Restauration Schlaggitarre Tellson

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Reverend Sykes
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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#1

Beitrag von Reverend Sykes » 01.12.2017, 21:55

Bin nicht sicher, ob ich im passenden Thread bin. Meine "neueste Errungenschaft" ist jedenfalls erstens nicht neu[1], zweitens nicht neu[2] und drittens keine Errungenschaft im Wortsinne (die sehr liebe Nachbarin hat sie mir einfach in die Hand gedrückt). :D

[1] Keine Ahnung, wie alt das Teil ist, aber neu ist es definitiv nicht.
[2] Ich hab die Gitarre schon im Mai gekriegt (mich aber bis vor n paar Tagen nicht mehr hier rein getraut hab).

Ich weiß nicht mal, was für eine Gitarre das ist. Falls irgendeins von Euch was zur Aufklärung beitragen kann, be my guest.

Liebe Grüße

Rüdiger

p.S.: Der Steg ist dabei, nur nicht mit auf den Fotos.
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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#2

Beitrag von bea » 01.12.2017, 23:48

Die Gitarre hat anscheinend keinen Trussrod, aber "bereits" ein Cutaway. Das lässt ganz grob auf "zweite Hälfte 50er, frühe 60er" schließen.

Aus dem Bauch heraus würde ich in Richtung "westdeutsch" tippen. Vielleicht ist es eine Tellson, und da vielleicht eine 10/S.
http://www.schlaggitarren.de/home.php?t ... er&kenn=46

Ansonsten kannst Du auf Stefan Lobs Seite vielleicht halbwegs rekonstruieren.

Ein Wort zu Saiten: auf meiner Isana/Oscha bin ich sehr angetan von Thomastik AC111.

Falls sie noch spielbar ist. Hast Du schon mal geprüft, ob sie noch ok ist, insbesondere die Decke und die Balken?
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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#3

Beitrag von Reverend Sykes » 02.12.2017, 00:35

Ja, das ist sie. Der Steg paßt vom Aussehen und die Nachbarin meinte noch, daß da ein helles Perlmutt-ähnliches Schlagbrett dabei gewesen sei, das sie aber nicht mehr findet. Aber wie kann eins das einfach so aus'm Stegreif wissen? Bin grad völlig baff. O.O

Der Hals ist lose, deshalb hab ich noch keine Saiten aufgezogen. Ich hab auch keine Ahnung, wie ich prüfen kann, ob Decke und Balken ok sind.

Liebe Grüße

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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#4

Beitrag von bea » 02.12.2017, 00:51

Das war nicht aus dem Stegreif oder nur halb: natürlich habe ich erstmal auf der Seite von Stefan Lob geschaut. Aber durchaus gezielt.

Die Balken prüfen kann man mit einem Spiegel oder einem Endoskop. Oder ganz grob mit einem Klopftest - wenns scheppert, ist was nicht ok. Der Umkehrschluß funktioniert aber leider nicht.

Wenn der Hals lose ist, ist das aber kein gutes Zeichen. Aber schau Dir mal die Berichte von Restaurationen dieser alten Schätzchen an - da gibt es hier inzwischen einige, auch von unseren Profis.
LG

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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#5

Beitrag von Reverend Sykes » 02.12.2017, 01:03

bea hat geschrieben:
02.12.2017, 00:51
Die Balken prüfen kann man mit einem Spiegel oder einem Endoskop. Oder ganz grob mit einem Klopftest - wenns scheppert, ist was nicht ok. Der Umkehrschluß funktioniert aber leider nicht.
Mehr als n Zahnarzt-Spiegel hab ich derzeit nicht zur Verfügung.
bea hat geschrieben:
02.12.2017, 00:51
Wenn der Hals lose ist, ist das aber kein gutes Zeichen. Aber schau Dir mal die Berichte von Restaurationen dieser alten Schätzchen an - da gibt es hier inzwischen einige, auch von unseren Profis.
Lose, wie in ab. ;) Aber ich will den Thread hier nicht hijacken. Das gibt n extra Restaurationsthread. Aber dafür muß sich die Tellson hinten anstellen. Vorher kommen erst Loretta und meine Flamenco-Tele dran.

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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#6

Beitrag von capricky » 02.12.2017, 09:06

Ich glaube die Gitarre ist eher "ostdeutsch", Musima bzw. ein Exportmodell, deshalb auch noname. Ich hatte von dem Typ schon einige in der Mangel... Ich schaue mal, ob ich noch Bilder finde.

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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#7

Beitrag von frizzle » 02.12.2017, 09:13

bussela hat geschrieben:
01.12.2017, 21:55

[1] Keine Ahnung, wie alt das Teil ist, aber neu ist es definitiv nicht .......

Ich weiß nicht mal, was für eine Gitarre das ist. Falls irgendeins von Euch was zur Aufklärung beitragen kann, be my guest.
..... schau mal hier:

http://german-vintage-guitar.com/produc ... cts_id=621

Vielleicht ist sie bei Framus gebaut worden, oder einer hat vom anderen kopiert:
9E953C14-AB1B-4D64-A6BE-795222489023.jpeg
E1FAB37C-1BB8-4C5D-A188-AB892D8A62B8.jpeg
Das ist meine alte Framus von Ende der 50er. Die Einlagen im Griffbrett sind exakt wie bei deiner.
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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#8

Beitrag von capricky » 02.12.2017, 09:38

Die Mechaniken sind wohl ostdeutsch, wobei das alles nicht viel zu sagen hat. Die Vogtländer und die Franken haben da in den 60er viel miteinander gekungelt (aus der DDR wurden fertige Teile zugeliefert)

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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#9

Beitrag von bea » 02.12.2017, 10:08

capricky hat geschrieben:
02.12.2017, 09:06
Ich glaube die Gitarre ist eher "ostdeutsch", Musima bzw. ein Exportmodell, deshalb auch noname.
Die sind doch im Detail eher anders proportioniert, vor allem in Bezug auf die F-Löcher. Die sprechen übrigens gegen Framus. Der Tellson hat übrigens einige Instrument als noname auf den Markt gebracht. Die Leite waren damals darauf angewiesen, Stückzahlen auf den Markt zu bringen, und sie waren ja eher wie die Chinesen heute, die das LowEnd und die untere Mittelklasse für den internationalen Markt herstellten.

Aber es ist ja kaum bekannt, ob und in welchem Umfang die stark auf Subunternehmer (=Heimarbeiter) ausgelegte Produktion nicht auch auf die Ressourcen im Vogtland zurückgriff, die ja einen sehr viel kleineren Markt zur Verfügung hatten.
LG

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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#10

Beitrag von capricky » 02.12.2017, 12:23

bea hat geschrieben:
02.12.2017, 10:08


Aber es ist ja kaum bekannt, ob und in welchem Umfang die stark auf Subunternehmer (=Heimarbeiter) ausgelegte Produktion nicht auch auf die Ressourcen im Vogtland zurückgriff, die ja einen sehr viel kleineren Markt zur Verfügung hatten.
Stimmt, über diese frühen ost- westdeutschen Handelsbeziehungen ist wenig bekannt.
Bei dem "kleinen" Markt kann ich aber widersprechen - die hatten einen Riesenmarkt, von Großbritannien bis in den fernen Osten der Sowjetunion... so groß, dass für den DDR Markt kaum was übrigblieb. :cry:

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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#11

Beitrag von ugrosche » 02.12.2017, 13:39

Zum optischen Prüfen der Balken: Da reicht oft eine Spiegelscherbe, die irgendwie durchs F-Loch passt. Und eine Taschenlampe.
Mit etwas Glück passt auch ein Handy durchs F-Loch und man kann in verschieden Winkeln mit Blitz wahllos drauflosschießen.
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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#12

Beitrag von ugrosche » 02.12.2017, 13:46

Die könnte es z.B sein:
http://www.schlaggitarren.de/home.php?t ... &guitar=20
Aber es wurde damals viel gebaut, was so aussah. Ist vielleicht noch ein Zettel innen?
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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#13

Beitrag von Reverend Sykes » 02.12.2017, 20:37

frizzle hat geschrieben:
02.12.2017, 09:13
..... schau mal hier:

http://german-vintage-guitar.com/produc ... cts_id=621
Ich seh da keinen Unterschied zu der Abbildung von der Tellson, außer daß hier (wie auch auf meiner) kein Hersteller-Logo drauf beppt. Kurios ist ja, daß Alois Sandner seine Gitarren genau wie Oskar Teller in Bubenreuth baute und laut der von Euch verlinkten Website ließ Teller bisweilen Gitarren von "Zuarbeitern" bauen. Da die Tellson 10/S sich direkt in die Modellevolution von Tellson einfügt, bei Alosa aber nicht, neige ich zur Vermutung, daß es entweder tatsächlich eine Tellson 10/S ist oder eine Zuarbeit von Alosa.

Aber genau genommen geht und ging's mir ja nicht darum, aus Versehen eine extrem wertvolle Rarität in die Finger bekommen zu haben, sondern ich find's halt furchtbar praktisch, daß ich jetzt, außer ner gammligen Hopf Telstar von (vermutl.) 1965 auch noch ne Schlaggitarre zum restaurieren üben zur Verfügung habe.

Liebe Grüße

Rüdiger

@moderator_innen: Könnt Ihr die Posts zu dieser Gitarre in nen Extra-Thread umziehen? Denn ich find sie durchaus sehr interessant und da ich sowieso n Restaurations-Thread machen wollte, müssen sie doch hier den Errungenschaften-Faden nicht zerreißen, oder? (Ich hatte nicht mit soviel Resonanz gerechnet, bin aber sehr glücklich darüber.)
Liebe Grüße
Rüdiger


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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#14

Beitrag von bea » 03.12.2017, 00:06

bussela hat geschrieben:
02.12.2017, 20:37
Da die Tellson 10/S sich direkt in die Modellevolution von Tellson einfügt, bei Alosa aber nicht, neige ich zur Vermutung, daß es entweder tatsächlich eine Tellson 10/S ist oder eine Zuarbeit von Alosa.
Und so eindeutig ist es gerade bei den mittelprächtigen Instrumenten gar nicht. Das gilt für meine beiden ja ganz genauso.

Übrigens gibt es derartige Instrumente auch von Firmen wie Klira oder Hopf
LG

Beate

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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#15

Beitrag von capricky » 03.12.2017, 16:18

Also gut, die "Verschiebung" scheint halbwegs unfallfrei geklappt zu haben... hier geht es dann also weiter!

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Re: Eure neuesten Errungenschaften...

#16

Beitrag von penfield » 03.12.2017, 16:45

bussela hat geschrieben:
01.12.2017, 21:55
(die sehr liebe Nachbarin hat sie mir einfach in die Hand gedrückt). :D
Ich hätte auch gerne solche Nachbarn...

Super Projekt, bin schon neugierig.
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#17

Beitrag von Reverend Sykes » 07.04.2020, 18:33

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Das ist kein Staub, sondern eine hauchzarte Schimmelschicht. Von außen kann ich die wegwaschen, von innen nicht. Wenn die Gitarre künftig in einem Wohnzimmer lebt, ist das dann überhaupt ein Problem oder erledigt sich der Schimmel von selbst, wenn ihm die Feuchtigkeit fehlt?
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Der Saitenhalter war am Holz festgerostet. Ich wußte garnicht, daß sowas überhaupt geht. (Ist wahrscheinlich Eisenholz. :p ) Vom Saitenhalter werd ich den Rost wohl einfach mit der Drahtbürste runterschrubben, aber was mach ich mit den Schraublöchern? Die sind ja noch voller Rost, also muß ich die auf jeden Fall sauber machen. Dabei werden sie wahrscheinlich größer. Ich könnte sie ja anschließend mit Zahnstochern verschließen und die Löcher dann neu bohren. (think)
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Die Stimmmechaniken sind sehr korrodiert. Einerseits weiß ich, daß das Instrument nicht viel wert ist und bin deshalb geneigt, einfach neue zu kaufen, andererseits drängt sich hier die Gelegenheit, mir neue Skills anzueignen, geradezu auf. Wenn eins von Euch also ein Rezept hat, wie ich den Grünspan und den Rost möglichst materialschonend los werde, bin ich wie immer dankbar.
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In der Halstasche sind noch reichlich Klebereste. Die am Halsfuß hab ich vorsichtig mit dem Stechbeitel und Schleifpapier entfernt. Da der Halsfuß aber jetzt schon zu klein für die Halstasche ist, wird sich daran wohl auch nix mehr ändern, wenn ich die Halstasche gereinigt hab. Ich werd also irgendwie entweder die Halstasche kleiner oder den Halsfuß größer machen müssen. Wie geh ich hier am besten vor?
Liebe Grüße
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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#18

Beitrag von polytune » 07.04.2020, 20:01

Furnierstreifen in die Halstasche mit reinleimen...
Grüße Stefan

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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#19

Beitrag von Reverend Sykes » 15.07.2021, 16:27

Ich frag jetzt einfach mal so dilletantisch wie ich halt bin: Spricht was dagegen, die Tasche mit Epoxy zu "fluten" und den Hals darin zu fixieren, bis es fest ist?
Liebe Grüße
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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#20

Beitrag von Gerhard » 16.07.2021, 08:59

Reverend Sykes hat geschrieben:
15.07.2021, 16:27
Spricht was dagegen, die Tasche mit Epoxy zu "fluten" und den Hals darin zu fixieren, bis es fest ist?
Ja! Sollte irgendwann wieder eine Reparatur nötig sein, hast du alle Mühe den Hals und die Epoxireste wieder rauszubekommen.

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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#21

Beitrag von Reverend Sykes » 16.07.2021, 11:23

Dann muss ich die Strategie radikal ändern, denn derzeit steht mir keine Werkstatt zur Verfügung und die Tellson muss dringend aus dem Weg und an ihren vorgesehenen Platz an der Wand.

Idee Nr. 1: Mag eins von euch den Hals befestigen und mir die Arbeitzeit entsprechend berechnen?
Liebe Grüße
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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#22

Beitrag von Gerhard » 16.07.2021, 17:19

Reverend Sykes hat geschrieben:
16.07.2021, 11:23

Idee Nr. 1: Mag eins von euch den Hals befestigen und mir die Arbeitzeit entsprechend berechnen?
Mach ich gerne, wenn du die Gitarre durch die Gegend schicken willst!

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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#23

Beitrag von Reverend Sykes » 16.07.2021, 18:08

uuuuh, ich geb zu, dass ich dir schon immer mal über die Schulter blicken wollte, aber ob ich in δ-Zeiten Urlaub in Osterreich machen sollte? (Das bezieht sich auf den Ortswechsel im Allgemeinen und hat nix mit Österreich im Speziellen zu tun.) Kennst du zufällig eine einigermaßen pandemiegerechte Ferienwohnung o.ä. in deiner Nähe, bei der ich mal nach freien Terminen anfragen könnte? Die Kinder und die Frau könnten in der Tat dringend nenn Tapetenwechsel brauchen.
Liebe Grüße
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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#24

Beitrag von Gerhard » 17.07.2021, 07:31

Hallo Rüdiger, das ist doch eine gute Idee! Ferienwohnungen gibt‘s hier wie Sand am Meer, z.B. Vorderstrasshof in Maishofen oder M‘s Wood Apartment (ebenfalls Maishofen). Von dort sind es ca. 7 km bis zu meiner Werkstatt.

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Re: Restauration Schlaggitarre Tellson

#25

Beitrag von Reverend Sykes » 02.11.2021, 15:15

In diesem Post hatte ich ja bereits die Schimmel-Problematik angesprochen aber keine Antwort bekommen. Daraus hatte ich geschlossen, daß meine geäußerte Vermutung, der Schimmel würde austrocknen, wenn die Gitarre in einem anständig klimatisierten Raum wohnt, stimmt.

Nun hatte ich sie, weil ich sie versandfertig machen wollte, für lächerliche 2 Tage in einem eigens hierfür gekauften Koffer. Als ich diesen gestern öffnete kann mir ein starker Schimmelgeruch entgegen. In diesem Internet hab ich gelesen, daß, wenn Schimmel einmal in offenporigem Holz sei, er fortan und für alle Zeit darin leibt und lebt. Ich hab jetzt 3 dringende Fragen an euch:

1. Meint „offenporige Hölzer“ nur bestimmte Holzsorten, also bestünde Hoffnung, daß das auf meine Gitarre nicht zutrifft und sie noch zu retten ist, woran mir viel läge, oder meint das einfach blankes, ungeschütztes Holz, und ich muss die Gitarre der fachgerechten Entsorgung zuführen?
2. Folgefrage: Hab ich durch den zweitägigen Aufenthalt der Gitarre im Koffer ebendiesen unrettbar infiziert oder was kann/muss ich tun, damit der Koffer nicht seinerseits die nächste Gitarre ansteckt?
3. Ist das überhaupt wahr, daß die Gitarre für immer vergiftet ist oder gibt's da nicht doch irgendeine chemische Keule, die dem Schimmel dem Garaus macht?

Hallo, @Gerhard! Wie du siehst, dauert das eventuell noch, bis die Tellson zu dir kommt, falls es überhaupt dazu kommt. Ich will halt auch nicht schuld daran sein, daß du dir ne neue Werkstatt suchen musst, weil mein Zombie hier deine Räume und die darin befindlichen Gitarren beißt.
Liebe Grüße
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