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Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 05.08.2020, 19:42
von moon
dieratec hat geschrieben: ↑05.08.2020, 16:36
Schau dir mal das Video an, da wird mit einer Vorrichtung die Nut für den Halsspannstab gefräst.
Ja, das ist natürlich ein Jig, mit dem das richtig sauber wird.
Ich habe nur eine sehr einfach Fräslade und dementsprechend wird es damit auch nicht so richtig gut.
Auf der Fräslade führe ich die Fräse einfach am Parallelansclag.
Aber wie gesagt, das Ding ist schon arg primitiv und in eigentlich allen Punkten verbesserungswürdig.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 05.08.2020, 21:07
von ugrosche
Rallinger hat geschrieben: ↑05.08.2020, 08:18
... wie hast du denn die Fräsung für den Trussrod ausgeführt? Ich nehm mal an mit konvexem Grund. Aber wie hast du das gemacht? Ich hab mich schon öfter gefragt wie man sowas wohl sauber hinkriegt.
Vor Jahren hatte ich so einen gebogenen Stab in einem mehrstreifigem Hals verbaut.
Den mittleren Streifen habe ich an der konvexen Bogenlinie in zwei Teile gesägt. Wenn der Steifen die Breite des Halsstabs hat, war es das quasi schon. Mein Streifen war breiter, deshalb habe ich in den konvexen Teil mit der Kreissäge und Anschlag eine Nut für den Stab gesägt. Heute würde ich die Nut fräsen.
Loch für Mutter und Anker müssen natürlich ausgearbeitet werden und der Hals wird dann mit eingelegtem Stab stückweise zusammen laminiert.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 08.08.2020, 23:08
von moon
Als nächstes waren die Griffbrettinlays dran. Das werden einfache Rechteck-Inlays aus Celluloid und Corian, bzw. in dem Fall LG HiMacs, was aber im Grunde das gleiche ist.
Das ist für mich insofern Neuland, weil ich noch nichts mit Celluloid gemacht habe.
Die Einzelstreifchen wurden mit Aceton verklebt, wobei ich da ein bischen Schwierigkeiten mit der richtigen Dosierung das Aceton hatte. Teilweise hat es nicht richtig geklebt, teilweise wurde das Celluloid so stark angelöst, daß es an der Klebestelle hervorgequollen ist.
Da auch das Griffbrett ein Binding aus dem selben Material erhalten soll, frage ich mich, wie man das am besten dosiert + appliziert.
Im Griffbrett wurden die entsprechenden Aussparungen mit Cutter und Stecheisen gemacht.
Das Inlay für #12 durfte schonmal probesitzen. Eingeklebt werden die aber auch erst, wenn das Griffbrett gewölbt ist.
Und dann konnte das Griffbrett aufgeleimt werden.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 21.08.2020, 21:54
von moon
Es geht langsam voran und zwar am letzten Wochenende mit der Hals-Korpus-Verbindung. Der Hals wird eingeleimt und ein Halswinkel wird auch erforderlich, weil der Bass eine 2-Punkt gelagerte Brücke auf Studs bekommt.
Der Halswinkel wird, Korpus ist ja flach, am Halsfuß ausgearbeitet.
Also Halszapfen hinten und seitlich abgesetzt.
Die Schablone für die Korpustasche hab ich auch noch gemacht und eine Probefräsung um die Passung zu checken. Dann aber war schon heiliger Sonntag und ich wollte meine Wohnungsnachbarn nicht mit Gefräse aus dem Keller traktieren. Deshalb habe mich stattdessen an die Griffbrettwölbung gemacht.
Dazu parallel zum eingespannten Hals ein Führungsbrett auf die Bank gezwungen und erstmal mit P60 die Wölbung grundsätzlich geschliffen.
Nachdem ich mir sicher war, daß sie Ausnehmungen für die Inlays tief genug sind, habe ich die Inlays eingeklebt, die Bundschlitze etwas vertieft und die Wölbung mit P100 weitergeschliffen.
Unter der Woche geht dann leider kaum was, aber Halstasche-Fräsen war ja schon vorbereitet und deshalb konnte ich das relativ entspannt angehen.
Erstmal grob ausgebohrt und dann final gefräst.
Nachdem dann noch der halsseitige Überstand abgeschnitten war, gabs das erste Kennenlernen von Hals und Korpus.
Und ein erster Gesamteindruck.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 21.08.2020, 22:11
von jonneck
Willst Du den Gurtpin ans obere Horn oder an den Halsfuss setzen?
Ich habe gerade mal den Bericht gelesen und doch so ein Gefühl der Kopflastigkeit......
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 21.08.2020, 23:07
von moon
Ja, so ein Gefühl kann einen da schon beschleichen
Der Pin kommt deshalb an den Halsfuß. Am Horn wär's chancenlos.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 08.09.2020, 22:08
von moon
Ich glaube hier wird's auch wieder mal Zeit für ein kleines Update.
Zum einen bekam der Hals ein Griffbrett-Binding aus Pearloid. Geklebt wurde mit Aceton.
Was besser geklappt hat als befürchtet. Nur die Löcher für die Sidemarker sind durch erweichtes und ausgequollenes Celluloid an den Rändern etwas, wie soll ich sagen, zugeschmiert. Im Trockentest haben die Sidemarker reingepasst, nun klemmt's. Da ist etwas Nacharbeit nötig.
Und dann habe ich noch die Passung des Halsfuß beigearbeitet. Nicht ganz 100pro aber bleibt jetzt so. Also halsseitig, der Korpus wird schon noch angepasst.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 08.09.2020, 22:12
von moon
Danach wurde der Hals annähernd auf Dicke gebracht. Dafür kamen wieder die Gestellsägen zum Einsatz. Für die Bögen an Korpus und Kopfplattenansatz die kleinere Ausführung mit dem schmalen Schweifsägeblatt.
Dann habe ich noch begonnen die Halsrückseite auszuformen.
Das fängt bei mir immer damit an, daß ich den Halsfuß und den Übergang zur Kopfplatte grob vorschnitze, um einen Ansatz für das anschließende Hobeln zu bekommen. Ich hab's leider nicht fotografiert, aber auf dem folgenden Bild kann man es noch erahnen, der kleine Absatz rechts vor der Volute. Gehobelt wird dann im 1. Schritt mit dem Schweifhobel.
Das gibt dann so ein Wechselspiel aus Hobeln, Übergang weiter schnitzen - dafür nehm ich einfach ein Stecheisen - weiter Hobeln, weiter schnitzen, bis sich das ganze gut in die Hand schmiegt.
Dann kommt im 2. Schritt der alte Ziehklingenhobel zum Einsatz, mit dem die beim Hobeln entstandenen Kanten geglättet werden und die Rundung weiter verfeinert wird.
Mit diesem kleinen und primitiven Werkzeug kann man sehr zielgenau und fein arbeiten.
Zum Schluß gehts dann nochmal mit der Ziehklinge und Schleifpapier drüber.
Bisher habe ich aber nur den oberen Halsteil soweit fertig, der Halsfuß ist noch etwas grob.
Kurz noch Gewichtskontrolle: der Hals hat jetzt ca. 550 g.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 20.09.2020, 22:10
von moon
Vom Hals muß ich noch 2 Bilder nachliefern.
Der Halsfuß mußte noch in Form gebracht werden.
Dazu wieder erstmal die grundsätzliche Form geschnitzt ...
und dann mit Schleifpapier fein gemacht.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 20.09.2020, 22:13
von moon
Weiter ging es mit einem Schritt, vor dem ich schon so'n bischen Muffe hatte - Korpus-Binding.
Da gab's dann auch prompt ein kleines Malheur.
Beim fräsen des Bindingfalz - an den Stellen wo der Fräser gegen die Faser arbeitet, im Gleichlauf - war ich etwas zu schnell mit dem Vorschub. Dabei hat sich der Fräser eingehakt und einen kleinen Ausriß produziert.
Da der Ausriß am Korpusende war, konnte ich das rel. einfach beheben, indem ich den Korpus nochmal um die Ausrißtiefe verkürzt habe. Im letzten Bild war das schon gemacht.
Dann nochmal vorsichtig den Falz nachgefräst, was dann auch gut geklappt hat.
Dann konnte das Binding geklebt werden.
1. Lage 0,5 mm weiß, 2. Lage 0,5 mm schwarz.
Das dünne Material ließ sich problemlos auch um die engen Radien an den Hörnchen biegen.
Die äußere Lage aus 1,5 mm Pearloid war dann etwas kniffliger.
Ich hab's ohne Vorbiegen bis jeweils zur Hörnchenspitze geklebt. An den Spitzen habe ich das Binding dann mit dem Bügeleisen erwärmt -mittlere Temperatureinstellung - und schrittchenweise um die enge Biegung gedrückt.
Hat ganz gut geklappt. Beim unteren Hörnchen nicht ganz 100%ig, aber ich bin sehr zufrieden.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 21.09.2020, 05:22
von Poldi
Sauber.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 21.09.2020, 09:32
von derHimself
Holzauswahl und vor allem auch die Arbeit: KLASSE
Das Griffbrett
1a!!
Dan bin ich schon auf die finished Fotos gespannt
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 27.09.2020, 21:34
von moon
derHimself hat geschrieben: ↑21.09.2020, 09:32
Dan bin ich schon auf die finished Fotos gespannt
Danke, das wird aber wohl noch 'ne ganze Weile brauchen.
Irgendwie drücke ich mich gerade um die Punkte, die das Projekt vorwärts bringen würden.
Aber es gibt ja auch noch so ein paar Nebenbaustellen. Z.B. den Saitenhalter.
Der, der eigentlich im Set mit der Bridge angeboten wird, ist mir einfach zu klobig.
Also habe ich mir für den Bass nur die Bridge gekauft und der Saitenhalter wird aus Alu selbst gefeilt.
Eigentlich hatte ich vor, den Saitenhalter aus Edelstahl zu machen, das aber sehr schnell aufgegeben - mit meinen Hausmitteln wäre das eine unsäglich Plackerei geworden.
Hier noch in Kombi mit der Bridge und im Vergleich mit dem Set in schwarz.
Das Aluteilchen finde ich jetzt deutlich hübscher.
Muß aber noch feingeschliffen und poliert werden.
Wie ich dann aber schonmal bei den fummeligen Feinarbeiten war, habe ich noch die Löcher für die Sidemarker nachgearbeitet und die Marker eingesetzt.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 28.09.2020, 09:09
von penfield
Sehr schöne Bindings und Inlays.
Der Saitenhalter gefällt mir auch sehr gut.
Hast du daran gedacht, auch die Brücke selbst zu machen?
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 14.10.2020, 23:00
von moon
penfield hat geschrieben: ↑28.09.2020, 09:09
Hast du daran gedacht, auch die Brücke selbst zu machen?
Nein, kompliziertere Teile mit genauen Passungen, wie sie für eine einstellbare Brücke nötig wären, gehen über meine Fähigkeiten in Metallbearbeitung.
Als nächstes kam jetzt ein Arbeitsschritt, der bei eigentlich jedem E-Bass /-Gitarren-Projekt irgendwann ansteht: Pickups einfräsen.
Ich mach diese Fräsungen immer mit Kopierring und entsprechend passender Schablone.
Für die Schablone nehme ich ein dünnes Sperrholz und leime da einfach gerade Sperrholzstreifen drauf, die nur geringfügig dicker als der Überstand des Kopierringes über die Grundplatte der Fräse sind.
Wenn man die dann auf einem Probestück durchfräst, hat man eine Schablone, bei der man direkt das Fräsergebnis sieht und die man sehr gut und passgenau auf der Anzeichnung platzieren kann.
Für Fäsungen mit Ohren mach ich 2 Schablonen, damit die Ecken zwischen der eigentlichen Fräsung und den Ohren eckig bleiben.
Die PU-Taschen wurden zur Fräserschonung wieder grob vorgebohrt.
Beim Hals-PU, wo es eine Überschneidung zwischen Hals- und PU-Tasche gibt, habe ich noch einen Schutzeinsatz für die Halstasche gemacht, damit am Übergang Hals- - PU-Tasche nichts wegfetzt.
Die fertigen PU-Taschen:
An der Halstasche gab es, dank Schutzeinlage, keine Ausrisse.
Daß die PU-Taschen etwas größer als die Anzeichnung sind, ist Absicht. Ich möchte da noch ein klein wenig Spielraum zur finalen Positionierung, wenn der Hals erstmal eingeleimt ist.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 15.10.2020, 09:22
von Poldi
Das sieht sehr ordentlich aus. Die Sache mit dem Schutz der Halstasche werde ich mir merken.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 16.11.2020, 23:16
von moon
HIer ist in den letzten Wochen ja leider nicht so viel passiert - zu viel anderes zu tun.
Jetzt gibts aber doch einen kleinen Fortschritt: der Bass braucht ja auch noch ein E-Fach.
Dafür habe ich erstmal an den Potipositionen eine 2mm tiefe Senkung gebohrt. Dadurch werden später die Befestigungsmutter ungefähr korpusbündig liegen. Noch weiß ich nicht, was für Knöpfe draufkommen, so lassen sich auch welche verwenden, die auf der Unterseite keine Vertiefung haben.
Dann wurden die eigentlichen Befestigungslöcher durch den Body gebohrt.
Mit den in die rückseitigen Löcher gesteckten Potis konnte ich Größe und Form von E-Fach und -Deckel festlegen und den Schablonensatz dafür machen.
Der ist wie gehabt aus Sperrholz, erstmal die eigentliche Schablone unter die, nachdem sie in Form gebracht war, eine 2. dünne Lage geleimt und dann durchgefräst wurde.
Damit können die Fräsungen dann 1:1 angezeichnet werden.
Danach wurde das Fach erst grob ausgefostnert ..
.. und dann final gefräst.
Außerdem habe ich noch das Rückseitenshaping für die Bauchanlagemulde gemacht.
Das wurde soweit möglich mit dem Schweifhobel und im Taillenbereich, wo der Hobel bei dem relativ engen Radius nicht mehr greifen kann, mit der von mir sehr ungeliebten Raspel gemacht. Mit Zieklinge und Scheifpapier wurde das dann natürlich noch versäubert.
Deckelchen muß noch, aber sonst ist die Rückseite damit im wesentlichen fertig.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 17.11.2020, 10:11
von penfield
Schaut gut aus
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 03.04.2021, 20:34
von moon
So langsam wird's Zeit den Thread aus der Winterpause zu holen
Mein Bastelraum wird zwar nicht komplett frostig, aber solange da 1-stellige Temperaturen herrschen, mag ich dadrin nicht länger was zu tun. Seitdem das nicht mehr der Fall ist, ging es ein paar Schritte weiter.
Die Kopfplatte brauchte noch einen Aufleimer.
Dazu habe ich aus den Abschnitten die beim Aussägen des Korpus im Taillenbereich übriggeblieben sind 2 Scheibchen runtergesägt, auf Dicke gehobelt, verleimt und in Form gebracht. Dann wurde ringsum das Pearloid-Binding angeklebt und beidseitig plan abgezogen / geschliffen.
Mit Hilfe von 4 kleinen Dübeln aus Schaschlikspießen an den Positionen der Mechaniken zur Lagesicherung wurde der aufgeleimt ...
... und die Kopfplatte dann daran angepaßt.
Am Ende der Kopfplatte gibt's wieder so'ne kleine Kehle. Die hab ich mit kleinen Hohleisen geschnitzt.
Die gerade, obere Kante wird natürlich auch noch verrundet, das kommt aber erst, wenn der Hals eingeleimt ist. Ich möchte da ggf. eine Zwinge ansetzen können.
Danach nächster Schritt: bundieren
Dazu mit dem Dremel die abgelängten Bünde für das Binding ausgeklinkt. Ich nehme dazu die Trennscheibe und säge die Ecke von der Bundunterseite und der Stirnseite ein und schleife den verbleibenden Rest vom Frettang weg. Das geht mit ruhiger Hand eigentlich ganz gut und schnell und diesmal gab's noch nicht mal Ausschuß
Die Bünde wurden dann eingeklopft, die Bundenden mit einer leicht schräg geführten Flachfeile seitlich abgerichtet und mit einer flachen Schlüsselfeile verrundet. Oberseite abrichten kommt später.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 03.04.2021, 22:45
von dantiel
finde das halsbinding sehr schick mr. moon
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 05.04.2021, 20:43
von moon
Danke.
Bei den Mechanik-Bohrungen war's dann wieder mal soweit: zum wiederholten mal ist es mir nicht gelungen die Bohrungen konzentrisch zur Senkung zu platzieren. Was sicher nicht nur an meinen lausigen Bohrern liegt
Irgendwie hab ich da wohl einen Knick in der Optik.
Anders als es auf dem Bild ausschaut, ist nur die Bohrung für die A-Mechanik einigermaßen ok. Die für die G-Mechanik ging aber gar nicht, die U-Scheibe lag am preß oberen Rand an.
Also einen Querholzdübel aus einem Korpusrest gebohrt, an der Standbohrmaschine auf 14 mm abgeschlifen, eingeklebt und neu gebohrt. Immernoch nicht mittig, aber wesentlich besser und kann jetzt so bleiben.
2 Sachen gab es noch zu tun, bevor der Hals mit dem Korpus vereint werden kann:
Zum einen musste die Passung am Halsfuß nochmal nachgearbeitet werden. Eine ziemliche Fummelei, hier ein Hauch, da ein Hauch, bloß nicht zuviel wegnehmen, etc.. Das hat zwar eine klare Verbesserung gebracht, optimal ist anders
bleibt jetzt aber.
Und der Überstand des Halszapfens in der PU-Fräsung mußte entfernt werden.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 10.04.2021, 22:21
von moon
Dann habe ich mir noch überlegt, daß es ganz sinnvoll wäre, beim Top die Poren jetzt schon zu füllen. Ich nehme dazu Epoxi und die Schleiferei ist dann immer ein ziemlicher Act, bei dem ein eingeleimter Hals auf jeden Fall im Weg ist.
Zum auftragen habe ich eine alte Scheckkarte genommen und versucht einen möglichst gleichmäßig dünnen Film hinzubekommen. Trotzdem sieht das nach dem Aushärten immer erstmal gruselig aus.
Um die Schleiferei abzukürzen - Epoxi schleifen ist die Pest, weil sich das Schleifpapier ruckzuck zusetzt - habe ich erstmal mit der Ziehklinge vorgearbeitet, sehr empfehlenswert.
Danach mit 180er und 240er nachgeschliffen.
Im Prinzip ist das jetzt wieder die Holzoberfläche, allerdings fühlbar plastiniert.
Ja und dann konnte endlich zusammengefügt werden, was zusammengehören soll
Zum verleimen, eigentlich verkleben, hab ich UHU endfest Epoxi genommen. Da wollte ich auf Nummer sicher gehen.
Die beiden Saiten die man da sieht, habe ich zur Kontrolle aufgezogen, damit ich mit der langen Zwinge nicht versehentlich den Hals irgendwie schief ziehe.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 17.04.2021, 22:52
von moon
Als erstes nach der Heirat mußte ich unbedingt die häßliche Kante an der Kopfplatte wegmachen und die finale Kontur herstellen.
Ich hoffe man erkennt genug, trotz Überbelichtung (blöde Knipse).
Dann war ich soo neugierig auf die Balance und habe die Gurtknöpfe und die Mechaniken montiert ...
... und das Ding an den Gurt gehängt. Ohne Bridge, PUs und was noch so dazukommt. Perfekt, keine Kopflastigkeit.
Dann den Sattel vorgekerbt. Dazu nehme ich diverse Schlüsselfeil(ch)en. Sattelmaterial ist wieder acrylgebundener Mineralwerkstoff (Corian, bzw. hier LG HighMacs)
Mit der kopfseitigen Saitenführung konnte ich an die Platzierung der Brücke gehen.
Da hier Brücke und Saitenhalter getrennt sind, lässt sich die korrekte Position der Brücke ja direkt am realen Objekt herausfinden. Das sollte eventuelle Meß- und Fluchtfehler ausschließen.
Also mit kleinen Plättchen unterfüttert an die richtige Position schieben.
Die Frage war jetzt nur, wie den Mittelpunkt der Bohrungen für die Standschrauben anzeichnen?
Das hat mir schon etwas Kopfzerbrechen bereitet. Aber: bei der Brücke sind die Bolzen 2-geteilt, mit einem Oberteil, das mit einer 3 mm Inbusschraube auf der eigentliche Standschraube aufgeschraubt wird. Damit wird die Brücke rappelfest fixiert.
Und das hat mich auf die Idee gebracht, nachdem die Bridge korrekt platziert war, die Oberteile der Bolzen als Führung für einen angespitzten 3 mm Stahlstift zu nehmen und damit die Bohrpositionen anzukörnen. Auf dem Bild erkennt man, glaube ich, ganz gut, wie das gedacht ist.
Nach dem Bohren die Hülsen eingepresst.
Und die Bridge montiert mit den beiden äußeren Saiten zu Kontrolle.
Scheint soweit alles zu passen, auch die Höhe sieht gut aus. Tiefer muß eher nicht und nach oben ist ja genug Einstellspielraum.
Um die Hülsen für die weiteren Arbeitsschritte wieder zu entfernen, habe ich die mit einem primitiv zusammengesetzten Auszieher dann wieder gezogen.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 19.04.2021, 21:43
von moon
Damit sind die Holzarbeiten im Prinzip fertig.
Also habe ich Rückseite und Hals feingeschliffen und ebenfalls einer Epoxi-Behandlung unterzogen. Dabei hat sich die Erle als ziemlich saugfähig erwiesen. Ich habe ca. 2x soviel Material im Vergleich zur Vorderseite aufgebracht. Das ist aber praktisch vollständig eingezogen.
Ich denke ich mach da noch eine weitere Schicht.
Was mich etwas überrascht hat und was mir jetzt auch gar nicht so richtig gut gefällt, ist, daß die Erle ziemlich fleckig rauskommt und daß vor allem der eine Korpusstreifen so dunkel geworden ist
Auf den Fotos ist denke ich klar, welchen ich meine.
Das diese Erle nicht unbedingt 1. Wahl ist, war mir natürlich schon vorher klar. Daß es jetzt aber so krass kommt, hätte ich nicht erwartet.
Ich werde wohl abwarten, wie das nach den ersten Lackschichten ausschaut und mir bis dahin überlegen, ob's auch einen Plan B geben könnte.
Re: Ein kurzer 4er
Verfasst: 20.04.2021, 05:35
von Poldi
Es ist ja nur die Rückseite, die Vorderseite sieht doch super aus.