Glanzlackes nicht wirklich gut, deshalb kommt es zu diesen Splitterungen.
Unter Nitrolackierungen (alte Fender) oder sogar Schellacklackierungen wurde auch Polyestergrundierungen verwendet. Die platzen aber nicht so wie hier zu sehen ist.

capricky
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor capricky für den Beitrag:
Titan-Jan

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#13

Beitrag von Titan-Jan » 27.01.2022, 13:22

okay danke! Again what learned :-)

Also dann besorge ich mal den von Carpicky empfohlenen Sekundenkleber und guck mal, was ich an Klebeband so kompatibles da hätte. Kommt mir auch fast bissl groß vor die Fläche für Sekundenkleber. Andererseits habe ich halt auch keinen (passenden?) Lack, von demher ist Sekundenkleber ja schon recht universell.

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#14

Beitrag von Titan-Jan » 28.01.2022, 17:17

Okay, zufälligerweise hatte ich grad erst bei R&G Sekundenkleber bestellt! War schon ewig auf meiner Liste. Mit Kanülen und so... 8)

Aber da steht jetzt nicht ausdrücklich dabei, dass es der von Marston Domsell ist. Ist es einer von diesen beiden, den du empfiehlst @capricky ?
20220128_170925.jpg
Und zwecks Klebeband hab ich außer dem normalen Malerkreb noch jenes hier:
20220128_170759.jpg
Ist das ausreichend oder soll ich nochmal schnell im Baumarkt gucken? Das mit dem Klebeband hab ich nämlich auch noch nicht ganz gerafft. Geht's darum, beim Kleben nichts zu versauen oder geht's ums schleifen/polieren am Ende? Wahrscheinlich beides oder?

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#15

Beitrag von capricky » 28.01.2022, 17:53

Also das ist nicht der Sekundenkleber, den ich verwende, aber auch andere Hersteller können ja auch inzwischen "ausbblühfreien" Kleber anbieten. Einfach mal auf ein Probestück eine Spur Kleber auftragen und nach einer Weile anschauen, was passiert ist.
Abkleben tue ich mit schmalem, glattem "kurvenfähigem" PVC Linierband, damit die zu reparierende Fläche so klein wie möglich bleibt und der dünnflüssige Kleber nicht das Krepp unterwandert, dass ich dann als weiteren Flächenschutz vor Kleckerei knapp über dass Linierband klebe.
Du kannst ja versuchen dein Band mit Schere oder Skalpell schmaler zu machen, sicher wird es dann auch "kurvenfähig"! ;)
Ich kann nicht erkennen, ob die Lackplatzer sich auch die Zarge/dem Bindig herunterzieht, ist aber auch egal, einfach ein breiteres Sück des PVC - Bandes seitlich an die Zarge mit 1-3 mm Überstand zu Decke an der Schadstelle ankleben, dann läüft der Kleber nicht herunter und du hast wieder einen sauberen Rand oben am Binding.
Der Kleber schrumpft ein wenig, also immer ein bißchen mehr auftragen, das Gefühl für die Menge bekommt man durch Erfahrung. Ist es nach dem Aushärten zu wenig, kann man "nachtropfen".
Weißer Schleier sollte aber vorher entfernt werden, eintweder durch Feinschliff oder Glasfaserpinsel.

capricky
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor capricky für den Beitrag:
Titan-Jan

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#16

Beitrag von Titan-Jan » 28.01.2022, 17:56

Okay, prima danke!
capricky hat geschrieben:
28.01.2022, 17:53
Also das ist nicht der Sekundenkleber, den ich verwende, aber auch andere Hersteller können ja auch inzwischen "ausbblühfreien" Kleber anbieten. Einfach mal auf ein Probestück eine Spur Kleber auftragen und nach einer Weile anschauen, was passiert ist.
Was meinst du mit "Probestück"? Ich hab ja kein Probestück mit diesem Lack. Oder ist das unabhängig vom Lack? Meinst du einfach ein bisschen Kleber auf ein Stück Holz tropfen lassen und gucken, ob's transparent bleibt oder weißlich wird?

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#17

Beitrag von capricky » 28.01.2022, 18:06

Titan-Jan hat geschrieben:
28.01.2022, 17:56


Was meinst du mit "Probestück"? Ich hab ja kein Probestück mit diesem Lack. Oder ist das unabhängig vom Lack? Meinst du einfach ein bisschen Kleber auf ein Stück Holz tropfen lassen und gucken, ob's transparent bleibt oder weißlich wird?
Ja, einfach eine Spur kleber auf irgendwas aufbringen und du siehst nach einigerZ eit, ob der Sekundenkleber weiß ausblüht (weißer Schleier).
Der Kleber selbst bleibt immer klar, ...wenn es dir gelingt, keine Luftbläschen einzutragen. Du schaffst das schon! ;)

capricky

Benutzeravatar
DoppelM
Zargenbieger
Beiträge: 2162
Registriert: 12.07.2015, 23:46
Hat sich bedankt: 356 Mal
Danksagung erhalten: 371 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#18

Beitrag von DoppelM » 28.01.2022, 19:55

Halt stop! Die meisten Eastman, und auch dieses Modell sind Nitrolackiert!

Siehe z.B. hier
https://www.musik-produktiv.de/eastman- ... 29665.html

Edith hat den kommentar von @darkforce übersehen, dass sich das zu ändern scheint. Sorry ;)
All you need for a good song is three chords and the truth.

Hold my beer and watch this

Benutzeravatar
DoppelM
Zargenbieger
Beiträge: 2162
Registriert: 12.07.2015, 23:46
Hat sich bedankt: 356 Mal
Danksagung erhalten: 371 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#19

Beitrag von DoppelM » 28.01.2022, 20:06

bzgl: Eastman und Nitro: bei meiner Mandoline bin ich aber noch relativ sicher dass das Nitro ist. Schaffen tun sie das, indem sie in China produzieren mit ner Art Manufaktursystem wie es früher auch im Westen verwendet wurde. Gibts ein paar nette Videos von auf Youtube.
All you need for a good song is three chords and the truth.

Hold my beer and watch this

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#20

Beitrag von capricky » 29.01.2022, 00:02

Den ultimativen "Nitrotest" kann Jan ja mal mit einem Lacksplitter in Aceton oder Nitroverdünner machen! 8)

capricky

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#21

Beitrag von Titan-Jan » 29.01.2022, 01:54

capricky hat geschrieben:
29.01.2022, 00:02
Den ultimativen "Nitrotest" kann Jan ja mal mit einem Lacksplitter in Aceton oder Nitroverdünner machen! 8)

capricky
Ok also wenn sich der Lacksplitter auflöst ist es Nitro und wenn nicht, dann ist es PU?

Benutzeravatar
darkforce
Ober-Fräser
Beiträge: 542
Registriert: 05.10.2017, 12:24
Wohnort: Bonn
Hat sich bedankt: 213 Mal
Danksagung erhalten: 219 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#22

Beitrag von darkforce » 29.01.2022, 09:16

Titan-Jan hat geschrieben:
29.01.2022, 01:54
Ok also wenn sich der Lacksplitter auflöst ist es Nitro und wenn nicht, dann ist es PU?
Genau!
capricky hat geschrieben:
29.01.2022, 00:02
Den ultimativen "Nitrotest" kann Jan ja mal mit einem Lacksplitter in Aceton oder Nitroverdünner machen! 8)
Ich dachte der ultimative Nitrotest ist die Klampfe anzünden und schauen ob sie mit lodernder gelber Flamme abfackelt :lol:
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor darkforce für den Beitrag (Insgesamt 2):
DoppelMTitan-Jan

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#23

Beitrag von Titan-Jan » 01.02.2022, 15:28

Sodele, Testphase ist abgeschlossen :-)

Hier auf 12 Uhr (bzw. 3 Uhr, je nach Drehung des Bildes...) im Teelichtgehäuse war ein Lackstückchen eingelegt in Aceton für mehrere Stunden, sah vorher und nachher gleich aus, also ist es wohl PU-Lack.
20220129_101224.jpg
Zum Sekundenklebertest:
Habe beide mal auf ein Reststückchen Mulitplex aufgebracht. Schön zu sehen auch der Unterschied zwischen dünnflüssig und mittelviskos!
20220129_101432.jpg
Schon nach kurzer Zeit bildetete sich beim mittelviskoses so ein kristallartiger Rand:
20220129_140343.jpg
Nach vollständiger Trocknung blieb der kristallartige Rand beim mittelviskosen.
20220201_115022.jpg
20220201_115038.jpg
20220201_115057.jpg
Der dünnflüssige war unauffällig, außer am rechten Rand, da hatte ich auf den bereits getrockneten dünnflüssigen Kleber noch einen Tropfen vom mittelviskosen appliziert.

Ist das mit dem kristallartigen Rand, das, was mit "ausblühen" gemeint war? Oder seht ihr irgendwas anderes kritisches an dem dünnflüssigen? Sonst würde ich den im nächsten Schritt mal auf die Gitarre vorsichtig applizieren....

Benutzeravatar
helferlain
Zargenbieger
Beiträge: 1064
Registriert: 25.04.2010, 20:07
Wohnort: OWL
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#24

Beitrag von helferlain » 01.02.2022, 16:11

Nach meinen Erfahrungen ist die Verwendung von Sekundenkleber unproblematisch. Bei meinem letzten Bastelprojekt habe ich den kompletten Hals + Griffbrett damit behandelt. Falls es trotz aller Vorsicht zum Ausblühen kommt, kannst du auch einfach anschleifen und und noch mal eine Schicht auftragen. Ebenso bei Pickel oder Staubeinschlüssen. Bei Bedarf wiederholen. Lieber mehrere dünne Schichten, je dicker die Schicht (siehe viskos) um so eher die Neigung zunm Blühen. Lass die Finger von Beschleunigern / Spray, die können das auch schnell verursachen. Lieber 15 min warten, dann kann man i.d.R. weiter arbeiten.

Abgesehen von den böse reizenden Dämpfen ist das Zeug der ideale schnelltrocknende Lack :)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor helferlain für den Beitrag:
Titan-Jan
Grüße, helferlain
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." - Henry Ford

Benutzeravatar
Yaman
Luthier
Beiträge: 3226
Registriert: 17.06.2016, 12:43
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 375 Mal
Danksagung erhalten: 1005 Mal

Re: Lackabplatzer reparieren *Hilfe!*

#25

Beitrag von Yaman » 01.02.2022, 18:07

Titan-Jan hat geschrieben:
01.02.2022, 15:28
Ist das mit dem kristallartigen Rand, das, was mit "ausblühen" gemeint war?
Nein, damit ist eine weisse Schicht (sieht aus wie Raureif) gemeint, die sich bei einigen Sekundenklebern bildet.

Antworten

Zurück zu „Akustische Instrumente“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 25 Gäste