Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

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baramis
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Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#1

Beitrag von baramis » 15.02.2020, 17:09

Hallo zusammen, ich lese schon ziemlich lange viel hier im Forum mit und habe bereits eine Menge Tipps und Anregungen bekommen, die mir bei einem radikalen Umbau eines Ibanez ATK 300 geholfen haben. Der ist nun fertig, und das nächste Projekt steht an: aus einem weiteren ATK einen Headless-Bass zu machen. Die Teile, ABM Tuner und Headpiece sowie eine Warwick Bridge, habe ich bereits. Der Einbau der Bridge macht mir keine Sorgen, das Headpiece dafür umso mehr. Ich frage mich, in welchem Winkel und in welchem Abstand zum Sattel ich es montiere. Die Stellschraube des Halseinstellstabes ist korpusseitig. Der absolute Worst Case wäre nun, wenn ich die Kopfplatte absäge und dabei auf das Ende des Halsstabes stoße. Deshalb meine wichtigste Frage: wie weit geht der Halsstab maximal? Ist es möglich, dass er noch über den Sattel in Richtung der Kopfplatte hinaus geht?
Ich habe Fotos von Kopfplatte und Headpiece angehängt, sowie zwei Bildmontagen von möglichen Platzierungen des Headpieces, in das ich ein kleines Stück einer Saite gesteckt habe, damit man den Winkel der Saite sieht. Ich denke, ich muss auf jeden Fall etwa 8-10mm Platz lassen zwischen Headpiece und Sattel, um die Saiten vernünftig führen zu können!? Ist es besser, das Headpiece senkrecht einzubauen, oder in einem Winkel von 20° oder so? In letzterem Fall würde es von der Höhe gut zum Hals passen. Bei senkrechtem Einbau müsste ich die entstehende Lücke zwischen Headpiece und Hals füllen, was natürlich auch nicht nicht so schlimm wäre. Außerdem müsste ich nochmal genau messen, ob die beiden Befestigungsschrauben noch genug Material finden würden, um ausreichend Halt zu bekommen.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Ratschläge.
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Kopf mit Headpiece 1.jpg
Kopf mit Headpiece 2.jpg
Kopf mit Headpiece 1-2.jpg
Kopf mit Headpiece 2-2.jpg

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Simon
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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#2

Beitrag von Simon » 15.02.2020, 19:57

rein aus dem Bauch raus würde ich die Version 1, also gerader Einbau, bevorzugen; kann aber leider meine Meinung noch nicht mit Argumenten unterlegen ;)

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#3

Beitrag von Docwaggon » 15.02.2020, 22:21

gerade die dicken bass-saiten würde ich nach dem sattel nicht zu stark knicken wollen und deswegen gefällt mir version 1 besser.

baramis
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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#4

Beitrag von baramis » 15.02.2020, 23:02

Für mich fühlt sich dieser starke Knick auch etwas grenzwertig an, aber andererseits werden die Saiten in einer String Thru Bridge ja genauso stark geknickt. Beim ATK geht das, manchmal nutze ich das auch, und die Saiten reißen mir dabei auch nicht öfter als wenn ich sie klassisch in die Bridge einhänge. Im Zweifelsfall bringt das ja auch noch etwas mehr Sustain - und dafür weniger Attack!? Wobei ich den Unterschied nicht wirklich höre.

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#5

Beitrag von Docwaggon » 16.02.2020, 00:11

baramis hat geschrieben:
15.02.2020, 23:02
Für mich fühlt sich dieser starke Knick auch etwas grenzwertig an, aber andererseits werden die Saiten in einer String Thru Bridge ja genauso stark geknickt. Beim ATK geht das..
ich denke es kommt daraf an welchen einfluss der knick auf die saite vor dem sattel hat.
ein starker knick hat weniger einfluss wenn er weiter weg vom schwingenden bereich ist.
bei einer string through brücke sieht mir das nach mehr länge aus als bei der angedeuteten variante an der kopfplatte (think)

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#6

Beitrag von Rallinger » 16.02.2020, 00:32

Also optisch ist die #2 allemal besser und stimmiger. Aber ich glaub nicht dass das funktionieren wird.

Um die Saite in dem Winkel runterzubringen, wie du ihn eingezeichnet hast, musst du ziemlich viel Material vom Steg wegnehmen. D.h. weniger Auflagefläche + starker Anpressdruck durch hohen Knickwinkel ... da muss der Steg schon aus ziemlich massivem Material sein, damit es den nicht eindrückt. Außerdem wirst du dir, vermute ich mal, ziemliche Intonationsprobleme einfangen. Die Saite dürfte bei so einem starken Knick eher einen Bauch hinter dem Steg machen, statt gerade weiterzulaufen.

Also #1. Wobei ich diese Lösung rein optisch ein wenig ... wenig ansprechend finde. Wie man's besser machen könnte weiß ich allerdings auch nicht. Der Hals ist nicht für Headless gedacht. Vielleicht abschneiden wie bei #2 und dann ein Sandwich anleimen?

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#7

Beitrag von bea » 16.02.2020, 00:39

Den Knickwinkel würde ich gegenüber der Kopfplattenversion auf keinen Fall vergrößern. Das wird sich nachteilig auswirken, besonders auf den Ton von E- und eventueller H-Saite. Schlicht, weil die Krümmung der Saite noch in den schwingenden Bereich hineinragt und das Schwingen behindert. Hat mir bei einer abgeknickten Rahmenkopfplatte ziemlich Streß bereitet.
LG

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baramis
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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#8

Beitrag von baramis » 16.02.2020, 10:01

Guten Morgen, danke für eure Antworten.
Ihr plädiert ja einhellig für senkrechte Montage, und das Argument mit dem Bauch der (tiefen) Saiten ist ja absolut schlüssig. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Könnte ich den Bauch vermeiden, wenn ich mir, wie von Rallinger vorgeschlagen, einen Sattel nach Vorbild einer Brücke baue? Also aus Metall und mit minimaler Auflagefläche? Ich hab mir das an meiner ATK Bridge gerade mal genau angeschaut: die Saite wird zweimal geknickt, einmal in einem Winkel von etwas 45° direkt an der Auflage des Saitenreiters, und dann noch mal 45° nach zwei Zentimetern da, wo es dann senkrecht nach unten geht. Der erste Knick ist also genau da, wo der schwingende Bereich anfängt. Und der Knick ist messerscharf, da ist keinerlei Bauch. Würde das nicht mit entsprechendem Sattel auch dort klappen? Bei meiner Variante 2 ist der Knickwinkel auch ~45°. Allerdings will ich nicht riskieren, von der Kopfplatte abzusägen und dann keine Lösung mehr zu finden. Also wohl doch besser senkrecht!?
Optisch finde ich auch Variante 2 besser. Wenn ich aber die Lücke bei Var. 1 mit Spachtel fülle sieht es etwa so aus:
Kopf mit Headpiece 1-2-2.jpg
Das finde ich auch ok, obwohl man natürlich die gespachtelte Stelle immer sehen wird, wenn ich nicht den Hals lackiere, und das hatte ich nicht vor. Ist aber vielleicht auch nicht so schlimm. Oder ich lackiere nur den Bereich am Halsende

Hat jemand vielleicht noch einen ganz anderen Vorschlag, mit einem anderen, ggf selbstgebauten Headpiece? Ich habe darüber nachgedacht, gelochte Schrauben zu besorgen, die ich von oben durch die Kopfplatte stecke. Von der Kopfplatte würde ich dann ca 3cm stehen lassen. Durch die Löcher werden die Saiten geführt. Von unten ziehe ich die Schrauben dann an, optisch am schönsten mit einer zylindrischen Innensechskantmutter. Die Saiten werden dann von der Schraube gegen die Kopfplatte geklemmt. Aber funktioniert das wirklich? Viel Platz dafür habe ich auch erstmal nicht, die Kopfplatte ist ja nur gut 1cm dick.

Könnt ihr noch was zu der Länge des Halsstabes sagen? Ist es möglich, dass Variante 2 gar nicht geht, weil der Stab dann bis zum Headpiece oder noch weiter reicht?

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#9

Beitrag von baramis » 16.02.2020, 10:20

Jetzt hatte ich gerade noch eine andere Idee: wie ist es, wenn ich den Sattel entferne und das Headpiece diese Funktion übernimmt? Also etwa so:
Kopf mit Headpiece 3.jpg
Dann hätte ich nebenbei eine wirklich massive Sattelauflagefläche ;) Aber der Knickwinkel hat da sowieso die üblichen ~20°.
Ist das vom Hersteller vielleicht sogar so gedacht? Oder ist die Idee Unsinn?
Nicht ganz so schön finde ich, dass das Headpiece jetzt relativ hoch über den Hals ragt. Aber damit könnte ich trotzdem leben. Eventuell könnte ich auch etwas Material wegnehmen. Wobei dann wiederum statt Chrom blanker Stahl sichtbar wäre.
Bei der Variante stellt sich noch dringlicher die Frage nach der Halsstablänge.

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#10

Beitrag von bea » 16.02.2020, 10:54

So ist das gedacht:

Bild
LG

Beate

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#11

Beitrag von baramis » 16.02.2020, 10:59

Und noch eine Idee: ich habe schon mal darüber nachgedacht, wie man so etwas wie die ABM 7011 Kopfstücke selbst machen kann. Da ich Holzbearbeitung ganz vernünftig hinbekomme (meistens :) ), aber für Metallverarbeitung nicht mal das nötige Werkzeug und auch kaum Erfahrung habe, habe ich das nicht weiter verfolgt. Ich könnte allerdings mein vorhandenes Headpiece absägen und auf der Kopfplatte anbringen. Das sähe dann ungefähr so aus:
Kopf mit Headpiece 4.jpg
Optisch gefällt mir das von allen Varianten am besten. Das teure ABM Teil zu zersägen bereitet mir etwas Bauchschmerzen, aber was solls, wenn es funktioniert, ist es das wert. Problematisch wird hier allerdings die Befestigung. Mir fällt nur ein, das zu kleben (ob das hält?) oder mit Schrauben von unten durch die Kopfplatte zu gehen.

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#12

Beitrag von bea » 16.02.2020, 11:04

Kleben wird nicht halten.

Noch ein Beispiel. Da sieht man auch wunderbar, warum es meistens keine gute Idee ist, das Headpiece auch gleichzeitig als Steg/Nullbund zu verwenden (es gibt aber auch Konstruktionen, die das zulassen):

https://www.talkbass.com/attachments/pi ... g.2329034/

Weitere Beispiele mit Bildersuche nach "headless bass headpiece". Dann würfeln und die Lösung nehmen, die am besten gefällt.
LG

Beate

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#13

Beitrag von baramis » 16.02.2020, 11:32

Warum das keine gute Idee ist, das Headpiece als Sattel zu benutzen, sehe ich auf den Bildern nicht. Es sei denn natürlich, das Ballend wird im Headpiece eingehängt, dann geht das natürlich gar nicht. Ist aber bei mir nicht der Fall.

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#14

Beitrag von baramis » 16.02.2020, 12:47

In mir reift gerade die Idee, es doch mal mit einer Eigenbaukonstruktion ähnlich der ABM 7011 zu versuchen. Allerdings etwas größer, einteilig und aus hartem Holz, mit Gewindeeinsätzen und Madenschrauben. Das kostet nicht viel, und ich denke, mit sowas wie Robinien- oder Sucupiraholz sollte es halten. Einen Versuch ist es wert. Und wenn es nicht klappt, kann ich immer noch auf das ABM Teil zurückkommen, da ich ziemlich viel Material der Kopfplatte stehen lassen würde. Optisch ist das für mich am schönsten, Holz finde ich auch schöner als Metall, und Eigenbau ist sowieso immer am schönsten ;) Und über den Halsstab muss ich mir bei der Konstruktion gar keine Gedanken machen.

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#15

Beitrag von bea » 16.02.2020, 22:42

Es gäbe ja auch noch die Möglichkeit einer Stummelkopfplatte. Die finde ich haptisch sogar angenehmer als das abrupte Ende des Halses, das man ja beim Spielen durchaus bemerkt.
LG

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Re: Headless Bass - wie das Headpiece korrekt einbauen?

#16

Beitrag von baramis » 17.02.2020, 17:23

Bei der Konstruktion wie auf meinem letzten Bild wäre die Kopfplatte ja noch etwa 3cm lang. Ich finde auch, dass das stimmiger aussieht als gar kein Kopf. Vielleicht lasse ich auch noch ein oder zwei cm mehr stehen. Aber mehr dann auch nicht. Den Reiz eines Headless Basses macht ja unter anderem auch die etwas andere, ungewohnte Optik aus. Mit einer 8 oder 10cm langen Kopfplatte wäre mir das optisch schon zu nahe an der klassischen Konstruktion.

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