Bindings per Hand

Alles zu akustischen Gitarren und Bässen

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Mingus
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Bindings per Hand

#1

Beitrag von Mingus » 08.12.2010, 16:46

Ich plane ja nun schon seit einiger Zeit den Bau einer Selmer und bin immer wieder ziemlich abgeschreckt, wenn es darum geht, die Bindings bei gewölbtem Boden und gewölbter Decke zu Fräsen. Ich kann schon mit Oberfräsen umgehen, und hier gibt es auch zahlreiche Frässchablonen, aber die nachzubauen erscheint mir recht aufwändig. Daher erlaubt mir die Anfängerfrage: geht das nicht auch mit der Hand?

Ich meine, ich hätte irgendwo sogar mal ein Werkzeug gesehen (kein Streichmaß, sondern etwas robusteres), aber mir fällt ums Verrecken der Name nicht ein, daher kann ich es nicht googlen. Jemand einen Rat?

Oder haltet ihr das generell für eine Schnapsidee?

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Re: Bindings per Hand

#2

Beitrag von clonewood » 08.12.2010, 16:54


Mingus
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Re: Bindings per Hand

#3

Beitrag von Mingus » 08.12.2010, 16:57

Das ging aber schnell, danke! Hat jemand Erfahrung damit?

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Re: Bindings per Hand

#4

Beitrag von jhg » 08.12.2010, 16:58

Klar geht das von Hand! Du machst dir eine Schablone z.B. aus Sperrholz (Vorlage mit dem PC auf Papier, auf das Sperrholz aufkleben und mit der Laubsäge aussägen) und schneidest dann mit dem Skalpell die Umrisse in die Decke. 1mm Tiefe reichen da. Dann mit einem schmalen Stechbeitel die Nut ausarbeiten in die dann die Späne eingelegt werden. Das ist die traditionelle Art so was herzustellen. Nur mit dem Unterschied, dass du keinen Zirkel nehmen kannst sondern eine Schablone verwendest. Gut ist auch, wenn du ein einseitig angeschliffenes Skalpell nimmst. Die gerade Seite nach außen nehmen, damit man eine schöne rechtwinklige Kante hat.
Ich würde die Schablone mit zwei oder drei kleinen Nägelchen in der Decke fixieren - die Löcher werden ja hinterher sowieso verdeckt. Aber dann kann auch nichts verrutschen.

Jörg
edit: Ach der Weihnachtsmann war schon wieder schneller - hast du eigentlich nix zu tun zur Zeit? Ist doch "Saison" (zumindest bei mir :) ) Ja, das Teil für Geigen um den Adergraben zu schneiden. Ob das allerdings bei der Breite einer normalen Rosette noch gut funktioniert ist die Frage ....

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Re: Bindings per Hand

#5

Beitrag von clonewood » 08.12.2010, 17:01

Mingus hat geschrieben:Das ging aber schnell, danke! Hat jemand Erfahrung damit?
das A und O dabei ist eine scharfe Klinge...dann...schneiden...ausheben....schneiden...ausheben...usw..

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Re: Bindings per Hand

#6

Beitrag von clonewood » 08.12.2010, 17:05

jhg hat geschrieben: edit: Ach der Weihnachtsmann war schon wieder schneller - hast du eigentlich nix zu tun zur Zeit? Ist doch "Saison" (zumindest bei mir :) ) Ja, das Teil für Geigen um den Adergraben zu schneiden. Ob das allerdings bei der Breite einer normalen Rosette noch gut funktioniert ist die Frage ....
nöö .....klar ....für die Rosette ist das nichts.....aber da gibt es doch diese Zirkelschneider für Handbetrieb.....

es wird erst wieder ab dem 23.12 für mich kritisch.....ich erhole mich gerade vom Aufbauen dieser ganzen Weihnachtsmärkte....

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Re: Bindings per Hand

#7

Beitrag von Mingus » 08.12.2010, 17:08

"Adergraben", danke fürs Stichwort. Also wäre das ein Adergrabenanritzer. Gefällt mir fast noch besser als die Schablone ...

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Re: Bindings per Hand

#8

Beitrag von clonewood » 08.12.2010, 17:12


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Re: Bindings per Hand

#9

Beitrag von Herr Dalbergia » 08.12.2010, 17:28

Praxisteil Gesellenprüfung....klar geht das, ist halt nix für leute ohne Geduld. Ob du dir jetzt eine Vorrichtung zum Bindingfräsen baust oder die Zeit in die eine Gitarre investierst kommt wohl aufs gleiche raus. Die vorrichtung zum Fräsen "true Binding Channel" kann man aber halt für nächste Gitarren weiterverwenden, weswegen dies der Weg meiner Wahl wäre.


MFG Alex

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Re: Bindings per Hand

#10

Beitrag von jhg » 08.12.2010, 18:13

Mingus hat geschrieben:"Adergraben", danke fürs Stichwort. Also wäre das ein Adergrabenanritzer. Gefällt mir fast noch besser als die Schablone ...
Ja nur mit dem Unterschied, dass der "Adergraben" ganz dicht an der Außenkante ist. Die Rosette ist viel weiter weg von der Kante und zudem breiter. Ob du da mit diesem Gerät tatsächlich parallele Linien ritzt sei dahingestellt. Die Gefahr zum "Verkanten" ist sehr hoch. Ich würde es nicht machen sondern die Schablone nehmen ....

@Clonewood: Er will ein ovales Loch machen - DEN Zirkel dafür musst du aber erst noch zu Weihnachten heranschaffen. Ich würd dann gerne mal ein Foto davon sehen :)

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Re: Bindings per Hand

#11

Beitrag von Herr Dalbergia » 08.12.2010, 18:39

Hallo, ich denke wir haben hier ein mißverstädniss, es gibt eine thread wo gefragt wird wie man ein oveales schalllocheinlage herstellt / kaufen kann. HIER wir aber von bindingkanal fräsen bei wölbungen gefragt, oder bin ich jetzt falsch????

mfg

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Re: Bindings per Hand

#12

Beitrag von jhg » 09.12.2010, 10:15

Herr Dalbergia hat geschrieben:Hallo, ich denke wir haben hier ein mißverstädniss, es gibt eine thread wo gefragt wird wie man ein oveales schalllocheinlage herstellt / kaufen kann. HIER wir aber von bindingkanal fräsen bei wölbungen gefragt, oder bin ich jetzt falsch????

mfg
Du hast natürlich Recht! Ich war ein wenig fehlgeleitet. Das mit der Schablone bezog sich auf das Schallloch. Bindings kann man natürlich mit dem vorgeschlagenen Werkzeug herstellen.
Falls ihr euch wundert, wo die unfruchtbare Diskussion um einen Onlineshop geblieben ist: Ich wars! Sorry, aber so was hat hier nichts zu suchen ...

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Re: Bindings per Hand

#13

Beitrag von mlg » 09.12.2010, 12:31

jhg hat geschrieben:
Mingus hat geschrieben: Er will ein ovales Loch machen - DEN Zirkel dafür musst du aber erst noch zu Weihnachten heranschaffen. Ich würd dann gerne mal ein Foto davon sehen :)
Nimm doch einfach einen Ellipsenzirkel... ;)
http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... zirkel.png

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Re: Bindings per Hand

#14

Beitrag von Mingus » 09.12.2010, 13:28

mlg hat geschrieben:Nimm doch einfach einen Ellipsenzirkel... ;)
Gute Idee. Allerdings habe ich auch einen 1 zu 1 Plan, könnte das Schalloch also auch einfach per Schablone übertragen.

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Re: Bindings per Hand

#15

Beitrag von expo » 09.12.2010, 18:49

jhg hat geschrieben: Falls ihr euch wundert, wo die unfruchtbare Diskussion um einen Onlineshop geblieben ist: Ich wars! Sorry, aber so was hat hier nichts zu suchen ...
Danke.

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Re: Bindings per Hand

#16

Beitrag von maxinferno » 09.12.2010, 22:10

expo hat geschrieben:
jhg hat geschrieben: Falls ihr euch wundert, wo die unfruchtbare Diskussion um einen Onlineshop geblieben ist: Ich wars! Sorry, aber so was hat hier nichts zu suchen ...
Danke.
volle Zustimmung.

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Re: Bindings per Hand

#17

Beitrag von expo » 10.12.2010, 03:15

Jop ;)

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Re: Bindings per Hand

#18

Beitrag von DoubleC » 10.12.2010, 16:11

Es gab irgendwo in diesem Forum eine Diskussion über so genannte Sparkle-Lakierungen für Teles. Der Typ, der die Teles "sparkelt" hat einen kilometerlangen Thread auf TDPRI (glaube ich).
Da nimmt er bleistiftsweise auch diesen "purfling-cutter"....also das Schneidzeug, um Eintiligenahorntelehälsen oder Telehälsenmitpalisandergriffbrett eine farbenfrohe Einfassung (binding) zu verpassen. Wenn ich mich recht erinnere, geht der Knabe an der Kante mit erst horizontaler und dann mit vertikaler Klingenführung (oder umgekerht) lang und das isses......einen Spanausheber benutzt der gar nicht.........


Gruss



DoubleC

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Re: Bindings per Hand

#19

Beitrag von 12stringbassman » 10.12.2010, 16:32

DoubleC hat geschrieben:......einen Spanausheber benutzt der gar nicht.........
Den (auch "Adergrabenausheber" genannten) Spanausheber braucht's auch nur, wenn Du einen Einlegespan wie im Violienbau machen willst:
http://www.geigenbau.com/geigenbauer/le ... heber.html
Das ist eine etwas andere Baustelle als diese hier, aber sicher auch recht reizvoll (träum :roll: )
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Bindings per Hand

#20

Beitrag von maxinferno » 11.12.2010, 01:48

Sicher sehr reizvoll und ich bin von Handwerkzeugen immer sehr angetan.Aber Bindings,bei Harthölzern, mit der der Hand auszuarbeiten halt ich für übertriebenen Ehrgeiz.Meine Bindings(Archtop Ahorn/Fichte ) haben mit dem Teil so ca. 5-10Std(incl. gesetztlicher Pause) gedauert und von perfekt keine Spur....es geht, aber wenn du mal mehr Gitarren bauen solltest->Binding router!!!
Ich würde etwas drauflegen und mir gleich den Binding Fräser von rall-online.net holen.

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Re: Bindings per Hand

#21

Beitrag von Alex » 11.12.2010, 09:26

Da wuerde ich mich doch gleich mal ranhaengen:
Wir haben einen Pinrouter....hat der Bindingfraeser vom Andreas Vorteile gegenueber dem Gebrauch des Pinrouters?
Gruesse
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Re: Bindings per Hand

#22

Beitrag von clonewood » 11.12.2010, 10:06

Ganorin hat geschrieben:Da wuerde ich mich doch gleich mal ranhaengen:
Wir haben einen Pinrouter....hat der Bindingfraeser vom Andreas Vorteile gegenueber dem Gebrauch des Pinrouters?
Gruesse
Alex
nein und ja ....... man kann den Fräser auch mit einem Pinrouter (z.B. ohne Pin) betreiben......kugelgelagerte Anlaufringe stellen stets einen Schwachpunkt dar....

es gibt noch diese Variante:

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Re: Bindings per Hand

#23

Beitrag von 12stringbassman » 11.12.2010, 10:51

clonewood hat geschrieben:......kugelgelagerte Anlaufringe stellen stets einen Schwachpunkt dar....
:?: wieso? (think) :?:
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Bindings per Hand

#24

Beitrag von clonewood » 11.12.2010, 11:00

12stringbassman hat geschrieben: :?: wieso? (think) :?:
ok...die Aussage ist etwas krass.......aber das Lager sitzt halt direkt am Fräser und kommt somit zunächst auch auf die 20000 Touren um dann am Werkzeug abgebremst zu werden......das verringert natürlich die Lebensdauer der Lager....bzw. kann es Abdrücke im Werkstück....bzw. Brandspuren geben .....oder schlimmer .... das Lager fliegt unerwartet auseinander......letzteres ist zum Glück nicht die Regel ....... aber um zuerst genannte Effekte zu sehen braucht man nicht lange zu suchen......

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Re: Bindings per Hand

#25

Beitrag von Alex » 11.12.2010, 13:28

Naja, ich wollte iegentlich komplett ohne Kugenlager fraesen, mit einem 14 mm Pin und einem 12mm Fraeser sollte doch eine schoene 1mm Kante entstehen, oder? (ich mach mir die Holzpins immer selber auf der Drechselbank, die krieg ich auf 0.2mm locker genau hin...wenn nicht mach ich einfach nen neuen :-) )

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