Höfner Reso Parlor
Moderator: jhg
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Höfner Reso Parlor
Ich wollte mal einen kleinen Rückblick auf ein Recycling Projekt geben das ich heute abgeschlossen habe und das echt viel Spaß gemacht hat. Am Anfang stand eine kleine Höfner 12 Bund Parlor die mir ein Freund aus einem Müllcontainer mitgebracht hat. Die Kleine war in einem absolut erbärmlichen Zustand: Wasserschäden, Deckenriss, krummer Hals, Zementflecken usw. Das volle Programm also - eigentlich kaum zu retten.
Ich hatte schon vor 2 Jahren mal einen gebrauchten Resonator auf einem Musikerflohmarkt geschossen deshalb war schnell klar, dass die Parlor als Low Budget Reso wiedergeboren werden soll. Peter Wahl hat das ja schon x-mal vorgemacht, allerdings auf hohem Niveau.
Der Resonator passte so gerade
Weitere anstehende Arbeiten:
- Halswinkel anpassen
- Neues Griffbrett mit angepasster Mensur
- Neue Mechaniken
Die Oberfläche war ja echt runter gerockt, gefiel mir aber auch irgendwie, also entschloss ich mich sie so zu belassen.
Ich hatte schon vor 2 Jahren mal einen gebrauchten Resonator auf einem Musikerflohmarkt geschossen deshalb war schnell klar, dass die Parlor als Low Budget Reso wiedergeboren werden soll. Peter Wahl hat das ja schon x-mal vorgemacht, allerdings auf hohem Niveau.
Der Resonator passte so gerade
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Die Oberfläche war ja echt runter gerockt, gefiel mir aber auch irgendwie, also entschloss ich mich sie so zu belassen.
- Yaman
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Re: Höfner Reso Parlor
Peter Wahl nimmt aber keine Spider-Resonatoren. Ich habe mit ihm auf dem Guitar Summit gesprochen und er meinte, diese Resonatoren klingen zu sehr nach Folk. Er nimmt deshalb nur die Biskuit-Resonatoren.
Ich bin auf deinen weiteren Baubericht gespannt, da ich ebenfalls einen günstigen Resonator erworben habe und ihn in eine Gitarre einbauen will.
- Butch
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Re: Höfner Reso Parlor
Richtig, aber mit dem 'Folk' Klang hab ich eigentlich kein Problem. Wie gesagt, Low Budget aus Spaß an der Freude. Die erste Idee war, einen Soundwell anzufertigen, der den Resonator aufnimmt und gleichzeitig für die nötige Stabilität sorgt. Etwa so:
Ich hatte so einen Kessel schonmal für ein Banjo gemacht und das klappte eigentlich ganz gut. Dummerweise war wegen Platzmangel garnicht dran zu denken sowas zu verbauen. Ich hab dann im ersten Schritt erstmal einen dreischichtigen Ahornring unter die Decke geleimt.
Ich hatte so einen Kessel schonmal für ein Banjo gemacht und das klappte eigentlich ganz gut. Dummerweise war wegen Platzmangel garnicht dran zu denken sowas zu verbauen. Ich hab dann im ersten Schritt erstmal einen dreischichtigen Ahornring unter die Decke geleimt.
- Butch
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Re: Höfner Reso Parlor
Um die Mensur an die neue Stegposition anzupassen musste das Griffbrett runter. Auch der flache Halswinkel passte nicht mehr, also musste der Hals ebenfalls ab. Peter Wahl verbaut ja an dieser Stelle wohl überwiegend neue Hälse, das kam bei der Höfner aber nicht infrage, weil die Oberfläche weitestgehend erhalten bleiben sollte.
Hier hatte ich unerwartet die ersten größeren Probleme, der alte Leim ließ sich von Hitze und Dampf nicht wirklich beeindrucken, also war erstmal hobeln angesagt.
Hier hatte ich unerwartet die ersten größeren Probleme, der alte Leim ließ sich von Hitze und Dampf nicht wirklich beeindrucken, also war erstmal hobeln angesagt.
- thoto
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Re: Höfner Reso Parlor
Uiuiui, das sind ja viele Ausrisse! Versuche mal, in die andere Richtung zu hobeln, also von der Kopfplatte zum Halsfuß.
Und eventuell die Spanabnahme/-dicke zu reduzieren.
Und eventuell die Spanabnahme/-dicke zu reduzieren.
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Re: Höfner Reso Parlor
Die Ausrisse hab ich billigend in Kauf genommen, recht stumpfe Hobelklinge & ziemlich wilde Holzstruktur. Es ging dabei eher um den Materialabtrag. Am Ende wurde es dann noch etwas feiner.
- Yaman
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Re: Höfner Reso Parlor
Er nimmt die alten Hälse, weil die schön dick und überwiegend aus Pappelholz sind, wie er mir sagte. Das wäre gut für den Klang.
Er baut einen Stahlstab ein und dann gibt es ein neues Griffbrett, so wie du es also auch machst.
- Butch
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Re: Höfner Reso Parlor
Mit einer Schmiege und einem langen Stahl Lineal hab ich den neuen Halswinkel ermittelt, danach mit einem Silikonschlauch dann Dampf aus dem Kaffeeautomaten in die Bohrung zwischen Hals und Halsfuss gleitet. Es dauerte schon ein Zeitchen, bis ich den Hals (mit leichten Hammerschlägen) aus der Schwalbenschwanzverbindung lösen könnte. Der Winkel ließ sich dann ganz gut mit einem scharfen Stechbeitel am Halfuss anpassen. Nach dem Neuverleimen musste ich nur noch die Decke im Halsklotzbereich dem neuen Halswinkel anpassen, da die Oberseite des Halses jetzt etwas tiefer saß. Bei dem Saitenzug macht ein Trussrod auf jeden Fall Sinn, zumal der Hals eh' krumm war.
Das neue Griffbrett hab ich aus Vogelaugenahorn gemacht, den ich noch hatte. Der Kontrast gefiel mir ganz gut.
Das neue Griffbrett hab ich aus Vogelaugenahorn gemacht, den ich noch hatte. Der Kontrast gefiel mir ganz gut.
- Butch
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Re: Höfner Reso Parlor
Aha, ich hatte das auf den Fotos seiner Werkstatt als neue Hälse interpretiert - sorry
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Re: Höfner Reso Parlor
Dein Gitarrenhals gefällt mir auch besser als die von Peter Wahl. Die sind teilweise sehr dick und V-förmig.
- Butch
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Re: Höfner Reso Parlor
Etwas Kopfzerbrechen hat mir zunächst die Stabilität des kleinen Korpus gemacht. Soundwell ging ja nicht, also blieben am Ende nur Rundstäbe die ich im Abstand von ca. 7cm zwischen Boden und Ahornring (Aufnahme des Cone) eingepasst habe. Nicht besonders schön, aber zweckmäßig. In Richtung des Saitenzuges habe ich Metall verwendet. In ein passend langes Reststück dünnwandiges Messingrohr habe ich einen Alustab stramm eingeklebt (musste vorher in eine Bohrmaschine gespannt passend runtergeschliffen werden). Das gefüllte Messingrohr ist durch den Alustab sehr verwindungssteif geworden. Um den Gurtpin herum waren bereits mehrere Löcher gebohrt, sodass ich den Stab von da aus leicht einführen könnte. Von innen hab ich den Stab mit einem Metallring (Bohrtiefenbegrenzung) gegen Hals- und Endblock verspannt.
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Re: Höfner Reso Parlor
Ich hatte einen Boden- Zargensatz (ca. 4mm) über, der war optisch nicht zu gebrauchen. Den hab ich mit der Oberfräse ausgefräst und mit versetztem Faserverlauf in 3 Schichten unter die Decke geleimt. Sperrholz hätte es sicher auch getan.
- Butch
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Re: Höfner Reso Parlor
Abschließend musste ich noch die kompensierte Stegeinlage anfertigen, dabei bin ich ganz klassisch bei Ahorn und Ebenholz geblieben. Die Kompensation hat auf Anhieb ganz gut gepasst (bis auf die tiefe Saite). Den alten Lack hab ich nur fein mit Stahlwolle angeschliffen und dann mit Spirituslack fixiert, so dass die Gitarre ihren 'Müllcontainer Charme' behalten hat. Saitenhalter und Trussrodabdeckung hab ich aus Messingblech hergestellt, wobei der Saitenhalter etwas größer ausgefallen ist - der musste die Bohrungen um den Gurtknopf abdecken.
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Re: Höfner Reso Parlor
Toll geworden! Und sie klingt gut.
Welchen Spirituslack hast du verwendet? Wie hast du die Spannung des Resonators eingestellt?
Welchen Spirituslack hast du verwendet? Wie hast du die Spannung des Resonators eingestellt?
- Butch
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Re: Höfner Reso Parlor
Danke!
Ich hatte noch einen Rest von einer Kontrabasslackierung von Hammerl
Eingestellung des Resonators: locker angedreht bis der Spider Plan auflag und danach eine halbe Umdrehung.
Ich hatte noch einen Rest von einer Kontrabasslackierung von Hammerl
Eingestellung des Resonators: locker angedreht bis der Spider Plan auflag und danach eine halbe Umdrehung.
- gitarrenmacher
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Re: Höfner Reso Parlor
Ich habe sie gestern schon auf Fratzenbuch gesehen, gehört.so richtig über Stereoanlage. Echt klasse Sound.
Habe noch einen Framus-Parlorkorpus, komplette Hardware von Paul Beard
Nur keine Zeit
Ich würde soooo gerne mal wieder was für mich bauen
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- Yaman
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Re: Höfner Reso Parlor
Dein Ergebnis hat mich darin bestärkt, auch mal eine Resonator-Gitarre zu bauen. Der Resonator ist schon bestellt.
- hatta
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Re: Höfner Reso Parlor
Sehr schönButch hat geschrieben: ↑15.09.2017, 06:43Bitteschön, ich spiele das leider nicht selbst ...
https://youtu.be/B6QspPRGcSU
Jo selber könnt ich sowas leider auch nicht spielen
Gruß
Harald
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