Precision Style mit durchgehendem Hals
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Precision Style mit durchgehendem Hals
Hallo Zusammen,
ich will mich ja ab Mitte diesen Jahres mit dem Bassbau beschäftigen.
Werkzeuge habe ich soweit schon einiges Zusammen Material fehlt mir "nur noch" das Holz (demnächst Fahrt zum Kollitz)
und die Brücke.
Ich bin ein Fan von Precision Bässen und Fetten Hälsen.
Ich war die ganz Zeit auf dem Trip einen Schraubhals zu bauen, vielleicht auch deswegen, weil ich nur geschraube E-Instrumente habe.
Jetzt habe ich überlegt evtl. einen Preci-Style Bass mit durchgehendem Hals zu bauen.
Material für den Hals soll auf jeden Fall Ahorn sein.
Die Fragen, welche sich mir stellen sind:
- gibt es Nachteile (außer das man nicht ohne weiteres den Hals wechseln kann)
- was muss ich bei der Konstruktion beachten (in der Mitte teilen und gegenseitig verleimen -> Verwindungssteifigkeit)
- Hab ich was übersehen?
Würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrung mit mir teilt und mir vielleicht noch den ein, oder anderen Denkanstoß gebt.
Viele Grüße
Mathias
ich will mich ja ab Mitte diesen Jahres mit dem Bassbau beschäftigen.
Werkzeuge habe ich soweit schon einiges Zusammen Material fehlt mir "nur noch" das Holz (demnächst Fahrt zum Kollitz)
und die Brücke.
Ich bin ein Fan von Precision Bässen und Fetten Hälsen.
Ich war die ganz Zeit auf dem Trip einen Schraubhals zu bauen, vielleicht auch deswegen, weil ich nur geschraube E-Instrumente habe.
Jetzt habe ich überlegt evtl. einen Preci-Style Bass mit durchgehendem Hals zu bauen.
Material für den Hals soll auf jeden Fall Ahorn sein.
Die Fragen, welche sich mir stellen sind:
- gibt es Nachteile (außer das man nicht ohne weiteres den Hals wechseln kann)
- was muss ich bei der Konstruktion beachten (in der Mitte teilen und gegenseitig verleimen -> Verwindungssteifigkeit)
- Hab ich was übersehen?
Würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrung mit mir teilt und mir vielleicht noch den ein, oder anderen Denkanstoß gebt.
Viele Grüße
Mathias
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Servus Namenskollege
Ich war früher ein glühender Verfechter der Bauweise mit durchgehendem Hals und habe bis zuletzt auch nur solche Bässe gebaut. Bis ich den Stingray baute
So, und nun stehe ich hier, ich armer Tor, und weiß noch weniger als zuvor
Klanglich kann ich definitiv keinen Unterschied feststellen, zumindest keinen, der auf Schraubhals vs. Neck-Fruh zurückzuführen sein könnte. Das sagenumwobene Sustäing, das bei Schraubhälsen kürzer sein soll und bei durchgehenden legendär lang, ist bei meinem Stingray genauso lang wie bei meinen anderen Bässen. Er klingt zwar schon irgendwie anders, als mein kurz danach entstandener Comet IV, mit identischer Pickup-Bestückung und Elektronik, aber das kann auch andere Ursachen haben. Ich will es kaum zugeben, aber mir gefällt er tatsächlich bässer
Vorteil der Neck-Through-Konstruktion:
Der Hals-Korpus-Übergang lässt sich beliebig aufwändig und handschmeichlerisch ausformen. Das macht schon was her, aber "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!" (Karl Valentin)
Vorteil des Schraubhalses:
Geringer Materialverbrauch. Das Genie Leo 7ender hat damals eine Bauweise entwickelt, die mit minimalstem Materialaufwand auskommt. Dazu gehört natürlich der Hals, der samt Kopfplatte einfach aus einem 1" dicken Brett herausgefräst wird, mit nur wenig Verschnitt.
Würdest Du einen Preci mit durchgehendem Hals bauen wollen, müsste der Balken ca. 2" dick sein. Und mehr als die Hälfte davon landete in der Verschnitt-Kiste. Eine ungeheurliche und unentschuldbare Verschwendung wertvoller Tonholz-Ressourcen
Oder Du müsstest im Bereich des Korpus hinten aufdoppeln, was ich bei meinem beiden letzten Neck-Through-Bässen auch so gemacht habe. Die verwendeten Bretter aus Vogelaugenahorn waren tatsächlich nur 1" dick.
Wenn man weiß, wo man hingucken muss, sieht man das aber
Im Bereich des Korpus muss dann noch vorne ein paar Millimeter abgenommen werden, dann werden die Korpusflügel angeleimt. So, und nun sieht man den Hals von vorne in der Korpusmitte. Das war in den 1980er Jahren vielleicht schick, heute finde ich sowas .
Mit dieser Epoche assoziiere ich Bassisten, die sich den Bass knapp unters Kinn schnallten und mit dem Daumen darauf rumklopften, während die Mädels Karotten-Jeans und auftoupierte Turmfrisuren trugen und ansonsten komplett behaart waren. Bon Scott starb und kurz danach wurde Helmut Kohl Kanzler. An diese Zeit will ich nicht wirklich erinnert werden
Weiterer Nachteil der Neck-Through-Konstruktion:
Du hast ab der "Hochzeit" ein ziemlich großes und sperriges Trumm auf der Werkbank liegen, das gefräst, gebohrt, ausgeformt und geschliffen werden will und mit dem Du beim Hantieren gerne mal die Deckenlampe zerdöppern oder unbeabsichtigt Teile aus dem Regal holen kannst.
Da sind zwei deutlich kleinere Teile viel einfacher in der Handhabung bis hin zum Oberflächen-Finish, dann erst wird z'ammgeschraubt.
Der Leo war schon ein Fuchs.....
Viele Grüße
Matthias
Ich war früher ein glühender Verfechter der Bauweise mit durchgehendem Hals und habe bis zuletzt auch nur solche Bässe gebaut. Bis ich den Stingray baute
So, und nun stehe ich hier, ich armer Tor, und weiß noch weniger als zuvor
Klanglich kann ich definitiv keinen Unterschied feststellen, zumindest keinen, der auf Schraubhals vs. Neck-Fruh zurückzuführen sein könnte. Das sagenumwobene Sustäing, das bei Schraubhälsen kürzer sein soll und bei durchgehenden legendär lang, ist bei meinem Stingray genauso lang wie bei meinen anderen Bässen. Er klingt zwar schon irgendwie anders, als mein kurz danach entstandener Comet IV, mit identischer Pickup-Bestückung und Elektronik, aber das kann auch andere Ursachen haben. Ich will es kaum zugeben, aber mir gefällt er tatsächlich bässer
Vorteil der Neck-Through-Konstruktion:
Der Hals-Korpus-Übergang lässt sich beliebig aufwändig und handschmeichlerisch ausformen. Das macht schon was her, aber "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!" (Karl Valentin)
Vorteil des Schraubhalses:
Geringer Materialverbrauch. Das Genie Leo 7ender hat damals eine Bauweise entwickelt, die mit minimalstem Materialaufwand auskommt. Dazu gehört natürlich der Hals, der samt Kopfplatte einfach aus einem 1" dicken Brett herausgefräst wird, mit nur wenig Verschnitt.
Würdest Du einen Preci mit durchgehendem Hals bauen wollen, müsste der Balken ca. 2" dick sein. Und mehr als die Hälfte davon landete in der Verschnitt-Kiste. Eine ungeheurliche und unentschuldbare Verschwendung wertvoller Tonholz-Ressourcen
Oder Du müsstest im Bereich des Korpus hinten aufdoppeln, was ich bei meinem beiden letzten Neck-Through-Bässen auch so gemacht habe. Die verwendeten Bretter aus Vogelaugenahorn waren tatsächlich nur 1" dick.
Wenn man weiß, wo man hingucken muss, sieht man das aber
Im Bereich des Korpus muss dann noch vorne ein paar Millimeter abgenommen werden, dann werden die Korpusflügel angeleimt. So, und nun sieht man den Hals von vorne in der Korpusmitte. Das war in den 1980er Jahren vielleicht schick, heute finde ich sowas .
Mit dieser Epoche assoziiere ich Bassisten, die sich den Bass knapp unters Kinn schnallten und mit dem Daumen darauf rumklopften, während die Mädels Karotten-Jeans und auftoupierte Turmfrisuren trugen und ansonsten komplett behaart waren. Bon Scott starb und kurz danach wurde Helmut Kohl Kanzler. An diese Zeit will ich nicht wirklich erinnert werden
Weiterer Nachteil der Neck-Through-Konstruktion:
Du hast ab der "Hochzeit" ein ziemlich großes und sperriges Trumm auf der Werkbank liegen, das gefräst, gebohrt, ausgeformt und geschliffen werden will und mit dem Du beim Hantieren gerne mal die Deckenlampe zerdöppern oder unbeabsichtigt Teile aus dem Regal holen kannst.
Da sind zwei deutlich kleinere Teile viel einfacher in der Handhabung bis hin zum Oberflächen-Finish, dann erst wird z'ammgeschraubt.
Der Leo war schon ein Fuchs.....
Viele Grüße
Matthias
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Hi,
ich dachte mir, dass ich evtl. die unnötige Schwächung wie Verleimung oder Verschraubung weg lasse.
Wenn das allerdings wenig nachweisliche Auswirkung hat, und das lange "Werkstück" unpraktisch ist, dann bleibe ich doch
beim Schraubhals, so wie ich mir das am Anfang gedacht habe.
Vielleicht gibts ja noch Meldungen mit Argumenten für einen durchgehenden Hals.
Grüße
Mathias
ich dachte mir, dass ich evtl. die unnötige Schwächung wie Verleimung oder Verschraubung weg lasse.
Wenn das allerdings wenig nachweisliche Auswirkung hat, und das lange "Werkstück" unpraktisch ist, dann bleibe ich doch
beim Schraubhals, so wie ich mir das am Anfang gedacht habe.
Vielleicht gibts ja noch Meldungen mit Argumenten für einen durchgehenden Hals.
Grüße
Mathias
- Simon
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Außer dem feineren Übergang im Hals/Body Bereich fällt mir wirklich nichts ein… Auch wenn ich manchmal doch Gitarren mit Neck- Through Hälsen baue…Grim_Reaper hat geschrieben: Vielleicht gibts ja noch Meldungen mit Argumenten für einen durchgehenden Hals.
Aber vertrau dem Hias, der weiß wovon er redet
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Guten Tag allgemein,
ich bin zwar völlig neu in diesem Forum angemeldet, aber ich lese schon länger immer mal mit und bin schon ein alter Hase in Sachen Bassbau - mein erster DIY-Bass ist mittlerweile "Vintage" ( ), was im Umkehrschluss bedeutet, dass ich wohl bereits ein alter Sack bin ( ). O.K. das ist über 20 Jahre her und war bislang der einzige, aber das kann sich ja noch ändern... Jedenfalls habe ich um Laufe der Zeit diverse Bässe besessen und gespielt, und dabei verschiedene Beobachtungen gemacht und Vorlieben entwickelt.
Einer der Bässe, von denen ich mich getrennt habe, hieß Rickenbacker 4001 und war so schön, dass ich immer wehmütig werde, wenn ich mal einen sehe. Dann muss ich mir aber nur kurz die Details in Erinnerung rufen und schon ist die Wehmut dahin:
Erstens sah der - jaja nur wenig objektiv... - zwar total super aus in Zahnweiss mir schwarzem Binding, ABER
Zweitens klang er - für meinen Geschmack - enttäuschend pappig und unbassig - quasi Scheiße (nur meine persönliche Meinung!!!) und
Drittens besteht er ja bekanntlich aus einem durchgehendem Ahornhals mit angeflanschten Ahornbacken. Und da gab es einen nicht unerheblichen Riss im Lack zu sehen. Ich weiß nicht, ob's nur im Lack war, oder auch zwischen den Hölzern selbst, aber seither habe ich ein gestörtes Verhältnis zum durchgehenden Hals...
Viertens: O.K. die Bespielbarkeit fand ich eigentlich sehr gut - zugegeben.
Es gab noch ein weiteres Lowlight, das ich ob des günstigen Preises und der Optik gekauft habe: Gibson RD Artist Bass.
Erstens sah der zwar mal wieder sehr cool aus (so eine Art invertierter Thunderbird, nur ohne das von mir verabscheute Country-Sunburst...), jedoch war er
Zweitens entsetzlich schwer und kopflastig, sowie hatte er
Drittens die halbe Rückseite zerfräst für eine Aktivelektronik unbeschreiblicher Minderwertigkeit (Achtung: Meine Meinung!)! Man konnte zwischen verschiedenen Klangfarben von Rauschen wählen (angeblich Kompressor etc.). Die Platine von Moog machte deutlich klar, dass man hier Synergieeffekte im Konzern herbeigeprügelt hatte (Meiner Ansicht nach!).
Viertens fand ich den Klang schlecht und die Bespielbarkeit
Fünftens ebenso. Nur bin ich mir
Sechtens nicht mehr ganz sicher, ob der Hals hier durchging oder eingeleimt war...
Um nochmal auf meine einleitenden Worte zurückzukommen: Ich glaube, verschiedene Dinge beobachtet zu haben. Eines davon ist, dass Precision-Style und durchgehender Hals sich ausschließen, es sei denn, es geht nur um die Optik. Ich kann es nicht wissenschaftlich belegen aber ich glaube, dass wenn alles richtig gemacht wird, ein Erlenkorpus mit anschraubtem One-Piece-Ahorn-Hals, Preci-pickups in der entsprechenden Position den reinen, ungeschlachten und ultimativen Precision-Sound liefern, den so viele Bassisten lieben (-> Stranglers "Peaches", The Clash "London Calling"). Natürlich über 'nen SVT mit 8x10-Box (Das hatte ich auch mal und werde mir den Verkauf nie verzeihen.....)
Aber wer weiß: Vielleicht klingt ein durchgehender Precision ja eben auch total super. Wenn du's dir zutraust, probier es doch aus. Wenn du mit entsprechenem Werkzeug und zugehörigen Skills ausgestattet bist, dürfte eigentlich kein totaler Mist rauskommen.
Gute Nacht
Chris
ich bin zwar völlig neu in diesem Forum angemeldet, aber ich lese schon länger immer mal mit und bin schon ein alter Hase in Sachen Bassbau - mein erster DIY-Bass ist mittlerweile "Vintage" ( ), was im Umkehrschluss bedeutet, dass ich wohl bereits ein alter Sack bin ( ). O.K. das ist über 20 Jahre her und war bislang der einzige, aber das kann sich ja noch ändern... Jedenfalls habe ich um Laufe der Zeit diverse Bässe besessen und gespielt, und dabei verschiedene Beobachtungen gemacht und Vorlieben entwickelt.
Einer der Bässe, von denen ich mich getrennt habe, hieß Rickenbacker 4001 und war so schön, dass ich immer wehmütig werde, wenn ich mal einen sehe. Dann muss ich mir aber nur kurz die Details in Erinnerung rufen und schon ist die Wehmut dahin:
Erstens sah der - jaja nur wenig objektiv... - zwar total super aus in Zahnweiss mir schwarzem Binding, ABER
Zweitens klang er - für meinen Geschmack - enttäuschend pappig und unbassig - quasi Scheiße (nur meine persönliche Meinung!!!) und
Drittens besteht er ja bekanntlich aus einem durchgehendem Ahornhals mit angeflanschten Ahornbacken. Und da gab es einen nicht unerheblichen Riss im Lack zu sehen. Ich weiß nicht, ob's nur im Lack war, oder auch zwischen den Hölzern selbst, aber seither habe ich ein gestörtes Verhältnis zum durchgehenden Hals...
Viertens: O.K. die Bespielbarkeit fand ich eigentlich sehr gut - zugegeben.
Es gab noch ein weiteres Lowlight, das ich ob des günstigen Preises und der Optik gekauft habe: Gibson RD Artist Bass.
Erstens sah der zwar mal wieder sehr cool aus (so eine Art invertierter Thunderbird, nur ohne das von mir verabscheute Country-Sunburst...), jedoch war er
Zweitens entsetzlich schwer und kopflastig, sowie hatte er
Drittens die halbe Rückseite zerfräst für eine Aktivelektronik unbeschreiblicher Minderwertigkeit (Achtung: Meine Meinung!)! Man konnte zwischen verschiedenen Klangfarben von Rauschen wählen (angeblich Kompressor etc.). Die Platine von Moog machte deutlich klar, dass man hier Synergieeffekte im Konzern herbeigeprügelt hatte (Meiner Ansicht nach!).
Viertens fand ich den Klang schlecht und die Bespielbarkeit
Fünftens ebenso. Nur bin ich mir
Sechtens nicht mehr ganz sicher, ob der Hals hier durchging oder eingeleimt war...
Um nochmal auf meine einleitenden Worte zurückzukommen: Ich glaube, verschiedene Dinge beobachtet zu haben. Eines davon ist, dass Precision-Style und durchgehender Hals sich ausschließen, es sei denn, es geht nur um die Optik. Ich kann es nicht wissenschaftlich belegen aber ich glaube, dass wenn alles richtig gemacht wird, ein Erlenkorpus mit anschraubtem One-Piece-Ahorn-Hals, Preci-pickups in der entsprechenden Position den reinen, ungeschlachten und ultimativen Precision-Sound liefern, den so viele Bassisten lieben (-> Stranglers "Peaches", The Clash "London Calling"). Natürlich über 'nen SVT mit 8x10-Box (Das hatte ich auch mal und werde mir den Verkauf nie verzeihen.....)
Aber wer weiß: Vielleicht klingt ein durchgehender Precision ja eben auch total super. Wenn du's dir zutraust, probier es doch aus. Wenn du mit entsprechenem Werkzeug und zugehörigen Skills ausgestattet bist, dürfte eigentlich kein totaler Mist rauskommen.
Gute Nacht
Chris
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Herzlich Willkommen.
Wenn Du wirklich mit vernünftigen Werkzeug und handwerklichen Geschick ausgestattet bist, wird da mit Sicherheit kein Mist bei rauskommen.
Also, hau rein.
Wenn Du wirklich mit vernünftigen Werkzeug und handwerklichen Geschick ausgestattet bist, wird da mit Sicherheit kein Mist bei rauskommen.
Also, hau rein.
- capricky
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Ja, warum soll er denn nicht gut klingen...lötmann hat geschrieben:
...Aber wer weiß: Vielleicht klingt ein durchgehender Precision ja eben auch total super. Wenn du's dir zutraust, probier es doch aus. Wenn du mit entsprechenem Werkzeug und zugehörigen Skills ausgestattet bist, dürfte eigentlich kein totaler Mist rauskommen.
Ich bin überzeugt, dass es aus klanglichen Gründen völlig wurscht ist, ob der Hals beim Preci geschraubt, eingeleimt oder durchgehend ist. Wesentlich sind Einspulerpickup mit typischer Resonanzfrequenz, Pickupposition, Hartholzhals (Ich hatte schon Precis mit Buchenhals in der Hand) und gut.
Einen Rickenbacker 400x kann man bei der Bodystärke gar nicht anders, als mit durchgehendem Hals bauen, schrauben geht da nicht mehr. (Der Grund für den pappigen Klang Deines Ricks liegt wohl eher in den Pickups begründet, besonders beim Stegpickup hat Rickenbacker da eine richtigen Bock geschossen, mit magnetischem Kurzschluss und so...irgendwo im Forum hier hatte ich die Problematik schon mal beschrieben).
Also warum nicht mal einen Preci mit durchgehendem Hals? Anders als bei der Rammsteingedächnispaula in einem anderen thread ist dieser Plan hier einfach zu realisieren (kein tremolo, keine gewölbte Decke, kein "börnt" finish )
capricky
edit: ist das Projekt überhaupt noch aktuell, wenn ich auf das Datum des Startpost schaue?
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Hi,
ich habe mich in der Planung nun doch für die klassische Variante mit Schraubhals entschieden.
Nächste Woche werde ich das Holz beschaffen.
Es geht alles etwas schleppend voran. Liegt vielleicht auch daran, dass gerade wieder Saison bzgl. Musik spielen ist.
Mit kleinen Schritten geht es vorwärts.
Grüße
Mathias
ich habe mich in der Planung nun doch für die klassische Variante mit Schraubhals entschieden.
Nächste Woche werde ich das Holz beschaffen.
Es geht alles etwas schleppend voran. Liegt vielleicht auch daran, dass gerade wieder Saison bzgl. Musik spielen ist.
Mit kleinen Schritten geht es vorwärts.
Grüße
Mathias
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
O.K. Ich meinte auch nicht, dass ich denke durchgehender Hals klingt schlecht. Ich denke aber bei "Precision Style" nicht nur an eine bestimmte Form, sondern auch an einen speziellen Sound. Und da glaube ich schon, dass es einen Unterschied macht, ob der Ahornhals die gesamte Saitenlänge durchgeht oder ob das System aus zwei sehr unterschiedlichen Hölzern besteht. Ob geleimt oder geschraubt einen Unterschied macht, wäre ich mir aber auch unsicher. Ist ja auch egal - Precision Bässe gibt's wie Sand am Meer, muss man nicht noch einen bauen. Insofern wäre es eigentlich ein interessantes Projekt. Jedoch:capricky hat geschrieben:Ja, warum soll er denn nicht gut klingen...
Ich bin überzeugt, dass es aus klanglichen Gründen völlig wurscht ist, ob der Hals beim Preci geschraubt, eingeleimt oder durchgehend ist. Wesentlich sind Einspulerpickup mit typischer Resonanzfrequenz, Pickupposition, Hartholzhals (Ich hatte schon Precis mit Buchenhals in der Hand) und gut.
Auch cool.Grim_Reaper hat geschrieben:...
ich habe mich in der Planung nun doch für die klassische Variante mit Schraubhals entschieden.
...
Das denke ich auch. Obendrein diese Brücke aus erbärmlichem Aludruckguss und diese Saitenreiterchen aus irgendeinem Weichmetall. Im Übrigen war ich erschüttert, als ich mal das Pickguard abgeschraubt hatte: Diese Holzarbeit brachte mich auf die Idee selbst einen Bass zu bauen, weil so schlecht würde das selbst bei mir nicht aussehen... Naja vielleicht etwas übertrieben, aber die ganz filligrane Handwerkskunst war das echt nicht. Aber auch egal: Es gibt auch gute Bässe mit Durchgehhals. Dass ich die meisten davon nicht mag (Es gibt da z.B. so einen sehr großen deutschen Hersteller...) tut nix zur Sache.capricky hat geschrieben:...
Der Grund für den pappigen Klang Deines Ricks liegt wohl eher in den Pickups begründet, besonders beim Stegpickup hat Rickenbacker da eine richtigen Bock geschossen, mit magnetischem Kurzschluss und so...irgendwo im Forum hier hatte ich die Problematik schon mal beschrieben.
...
Chris
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
So jetzt ist es auf jeden Fall fest.
Der Bass wird wohl doch nicht ganz so rustikal und klassisch, wie ich mir das am Anfang gedacht habe.
Habe mich jetzt für den Korpus zu Fichte hinreisen lassen und verheirate das mit einer Ovangkoldecke.
Daran wird ein Flamed Maple Hals mit Nussbaum Griffbrett gespaxt.
So far, so good.
Der Bass wird wohl doch nicht ganz so rustikal und klassisch, wie ich mir das am Anfang gedacht habe.
Habe mich jetzt für den Korpus zu Fichte hinreisen lassen und verheirate das mit einer Ovangkoldecke.
Daran wird ein Flamed Maple Hals mit Nussbaum Griffbrett gespaxt.
So far, so good.
- dreizehnbass
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Also den Verschnitt verwende ich dann für kleinere Schraubhalsinstrumente. Notfalls kann man noch eine andere Kopfplatte anschäften.12stringbassman hat geschrieben:Servus Namenskollege
Ich war früher ein glühender Verfechter der Bauweise mit durchgehendem Hals und habe bis zuletzt auch nur solche Bässe gebaut. Bis ich den Stingray baute
So, und nun stehe ich hier, ich armer Tor, und weiß noch weniger als zuvor
Klanglich kann ich definitiv keinen Unterschied feststellen, zumindest keinen, der auf Schraubhals vs. Neck-Fruh zurückzuführen sein könnte. Das sagenumwobene Sustäing, das bei Schraubhälsen kürzer sein soll und bei durchgehenden legendär lang, ist bei meinem Stingray genauso lang wie bei meinen anderen Bässen. Er klingt zwar schon irgendwie anders, als mein kurz danach entstandener Comet IV, mit identischer Pickup-Bestückung und Elektronik, aber das kann auch andere Ursachen haben. Ich will es kaum zugeben, aber mir gefällt er tatsächlich bässer
Vorteil der Neck-Through-Konstruktion:
Der Hals-Korpus-Übergang lässt sich beliebig aufwändig und handschmeichlerisch ausformen. Das macht schon was her, aber "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!" (Karl Valentin)
Vorteil des Schraubhalses:
Geringer Materialverbrauch. Das Genie Leo 7ender hat damals eine Bauweise entwickelt, die mit minimalstem Materialaufwand auskommt. Dazu gehört natürlich der Hals, der samt Kopfplatte einfach aus einem 1" dicken Brett herausgefräst wird, mit nur wenig Verschnitt.
Würdest Du einen Preci mit durchgehendem Hals bauen wollen, müsste der Balken ca. 2" dick sein. Und mehr als die Hälfte davon landete in der Verschnitt-Kiste. Eine ungeheurliche und unentschuldbare Verschwendung wertvoller Tonholz-Ressourcen
Oder Du müsstest im Bereich des Korpus hinten aufdoppeln, was ich bei meinem beiden letzten Neck-Through-Bässen auch so gemacht habe. Die verwendeten Bretter aus Vogelaugenahorn waren tatsächlich nur 1" dick.
Wenn man weiß, wo man hingucken muss, sieht man das aber
Im Bereich des Korpus muss dann noch vorne ein paar Millimeter abgenommen werden, dann werden die Korpusflügel angeleimt. So, und nun sieht man den Hals von vorne in der Korpusmitte. Das war in den 1980er Jahren vielleicht schick, heute finde ich sowas .
Mit dieser Epoche assoziiere ich Bassisten, die sich den Bass knapp unters Kinn schnallten und mit dem Daumen darauf rumklopften, während die Mädels Karotten-Jeans und auftoupierte Turmfrisuren trugen und ansonsten komplett behaart waren. Bon Scott starb und kurz danach wurde Helmut Kohl Kanzler. An diese Zeit will ich nicht wirklich erinnert werden
Weiterer Nachteil der Neck-Through-Konstruktion:
Du hast ab der "Hochzeit" ein ziemlich großes und sperriges Trumm auf der Werkbank liegen, das gefräst, gebohrt, ausgeformt und geschliffen werden will und mit dem Du beim Hantieren gerne mal die Deckenlampe zerdöppern oder unbeabsichtigt Teile aus dem Regal holen kannst.
Da sind zwei deutlich kleinere Teile viel einfacher in der Handhabung bis hin zum Oberflächen-Finish, dann erst wird z'ammgeschraubt.
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Matthias
Finde durchgehende Hälse auch ästhetischer. Vom Sound her klingen die meiner Meinung nach schon anders als Schraubhälse. Aber ob besser ist eine andere Frage.
lg
d
http://www.13instruments.com/ Saiteninstrumente in Handarbeit
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Re: Precision Style mit durchgehendem Hals
Durchgehende Basshälse sind eindeutig sexy.
Ein Precision wird aber brillianter klingen, da dann das Zentrum des Body dann ja auch Ahorn sein wird statt (weicher) Erle.
Ein Precision wird aber brillianter klingen, da dann das Zentrum des Body dann ja auch Ahorn sein wird statt (weicher) Erle.
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