Leichtgewicht

Themen zum Bau von E-Bässen

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Joerg
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Re: Leichtgewicht

#26

Beitrag von Joerg » 11.05.2021, 11:33

Grüß dich, Arsen.
Grundsätzlich ist das so. Es gibt bestimmte Grenzwerte, die leicht über- und unterschritten werden KÖNNEN. Das ist von mehr oder weniger kalkulierbaren Faktoren abhängig. Böden, Klima (beeinflusst das Wachstum), Verarbeitung (Kern- oder Splint), AUCH die Schnitte, und dann zu guter Letzt die Art zu Trocknen und zu Lagern.
Ich habe einen diplomierten Holzwirt an der Hand, dem vertraue ich wie meiner rechten Hand. 😂 wenn der sagt is’ trocken, dann isso.

Esche liegt im Mittel bei ca. 670 kg/Kubikmeter, kann aber im Grenzbereich um die 800 liegen.
Nussbaum in der Regel zwischen 650 und 750, hier muss man beim Trocknen extrem gut aufpassen.

Randbemerkung: unser Traum vom Bass aus Zwetschge liegt jetzt ca. 8 Jahre zurück, ich glaube, sie trocknet noch (?)

Ich wiege tatsächlich die Flügel vor der Weiterverarbeitung. Der Schwerpunkt ist sehr wichtig. Vor allem, weil ja später eh alles durchlöchert wird (PU, Elektronikfach) Wenn‘s nicht hinkommt, fräse ich z.B. die Rundungen von Radius 7 oder 8 auf 9, oder so... Ziel: 650-750g.

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DoppelM
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Re: Leichtgewicht

#27

Beitrag von DoppelM » 11.05.2021, 23:17

capricky hat geschrieben:
11.05.2021, 11:26
Joerg hat geschrieben:
11.05.2021, 08:41
ich bin aber guter Dinge, dass ich auch mit Gehänge wieder unter 3kg bleiben werde.
Also sagen wir mal so, es macht sich hier eine gewisse Skepsis gegenüber der Präzision deiner Waage breit! 8)
Ich habe mal eben einen nackigen Stratbody leichtgewichtiger Sumpfesche gewogen: 2238 Gramm. Mit allen "Anbauten" hoffe ich unter 3,5kg zu bleiben... 8)

Sumpfesche leicht.JPG

capricky
Da kann ich dem Mützenmann nur bepflichten, und mein "Schwarze Magie" bezog sich darauf. Einen Bass unter 3kg zu schaffen ist eine Kunst, und aus schweren Hölzern (dichte über 0,5) ohne Tricks mit klassischen Solidbody Designs meiner Meinung nach Unmöglich.
Nu halte ich dir zugute das dein Korpus klein wirkt und das Kofplattendesign (Headless?) nicht nach klassisch aussieht, aber ich hatte dich so verstanden dass du nicht chamberst?

Mein Shortscale, gechambert, weitestgehend aus relativ leichtem Sipo mit um dichte um die 0,6 schafft gerade mal 3,3kg. Meine Sapeli Bariton, die weitestgehen hol ist und auch nur eine 760mm Mensur hat liegt bei 3,5kg (Drei Pickups und ein Vibrato sind schuld). Sogar meine Sipo-gechamberte Goldtop Junior, die nur ein eine P90 und eine Alu-Wraparound hat ist mit 2,7kg nicht weit drunter.
Die einzigen Bässe unter 3 Kg die ich kenne sind Semiakustiks, z.b mein Höfner oder der Danelectro Shortscale meiner Nachbarin. Selbst ein Höfner Verythin mit Fichten-Sustainblock liegt noch leicht drüber.

Auf deinen Bildern scheinst du den Korpus aufrecht zu halten - das nimmt prozentual extrem viel weg. Sauber messen kannst du nur wenn du entweder an einer Fleischer- oder Kofferwaage aufhängst oder es schaffst das Instrument komplett ohne Berührung oder Unterstützung auf der Waage auszubalancieren. Sogar ein leichtes Anstupsen an irgendeiner festen Fläche nimmt schon 20-30g weg.
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Re: Leichtgewicht

#28

Beitrag von Joerg » 11.05.2021, 23:45

Aha, unpräzise soll sie also sein, meine Waage.
Dann wiege ich also doch mehr als 74kg.
Scheisse.
Ich häng mich an der Fleischerwaage auf.
____________
Wir sehen uns.

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Re: Leichtgewicht

#29

Beitrag von capricky » 11.05.2021, 23:54

Joerg hat geschrieben:
11.05.2021, 23:45
Aha, unpräzise soll sie also sein, meine Waage.
Dann wiege ich also doch mehr als 74kg.
Scheisse.
Ich häng mich an der Fleischerwaage auf.
____________
Wir sehen uns.
Ist das eine Personenwaage, mit der du wiegst?

capricky

edit: ja ist eine, wie ich glaube gerade erkannt zu haben! Die solltest du für die Aufgabe Gitarren und Hölzer wiegen besser vergessen. Ich war auch mal kurz so verwegen deren Anzeigewerte zu vertrauen. Meine hat eine "Unschärfe" von +/- 0,5 - 1kg im gesamten Bereich, egal ob du was mit etwa 3kg oder mit 80kg wiegst

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Re: Leichtgewicht

#30

Beitrag von capricky » 12.05.2021, 10:27

Ich habe gerade nochmal obigen Sumpfesche Body zum Vergleich auf meiner Personenwaage gewogen, Ergebnis: 0,0kg.
Soviel zur Belastbarkeit von Wiegeergebnissen mit Personenwaagen im unteren "Teillastbereich"! ;)

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Re: Leichtgewicht

#31

Beitrag von Kellermann » 12.05.2021, 10:37

Check: stell dich doch auf deine Personenwaage, lies ab und nimm dann das jeweilige Instrument dazu und dann wieder ablesen.
Dann das Gerät auf eine digitale Küchenwaage so legen, dass du ablesen kannst. Dann mal die Werte vergleichen und eher der Küchenwaage glauben. Der Wägebereich der Küchenwaage muss bekannt sein.


Grüße
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Re: Leichtgewicht

#32

Beitrag von DoppelM » 12.05.2021, 10:58

Ich nehme ne Digitale Küchenwage, die ist auf 5g genau. Also, für die Gitarren, nicht für mich. Mich selber wiege ich lieber nicht...
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Re: Leichtgewicht

#33

Beitrag von Kellermann » 12.05.2021, 11:23

Die Personenwaagenummer im Vergleich kann man sich definitiv sparen, aus vorgenannten Gründen, aber als Aha-Effekt der Ungenauigkeit halber aufschlußreich. Neben der Grammgenauigkeit der Küchenwaage an sich ist der Wägebereich wichtig, da gibts bis 1, 3 ,5 , 10 Kg....sonst bekommt man da bei aller Grammgenauigkeit auch Nonsens angezeigt oder gar nix.

Grüße
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Re: Leichtgewicht

#34

Beitrag von Titan-Jan » 12.05.2021, 12:02

Also bei meiner Personenwaage (nichts besonderes) wird schon immer das gleiche angezeigt, wenn ich mich mehrmals hintereinander wiege. Die Abweichung liegt bei maximal +-0,1kg zwischen verschiedenen Messwerten. Deswegen wiege ich auch immer so, erst mehrmals ich alleine als Person (wenn keine größere Abweichung dabei ist nehme ich den Mittelwert) und dann wiege ich mich mehrmals mit Instrument in der Hand (und nehme erneut, wenn keine größeren Ausreißer dabei sind, den Mittelwert). Ich denke schon, dass man dadurch "relativ" genau wiegen kann.

Fakt ist: Wenn es um Leichtbau geht, haben wir ja endlich mal ein physikalisch lösbares Problem (im Gegensatz zu der verxxxxten Sound-Diskussion). Es kann ja niemand von uns Masse "wegzaubern". Wenn ein besonders leichtes Instrument vorliegt, wie scheinbar bei dir @Joerg, dann ist das doch leicht zu klären. Wiege doch mal die Komponenten einzeln und dann sieht man ja, ob die Summe ungefähr hinkommt (kann also grobe Messfehler ausschließen) und vor allem sieht man, welche Komponenten denn besonders leicht sind (oder schlichtweg gar nicht da sind, weil darauf verzichtet wurde, zum Beispiel Trussrod, zusätzliche Tonabnehmer, Tremolo, Kopfplatte,...).

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Re: Leichtgewicht

#35

Beitrag von DoppelM » 12.05.2021, 17:27

Titan-Jan hat geschrieben:
12.05.2021, 12:02

Fakt ist: Wenn es um Leichtbau geht, haben wir ja endlich mal ein physikalisch lösbares Problem (im Gegensatz zu der verxxxxten Sound-Diskussion). Es kann ja niemand von uns Masse "wegzaubern". Wenn ein besonders leichtes Instrument vorliegt, wie scheinbar bei dir @Joerg, dann ist das doch leicht zu klären. Wiege doch mal die Komponenten einzeln und dann sieht man ja, ob die Summe ungefähr hinkommt (kann also grobe Messfehler ausschließen) und vor allem sieht man, welche Komponenten denn besonders leicht sind (oder schlichtweg gar nicht da sind, weil darauf verzichtet wurde, zum Beispiel Trussrod, zusätzliche Tonabnehmer, Tremolo, Kopfplatte,...).
Nej, das funktioniert so nicht. Ein Systematischer Messfehler kann sich systematisch aufaddieren. :)
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Re: Leichtgewicht

#36

Beitrag von penfield » 12.05.2021, 18:32

ich nehme dafür eine Kofferwaage.
Da kann man die Klampfe gut dranhängen und ihre Genauigkeit ist leicht überprüfbar.
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Leichtgewicht

#37

Beitrag von Lemonbaby » 30.06.2021, 15:11

capricky hat geschrieben:
12.05.2021, 10:27
Ich habe gerade nochmal obigen Sumpfesche Body zum Vergleich auf meiner Personenwaage gewogen, Ergebnis: 0,0kg.
Soviel zur Belastbarkeit von Wiegeergebnissen mit Personenwaagen im unteren "Teillastbereich"! ;)
"Deutlich" unter 3kg für nen Fünfsaiter hätte mich auch schwer gewundert, bin selbst bei meiner leichtesten Gitarre nur knapp unter die 2,2kg gekommen und da habe ich schon ordentlich getrickst (kompakter Fichte-Sandwich Korpus mit Chambering, Cedro-Hals, Headless und zwei Alumitones passiv mit nur einem push/push Volume-Poti direkt an die Buchse).

[Edit] Habe eben mal meinen neuen im Bau befindlichen Headless 5-Saiter gewogen. Ich liege da bereits bei 3,75kg, durch das Shaping von Korpus und Hals fallen höchsten 150g weg.
headless_5.jpg

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Re: Leichtgewicht

#38

Beitrag von Gutfried71 » 10.09.2022, 21:23

Guten Abend.

Ich habe einen JB 70s mit Paulownia Korpus gebaut. Hals ist von der Stange. Der liegt bei ca. 3,6 kG bei einer Korpusstärke von 47mm !
Habe mich damals nicht getraut, dünner zu gehen, weil er mir zu leicht erschien. Meine Erfahrung ist, dass schwerere Bässe einen "gesünderen" Ton geben - aber das ist Geschmacks-Sache, Mir persönlich gefällt Paulownia als Tonholz nicht sonderlich gut. Zu "hell" und zu wenig "kawumm". Zudem ist das Holz sehr weich, auch wenn es in Faserrichtung hohe Stabilität aufweist. Man kann also viele "Dings und Dongs" erwarten ...
Ich würde eher was hartes nehmen und Chambern oder mit der Stärke runter gehen. Man muss ja nicht die 40mm einhalten, gelle?!?
Ich versuche das gerade mit einem relativ schweren Sumpfesche Korpus und werde auf 36mm gehen. Allerdings mache ich den Hals etwas kräftiger, irgendwo zwischen Ray & JB. 4kG darf mMn ein Bass schon haben.

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