abgewinkelte Kopfplatte

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Robin4
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abgewinkelte Kopfplatte

#1

Beitrag von Robin4 » 05.04.2019, 16:06

Hallo an alle,

ich bin neu hier im Forum und lese schon eine Weile mit. Nun habe ich den Entschluss gefasst, mich einem ersten Bass Bau zu widmen, bin gerade dabei alle Informationen zusammenzutragen und zu planen und habe hierzu eine grundsätzliche Frage.

Ich möchte eine abgewinkelte Kopfplatte bauen:
Ist es immer besser die Kopfplatte mit dem Hals mittels Schäftung zu verbinden, oder kann ich das ganze (vorausgesetzt ich habe einen Rohling, der dick genug ist) auch aus einem Stück machen.

Ist eine Schäftungsverbindung -immer- stabiler? (Stichwort: Faserverlauf des Holzes)
Ich habe gelesen, dass sich ein Hals aus einem kompletten Stück positiv auf den Klang auswirkt?

Laufe ich Gefahr, dass meine Kopfplatte aus einem Stück unter dem Zug der Saiten bricht?

Welche sonstigen Vor- und Nachteile ergeben sich aus den beiden Lösungen?

Grundsätzlich würde ich eine Lösung aus einem Teil bevorzugen, aber möchte gerne auf Erfahrungswerte zurückgreifen, bevor ich da weiter entscheide :)

Vielen Dank für eure Hilfe und Danke für diese tolle Community!

Robin

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DoppelM
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Re: abgewinkelte Kopfplatte

#2

Beitrag von DoppelM » 05.04.2019, 19:06

A) Vorausgesetzt es ist halbwegs stabiles Holz kannst du den Hals Einteilig machen. Eine ordentliche Volute und ein nicht zu steiler Winkel (zb ca 10 Grad) helfen bei der Stabilität. Gibson machts ohne Volute und mit 14 Grad bei Paulas, da machts aber knack wenn die Gitarre auf den Rücken fällt. Auch weil die KP dann als erstes aufschlägt.

B) wer schäftung vs geleimt bei zwei sonst gleichen KPs im Blindtest unterscheiden kann dem geb ich einen Kasten Bier aus.
Gibt aber Leute die behaupten Gibsons klingen erst gut wenn sie einen reparierte Bruch haben. Ist imho auch Storytelling

C) ordentliche, also bündige Leimflächen sind normalerweiser stabiler als das umgebende Holz, Lange fasern stabiler als Kurze, also geleimt immer Stabiler als einteilig bei gleicher Form.
All you need for a good song is three chords and the truth.

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Re: abgewinkelte Kopfplatte

#3

Beitrag von JürgenLut » 05.04.2019, 19:13

Solche Fragen habe auch ich mir wieder mal gestellt und habe es dennoch gewagt Hals und Kopf aus einem Stück Rotzeder zu machen. Die Akustik-Gitarre ist gerade fertig geworden und hält noch!!! Dabei ist ein ganz wichtiger Faktor die Spaltbarkeit des Holzes. Bei Rotzeder bin ich wohl wirklich an die Grenze gegangen als ich einen durchbrochene Kopf gewählt habe. Hoffentlich fällt sie mir nie um, dann wird es um sie geschehen sein.
Die Anschäftung mittels V erfordert eine außergewöhnlich präzise Arbeit und ist vermutlich nur Fortgeschrittenen zu empfehlen. Ich denke die meinst du nicht. Die flache Aufplattung ist dagegen einfach zu händeln und in der Regel völlig unproblematisch. Du kannst die Stabilität erhöhen, indem du oben und/oder unten ein dickes Kopfplattenfurnier aufleimst. Akustisch hat die Wahl des Holzes sicher mehr Auswirkung als die Art der Verbindung

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Re: abgewinkelte Kopfplatte

#4

Beitrag von clonewood » 06.04.2019, 10:56

da machts aber knack wenn die Gitarre auf den Rücken fällt. Auch weil die KP dann als erstes aufschlägt.
auch wenn sie auf den Bauch fällt....selbst erlebt.....da hilft dann der Saitenzug nach......

es kann passieren, aber es muss nicht passieren......wenn ich über Kopfplattenverbindungen oder auch keine Verbindung philosophieren sollte, würde ich sagen, dass bei einer Schäftung die Problemstelle so verlagert wird, dass es unterm Strich statistisch stabiler/haltbarer ist.....also völlig problemlos sind Schäftungen auch nicht......bei jeglicher Verbindung spielt der Formschluss eine Rolle.....2 ebene Flächen sind erstmal ein Formschluss .....unter Umwelteinfüssen irgendwann aber vielleicht nicht mehr...... da sieht dann der einteilige Hals besser aus, wenn er noch keinen Bruch hatte......

da liebe ich doch diese klassische angezapfte Kopfplatte (natürlich kann da auch was brechen)

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