[Akustik] Meine Wiener Kontragitarre
Verfasst: 19.01.2011, 23:00
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
anlässlich des Wettbewerbs dokumentiere ich hier den Bau einer Kontra-/Schrammelgitarre nach alten Wiener Vorbildern.
Es ist keine exakte Kopie aber auch kein kompletter Eigenentwurf. Mein Vorgehen war vielmehr so, dass ich erhaltene Exemplare in ihrer Konstruktion analysiert habe und mir daraus überlegt habe auf was es bei diesem doch sehr ungewöhnlichen Instrument ankommt.Zusammenfassend würde ich aber sagen, dass es sich mehr oder weniger um eine Kopie handelt -> also leg ich mich auf die Kategorie "Kopie" fest.
Die Diskussion zum Bau: http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... 325#p17248 Zur "Wiener" Kontragitarre
Grundsätzlich hat der Korpus einer jeden "Wiener Gitarre" einen eng eingeschnürten Mittelbug und dadurch einen sehr ausgeprägten Ober- und Unterbug. Nach Schwarz-Reiflingen (1923,25ff.) ist diese Form für den hellen, kurzen Klang dieser Gitarren verantwortlich.
Die geringe Korpustiefe bei einem verhältnismäßig breiten Korpus ist nach Jahnel mehr statisch begründet, als nach klanglichen Aspekten. Aus diesem Grund ist auch der einteilige Ahorn-Boden mit 4mm Stärke und einer Wölbung von ca 20 + mm(auf 485mm Korpuslänge) recht massiv gehalten.Die 3 Bodenleisten sind wegen der starken Quer- und Längswölbung und des dicken Bodens sehr "stabil" ausgelegt. Die Decke weist eine Leiter-Bebalkung auf und ist leider meist der Schwachpunkt der Kontragitarre.Übelste Deckenrisse belegen dies.Um den Saitenzug auf die Decke etwas zu begrenzen wird dazu ein Metallrohr zwischen Endklotz und dem Fuß des geschraubten Halses - nicht Halsblock! - geklemmt.
Der Hals besteht aus zwei Einzelhälsen, die am Korpusübergang(12.Bund) über den Halsfuß und an den Kopfplatten über einen Keil miteinander verleimt sind.
Der normale (bundierte) Gitarrenhals unterscheidet sich nicht von anderen Gitarren, er hat lediglich eine geringe Halsbreite von 45mm(0.Bund) auf 55mm (12.er) .
Der Basshals dagegen ist nicht bundiert und hat eine sehr ausgeprägte und lange Kopfplatte für die Violinwirbel der Bassaiten.
Die Verschraubung des Halses erlaubt eine Einstellung des Halswinkels und damit auch der Saitenlage. Die Halsschraube ist dabei von aussen über den Halsfuß zugänglich.
Ach ja , das Markenzeichen dieser Hälse ist die schwarze Lackierung. Der geneigte Leser fragt sich an dieser Stelle bestimmt, für was diese Gitarre eigentlich eingesetzt wird.Das ist kurz zu beantworten - hauptsächlich in der Wiener Schrammelmusik.
Letztlich wird damit hauptsächlich begleitet und durch die Stimmung der zusätzlichen 7 bis 9(je nach Ausführung) chromatisch gestimmten Basssaiten kann damit auf einen zusätzlichen Bassisten verzichtet werden.Nun aber genug Theorie
Materialauswahl:
Decke: Sitka Fichte
Boden/Zargen: Riegelahorn , Boden zweiteilig - nicht wie im Orginal einteilig
Hals: Riegelahorn einteilig für den Basshals - Riegelahorn mit 6mm Zwischenlage Zebrano
Griffbretter : Ebenholz
Trussrods: je ein 10x12mm CFK Stab vom Dreier Armin
Mechanik: Violinwirbel für die Basssaiten - Schaller Klassik Mechanik für den Gitarrenhals
Steg: Material steht noch nicht fest
Bis derweil
Grüsse Max
anlässlich des Wettbewerbs dokumentiere ich hier den Bau einer Kontra-/Schrammelgitarre nach alten Wiener Vorbildern.
Es ist keine exakte Kopie aber auch kein kompletter Eigenentwurf. Mein Vorgehen war vielmehr so, dass ich erhaltene Exemplare in ihrer Konstruktion analysiert habe und mir daraus überlegt habe auf was es bei diesem doch sehr ungewöhnlichen Instrument ankommt.Zusammenfassend würde ich aber sagen, dass es sich mehr oder weniger um eine Kopie handelt -> also leg ich mich auf die Kategorie "Kopie" fest.
Die Diskussion zum Bau: http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... 325#p17248 Zur "Wiener" Kontragitarre
Grundsätzlich hat der Korpus einer jeden "Wiener Gitarre" einen eng eingeschnürten Mittelbug und dadurch einen sehr ausgeprägten Ober- und Unterbug. Nach Schwarz-Reiflingen (1923,25ff.) ist diese Form für den hellen, kurzen Klang dieser Gitarren verantwortlich.
Die geringe Korpustiefe bei einem verhältnismäßig breiten Korpus ist nach Jahnel mehr statisch begründet, als nach klanglichen Aspekten. Aus diesem Grund ist auch der einteilige Ahorn-Boden mit 4mm Stärke und einer Wölbung von ca 20 + mm(auf 485mm Korpuslänge) recht massiv gehalten.Die 3 Bodenleisten sind wegen der starken Quer- und Längswölbung und des dicken Bodens sehr "stabil" ausgelegt. Die Decke weist eine Leiter-Bebalkung auf und ist leider meist der Schwachpunkt der Kontragitarre.Übelste Deckenrisse belegen dies.Um den Saitenzug auf die Decke etwas zu begrenzen wird dazu ein Metallrohr zwischen Endklotz und dem Fuß des geschraubten Halses - nicht Halsblock! - geklemmt.
Der Hals besteht aus zwei Einzelhälsen, die am Korpusübergang(12.Bund) über den Halsfuß und an den Kopfplatten über einen Keil miteinander verleimt sind.
Der normale (bundierte) Gitarrenhals unterscheidet sich nicht von anderen Gitarren, er hat lediglich eine geringe Halsbreite von 45mm(0.Bund) auf 55mm (12.er) .
Der Basshals dagegen ist nicht bundiert und hat eine sehr ausgeprägte und lange Kopfplatte für die Violinwirbel der Bassaiten.
Die Verschraubung des Halses erlaubt eine Einstellung des Halswinkels und damit auch der Saitenlage. Die Halsschraube ist dabei von aussen über den Halsfuß zugänglich.
Ach ja , das Markenzeichen dieser Hälse ist die schwarze Lackierung. Der geneigte Leser fragt sich an dieser Stelle bestimmt, für was diese Gitarre eigentlich eingesetzt wird.Das ist kurz zu beantworten - hauptsächlich in der Wiener Schrammelmusik.
Letztlich wird damit hauptsächlich begleitet und durch die Stimmung der zusätzlichen 7 bis 9(je nach Ausführung) chromatisch gestimmten Basssaiten kann damit auf einen zusätzlichen Bassisten verzichtet werden.Nun aber genug Theorie
Materialauswahl:
Decke: Sitka Fichte
Boden/Zargen: Riegelahorn , Boden zweiteilig - nicht wie im Orginal einteilig
Hals: Riegelahorn einteilig für den Basshals - Riegelahorn mit 6mm Zwischenlage Zebrano
Griffbretter : Ebenholz
Trussrods: je ein 10x12mm CFK Stab vom Dreier Armin
Mechanik: Violinwirbel für die Basssaiten - Schaller Klassik Mechanik für den Gitarrenhals
Steg: Material steht noch nicht fest
Bis derweil
Grüsse Max