Kurzanleitung Pickup-Messung mit Software "Arta"
Benötigt wird eine Korrekturdatei, um den systembedingten Anstieg zu hohen Frequenzen hin zu kompensieren. Es handelt sich dabei um eine einfache Hochpass-Funktion 1. Ordnung, also 6 dB/Oktave.
Die benötigte Korrekturdatei TP 6 dB habe ich angehängt. Da das Forum nicht das Anhängen von allen Dateiarten erlaubt, musste ich die Datei umbenennen.
Vor Verwendung ist also das ".txt" durch ".mic" zu ersetzen!!
In Arta-Setup-FR-Compensation wird die Korrekturdatei angewählt (load) und aktiviert "use..."
Danach nochmal unter setup schauen, ob vor "FR-Compensation auch das Häkchen ist.
Im Setup von Arta musst Du Dich ansonsten nicht viel weiter rumtreiben - die Einstellungen zur Soundkarte müssen aber schon stimmen. Amplifire Interface und Microphone kannst Du ignorieren, diese Details braucht's nur, wenn Du Lautsprecher oder anderes mit Absolutpegel messen willst, das funktioniert mit dem System Geberspule meines Wissens ohnehin nicht.
Messung:
rotes Dreieck, im sich öffnenden Fenster den Reiter "Periodic Noise" wählen. Die anderen gehen zwar auch, dauern aber länger und haben u.U. einen schlechteren Signal-Rauschabstand.
Weitere Einstellungen:
Sequence Length 64k
Sampling-Rate 96000 (bestimmt die obere Grenzfrequnz der Messung), 48000 geht aber auch
Niose Spectrum : Pink
Output-Vol hängt von Deiner Soundkarte ab, der Ausgang soll halt nicht übersteuern
Pink Cutoff: Irrelevant, 20 Hz geht auch als Subsonic-Filter, falls irgendwo ein Lautsprecher mitläuft.
Prefered Input: Kommt darauf an, an welchem Eingang der Pickup hängt
Dual Channel: Nein (nicht notwendig)
Invert... egal
Averages: Macht bei PU-Messungen wenig Sinn, also nein
Rest auch nein.
"Close after recording" würde ich aktivieren, weil Du dann merkst, daß die Messung beendet ist.
Über "Generate"kannst Du erst mal ein Signal erzeugen und kontrollieren, ob die Pegel stimmen und nix übersteuert. (Kontrolle über die Windows-Lautstärkeregelung oder den von der Soundkarte mitgebrachten Mixer)
Dann über Record die Messung starten, dauert nur wenige Sekunden.
Das Mess-Fenster schließt sich und Du siehst die Impulsantwort des Pickups. Wenn hier nur eine wilde Zackenlinie zu sehen ist, ist etwas schief gelaufen. Eine saubere Pickup-Impulsantwort ist eine schnell ansteigende und relativ schnell abklingende Spitze, oft sogar symetrisch.
Wichtig: Mit der linken Maustaste setzte Du eine Markierung kurz vor den Beginn der Impulsantwort, mit der rechten Maustaste deutlich dahinter. Bei ca. 36 ms hast Du eine untere Messfrequenz von ca. 30 Hz, das reicht.
Mit den beiden Marken bestimmst Du das Zeitfenster, weldches für die Messungn ausgewertet und per Fourier-Transformation integriert wird. Das ist wichtig bei Lautsprechermessungen, wo man das Fenster so setzt, daß die ersten Reflektionen von den Wänden (sind ganz gut zu erkennen) eben nicht ausgewertet werden, so daß man messen kann wie in einem schalltoten Raum. In kleinen Räumen wird das Messfenster halt recht kurz und damit ist die Auswertung meist nur bis runter auf 200 oder 300 Hz. möglich.
Bei Pickup-Messungen haben wir solche Probleme nicht, also kann das Fenster recht groß ausfallen.
Nachdem Du die Markierung gesetzt hast, clickst Du oben auf das Symbol mit der Beschriftung "FR" (Frequency Response) und Du hast Deinen Frequenzgang - besser gesagt, den des gemessenen Pickups
Die Einstellmöglichkeiten zur Darstellung sind eigentlich selbsterklärend. Interessant ist vor Allem die Sache mit den
Overlays - Du kannst also Messkurven grafisch speichern, mit bestimmten Farben ´kennzeichnen und auch beschriften. Gerade in der Arta-Demo, wo ja die Impulsantwort nicht als Datei gespeichert werden kann, ist das hilfreich. Für mich hilfreich: Über Strg + A erzeugst Du ein Overlay, ohne den entsprechenden Button anklicken zu müssen.
Wichtig: Alle Pickup-Frequenzgänge sind im Prinzip sehr ähnlich: Erst kommt ein recht langer linearer Bereich, dann steigt die Kurve bis zur Resonanzfrequenz an und fällt dann recht schnell mit ca. 18 db/Oct. ab. Die Unterschiede liegen eigentlich nur in der Frequenz, bei der die Resonanz liegt und der Stärke der Überhöhung. Wie schon geschrieben kann es auch sein, daß sie bei starker ohmscher Last (z.B. 2 250 KOhm-Potis) und generell schwach ausgeprägter Resonanz aufgrund der PU-Konstruktion kaum noch auszumachen ist, weil die Kurve bis zu einem Punkt recht linear verläuft und dann abfällt. Der Punkt, an dem sie beginnt abzufallen, ist dann die Resonanzfrequenz.
Wenn Deine Messkurve von der beschriebenen abweicht, ist mit größter Wahrscheinlichkeit irgend etwas schief gelaufen und die Verkabelung oder eine der Einstellungen stimmt noch nicht.
Über "Copy" kannst Du dann das gesamte Diagramm incl. Overlay-Beschriftungen in die Zwischenablage kopieren oder aber auch als Datei speichern (png, jpg, bmp).
Messaufbau: Bei Singlecoils wird die Geberspule einfach flach auf den Probanden gelegt - bei der Messung möglichst nicht bewegen.
Bei Humbuckern muss die Spule in die Mitte zwischen den Einzelspulen, aber eben nicht flach sondern hochkant - sie steht also auf einer langen Wicklungsseite.
und jetzt viel Spaß beim Messen!!
Achtung: Nach dem Download die Datei von ..txt in ..mic umbenennen, damit sie von Arta verwendetwerden kann!!