Nun dann gleich noch einen Nachschlag dazu:Haddock hat geschrieben:... die Tonabnehmer Kappen gefallen mir ausserordentlich gut!...
Weiterbearbeitung der PU-Kappen
Die Oberseite bekam einen leichte Wölbung, die Befestigungsbohrungen habe ich vorher mit Holzkitt verschlossen, da die Montage und Verstellung der PUs (entgegen der ursprünglichen Absicht) ja nun von der Rückseite aus erfolgen soll; damit bleibt die Vorderseite "sauber".
Um die Kappe möglichst dünn zu halten, wird mit einem Stirnfräser (für Metallbearbeitung) auf der Ständer-Bohrmaschine der (in der Skizze) schraffierte Bereich ausgearbeitet.
Dazu stelle ich den Vorschubanschlag so ein, dass ein Zwischenraum zwischen Fräser und Auflage von 0,7 ... 0,8 mm übrig bleibt. Da ich zur sicheren Führung der Kappe beide Hände brauche, realisiere ich den Vorschub ganz pragmatisch mit einem Seilzug und Fußbedienung. (Da mir eine nötige dritte Hand fehlt, habe ich zum Fotografieren natürlich die Szene bei stehender Bohrspindel nachgestellt.)
Für die seitliche Begrenzung des Fräsers sorgt dieser selber, da die Seitenschneiden ohne ordentlichen Anpressdruck an die Kappenwandung nicht ins Holz eindringen. Anschließend habe ich die restlichen ca. 0,6 ... 0,7 mm der Kappe mit Tidebond stabilisiert. Das bringt Festigkeit ohne merklich aufzutragen.
Durch die gewölbte Ausarbeitung der Kappen können die Pole-Schrauben den im Griffbrettradius verlaufenden Saiten angepasst werden.
So sieht dann der komplette PU im neuen Cover aus:
Hier ein ca. 15 Jahre alter Economy-P90 von Rockinger (möglicherweise von Gotoh hergestellt), der nach der Lackierung der Kappe mit Wachs eingegossen und zukünftig in der Mittelposition eingebaut werden wird.
Zur Lautstärkeanpassung der Saiten mittels Poleschrauben:
Da ich alle PUs bereits schon mal an anderer Stelle eingebaut hatte, weiß ich, dass bei den favorisierten Saiten keine weitere Verstellung eine tatsächliche Verbesserung gebracht hatte bzw. nötig war. Ich stelle die Poles vor dem Vergießen in die höchste Position, die die Kappe zulässt. Dadurch wird der Abstand zu den jeweiligen Saiten nahezu gleich sein. Das Polespacing stimmt mit dem Stringspacing auch ziemlich genau überein. Bei etlichen PUs, insbesondere welchen mit Klingenmagneten ist im Übrigen ja auch keine Verstellung nötig/möglich. Den Verlauf der Felder braucht man nach meiner Erfahrung gar nicht so pingelich zu sehen.
Falls aber dennoch eine Saite markant zu laut sein sollte, kann ich von der Rückseite (des PU) immer noch die entsprechende Pole-Schraube zurückdrehen; dass entstehende Vakuum von ein paar wenigen Kubikmillimetern wird sicher nicht dauerhaft sein und auch keine Delle in der Kappe erzeugen.
Der allseitige Spalt zu den Bodyfräsungen lässt überdies (analog zu den üblichen PU-Befestigungen) problemlos noch eine Neigung des PU (zwischen hohen und tiefen Saiten) zu.