Bau Lackierkabine

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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Bau Lackierkabine

#1

Beitrag von shocki » 06.11.2016, 14:53

Möchte mir nach folgendem Vorbild eine kleine Lackierkabine bauen.
http://i252.photobucket.com/albums/hh28 ... 009002.jpg
http://i252.photobucket.com/albums/hh28 ... 009004.jpg

Werde diese Teile verwenden
https://www.amazon.de/gp/product/B00A73 ... Z77EXPF8LK
https://www.amazon.de/gp/product/B0114S ... VIFMVUNSNI
http://www.autolackierbedarf.de/item/12 ... -20-m.html

D.h. der Lüfter befindet sich bei dieser Konstruktion an der rechten Seite unten und befördert die Luft durch den Filter unten heraus. Der Alu Schlauch wir durch das Fenster nach draußen gehen. Das ausgewählte Filtermaterial ist zwar etwas teurer scheint aber so auch im "professionellen" Bereich Verwendung zu finden. Es wäre evtl. besser einen Kunststoffschlauch anstatt Alu zu nehmen. Habe ich bisher aber noch nicht gefunden.

Holz habe ich ehh noch. Ich denke bei dieser geringen Investition kann man es mal versuchen. Ein große Lackierkabine z.b. aus PVC mit entsprechend größeren Lüftern ist bei mir im Moment schwierig. Ich werde einfach mal schauen, wie effektiv der Lüfter arbeitet.

Etwas Ähnliches wurde hier gemacht. Aus Pappe sicherlich zum Testen auch nicht schlecht. Dort gibt es sogar Bezugsquellen.
http://www.sailundroad.de/index.php?opt ... &Itemid=69

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Re: Bau Lackierkabine

#2

Beitrag von capricky » 06.11.2016, 16:10

Hast Du schon mal mit einer Spritzpistole lackiert? Dann wärst Du skeptisch, was den Nutzwert dieser Spritzkabine" betrifft. Für Airbrush oder Spraydose mag das noch gerad gehen, aber mit einer Sata mini oder ähnlich ist das Spielzeug, speziell der Lüfter. Also - besser als gar nichts, aber nicht wirklich gut.
Was ich auch weiter als sehr nachteilig ansehe, ist diese Wand, in dem das Drehrohr gelagert ist, man hat mit der Pistole kaum Zugang um die Cutaways auszuspritzen....

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Re: Bau Lackierkabine

#3

Beitrag von wasduwolle » 06.11.2016, 16:47

Der Lüfter sollte ex geschützt sein, damit du keinen Feuerdrachen baust, wenn du mit lösungshaltigen Lachen arbeitest
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
Wolle

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Re: Bau Lackierkabine

#4

Beitrag von DoubleC » 06.11.2016, 16:56

Da hat der Rächer Rächt!

Bei Martin Koch im Buch und auch in irgendwelchen Posts von Dan Erlewine (StewMAC) findet man Konstruktionen zum S-prühen in der Multifunktionswerkstatt.

Wenn Du tatsächlich den Sprühnebel (Overspray) absaugen/filtrieren willst, brauchst Du MÄCHTIGE Lüfter. Sinnvoller im Heimwerker/DIY/Amateurbereich ist es sicherlich, alles, was nicht benebelt werden soll, mit starker Maler/Baufolie abzudecken, Potenten Atemschutz zu tragen und duuch gute Belüftung (Rohrlüfter für Scheixx-Häusln) die Lösemittel schnell und effizient in die Natur zu entlassen..........also nach draussen. Dann mieft die Bude nicht, es bleibt warm und alles ist gut...............

Also erst Gesundheitsschutz..........

Hmmm, ich glaube, Herr Deimel hat auch mal sein lüfterbewehrtes Kellerfenster im Fachblatt "Pippern oder die Kunst zu hören, wie 'ne Vintitschmaus 'nen steiffen kriegt" vorgeführt............ist schon bisschen was her......


Gruss

DoubleC, der sich seit Jahren um solche Maßnahmen herumdrückt, obwohl seit 2005 ein potenter Rohrlüfter in Kistchen aged

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Re: Bau Lackierkabine

#5

Beitrag von kehrdesign » 06.11.2016, 17:01

Außer Größe und Zugänglichkeit könnte bei Deinem Lackierkabinen-Modell auch mangelndes Licht zum Problem werden.

Ich hänge unter die Werkstattdecke einen Holzrahmen mit Abhängern aus gut lichtdurchlässigem weißem Stoff auf (Foto-Zelt); das ergibt wunderbar diffuses und störungsfreies Licht. Und auf der Werkbank darunter liegt 'ne einfache Hartfaserplatte, auf der sich der Farbnebel absetzen kann. Für 'ne gelegentliche Lackierung ist das völlig ausreichend.

Meine Werkstückhalterung lässt das Schwenken um 2 Achsen zu und gerade auf Letzteres möchte ich keinesfalls verzichten.
Lackiervorrichtung_4886.jpg
links oben die Aufnahmen, rechts oben ein per Schraubzwinge auf der Werkbank festspannbares Winkeleisenstück mit Rohrstutzen, das (wie wahlweise auch des längere Rohr) in senkrechter Position drehbar das längenverstellbare Gestell aufnimmt.
links oben die Aufnahmen, rechts oben ein per Schraubzwinge auf der Werkbank festspannbares Winkeleisenstück mit Rohrstutzen, das (wie wahlweise auch des längere Rohr) in senkrechter Position drehbar das längenverstellbare Gestell aufnimmt.
Da kann ich mit der linken Hand wärend des Spritzens das Teil in die jeweils günstigste Position bewegen. Die verschiedenen Aufnahmen ermöglichen die Handhabung von einer ganzen Gitarre oder auch einzelnen Hälsen oder Bodies.

Eine spezielle Absaugung habe ich nicht, werfe nach dem Spritzen lediglich einen Fensterlüfter an, nur um den Lösungsmittelgeruch zu beseitigen.

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Re: Bau Lackierkabine

#6

Beitrag von shocki » 06.11.2016, 17:33

Ja klar habe ich schon lackiert und zwar in der offenen Garage. Der Sprühnebel der entsteht ist schon ziemlich massiv. Aber mit offener Garage kein Problem. Also muss ich doch zur Lösung mit größerer Kabine mit Folie und großen Lüftern greifen... Schade ;) Das müsste ich allerdings in der Garage machen. Und da ist es leider im Winter zu kalt.

Andererseits wäre die kleine Lösung ja zumindest mal einen Versuch wert. Mit den Cutaways hast Du aber Recht.

Hier sieht man übrigens ganz gut wie offen lackiert wird. Da wird allerdings wahrscheinlich ein größerer Lüfter dahinter sitzen. Ist auch ein wenig größerer. Aber im Prinzip das gleiche.

https://www.youtube.com/watch?time_cont ... ybZ6It5Xck

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Re: Bau Lackierkabine

#7

Beitrag von sunrisebrasil » 06.11.2016, 20:50

Ich sehe den Nutzwert dieser kleinen Lackierkabine auch als sehr begrenzt an.
Ich hbe selbst in diesem Jahr 4 Gitarren lackiert, einfach im Freien.
Ging wunderbar, mein Tip wäre also: Warten bis Mai, dann im Freien Lackieren.
Viele Grüße
Markus

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Re: Bau Lackierkabine

#8

Beitrag von penfield » 07.11.2016, 08:49

Ich habe mir eine Lackierkabine aus einem schwedischen Stoffschrank mit einer ebenso schwedischen Dunstabzughaube gebaut (Links siehe unten). Fotos kann ich nachliefern, wenn Bedarf ist.

Die Abzughaube ist oben auf das Gitter des Schrankes aufgelegt und fixiert, Stoffbezug oben für den Luftschlauch aufgeschnitten, diesen durchgesteckt und (beim Lackieren) aus dem Fenster gehängt. Das untere Gitter ist mit Stoff abgedeckt, um das Ansaugen von Schmutz zu vermeiden. Dazu eine Holzkonstruktion zum Halten der Instrumente.

Wenn man ordnungsgemäß mit der Pistole lackiert, also normale Schichten sprüht und die Ablüftzeiten einhält, funktioniert das gut. Allerdings muss der Schrank beim Lackieren natürlich offen sein, und damit ist die Wirkung des Abzuges entsprechend geringer, d.h. man muss aufpassen, dass man, solange der Schrank offen ist, den Abzug nicht überfordert, sonst steht man gleich im dichten Sprühnebel, insbesondere, wenn man voll draufglüht (was man lackiertechnisch aber eig. nicht sollte) - ersetzt also eine Schutzausrüstung auf KEINEN Fall.

Die Lackierergebnisse sind allerdings deutlich besser hinsichtlich Staub und sonstiger Verunreinigungen.
Mit Temperatursonde und Heizlüfter ergibt sich eine ausgezeichnete Trockenkabine.

Das hängende Lackieren ist halt so eine Sache. Manchmal geht es sehr gut, dann wieder produziere ich Lackfehler (hpts. Läufer). Ich denke daher schon länger über Alternativen nach, aber das ist nicht so einfach, da leider ein Platzproblem und der Stoffschrank ist sehr kompakt. Als Trockenschrank möchte ich ihn gerne behalten.
BGP

http://www.ikea.com/at/de/catalog/produ ... uery=breim
http://www.ikea.com/at/de/catalog/products/70304588/
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
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Re: Bau Lackierkabine

#9

Beitrag von hatta » 07.11.2016, 09:42

den von dir gezeigten Schrank würde ich so nicht bauen!!!

Das geht im wahrsten Sinne des Wortes nach Hinten los. Soll heisen, wenn du da reinsprühst, dann kommt dir der Sprühnebel soffort entgegen und ab in die Augen damit.
Weiters ist der Lüfter komplett unterdimensioniert und vorallem MUSS der EX-geschützt sein!

Wenn du dir sowas baust, dann mach die Kiste MINDESTENS doppelt so groß, wenn nicht größer. Dann muss die Absaugung sowohl von unten als auch von der Rückseite erfolgen um halbwegs was zu bewirken.

Du musst dann natürlich auch den oder die Lüfter entsprechend dimensionieren dass die mehr absaugen, als du mit der Pistole luft zuführst, sonst wird das nix. Es zählt da garnichtmal so der Durchsatz sondern unter anderem auch der Lüfterquerschnitt. Wenn die ganze Luft durch einen so kleinen Lüfter muss, dann saugt es nicht wirklich so wie es soll...
Auch musst du schauen, dass du gleichviel Luft wieder beim Fenster rein lässt wie du absaugst und dann wirds im Winter schon ordentlich kalt...

Ich habe für sowas schon seit einigen Jahren einen doppel Trurbinenlüfter zuhause von ner alten Hallenheizung.
Einbauen werd ich das erst wenn ich ne eigene Garage/Werkstatt habe. Ausgeführt wird sowas am besten mit zu und Abluft, ansonsten saugt es zwar ordentlich, aber es kommt nicht genug Luft nach.
Gruß
Harald

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Re: Bau Lackierkabine

#10

Beitrag von the bird » 07.11.2016, 09:56

Mal ohne auf die Lüfterproblematik einzugehen, wenn man eine Rahmenkonstruktion aus Latten für die Kabine bauen möchte, gibts hier
https://www.bauhaus.info/balkenschuhe-f ... p/20462121
günstige Metallverbinder mit denen sich ziemlich einfach ein Grundgerüst aufbauen lässt.

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Re: Bau Lackierkabine

#11

Beitrag von capricky » 07.11.2016, 10:05

the bird hat geschrieben:Mal ohne auf die Lüfterproblematik einzugehen, wenn man eine Rahmenkonstruktion aus Latten für die Kabine bauen möchte, gibts hier
https://www.bauhaus.info/balkenschuhe-f ... p/20462121
günstige Metallverbinder mit denen sich ziemlich einfach ein Grundgerüst aufbauen lässt.
Das ist mal ein konstruktiver Vorschlag. Beschlagen sollte man das Gestell dann mit einer klaren Folie, so bleibt das Licht und somit die Sicht erhalten (das ist bein Spritzlackieren mit das wichtigste).

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Re: Bau Lackierkabine

#12

Beitrag von hatta » 07.11.2016, 10:38

Sehr guter Vorschlag!!!
So kann man auch wenn man will auf die Folie außen LED Lampen legen und hat kein Problem mit dem EX Schutz 8) (Wir wollen das ganze ja nicht zu weit treiben so wie bei Anlagengenehmigungen in der Lackiererei (whistle) ...da darf man nichtmal furzen beim Lackmischen)
Gruß
Harald

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Re: Bau Lackierkabine

#13

Beitrag von kehrdesign » 07.11.2016, 13:29

Die transparente Folie habe ich durch gut lichtdurchlässiges Segeltuch/Fallschirmseide ersetzt; das ergibt ein sehr schönes, diffuses Licht in der Kabine. Bei der Folie hat mich die harte Spieglung der Umgebung gestört. Ferner haben sich nach mehrmaligem Gebrauch leicht mal alte Farbnebel-Flocken von der Folie gelöst ...

Statt eines platzfressenden, quaderförmigen Gestells habe ich wie oben bereits angedeutet lediglich einen Rahmen aus vier mit Scharnieren verbundenen und zusammenlegbaren Stangen, über die ich das Segeltuchzelt (welches aus einer Deckseite und drei Abhängern besteht) ziehe und das ganze an der Werkstatt-Decke aufhänge. Die unteren Enden der Abhänger sind durch 3 ... 4 mm Rundstahlstangen beschwert. ... dann die Halterung auf die Werkbank geklemmt, alle Werstattlampen an - fertich is der Lack.

Meine Kabine ist zusammengelegt als ca. 1,3 m lange Rolle leicht zu verstauen. Wenn man Platz im Überfluss hat kann man sich natürlich eine starre, stationäre Kabine hinstellen - für mich und die 2 bis 4 Lackierungen im Jahr aber inakzeptabel.

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Re: Bau Lackierkabine

#14

Beitrag von capricky » 07.11.2016, 14:40

Na ich weiß nicht, ob diffuses Licht jetzt wirklich so der Bringer ist...., ich brauche zum lackieren schon Lichtreflexe und Spiegelungen aus einem bestimmten Winkel (ist schwer zu beschreiben), da erkennt man gut diesen guten Moment zwischen noch schlecht und wieder schlecht.

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Re: Bau Lackierkabine

#15

Beitrag von kehrdesign » 07.11.2016, 15:57

capricky hat geschrieben:... ich brauche zum lackieren schon Lichtreflexe und Spiegelungen aus einem bestimmten Winkel (ist schwer zu beschreiben), da erkennt man gut diesen guten Moment zwischen noch schlecht und wieder schlecht.
Ja, kann ich nachvollziehen. Da spielen sicher auch persönliche Gewohnheiten und Vorlieben 'ne Rolle.

Durch die nahezu freie Schwenkbarkeit in der Halterung lassen sich notfalls statt dessen auch die paar dennoch vorhandenen Knicke und Kanten im Zelt nutzen. Beim Erkennen bspw. des unharmonischen Verlaufes einer Wölbung anhand des Verlaufes einer geraden, gespiegelten Kante ist's zum Zeitpunkt des Lackierens ohnehin zu spät für eine Korrektur.
Wenn man aber eine gleichmäßig spiegelnde, größere Lackfläche vor Augen hat, fällt sofort während des Lackauftrages und des Verlaufens jede Störung auf. Letzteres hat mich hauptsächlich zum Umstieg auf die Fallschirmseide (die ich auch für Lichtdiffusoren beim Fotografieren verwende) bewogen.

Wenn ich's richtig in Erinnerung habe, war das diese.

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Re: Bau Lackierkabine

#16

Beitrag von the bird » 07.11.2016, 16:48

Das ist das selbe Prinzip wie bei der Beurteilung von Hagelschäden. Da hält der Gutachter auch eine schwarzweiß gestreifte Pappe über den Lack und kann durch die Verzerrungen die Beulen besser erkennen.
Kann man auch bei Gitarren machen (whistle)
Und zur Überprüfung der eigenen Lackierung vor dem Zwischenschliff einsetzen. Oder ob man eine Lacknase wirklich wieder ganz plan geschliffen hat.
beule.jpg
Wird ja im Prinzip auch bei der Produktfotografie gemacht, nur hier um bestimmte Formen durch einspiegeln von Lichtreflexen hervorzuheben.
Aber jetzt schweife ich vom Thema ab.

@ kehrdesign: Die Halterung ist Klasse.

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Re: Bau Lackierkabine

#17

Beitrag von Izou » 08.11.2016, 08:29

Freunde, ich hab den Thread nun aufmerksam durchgelesen, und es kommen viele gute und richtige Argumente dafür und dagegen zusammen. Ich trage mich selber mit dem Gedanken einen "Spritzschrank" zu bauen. Warum "bauen" wir nicht zusammen die "Gitarrenbassbau-Lackierkabine"? Natürlich nicht in echts, sondern virtuell. Mit Materialliste, Bezugsquelle und Sicherheitsmassnahmen. Da hier schon einige Erfahrungen damit haben, würde sicher der eine oder andere, und da nehme ich mich nicht aus, daraus etwas mitnehmen und lernen können. Was haltet ihr davon? (think)
Gruss Marcel

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Re: Bau Lackierkabine

#18

Beitrag von Izou » 08.11.2016, 10:24

Also, dann will ich mal erklären was mir so vorschwebt.
Ich habe vor einen Lackierschrank zu bauen. Der Schrank an und für sich ist Rund 1.8m hoch, und 1m tief sowie 1m breit und isoliert. Oben und nach vorne ist Glas verbaut, so dass oben ausserhalb des Schrankes eine Beleuchtung die stark genug ist, montiert werden kann. Dadurch besteht keine Gefahr das mir das Ding wegen der Dämpfe um die Ohren fliegt. Die Türe hat zwei Öffnungen für die Arme in denen Gummihandschuhe, wie man sie von Laboren her kennt, stecken. So sollte ich sicher zu sein, das kein Dreck oder Staub in die Kabine gelangen kann nachdem das Gebläse eingeschaltet und die Tür geschlossen wurde. Die Spritzpistole wird durch eine Klappe an der Seite des Schrankes zugänglich sein. Pressluft wird durch einen Schlauch der in den Schrank geführt wird gewährleistet. Der Abzug für die Luft wird oben durch einer Filtermatte erfolgen. Über einen Schlauch, der mit einem grossen Lüfter (muss mir noch überlegen welcher da sinnvoll wäre) verbunden ist, wird dann die Luft ins Freie geblasen. Von unten wird gleichzeitig warme Frischluft mit einem Industriegheizgebläse auch durch eine Filtermatte und Schlauch zugeführt. So stell ich mir vor herrscht im inneren eine konstante Temperatur, um damit auch im Winter arbeiten zu können. Die Gitarre wird am Halsfuss auf einer Stange montiert die wiederum an einen Drehtisch geschraubt ist. So ist es möglich den Body, oder was auch immer, zu drehen. An der Decke wird ein Hacken angebracht, der es mir erlaubt auch ganze Gitarren zu lackieren.

So, wo könnten nun die Probleme auftauchen? (think) Bin gespannt was ich vergessen habe.
Gruss Marcel

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Re: Bau Lackierkabine

#19

Beitrag von hatta » 08.11.2016, 14:03

Wenn du so ein geschlossenes System machst, dann kannst du auch gleich so wie es in Lackierkabinen ist mit einem leichten Überdruck arbeiten!
Das verhindert, dass sich irgendwo Staub reinschwindeln kann.

Die Absaugung muss von unten und eventuell auch rückwärts erfolgen und die Warme zuluft muss von oben kommen, ansonsten verschlechtert sich der Effekt der Absaugung. Da Farbnebel nach unten fällt, würde ich dir dringend raten, unten abzusaugen und oben einzublasen.

Dass du eine warme Zuluft machst, ist sehr vorteilhaft, da dadurch auch alle Lösemittel mit abtransportiert werden. Wenn da kalte luft eingeblasen würde, sammeln sich Lösemitteldämpfe eventuell an manchen stellen und bilden ein explosives gemisch.

Eventuell finde ich das Kapitel in meinen Meisterkurs Unterlagen, da sollte irgendwo stehen, welchen Überdruck man für dowas verwendet. Auswendig weis ich das leider nichtmehr...das stand immer am Messgerät der Lackierkabine...is aber schon zu lange her :roll:

Beleuchtung könntest du wenn du schon dabei bist aber von mehreren Seiten realisieren, ansonsten hast du mit Schatten zu kämpfen, die dir die möglichkeit das Ergebniss zu beurteilen einschränken. Vorallem bei hellen Farbtönen und Klarlack ist eine gute beleuchtung sehr sehr hilfeich.

Baust du da dann auch einen Lackierständer ein?
Gruß
Harald

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Re: Bau Lackierkabine

#20

Beitrag von kehrdesign » 08.11.2016, 15:31

Izou hat geschrieben:Also, dann will ich mal erklären was mir so vorschwebt. ...
Solch eine Konstruktion ist für meine Bedürfnisse viel zu aufwendig, platzfressend, unflexibel und unhandlich bei der hängenden Position. Daher ist hierzu keinen Beitrag von mir zu erwarten.

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Re: Bau Lackierkabine

#21

Beitrag von penfield » 08.11.2016, 15:37

Die Idee einer GBB Lackierkabine finde ich großartig! (clap3)
Möchte ich doch meine alte LK schon die längste Zeit ersetzen.

Was mir sofort einfällt: Bei 1m Breite kann man Hälse und ganze Gitarren aber nur hängend lackieren.
Das habe ich die längste Zeit (mit allen Nachteilen) so gemacht.

Ich würde deshalb nicht in die Höhe, sondern mehr in die Breite bauen, quasi einen, wie hatta schreibt, Lackierständer (wie Kehrdesigns oder Sunrisebrasils) umbauen

Das braucht halt zum Aufstellen beim Lackieren mehr Platz, aber die Vorteile überwiegen dabei.

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Re: Bau Lackierkabine

#22

Beitrag von Izou » 08.11.2016, 16:04

kehrdesign hat geschrieben:
Izou hat geschrieben:Also, dann will ich mal erklären was mir so vorschwebt. ...
Solch eine Konstruktion ist für meine Bedürfnisse viel zu aufwendig, platzfressend, unflexibel und unhandlich bei der hängenden Position. Daher ist hierzu keinen Beitrag von mir zu erwarten.
Wenn du wüstest wie gross meine Werkstatt ist.... :D Ach ja, das Teil kommt auf Rollen damit man es auch verschieben kann.
Gruss Marcel

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Re: Bau Lackierkabine

#23

Beitrag von Izou » 08.11.2016, 16:05

penfield hat geschrieben:
Was mir sofort einfällt: Bei 1m Breite kann man Hälse und ganze Gitarren aber nur hängend lackieren.
Das habe ich die längste Zeit (mit allen Nachteilen) so gemacht.
Was waren den die Nachteile?
Gruss Marcel

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Re: Bau Lackierkabine

#24

Beitrag von hatta » 08.11.2016, 16:53

Naja, wie man es gewohnt ist...
Man kan ndie Zerstäuberkappe an der Pistole auch um 90 Grad drehen und dann Hängende Teile genau so wie "liegende" Teile lackieren.
Wenn man dann mal nen Läufer hat, kann der halt den ganzen Hals entlang bis zum Ende des Korpus laufen :lol: (whistle)
Gruß
Harald

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Re: Bau Lackierkabine

#25

Beitrag von penfield » 08.11.2016, 17:07

Nur zum Verständnis: Ich habe im Sprühkasten oben ein Stellrad montiert, sodass die Werkstücke 360° drehbar sind, wenn sie hängen.
Mit Bodies (über Halsschraubenbohrungen direkt daran anschrauben) und Schraubhälsen (ditto) geht das gut, beides gleichzeitig lackieren bringt aber schon Platzprobleme bei 1m Breite. Und die unteren Ränder können Probleme machen.

Ganze Gitarren hängen zwangsläufig an Drahthaken (entweder Anschlussbuchse/E-Fach oder Mechanikbohrungen). Der offensichtliche Nachteil ist das Schwingen/Pendeln des Werkstückes bedingt durch Sprühdruck und/oder das Ausrichten bzw. Bewegen/Drehen des Werkstückes. Zudem ist das Werkstück abschnittweise nicht gut für die Pistole zugänglich und der ungleiche Auftrag führt oft zu Nasen und Läufern.

Generell ist es so, wenn man als Lackierdilettant, wie ich einer bin, etwas zu viel Lack aufträgt, was gelegentlich vorkommt (whistle), dann hat es die Schwerkraft beim hängenden Werkstück besonders leicht mir die (Lack)Nase zu zeigen...

Ich habe auch das Lackieren liegender Werkstücke probiert und das ging einfacher und war im Ergebnis besser. Es bedarf halt leider mehr Platz, weshalb ich es bisher, da ich im Freien leider nicht lackieren kann, so wie beschrieben gemacht habe.
Jetzt habe ich aber umgeräumt und Platz für eine neue Vorrichtung gemacht.
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