Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

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Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#1

Beitrag von kehrdesign » 20.12.2016, 18:17

Das Grundkonzept der EVO Blues ist schon vor einigen Jahren mit dem der EVO Special entstanden und stellt faktisch den stratigen Pendant zur Special dar. Identisch ist allerdings außer dem prinzipiellen Formkonzept nichts mehr, auch weil ich generell alle formbestimmenden Hilfsmittel wie Frässchablonen, etc. nicht aufhebe. Mein Grundsatz ist, kein Instrument mehrfach zu bauen. Darum wird es auch keine neue EVO von mir mehr geben und auch diese weicht auch nicht nur in den Grundmaßen ab.
perspektive0759.jpg
Die Specs:
Body: Sumpfesche, 2-teilig;
Hals: Ahorn, zweiteilig; Griffbrett irgend ein "böses" dalbergia-artiges Holz aus uraltem Bestand;
Mensur: 648 mm, 22 Bünde (Dunlop-Jumbo, 18% Ni);
Stringspacing: 34 mm (Sattel); 52,5 mm (Bridge);
Sattel: Graph Tech - Black Tusq, kompensiert;
Bridge: BN201 NTB Telly;
Pickups: 2 x Lace Sensor Gold, Rockinger PAF-Bridge-Humbucker, splitbar verkabelt;
Mechaniken: inline links, Nonames Altbestand;
Komplettgewicht: 2690 g;

Das Formkonzept:

Wie auch bei der Special besitzt der Body keine wirklich ebene Fläche. Das ergonimische Softshaping, das selbst den E-Fachdeckel einbezieht, bietet keine Bezugsfläche zur Angabe eines Halswinkels; Bestandteil der Formphilosophie ist aber haltungstechnisch die Neigung des Halsverlaufes auch um eine mir angenehme Höhe der Saiten in Spielposition zu erreichen.
Deshalb musste auch eine 3 mm starke Messingplatte unter der Bridge montiert werden. Auf Nachfrage beim damaligen Händler wurde mir mitgeteilt, dass die Saiten wahlweise auch in der Bridge eingehangen werden könnten, was leider falsch war. Da mir die Bridge aber recht gut gefällt, hatte ich mich daraufhin für STB entschieden. Im Nachhinein habe ich allerdings dafür eine gefälligere Lösung parat.

Hier erstmal Bilder:
ans1.jpg
ans2.jpg
ans3.jpg
ans4.jpg
ans5.jpg
ans6.jpg
body0768.jpg
headstock0764.jpg

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#2

Beitrag von kehrdesign » 20.12.2016, 18:19

Elektrik:
Die Gitarre als HSS-Version besitzt statt der stratmäßigen fünf Schaltungsmöglichkeiten als sechste Möglichkeit die Parallelschaltung von Bridge-HB und Neck-SC. Der PAF-HB ist mittels eines PP-Potis splittbar.
Der Tone-Schalter ist als C-Switch ausgelegt und bietet die Wahl zwischen vier verschiedenen Parallel-Kapazitäten. In der 5. Position ist das Signal völlig unbeeinflusst und in der 6. Position kann eine Kapazität als BassCut in Reihe zugeschalten werden. Durch den fehlenden Parallelwiderstand eines Tone-Potis ist der Klang durch eine ausgeprägte Resonanzfrequenz gekennzeichnet. Selbst die eher etwas weniger mit Höhen gesegneten Lace Sensor-PUs klingen so "twängig" SC-pur.
Mit den beiden Potis wird der Midbooster, der von den Daten her weitgehendst dem der Clapton-Strat entspricht, in Volumen und Mittenanhebung geregelt. Der passive Betrieb der Gitarre (also ohne Booster) ist auch möglich, allerdings ist der Mastervolumenregler dem Einschalter des Booster zum Opfer gefallen. Mit diesem Einschalter ist aber die gesamte Stummschaltung möglich.
Da das Einschalten der Spannung bzw. des Boosters nicht ohne äußerst störenden Schaltknacks im Speaker von statten geht, half hier nur das Einschleifen des Boosters zeitlich verzögert zum Zuschalten der Spannung. Um das sicher zu realisieren habe ich mich für einen Mehrfach-Drehschalter mit 3 Positionen entschieden (siehe Schaltplan). Die Betätigung ohne Hebel-Knopf ist allerdings recht schwergängig. Durch Entfernen der Kugel zum Einrasten des Schalters lässt er sich jetzt leicht mit einem normalen Drehknopf bedienen.
Schaltplan#5-5.pdf
(44.51 KiB) 315-mal heruntergeladen
knoepfe0765-7.jpg
efach0743-4.jpg
Finish:
Bei dieser Gitarre wollte ich das mir schon lange vorschwebende Bild von kräftig grün gebeizter, grobporiger Sumpfesche mit schwarz hervorgehobenem Poren-/Maserungsbild verwirklichen. Das Schwärzen der Poren hat sich streckenweise gar nicht so einfach dargestellt. Trotz unterschiedlichster Füllstoffe ist mir das auf dem rohen Holz nicht zufriedenstellend gelungen. Deshalb habe ich mich nach einigen Tests zu einer anderen Vorgehensweise entschlossen und zunächst grün gebeizt. Nach einigen anfeuernden Ballen Schellack (ohne Bimsmehl) darüber war das Holz versiegelt aber die Poren noch vollständig offen. Hier hat sich dann schwarze Füllmasse (Holzpaste) bestens einbringen lassen, der übriggebliebene Rest ließ sich feucht abreiben, ohne dass wie ursprünglich im hellen (vorher gebleichten) Holz einen dunkler Farbschleier zurückblieb. Zum Fixieren kam nochmals ein Ballen Schellack darüber und anschließend wurde alles mit 2K-Klarlack lackiert. Zum Fertigpolieren habe ich diesmal statt der wachsgebundenen Polierpaste/Flanellscheibe Polierpaste Rot-Weiß mit Polierschwamm/Schwingschleifer genutzt.

Besonderheiten:
Sowohl die Singlecoils als auch der PAF sind so rahmenlos montiert, dass an der Oberfläche allseitig zum Holz ein Spalt von unter einem Milimeter sichtbar ist. Lediglich die zwei Schrauben zur Höhenjustage sind von außen noch sichtbar.
Für die Schaltung sind Mehrfach-Schalter mit jeweils 6 Positionen nötig. Mangels anderer, geeigneter Bauformen fiel die Entscheidung für Drehschalter mit 6er Riffelachse. Passende Knöpfe, die eine präzise Betätigung dieser Schalter ermöglichen, konnte ich im einschlägigen Handel nicht finden, die eine Bauform, die's vereinzelt im Trumpland gibt, finde ich unpassend. Deshalb habe ich alle Knöpfe wie auch die HB-Kappe passend zueinander 3D-drucken lassen. Die erreichbare Oberfläche ist ziemlich rauh. Darum habe ich sie mit 2K-Lack beschichtet und die Oberseite geglättet und passend zu den Lace-PUs poliert. Der Rest der Oberfläche ist noch leicht strukturiert und dadurch sehr griffig.

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#3

Beitrag von Jenser » 20.12.2016, 20:58

Die Farbe ist allererste Sahne ;) vor allem auf der schönen Maserung der Sumpfesche!
Und irgendwie bekomm ich jetzt Lust auf was saures wenn ich mir das Teil so ansehe :D
Wirklich super, auch diese asymmetrische Gestaltung, die aber wirklich sehr stimmig wirkt und das ganze zu einer wirklich schönen runden Sache macht.
Grüßle Jens


Dumm ist der, der dummes tut...

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#4

Beitrag von wasduwolle » 20.12.2016, 22:11

(clap3) (clap3) (clap3)
Cooles Teil, das grün sieht genial aus, und die Rundungen machen einen Handschmeichler draus
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
Wolle

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#5

Beitrag von Poldi » 21.12.2016, 05:41

Super. Die Farbgebung ist der Hammer, aber auch dein eigenständiges Design ist immer wieder Top.
(clap3) (clap3)

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#6

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 21.12.2016, 07:46

(clap3) (clap3) (clap3)

Gratulation, die ist Dir richtig gut gelungen...
Zur Farbgebung kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen, die ist'n Hammer!!!
Die Form vom Body finde ich absolut stimmig, könnte auch glatt für 'nen Bass verwendet werden...
Klasse Falk, die verdient einen Radioamp... ;)

Gruß, Frank

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#7

Beitrag von hatta » 21.12.2016, 10:09

(clap3) (clap3)
Cooles Teil.... und so schön giftgrün 8)
Gruß
Harald

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#8

Beitrag von Titan-Jan » 21.12.2016, 10:17

WOW, sieht großartig aus. Ich glaube, dass ist die schönste grüne Gitarre, die ich bisher gesehen habe!

PRO:
- Farbe und Finish wirken RICHTIG gut. Da hat die Mühe sich wohl gelohnt!
- Die Form gefällt mir super
- Die zweifarbige Kopfplatte mag ich auch sehr
- Rahmenlose Tonabnehmermontage: So macht man das!!!
- funktional und ergonomisch echt der Hit, auch gerade die gewölbten Flächen finde ich toll. So wird aus der "Brett-Gitarre" ein anspruchsvolles Kunstwerk
- Respekt auch wegen der aufwändigen Elektronik! Weiß nicht, ob ich das bräuchte aber ich finde das genial, wie durchdacht dein Konzept diesbezüglich ist und wie kompakt du das alles im E-Fach unterbringst!

CON:
- Ich finde die schwarze Fläche vom Sattel bis zur grünen Platte an der Kopfplatte etwas arg lang. Sieht für mich etwas komisch aus.
- Schade, dass der Body zweiteilig ist. Wenn du schon so viel Aufwand in das Finish steckst, hätten sich die 20 € Aufpreis für einen Einteiler doch gelohnt oder? Ich meine das aus rein optischen Gründen, nicht dass ich denken würde, ein Zweiteiler hätte klangliche Nachteile...

FRAGEN:
- Die Fläche um die Bridge ist eben, nehme ich an. Sonst hättest du ja auf eine TOM oder so etwas ausweichen müssen. Du wolltest also generell ebene Flächen vermeiden, an dieser Stelle hast du das aber in Kauf genommen, um diese Bridge verwenden zu können. War das in etwa dein Gedankengang? Was hätte gegen eine Wraparound gesprochen? (Die Kombination von TOM und Stoptail gefällt dir nicht, wenn ich mich richtig erinnere, da sind wir einer Meinung.)
- Mit welchem Verfahren hast du die Knöpfe denn gedruckt?
- Wie um Himmelswillen hast du die PUs montiert??? Genauso wollte ich das immer machen, dachte aber, das ginge dann nur mit großem Fach auf der Rückseite zur Montage... Die Grundplatte der PUs ist ja größer als der Ausschnitt. Kannst du die da trotzdem irgendwie reinfädeln? Und außerdem musstest du ja dann irgendwie einen Hinterschnitt im Bereich der Verstellschrauben fräsen oder? Wenn du mir deine Vorgehensweise verraten würdest, würde mich das aber wahrscheinlich zum Nachmachen in Versuchung führen (wenn ich darf...) ;)

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#9

Beitrag von Haddock » 21.12.2016, 11:00

Guten Morgen,

wunderbares Instrument! Bravo (clap3) Das Shaping des Korpus gefällt mir besonders gut. Auch die aufwändige Elektronik find ich super, obwohl ich das nie bräuchte. Dadurch wir die Gitarre aber sicher extrem vielseitig. Kopfplatte 1A!

Gratulation, eine wirklich gelungene Gitarre!

Gruss
Urs

PS: Nächstes mal noch etwas mehr Zeit ins schleifen investieren ;)

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#10

Beitrag von kehrdesign » 21.12.2016, 11:18

Titan-Jan hat geschrieben: - Die Fläche um die Bridge ist eben, nehme ich an. Sonst hättest du ja auf eine TOM oder so etwas ausweichen müssen. Du wolltest also generell ebene Flächen vermeiden, an dieser Stelle hast du das aber in Kauf genommen, um diese Bridge verwenden zu können. War das in etwa dein Gedankengang? Was hätte gegen eine Wraparound gesprochen? (Die Kombination von TOM und Stoptail gefällt dir nicht, wenn ich mich richtig erinnere, da sind wir einer Meinung.)
Hi Jan,
Der Bereich um PUs und Bridge ist auch geringfügig gewölbt. Grund ist nicht der unbedingte Wille dazu, sondern das Ergebnis der Oberflächenvermittlung per Ziehklinge. Für die PUs ohne Rahmen spielt das ja keine Rolle und die Messing-Unterplatte der Bridge habe ich an der Unterseite unter Prüfung mit Tuschierpaste etwas hohl geschliffen.
Titan-Jan hat geschrieben:- Mit welchem Verfahren hast du die Knöpfe denn gedruckt?
Im Sinterverfahren aus Polyamid/Nylon. Das Zeug ist sauzäh und das bisher einzige von mir getestete, bei dem durch einen beherzten Dreh gegen den Anschlag nicht alle Zähne am Wellenprofil weggeschert wurden. Ich beabsichtige in Kürze die Knöpfe und Kappen auf dem Design-Marktplatz auf der trinckle.com Website anzubieten.
Titan-Jan hat geschrieben:- Wie um Himmelswillen hast du die PUs montiert??? Genauso wollte ich das immer machen, dachte aber, das ginge dann nur mit großem Fach auf der Rückseite zur Montage... Die Grundplatte der PUs ist ja größer als der Ausschnitt. Kannst du die da trotzdem irgendwie reinfädeln? Und außerdem musstest du ja dann irgendwie einen Hinterschnitt im Bereich der Verstellschrauben fräsen oder? Wenn du mir deine Vorgehensweise verraten würdest, würde mich das aber wahrscheinlich zum Nachmachen in Versuchung führen (wenn ich darf...) ;)
... mit Hilfe eines magnetischen Griffstücks. Günstig ist dabei natürlich die Form der verwendeten Singlecoils, da die Lace Sensor SCs nicht diesen mich schon lange störenden, seitlichen Anschluss-Überhang besitzen. Diesen hätte ich dann entfernen und die Anschlüsse zum Spulendraht verlegen müssen.
Die Größe und Form der Fräsung/Freimachung ist hieraus ersichtlich:
sc-fraesung_rahmenlos.jpg
• Zunächst habe ich die Fräsungen in der Größe der gewünschten Öffnung auf volle Tiefe gefräst.
• Mit einem passenden zylindrischen Fräser habe ich diese dann allseitig ab ca. 3 mm Tiefe aufgeweitet, wobei der Fräserschaft zur Führung an der ursprünglichen Kontur genutzt wurde. Dabei habe ich den Verschleiß der Anlaufkante nicht vorhergesehen, so dass ich da streckenweise mit Holzpaste nachbessern musste.
• Die weiteren Aussparungen (hauptsächlich für die PU-Grundplatten) habe ich dann mit einem gewinkelten Zahnarztbohrer und einem gekröpften Stechbeitel hergestellt.
Und so sehen die Hohlräume dann aus:
#5_5215.jpg

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#11

Beitrag von kehrdesign » 21.12.2016, 11:21

fraenkenstein hat geschrieben:(clap3) (clap3) (clap3)
... verdient einen Radioamp... ;)
Danke Frank, streu mir nur ordentlich Salz in die Wunde :?

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#12

Beitrag von capricky » 21.12.2016, 11:31

Titan-Jan hat geschrieben: - Wie um Himmelswillen hast du die PUs montiert??? Genauso wollte ich das immer machen, dachte aber, das ginge dann nur mit großem Fach auf der Rückseite zur Montage... Die Grundplatte der PUs ist ja größer als der Ausschnitt. Kannst du die da trotzdem irgendwie reinfädeln? Und außerdem musstest du ja dann irgendwie einen Hinterschnitt im Bereich der Verstellschrauben fräsen oder? Wenn du mir deine Vorgehensweise verraten würdest, würde mich das aber wahrscheinlich zum Nachmachen in Versuchung führen (wenn ich darf...) ;)
Liest Du überhaupt, watt ick hier so schreibe!? ;)
Dieses Unterfräsverfahren habe ich schon im alten gearbuilder und hier mal beschrieben, es ist viel einfacher als du denkst. Der Falk hatte die Methode glaube ich mit einer Dentalturbine umgesetzt, wenn ich mich recht erinnere.
Bei der Oberfräse braucht man jedenfalls T-Nutenfräser.

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#13

Beitrag von kehrdesign » 21.12.2016, 11:38

Haddock hat geschrieben:...
PS: Nächstes mal noch etwas mehr Zeit ins schleifen investieren ;)
Recht hast Du.
Die hässlichen Riefen im Bodyholz unter dem Lack sind erst beim entnervten Abschleifen der misslungenen Schwärzungsversuche entstanden. :cry:
Was durch nochmaliges Schleifen sogar verstärkt worden ist, ist der ungleichmäßige Abtrag zwischen den Jahren besonders an den Kanten der Esche; da hätte ich wohl besser statt den Fingern 'nen passenden Klotz verwenden sollen. Die hässlichen Spuren im dunkelbraunen Bereich des Headstock sind tatsächlich Dreckreste und einige leichte Dongs gibt's auch schon.
capricky hat geschrieben:... glaube ich mit einer Dentalturbine umgesetzt, wenn ich mich recht erinnere.
Bei der Oberfräse braucht man jedenfalls T-Nutenfräser. ...

Das ist richtig.
Und als Fräser habe ich in einer zweiten Unterfrässtufe sogar einen verwendet, der im Durchmesser größer war als die oberflächliche Aussparung, so dass man ihn nur im ruhenden Zustand in die Fräsung eintauchen konnte.

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#14

Beitrag von capricky » 21.12.2016, 11:49

Die Vorgehensweise beim Eschenporenfärben hatte ich übrigens auch schon mehrfach beschrieben. Das hatte dann der Falk wohl nicht gelesen 8) , ist aber dann über Irrtum und Versuch auf den richtigen Weg gekommen.
Ich hätte allerdings nie geglaubt, dass es bei Sumpfesche auch noch funktioniert, sie hat nicht die Porentiefe wie europäische Esche. Das hier hübscht die doch sonst langweilige Sumpfeschentextur sehr auf. Ich hätte es nie selbst probiert. Danke für den Gegenbeweis! (clap3)

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#15

Beitrag von Simonfunk » 21.12.2016, 13:09

Sehr schöne Arbeit, sowohl das Design wie auch die Verarbeitung (clap3)

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#16

Beitrag von thoto » 21.12.2016, 13:09

Tolles Gerät, besonders die Farbe gefällt.

Ich muss allerdings sagen: Die Lage der Klinken-Buchse finde ich suboptimal, bei meiner ersten Gitarre habe ich die auch so positioniert und ärgere mich seitdem des Öfteren, dass bei einem versehentlichen Tritt auf das Kabel (man steht ja nicht immer auf einer Stelle) der Stecker sehr leicht herausgezogen wird. Gleich zweimal passiert bei einem Auftritt. Seitdem wird das Kabel nun immer über den Gurt geführt, das klappt ganz gut.

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#17

Beitrag von kehrdesign » 21.12.2016, 14:52

thoto hat geschrieben:... Die Lage der Klinken-Buchse finde ich suboptimal
Mittlerweile habe ich viele Buchsenpositionen schon ausprobiert und keine gefunden, die frei von Nachteilen ist. Die hier gewählte Position empfinde ich unterm Strich als den günstigsten Kompromiss. Die Mehrzahl der mir bekannten Gitarristen legt aus Prinzip oder Gewohnheit die Strippe sowieso als Schlaufe durch den Gurt; mit einem von mir favorisierten Winkelstecker klappt das bestens.
capricky hat geschrieben:Die Vorgehensweise beim Eschenporenfärben hatte ich übrigens auch schon mehrfach beschrieben. Das hatte dann der Falk wohl nicht gelesen 8)...
... doch hat er, allerdings zu spät für diese Gitarre. :(

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#18

Beitrag von Titan-Jan » 21.12.2016, 15:05

Danke für die Erklärung zur Fräsung der PU-Kavitäten. Und stimmt, ich erinnere mich dunkel, schon einmal etwas dazu gelesen zu haben. Die Montage mit Schrauben und Federn ist aber dann schon auch extrem fummelig oder nicht?

Für mich persönlich ist eigentlich der P90-Soapbar in dieser Hinsicht das Optimum. Eine schöne einfache Fräsung, rahmendlos zu montieren, sieht schön aufgeräumt aus...

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#19

Beitrag von kehrdesign » 21.12.2016, 16:41

Titan-Jan hat geschrieben:... Montage mit Schrauben und Federn ist aber dann schon auch extrem fummelig oder nicht? ...
... es ist, Jan.
Nach viermaligem Ein- und Ausbau zeichnet sich aber eine recht flotte Technik bei der Montage ab. Andererseits sehe ich auch keinen wirklichen Grund, sowas öfters zu praktizieren.

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#20

Beitrag von Titan-Jan » 23.12.2016, 08:54

Das ist wahr. Eine Strafe ist es sowieso... ;-)

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#21

Beitrag von Simon » 23.12.2016, 12:16

Wow, gerade erst entdeckt! die ist grandios!! Super schön! (clap3) (clap3)

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#22

Beitrag von sunrisebrasil » 01.01.2017, 13:45

Hallo Falk,
auch wenn Form und Holzauswahl so gar nicht meins sind, eine tolle Arbeit mit interessanten Detaillösungen und starkem Finish!
Besonders die Aufhängung der Pickups hats mir angetan.

Glückwunsch, (clap3) (clap3) (clap3) (clap3)
Markus

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#23

Beitrag von zappl » 02.01.2017, 00:43

Da baut er ganz im Geheimen so ein Spezialgerät ohne Bauthread...tz tz tz. ;) Wermutstropfen: Immerhin ist ja selbst der Galeriethread lehrreich.

Gratulation! (clap3) Klasse Design und spitzenmäßige Umsetzung. :)

Die clevere PU-Montage behalte ich mal im Hinterkopf.

Aber wäre die Korpusrückseite nicht die bessere Vorderseite gewesen? Ich finde am Rücken passt die Maserung der beiden Korpusteile homogener zusammen.

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Re: Die EVO BLUES - Stratiges in Grün

#24

Beitrag von kehrdesign » 02.01.2017, 10:52

zappl hat geschrieben:... Ich finde am Rücken passt die Maserung der beiden Korpusteile homogener zusammen.

Recht hast Du.
Ich wollte exakt diese Flander-Maserung auf der Vorderseite haben. Beim Verleimen der beiden Teile war aber nicht absehbar, was sich nach dem bis über 10 mm tiefen Shaping der Vorderseite tatsächlich auf der sichtbaren Oberfläche ergibt. So ist halt Holz - voller Überraschungen.

Von einem Bauthread habe ich abgesehen, da sich der Bau parallel zu anderen Projektenüber einige Jahre hingezogen hat und ich die wesentlichen Besonderheiten (wie PU-Befestigung oder Schaltung) ja in diesem Faden zu dokumentieren beabsichtigte und das ja auch getan habe.

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