Harley Benton GA5 Bastelpaket

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#76

Beitrag von capricky » 22.10.2017, 12:15

Natürlich funktionieren auch die Kohleschichtwiderstände, das mit den Metallschichtwiderständen und dem Rauschen war jetzt mal sowas prinzipielles... ;)

Mit dem R11 wird der Elko spätestens nach 20 Sekunden spannungsfrei sein, das solltest Du aber mit denem Voltmeter testen (lass es angeklemmt... schalte ein, schalte aus und nimm die Zeit.
Ohne dem Entladewiderstand (bleeder) hat der nächsten Tag bestimmt noch 75% seiner Spannung (wie ich letztens mal wieder bei einem Peavey Valveking zu spüren bekam :cry: )

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#77

Beitrag von vrooom » 22.10.2017, 16:15

"Bleeder" - Sowas werde ich nie wieder vergessen. Schätze, dass ich eher poetisch funktioniere (whistle) Egal, Hauptsache es bleibt was hängen...
Nebenbei: Gibt es eigentlich einen Verstärker, dessen Schaltung vor deinem kritischen Auge bestehen kann? Ist sowas wie die perfekte Schaltung überhaupt möglich, oder muss man technisch notwendig immer mit irgendwelchen Kompromissen leben und kann sich dem Ideal nur annähern?

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#78

Beitrag von bea » 22.10.2017, 19:26

Jede Röhrenschaltung ist irgendwo ein Kompromiss.

Und Dein Düwi hat - soweit man an dem winzigen Bild sieht, einen Messbereich bis 500 V. Passt also.


Wenn der R11 defekt ist, hat er entweder einen Kurzschluß oder er ist durchgebrannt. Ersteres merkt man ganz schnell an einem rauchenden Trafo (ich war zum Glück schnell genug am Ausschalter, er hats überlebt...). Zweiteres hat Capricky ja schon beschrieben.
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#79

Beitrag von vrooom » 22.10.2017, 19:39

Das Bild wird größer angezeigt, wenn man es anklickt und im Betrachter anschaut. Ich wollte halt Platz sparen. Aber ging ja auch so :)
Röhrenampschaltungen - Hab' ich mir fast schon gedacht, dass man immer irgendwo Nachteile einkalkulieren muß und man beim Ampschaltungsdesign - je nach Soundcharakter - den Weg des geringsten Übels gehen muß. Und wenn es den perfekten Amp gäbe, wäre er längst gekempert und man würde auch nicht mehr reich werden damit :badgrin:
Ups! Jetzt bin ich in meinem eigenen Thread aber schwer OT :oops:

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#80

Beitrag von capricky » 22.10.2017, 21:23

bea hat geschrieben:
22.10.2017, 19:26
Wenn der R11 defekt ist, hat er entweder einen Kurzschluß oder er ist durchgebrannt. Ersteres merkt man ganz schnell an einem rauchenden Trafo (ich war zum Glück schnell genug am Ausschalter, er hats überlebt...)
Wie soll das mit dem Kurzschluss gehen? Ich hab das in meiner ganzen Laufbahn nier erlebt und mir fehlt auch die Phantasie, wie das gehen soll. Das Durchbrennen eines Widerstandes ist dagegen "normal" und wird auch als Sicherheitsfeature spezieller "flammfreier" Widerstände angeboten.
vrooom hat geschrieben:
22.10.2017, 16:15
Gibt es eigentlich einen Verstärker, dessen Schaltung vor deinem kritischen Auge bestehen kann? Ist sowas wie die perfekte Schaltung überhaupt möglich, oder muss man technisch notwendig immer mit irgendwelchen Kompromissen leben und kann sich dem Ideal nur annähern?
Sagen wir mal so, es gibt Röhrenamps die mir gefallen, ein Marshall JTM45 gehört dazu, die Einfachheit gefällt mir, aber "fehlerfrei" ist der auch nicht ;)
bea hat geschrieben:
22.10.2017, 19:26
Jede Röhrenschaltung ist irgendwo ein Kompromiss.
Zwischen welchen Zielvorstellungen denn, Preis - Leistung, Gewicht - Leistung, verschiedenen Sounds?

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#81

Beitrag von bea » 22.10.2017, 21:40

capricky hat geschrieben:
22.10.2017, 21:23
Wie soll das mit dem Kurzschluss gehen? Ich hab das in meiner ganzen Laufbahn nier erlebt und mir fehlt auch die Phantasie, wie das gehen soll.
Zum Beispiel durch Dummheit: ich hatte ihn beim Umbau in einem Anfall geistiger Umnachtung durch den 220 Ohm Widerstand ersetzt, der mal der R6 gewesen war... (also analog zu den 1.5 Ohm Widerständen an den Katen, nur wirkungsvoller...)
Zwischen welchen Zielvorstellungen denn, Preis - Leistung, Gewicht - Leistung, verschiedenen Sounds?
Rein elektrisch ist z.B. die Wahl des Anodenwiderstands immer ein Kompromiss. Und ganz eigentlich will man da ja eine Konstantstromquelle sehen... Auch die Wahl des Arbeitspunktes einer Triode wie der ECC83 ist alles andere in Stein gemeißelt: wenn man große Eingangssignale verarbeiten muss, tut es die übliche Dimensionierung nicht mehr. Auch dann nicht, wenn die Stufe gegengekoppelt ist.

Und bei unserem Verstärkerchen hier (und nicht nur bei diesem) ist die Auslegung ein erheblicher Kompromiss - um den Trafo klein halten zu können mal eben die Anodenspannung ans obere Limit zu setzen, hat schon was.
Und dann aufgrund des Marktdrucks die Impedanz des Übertragers auf den Wert zu verkleinern, den sie bei einer "EL84-SE-üblichen" Auslegung haben müsste, ist erst recht ein Kompromiss.
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#82

Beitrag von vrooom » 22.10.2017, 22:02

Also, ich bin fürs erste fast fertig: R8 und R9 haben jetzt 1.5 k statt 1.5 Ohm; C4 ist mit 0,1 uF (= 100 nF) bestückt; R7 hat statt 100 k jetzt wieder 1.1 M (1 M hatte ich nicht, aber 1.1 M wird wohl auch gehen, nicht?!)

Ich bin mir unsicher, ob bei folgendem Zitat nicht R5 und R15 durcheinandergeraten sind. - Meinst Du einen 1 M Widerstand von R15 Masse gegen R5 Masse, Bea?
R5 = entfernt (statt dessen 500k EQ-Poti) - Du tust Dir einen Gefallen, wenn Du von R15 noch einen Widerstand von 1 Meg gegen Masse setzt, und zwar auf der Platine (!). An dieser Stelle müsste auch der Schleifer des Potis angeschlosen sein. Grund: wenn am Poti ein Defekt ist, gibt es immer noch einen Weg zum Abführen der Ladung, die sich auf dem Steuergitter der EL84 ansammelt, und der Arbeitspunkt der Röhre läuft nicht aus dem Ruder. Damit hatte ich mal ziemlichen Streß (Tube Town: "Mein Baby motzt, wenn ihm zu warm wird").

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#83

Beitrag von capricky » 22.10.2017, 22:35

vrooom hat geschrieben:
22.10.2017, 22:02

Ich bin mir unsicher, ob bei folgendem Zitat nicht R5 und R15 durcheinandergeraten sind. - Meinst Du einen 1 M Widerstand von R15 Masse gegen R5 Masse, Bea?
R5 = entfernt (statt dessen 500k EQ-Poti) - Du tust Dir einen Gefallen, wenn Du von R15 noch einen Widerstand von 1 Meg gegen Masse setzt, und zwar auf der Platine (!). An dieser Stelle müsste auch der Schleifer des Potis angeschlosen sein. Grund: wenn am Poti ein Defekt ist, gibt es immer noch einen Weg zum Abführen der Ladung, die sich auf dem Steuergitter der EL84 ansammelt, und der Arbeitspunkt der Röhre läuft nicht aus dem Ruder. Damit hatte ich mal ziemlichen Streß (Tube Town: "Mein Baby motzt, wenn ihm zu warm wird").
Ich glaube die Nummer läuft insgesamt unter "grober Unfug"! :?

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#84

Beitrag von bea » 22.10.2017, 23:03

Warum? Das Poti ist doch irgendwie an das Platinchen angebastelt. Da gibt es eine reale Wahrscheinlichkeit, dass sich eine der Strippen löst. Und dann hat die EL84 keinen Gitterableitwiderstand. Den braucht sie aber, und er war ursprünglich auch vorhanden. Und was passiert, wenn der fehlt, habe ich ebenfalls selbst erlebt. Natürlich ebenfalls wieder aus Dummheit - der Gitterableitwiderstand war zwar drin, aber das Beinchen gegen Masse hatte sich gelöst.

Und dann läuft bei der Röhre tatsächlich der Arbeitspunkt aus dem Ruder. Wenn Du den Gitterableitwiderstand so wie beschrieben einbaust, ist auch im Fall eines Defekts ein stabiler Arbeitspunkt sichergestellt.
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#85

Beitrag von vrooom » 22.10.2017, 23:16

Ups! Bea war schneller...
@ capricky - Nana, für mich klingt "wenn am Poti ein Defekt ist, gibt es immer noch einen Weg zum Abführen der Ladung..." ganz gut und bezieht sich ja auch auf eine Erfahrung, die Bea einmal gemacht hat. - Dass der ganze Schaltplan ein "Schalt-planlos" ist, glaube ich Dir sofort, allein aus Achtung vor deinem Wissen (wirklich selbst fachlich beurteilen werde ich das in diesem Leben nicht mehr können, vermute ich mal). Aber Du selbst hast gesagt, es könnte ein Ton herauskommen, obwohl dieses Auto mit drei achteckigen Rädern und Kuhpipi im Tank fährt. Also probier ichs halt. Bin Bastel-Punk und (noch) nicht sehr wählerisch (whistle)
Meinst Du also, man kann sich diesen Widerstand einfach sparen?

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#86

Beitrag von bea » 22.10.2017, 23:31

Wenn sichergestellt ist, dass das Poti angeschlossen ist und auch funktioniert (Schleiferbrüche an Potis hab ich auch schon mal erlebt...), benötigst Du selbstverständlich keinen zusätzlichen Widerstand.

Also: vorausgesetzt, du hast den Amp jetzt in den eingangs im Plan gezeichneten Zustand gebracht, sollte er auch funktionieren. Weiter oben schrieb ich ja schon mal, dass mir bis auf die beiden Katodenwiderstände nichts aufgefallen ist, was dem grundsätzlich entgegensteht.
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#87

Beitrag von capricky » 23.10.2017, 10:09

bea hat geschrieben:
22.10.2017, 21:40

Rein elektrisch ist z.B. die Wahl des Anodenwiderstands immer ein Kompromiss. Und ganz eigentlich will man da ja eine Konstantstromquelle sehen...
Niemand, der einen Gitarrenverstärker baut, möchte dort tatsächlich eine Konstantstromquelle sehen. Alle Vorteile die in diesem Konzept und Kontext genannt werden, kehren sich in einem Gitarrenverstärker klanglich ins Gegenteil. Ganz abgesehen, von der Verkomplizierung und erhöhter Ausfallwahrscheinlichkeit, die zusätzlichen Kosten.
bea hat geschrieben:
22.10.2017, 21:40
Auch die Wahl des Arbeitspunktes einer Triode wie der ECC83 ist alles andere in Stein gemeißelt: wenn man große Eingangssignale verarbeiten muss, tut es die übliche Dimensionierung nicht mehr. Auch dann nicht, wenn die Stufe gegengekoppelt ist.
Eben, bei der Wahl des Arbeitspunktes hat man eine große kreative Breite zu Verfügung, selbst wenn man sich "nur" an die Applikationsbeispiele alter Datenblätter hält. Hierin liegt ja auch ein "großes Geheimnis" unterschiedlicher "Röhrensounds" und nicht in Baujahr und Hersteller der Röhren, wie uns die Röhrendealer glauben machen wollen. Wer will schon die Gitarre nicht verzerrt und ich meine nicht highgain? Will ich es tatsächlich "unverzerrt" (das ist eine Röhre nie), dann setzt ich einen Spannungsteiler vor den Eingang, so wie es ursprünglich in der Originalschaltung mit 2x 68k realisiert wurde. Damit halbiert man die Eingangsspannung, leider waren damit auch die klangfarbebestimmenden Resonanzfrequenzen der dort angeschlossenen Gitarrenpickups durch den resultierenden Eingangswiderstand plattgebügelt.
bea hat geschrieben:
22.10.2017, 21:40
Und bei unserem Verstärkerchen hier (und nicht nur bei diesem) ist die Auslegung ein erheblicher Kompromiss - um den Trafo klein halten zu können mal eben die Anodenspannung ans obere Limit zu setzen, hat schon was.
Und dann aufgrund des Marktdrucks die Impedanz des Übertragers auf den Wert zu verkleinern, den sie bei einer "EL84-SE-üblichen" Auslegung haben müsste, ist erst recht ein Kompromiss.
Die Größenauslegung des Ausgangsübertragers ist nach meiner Meinung noch das "planvollste" an diesem Verstärker. Er soll ja ein Gitarren- und Mundharmonikverstärker sein, kein Bassverstärker. Also braucht man die untere Grenzfrequenz auch nicht auf 50 oder sogar 20Hz festlegen (+/-3dB), etwa 120Hz reichen vollkommen. Das spart deutlich Trafoblech, Kupferdraht und somit viel Geld. Ein weiterer (Kosten-)Vorteil ist, dass man die Siebelkos der Betriebspannung kleiner auslegen kann, Netzspannungsbrummen 50/100Hz stört viel weniger. Dieser Trick wurde schon in den 50er Jahren bei der Massenherstellung der Röhrenradios angewendet. Man muß vom Nutzsignal auch nichts verstärken, was am Lautsprecher durch die offene Bauweise der Gehäuse eh nicht mehr zu hören wäre.

Wie drückt denn der Markt auf die Impedanz des Übertragers? Für mein Verständnis "drückt" nur der Lautsprecher auf die Impedanz. Dessen Impedanz wird mit dem Quadrat des Übersetzungsverhältnisses des Übertragers auf die Primärseite gebracht... Wenn das Übersetzungsverhältnis nicht bekannt ist, kann man es mit einer kleinen Wechselspannung, angelegt an der Sekundärseite ermitteln, dann hätten wir auch reale Werte für Ra. Allerdings sollte die Frequenz dieser Hilfsmessspannung höher als 150Hz aus den genannten Gründen liegen. Ich habe so einen befähigten Tongenerator, bald auch einen Ga5, dann schauen wir weiter.

Die Anodenspannung ist schon beim GA5 unnötig hoch, das ist jetzt aber auch nicht so dramatisch und kann über Dimensionierung des Kathodenwiderstandes der EL84 verlustleistungstechnisch stressfreier für die Röhre gestaltet werden (man macht ihn einfach größer)

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#88

Beitrag von bea » 23.10.2017, 10:24

capricky hat geschrieben:
23.10.2017, 10:09
Wie drückt denn der Markt auf die Impedanz des Übertragers?
Indem man sich beim Hersteller über die unpassende Impedanz beschwert. Das ist bei der Markteinführung des Epiphone geschehen, augenscheinlich ziemlich heftig, war jedenfalls ein großes Thema in den Foren. Und dann gab es noch ein paar andere Dinge, vor allem eine brummende Wechselstromheizung. Die habt man bei der Überarbeitung dann kurzerhand in eine Gleichstromheizung umgewandelt.
Die Anodenspannung ist schon beim GA5 unnötig hoch,
Aber im Rahmen, und so ein Betriebsfall findet sich sogar in einem Datenblatt. Deshalb verstehe ich das ganze Gewese nicht, das man damals darum gemacht hatte.
Kathodenwiderstandes der EL84 verlustleistungstechnisch stressfreier für die Röhre gestaltet werden (man macht ihn einfach größer)
Klar. Das ist hier auch geschehen. 220 Ohm anstatt der üblichen 135-150 Ohm. Die Endstufe war tatsächlich in sich korrekt dimensioniert - aber die meisten haben das nicht verstanden. Insbesondere nicht die selbsternannten Fachleute.
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#89

Beitrag von capricky » 23.10.2017, 11:07

bea hat geschrieben:
23.10.2017, 10:24

Indem man sich beim Hersteller über die unpassende Impedanz beschwert. Das ist bei der Markteinführung des Epiphone geschehen, augenscheinlich ziemlich heftig, war jedenfalls ein großes Thema in den Foren.
Kannst Du da mal ein paar Zahlen, Werte nennen? Ich würde gerne mitpöbeln! :badgrin:

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#90

Beitrag von vrooom » 23.10.2017, 11:15

Wenn das alles läuft, könntest Du noch vom Eingang des Vol-Potis auf den Schleifer einen Kondensator von 150pF-470 pF schalten. Das hebt bei weit zugedrehtem Vol-Poti die Höhen an. Kann man auch schaltbar machen. Der Bright-Switch im Fender Twin Reverb ist genau das. (Ich bevorzuge übrigens 150 pF.)
Hätte ich fast vergessen. Das gefiel mir gut und ich werde das noch machen.
Ich riskiere es einfach mal diese R15-Sache auszulassen, weil ich glaube, dass der EQ-Poti intakt ist (rein optisch sieht alles fidel aus).
Der von Bea in Ihrem letzten Beitrag genannte 220 Ohm Widerstand gehört zum Originalschaltplan?
In Trismans Schaltung taucht nirgendwo ein solcher Wert auf (R11 hat 220 k, aber da sich darüber noch niemand beklagt hat, ist das wohl korrekt)... Moment! Doch! Bei Trisman ist der ursprüngliche R14 mit 220 Ohm angegeben. Ist das der Kathodenwiderstand? Um den ging es dann wohl, oder?

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#91

Beitrag von capricky » 23.10.2017, 11:25

vrooom hat geschrieben:
23.10.2017, 11:15

Der von Bea in Ihrem letzten Beitrag genannte 220 Ohm Widerstand gehört zum Originalschaltplan?
Das ist der Kathodenwiderstand der EL84 und so korrekt!
vrooom hat geschrieben:
23.10.2017, 11:15
In Trismans Schaltung taucht nirgendwo ein solcher Wert auf (R11 hat 220 k, aber da sich darüber noch niemand beklagt hat, ist das wohl korrekt)...
R11 ist auch ok.

Der Kondensator am Volumepoti hebt nicht die Höhen an, sondern senkt "Bässe" und Mitten, hat aber physio...psycholo... also im Ohr den gleichen Effekt 8) (die Lautstärke von "Bässen" und Mitte sinken eher als die Höhen, bei einer "gehörrichtigen" Lautstärkeregelung wäre es umgekehrt)

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#92

Beitrag von bea » 23.10.2017, 16:31

Ich schrieb ja schon mal, dass der Übertrager ursprünglich mal rund 7 kOhm hatte.

Jetzt gibt es ein paar Faustformeln für den optimalen Anodenwiderstand einer SE-Endstufe - diese zum Bleistift:

Faustformel für die günstigste Impedanz des AÜ (valve wizard, folgt auch aus Schröder, Elektr. Nachrichtentexhnik Bd. 2, p. 175)

Z = Ua^2 / Pa
Where:
Ua = Anode voltage.
Pa = Maximum anode dissipation.

Bei 300 V Anodenspannung und 12 W Anodenverlustleistung kommt man so auf 7.5 kOhm.

Die Kritik war halt, dass eine EL84 *immer* 5.2 kOhm als Lastwiderstand bräuchte....
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#93

Beitrag von vrooom » 24.10.2017, 16:49

Letzte Nacht versuchte ich mich bei Valvewizard.co.uk und Wikipedia ein wenig in die Theorie einzulesen und habe festgestellt, dass ich über wenig Durchhaltevermögen verfüge :roll: Was mich allerdings fasziniert hat, war der Wikipediaartikel über das magische Auge und ich habe mich gleich geärgert, dass ich die alte Musiktruhe meiner Oma und dann meiner Schwester vor Jahren mal an einen Musiktruhensammler verkauft hab. Die hatte nämlich so ein hübsches magisches Auge, das mich als Kind tatsächlich sehr beeindruckte.
Ausserdem ist "Klirrfaktor" ein schicker Bandname für eine Neue deutsche Welle Combo :roll:

Anyway, ich habe noch Anmerkungen zur Last, wenn ich diesen wiedergelernten Ausdruck gleich mal einfliessen lassen darf (whistle)
GA5-speaker1.jpg
Der GA-5 will offenbar etwas 4ohmiges haben, während...
GA5-speaker2.jpg
...untenrum zweimal 8 Ohm parallel, also 16 Ohm sitzen.
Oder bringe ich da was durcheinander und 2 x 8 Ohm parallel = 4 Ohm?
Wenn ich das recht verstanden habe, ist ein höherer Widerstand bei den Speakern nicht kritisch, aber auch nicht gerade wünschenswert... :|
Was sagt ihr denn dazu?

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#94

Beitrag von AsturHero » 24.10.2017, 16:56

neee parralel sind 2 x 8 Ohm 4 Ohm und in Reihe addieren sich die Ohmzahlen..also 2 x 8 Ohm in Reihe sind 16 Ohm

oft sind ja einzelne Boxen wie einen 15ner oder 2x10ner auf 8 Ohm, so dass sie kombinert parallel am Amp die volle Wattzahl bei 4 Ohm (Transistorverstärker) drauf gebraten bekommen...
lg Antonio

Meine neue Webseite: Antalo-Bass

Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll

Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#95

Beitrag von capricky » 24.10.2017, 16:57

vrooom hat geschrieben:
24.10.2017, 16:49

...untenrum zweimal 8 Ohm parallel, also 16 Ohm sitzen.
Das ist der Versuch, das Ohmsche Gesetz zu brechen! :evil:
vrooom hat geschrieben:
24.10.2017, 16:49
Oder bringe ich da was durcheinander und 2 x 8 Ohm parallel = 4 Ohm?
Genau! :badgrin:
vrooom hat geschrieben:
24.10.2017, 16:49
Wenn ich das recht verstanden habe, ist ein höherer Widerstand bei den Speakern nicht kritisch, aber auch nicht gerade wünschenswert... :|
Was sagt ihr denn dazu?
Besser ein etwas höherer Widerstand, als gar keiner. (whistle)

Über solche Nebensächlichkeiten brauchst Du dir noch keine Gedanken machen, die "Probleme" sind eher akademischer Art.

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#96

Beitrag von vrooom » 24.10.2017, 17:06

Über solche Nebensächlichkeiten brauchst Du dir noch keine Gedanken machen, die "Probleme" sind eher akademischer Art.
Du kannst so ungemein beruhigend sein :)

(Mal so nebenbei und ganz offtopic: Als Du damals deinen Kemper kaufen wolltest, hast Du Dein altes Röhrenradio / Musiktruhe erwähnt, über die Du wohl als Teenager Gitarre gespielt hast, konntest Du das Gerät auch kemperprofilen?)

Ich brenne jetzt ja darauf, alles mal zusammenzustecken und einzuschalten. Aber vielleicht lasse ich mir noch etwas Zeit. Wie eine Katze mit einer Maus. (Wahrscheinlich macht es ohnehin nur kurz "Buff!" und das wars dann. Sei's drum...)

vrooom, Ohmas Outlaw...

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#97

Beitrag von capricky » 24.10.2017, 17:17

vrooom hat geschrieben:
24.10.2017, 17:06


(Mal so nebenbei und ganz offtopic: Als Du damals deinen Kemper kaufen wolltest, hast Du Dein altes Röhrenradio / Musiktruhe erwähnt, über die Du wohl als Teenager Gitarre gespielt hast, konntest Du das Gerät auch kemperprofilen?)
Das habe ich noch nicht mal repariert, es schlummert immer noch im Keller. Hat natürlich auch eine 5Watt Endstufe mit einer EL84 (und einer EC92 und ein Drittel einer EABC80).
Ich hielt diese Teil lange für den bestklingendsten Amp, den ich je gespielt hatte (nur zu leise). Seit Kemper denke ich anders. Ich muss eigentlich weder mein olles Röhrenradio profilen, noch einen der vielen Amps, die durch meine Hände gehen. Der Kemper bringt alles kostenlos mit.

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#98

Beitrag von vrooom » 24.10.2017, 17:26

Das habe ich noch nicht mal repariert, es schlummert immer noch im Keller. Hat natürlich auch eine 5Watt Endstufe mit einer EL84 (und einer EC92 und ein Drittel einer EABC80).
Ich hielt diese Teil lange für den bestklingendsten Amp, den ich je gespielt hatte (nur zu leise). Seit Kemper denke ich anders. Ich muss eigentlich weder mein olles Röhrenradio profilen, nochen einen der vielen Amps, die durch meine Hände gehen. Der Kemper bringt alles kostenlos mit.
Vermisst Du das denn gar nicht (auch wenn es nicht so toll ist wie der Morgan AC-20... ist doch egal...)?
Ich beispielsweise könnte mich die Krätze ärgern, dass ich gar nichts mehr von meinem alten Kram besitze, weil ich alles verscherbelt habe. Noch nicht einmal Fotos, geschweige denn anderweitige digitale Kopien... :cry:

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#99

Beitrag von bea » 24.10.2017, 18:12

vrooom hat geschrieben:
24.10.2017, 16:49
Der GA-5 will offenbar etwas 4ohmiges haben, während...
... bei den Epiphones, zumindest bei den Heads, auch die Anzapfungen für 8 und 16 Ohm auf Buchsen gelegt wurden. Beim Harley Benton Head war das m.W. auch der Fall.
LG

Beate

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#100

Beitrag von bea » 26.10.2017, 01:07

Vorhin hatte ich einen der Kleenen mal im Einsatz. Auf der 115-Box, inner kleinen Kirche. Klang gut. Auch die tiefen Lagen des 5-Saiters.
LG

Beate

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