Konzertgitarre Nuss
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Konzertgitarre Nuss
Hallo zusammen,
aus aktuellem Anlass mache ich hier einen nachträglichen Baubericht. Die Gitarre habe ich bereits 2014 in Hallstatt gebaut, jedoch nie lackiert. Seitdem liegt sie in ihrem Koffer und wartet auf einen zündenden Anlass, sie fertigzustellen. Dieser hat sich nun in Form eines Vortrages über Gitarrenbau in der örtlichen Musikschule ergeben, und da muss eine Konzertgitarre dabei sein! Also hab ich die Gitarre endlich lackiert und bald wird sie fertiggestellt.
Aber beginnen wir von vorne! Ein Hals mit V-Joint entsteht! Der Hals ist übrigens aus Erle.
aus aktuellem Anlass mache ich hier einen nachträglichen Baubericht. Die Gitarre habe ich bereits 2014 in Hallstatt gebaut, jedoch nie lackiert. Seitdem liegt sie in ihrem Koffer und wartet auf einen zündenden Anlass, sie fertigzustellen. Dieser hat sich nun in Form eines Vortrages über Gitarrenbau in der örtlichen Musikschule ergeben, und da muss eine Konzertgitarre dabei sein! Also hab ich die Gitarre endlich lackiert und bald wird sie fertiggestellt.
Aber beginnen wir von vorne! Ein Hals mit V-Joint entsteht! Der Hals ist übrigens aus Erle.
- Gerhard
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Re: Konzertgitarre Nuss
Dieses Bild mag ich besonders, weil man die Deckenwölbung gut sieht:
Dann war es an der Zeit zu überlegen, wie die Randeinlagen und das Halsfußplättchen aussehen sollen:
und so soll der Halsfuß werden :
genug des Spasses! Das hier ist ein ernstes Thema!
Ok, Zeit die Planung in die Tat umzusetzen:
natürlich gibt es auch wieder ein Filet, dieses mal nachträglich als Intarsie eingesetzt:
- Gerhard
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Re: Konzertgitarre Nuss
Griffbrett aufleimen, bundieren, Hals schnitzen, alles schön schleifen und ölen:
- Gerhard
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Re: Konzertgitarre Nuss
Eine richtig Blöde Sache hat sich dann nach dem Schleifen gezeigt. Die Decke hat eine Ringschäle! Das ist ein Holzfehler, der bereits im Baum entsteht und sich als feiner, geschlossener, spiegelbildlicher Längsriss in beiden Deckenhälften zeigt. Aus der Nähe betrachtet sieht es aus wie ein später Jahresring, der keine dunkle Farbe abbekommen hat. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich die Decke sicher nicht verwendet. Nunja, der Schaden ist da, also musste was getan werden! Die Ringschälen wurden mit Leim getränkt und von innen mit Rissbelägen gesichert:
Leider sieht man die Ringschäle auch nach dem Lackieren - das Holz arbeitet an der Stelle einfach anders als am Rest. So hat man immer zwei feine Linien im Lack der Decke. Sehr ärgerlich und sehr wertmindernd für das Instrument.- Gerhard
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Re: Konzertgitarre Nuss
Dann war es also Zeit das Instrument zu porenfüllen und zu lackieren. Diesmal ist es eine Schellackpolitur geworden.
einen Steg hab ich inzwischen auch ausgearbeitet:
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Re: Konzertgitarre Nuss
Ach Gerhard, Deine Bauberichte sind immer besser als jeder Bildband. Mal wieder großes Kino!
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Re: Konzertgitarre Nuss
Ich schließe mich an: Da braucht man sich kein Buch mehr zu zu kaufen. Und es sieht alles so einfach aus! Als ob sich das Instrument selber bauen würde.
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Re: Konzertgitarre Nuss
Super gemacht! Ist eben der Vorteil einer Werkstatt, die auf Gitarrenbau ausgerichtet ist. Da findet sich für alles eine kleine Vorrichtung
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Re: Konzertgitarre Nuss
Genialer Bau und toll dokumentiert, danke Gerhard!
Viele Grüße
Wolle
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- Gerhard
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Re: Konzertgitarre Nuss
Danke, freut mich wenns gefällt!
Meinst du das Jig für den V-Joint? Das haben wir uns schnell gebaut bevor wir losgelegt haben. Aber stimmt schon, die Schule ist echt gut ausgestattet.
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Inverser Deckenbalken
Hallo Liz,
ich habe gesehen, dass du den zweiten Querbalken der Decke invers geschnitzt hast.
Gibt es dafür einen bestimmten Grund?
Sven
ich habe gesehen, dass du den zweiten Querbalken der Decke invers geschnitzt hast.
Gibt es dafür einen bestimmten Grund?
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Re: Konzertgitarre Nuss
Wie kann man denn so etwas zuverlässig vorher erkennen? Da du es erst nach den Schleifen bemerkt hast, ist es wohl im sägerauhen Zustand nicht sichtbar? Vielleicht durch Biegen der Decke in Querrichtung?liz hat geschrieben: ↑17.01.2018, 11:23Eine richtig Blöde Sache hat sich dann nach dem Schleifen gezeigt. Die Decke hat eine Ringschäle! Das ist ein Holzfehler, der bereits im Baum entsteht und sich als feiner, geschlossener, spiegelbildlicher Längsriss in beiden Deckenhälften zeigt. Aus der Nähe betrachtet sieht es aus wie ein später Jahresring, der keine dunkle Farbe abbekommen hat. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich die Decke sicher nicht verwendet. Nunja, der Schaden ist da, also musste was getan werden! Die Ringschälen wurden mit Leim getränkt und von innen mit Rissbelägen gesichert:
Ich hätte jetzt gesagt, dass der Holzhändler sowas vorher erkennen und aussortieren muss, aber wenn ich mich recht erinnere, produziert ihr an der Hallstatter Schule euer Tonholz selbst?
Das die Decke an der Stelle zur Rissbildung neigt, hat du ja geschrieben, aber wirkt sich das auch auf den Klang aus?
Sven
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Re: Konzertgitarre Nuss
Man hat es nach dem Hobeln schon gesehen, aber da wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten was es ist, haben wir es nicht als Ringschäle erkannt. Du darfst dir das nicht wie einen Riss vorstellen, bei dem die Decke auseinanderfällt. Die hält schon zusammen, auch beim Durchbiegen. Ich glaube aber, dass es mit der Zeit eine Schwachstelle werden könnte.Sven2 hat geschrieben: ↑17.01.2018, 18:00Wie kann man denn so etwas zuverlässig vorher erkennen? Da du es erst nach den Schleifen bemerkt hast, ist es wohl im sägerauhen Zustand nicht sichtbar? Vielleicht durch Biegen der Decke in Querrichtung?
Ich hätte jetzt gesagt, dass der Holzhändler sowas vorher erkennen und aussortieren muss, aber wenn ich mich recht erinnere, produziert ihr an der Hallstatter Schule euer Tonholz selbst?
Das die Decke an der Stelle zur Rissbildung neigt, hat du ja geschrieben, aber wirkt sich das auch auf den Klang aus?
Wenn man so eine Decke hat, ist kein großes Problem - einfach entlang des Jahresringes auftrennen, die Ringschäle weghobeln und neu fügen. Dann hat man zwar eine Decke mit drei Fugen, das macht aber nichts - Torres hat bis zu siebenteilige Decken gebaut.
- Sven
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Re: Konzertgitarre Nuss
Ja, an der Stelle auftrennen und neu fügen ist mir auch durch den Kopf gegangen.liz hat geschrieben: ↑17.01.2018, 18:04[...]
Wenn man so eine Decke hat, ist kein großes Problem - einfach entlang des Jahresringes auftrennen, die Ringschäle weghobeln und neu fügen. Dann hat man zwar eine Decke mit drei Fugen, das macht aber nichts - Torres hat bis zu siebenteilige Decken gebaut.
Vielen Dank für die Bestätigung.
Sven
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Re: Konzertgitarre Nuss
Achja bezüglich Klangauswirkung hab ich vergessen, es wurde noch eine zweite Gitarre mit einer benachbarten Decke aus dem selben Baum gebaut, ebenfalls mit Ringschäle. Die klang super!
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