Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
- dieratec
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Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Mit der Frage beschäftige ich mich schon eine Weile. Auch in verschiedenen Foren wird immer wieder darüber diskutiert, was den Klang eines Instruments ausmacht.
Ist es der Hals und deren Konstruktion und die Wahl des Holzes oder der Korpus und deren Holzart.
Wie wichtig ist es einen einteiligen Korpus oder einen zweiteiligen Korpus dafür zu verwenden.
Was spielt das Gewicht für eine Rolle?
Es gibt bestimmt noch weiter Konstruktionsmerkmale die dazu beitragen und die mich Interessieren würden.
Welche Erfahrung habt ihr gemacht?
Ist es der Hals und deren Konstruktion und die Wahl des Holzes oder der Korpus und deren Holzart.
Wie wichtig ist es einen einteiligen Korpus oder einen zweiteiligen Korpus dafür zu verwenden.
Was spielt das Gewicht für eine Rolle?
Es gibt bestimmt noch weiter Konstruktionsmerkmale die dazu beitragen und die mich Interessieren würden.
Welche Erfahrung habt ihr gemacht?
Gruß Rainer
- thonk
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Ich glaube, das wichtigste zu aller erst ist, dass du eine sehr konkrete Vorstellung davon haben musst, was gut klingend für dich bedeutet.
Ich habe festgestellt, dass dies keinesfalls eine objektive Größe ist und sehr viele verschiedene Ansichten darüber existieren.
Die Diskussion bekommt erst dann den richtigen, für dich gewinnbringenden Drall, wenn ein Zielgröße definiert wurde. Dann kann man über Konstruktionsmerkmale sprechen, die eventuell das zu bauende Instrument in die richtige Richtung bringen.
Eine weitere grobe Hürde ist die Sprache. Klangempfinden in Worte zu fassen, die die gleichen oder die intendierten Assozationen beim Empfänger hervorrufen ist vorsichtig formuliert. schwierig.
Ich habe festgestellt, dass dies keinesfalls eine objektive Größe ist und sehr viele verschiedene Ansichten darüber existieren.
Die Diskussion bekommt erst dann den richtigen, für dich gewinnbringenden Drall, wenn ein Zielgröße definiert wurde. Dann kann man über Konstruktionsmerkmale sprechen, die eventuell das zu bauende Instrument in die richtige Richtung bringen.
Eine weitere grobe Hürde ist die Sprache. Klangempfinden in Worte zu fassen, die die gleichen oder die intendierten Assozationen beim Empfänger hervorrufen ist vorsichtig formuliert. schwierig.
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Das Wichtigste ist der Wohlfühlfaktor des Gitarrenspielers.
Ich besitze so knapp 20 Instrumente der verschiedensten Hersteller, aus verschiedensten Hölzern, mit verschiedensten Pickups und alle klingen gut, aber verschieden.
Die Bespielbarkeit und das Gewicht/die Gewichsverteilung spielen eine große Rolle, natürlich auch die optische Attraktivität, dle letztlich aber Geschmacksfrage ist.
capricky
Ich besitze so knapp 20 Instrumente der verschiedensten Hersteller, aus verschiedensten Hölzern, mit verschiedensten Pickups und alle klingen gut, aber verschieden.
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Das wichtigste Element für den Sound eines Instruments ist der Musiker der es spielt ...
Ein guter Musiker wird auch ein mieses Instrument zum Klingen bringen. Ich dagegen hab mal auf einem Marcus Miller Signature Bass rumgeslappt. Irgendwie klang es doch nur nach Ralf ...
Aber Scherz beiseite (obwohl es gar kein Scherz ist). Abgesehen davon finde ich persönlich schon, dass Holz viel mit einem guten Klang zu tun hat. Ich persönlich hab noch nie erlebt, dass ein unverstärkt "lebendig" klingendes Instrument verstärkt wirklich schlecht klang. Und wenn doch, dann lag es m.E. nicht an der Gitarre.
Aber auf ein Instrument das unverstärkt "leblos" klingt kannst du die besten Tonabnehmer dieser Erde schrauben, und es wird nie wirklich gut klingen. Auch der beste Pickup tut nix anderes als die Schwingungen in elektrische Energie umzuwandeln, die er zu sehen bekommt. Wenn da nix kommt, kommt auch kein Strom raus.
Und was ist nun die Moral von der Geschicht? Dass bei solchen Diskussionen selten was Brauchbares rauskommt. Lass doch mal hören welchen "Klang" du konkret erreichen willst. Da ließe es sich doch gleich weit zielgerichteter fabulieren.
Ein guter Musiker wird auch ein mieses Instrument zum Klingen bringen. Ich dagegen hab mal auf einem Marcus Miller Signature Bass rumgeslappt. Irgendwie klang es doch nur nach Ralf ...
Aber Scherz beiseite (obwohl es gar kein Scherz ist). Abgesehen davon finde ich persönlich schon, dass Holz viel mit einem guten Klang zu tun hat. Ich persönlich hab noch nie erlebt, dass ein unverstärkt "lebendig" klingendes Instrument verstärkt wirklich schlecht klang. Und wenn doch, dann lag es m.E. nicht an der Gitarre.
Aber auf ein Instrument das unverstärkt "leblos" klingt kannst du die besten Tonabnehmer dieser Erde schrauben, und es wird nie wirklich gut klingen. Auch der beste Pickup tut nix anderes als die Schwingungen in elektrische Energie umzuwandeln, die er zu sehen bekommt. Wenn da nix kommt, kommt auch kein Strom raus.
Und was ist nun die Moral von der Geschicht? Dass bei solchen Diskussionen selten was Brauchbares rauskommt. Lass doch mal hören welchen "Klang" du konkret erreichen willst. Da ließe es sich doch gleich weit zielgerichteter fabulieren.
- dieratec
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Ja gut, dann will ich das mal konkretisieren.
Gehen wir mal davon aus, ich möchte eine Telecaster bauen.
Wichtig sind mir das das Anschlagsverhalten (Attack) und der Nachklang (Sustain).
Sie sollte auch luftig-transparent klingen.
Einsatzbereich clean-leicht angezerrt.
Die PU-Bestückung entspricht dem Original, also SS.
Der Hals soll nicht Einteilig sein.
Gute Bauteile und ein gutes Setup setze ich voraus.
Worauf muss ich ein besonderes Augenmerk legen um mein Ziel zu erreichen?
Gruß Rainer
- Janis
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
- Feeling!
Halsform, Griffbrett-Radius, Ergonomie, Gewicht. Und da dann ganz nach Gusto, "kämpfst" du gerne mit der Gitarre
oder willst du eher mit ihr verschmelzen?
Den Klang beeinflusst das, weil du besser spielst, wenn du dich wohl bzw. "richtig" mit der Gitarre fühlst.
- Verarbeitung!
Auch eine einteiliger Swietenia-Body mit Rio-Griffbrett und AAAAAAAAAAAAA-Decke nützen nichts,
wenn sie schlecht verarbeitetet sind.
- Qualität der Einzelteile!
Zu unterscheiden sind mmn. mechanische Qualität, also grader Faserverlauf etc., Hardware
und klangliche Qualität - Achtung! Geschmacks und Streitfrage! - wie Holzart (Fichte oder Zederdecke / Esche oder Mahagoni Body etc.)
und bspw. Pickup-Unterschiede. SC/HB, Alnico/Keramik etc.
Es ist viel Geschmacksache!
Und die konstruktive Frage ist nicht zu vernachlässigen aber oft überbewertet.
Ich denke auch, dass jeder Teil mehr oder weniger Einfluss auf den Klang hat.
Nur manches wird halt komplett verklärt.
Die alten Fragen:
Schwingt mein Erle-Korpus durch den NC-Lack freier?
Bilde ich mir ein, dass meine Paula mit dem Sandwichbody plötzlich schlechter klingt, seit dem ich weiß, dass sie einen hat?
Kann man Brot eigentlich einfrieren?
Das Hals-Holz ist bei rein Elektrischen wichtiger als das des Korpus.
Die Decke ist bei einer Akustischen wichtiger als die Zargen.
Und dann gehts los: Dickerer Hals macht für mich gefühlt mehr Sustain/Wumms aber
viele mögen eher so Anorexie-Hälse - Was ist wichtiger? Und so gehts dann weiter.
Edit zu deinem letzten Post:
Ein steiferer Hals ist schon mal ein guter Weg für mehr Sustain, mehrteilig ist also richtig.
Attack: Mensur und Bridge sind wichtiger als bspw. Korpus-Holz würde ich sagen.
Oder eine Fichten-Decke auf mehr oder weniger hohlem Body. -> Archtop-mäßig! dann leidet aber wohl das Sustain wieder.
Luftigkeit: PUs! SC mit schwachen Magneten und wenig Wicklungen.
Das Problem ist, dass man es erst hört, wenn sie fertig ist. Und es ist und bleibt immer ein Kompromiss!
Halsform, Griffbrett-Radius, Ergonomie, Gewicht. Und da dann ganz nach Gusto, "kämpfst" du gerne mit der Gitarre
oder willst du eher mit ihr verschmelzen?
Den Klang beeinflusst das, weil du besser spielst, wenn du dich wohl bzw. "richtig" mit der Gitarre fühlst.
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Auch eine einteiliger Swietenia-Body mit Rio-Griffbrett und AAAAAAAAAAAAA-Decke nützen nichts,
wenn sie schlecht verarbeitetet sind.
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Zu unterscheiden sind mmn. mechanische Qualität, also grader Faserverlauf etc., Hardware
und klangliche Qualität - Achtung! Geschmacks und Streitfrage! - wie Holzart (Fichte oder Zederdecke / Esche oder Mahagoni Body etc.)
und bspw. Pickup-Unterschiede. SC/HB, Alnico/Keramik etc.
Es ist viel Geschmacksache!
Und die konstruktive Frage ist nicht zu vernachlässigen aber oft überbewertet.
Ich denke auch, dass jeder Teil mehr oder weniger Einfluss auf den Klang hat.
Nur manches wird halt komplett verklärt.
Die alten Fragen:
Schwingt mein Erle-Korpus durch den NC-Lack freier?
Bilde ich mir ein, dass meine Paula mit dem Sandwichbody plötzlich schlechter klingt, seit dem ich weiß, dass sie einen hat?
Kann man Brot eigentlich einfrieren?
Das Hals-Holz ist bei rein Elektrischen wichtiger als das des Korpus.
Die Decke ist bei einer Akustischen wichtiger als die Zargen.
Und dann gehts los: Dickerer Hals macht für mich gefühlt mehr Sustain/Wumms aber
viele mögen eher so Anorexie-Hälse - Was ist wichtiger? Und so gehts dann weiter.
Edit zu deinem letzten Post:
Ein steiferer Hals ist schon mal ein guter Weg für mehr Sustain, mehrteilig ist also richtig.
Attack: Mensur und Bridge sind wichtiger als bspw. Korpus-Holz würde ich sagen.
Oder eine Fichten-Decke auf mehr oder weniger hohlem Body. -> Archtop-mäßig! dann leidet aber wohl das Sustain wieder.
Luftigkeit: PUs! SC mit schwachen Magneten und wenig Wicklungen.
Das Problem ist, dass man es erst hört, wenn sie fertig ist. Und es ist und bleibt immer ein Kompromiss!
Viele Grüße,
Jan
Jan
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Feeling und der Wohlfühlfaktor, das ist mMn auch das wichtigste.
Alles andere ist Geschmackssache.
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- kehrdesign
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Ich schmeiß jetzt mal einen schwer verdaulichen Brocken in die Runde:
Nach meiner Erfahrung machen für einen Durchschnitts-E-Gitarristen den Klang seiner Gitarre zu 10 % der Pickup, zu 10 % der mechanische Aufbau, zu 10 % der Amp und zu 60 % der Glaube aus. Die restlichen 10 % entfallen auf tatsächliche, allerdings schwierig bewertbare Einflüsse.
Und was bestimmt eigentlich den Klang?
Ist es das Frequenzspektrum und dessen Entwicklung beim Sterben des Tones, ist es das Lautstärkeverhalten auf der Zeitachse also Attack (Anstieg), Decay (Abfall), Sustain (Halten), Release (Abklingen)? Den Wunschklang konnte mir bislang niemand mit allgemeinverständlichen Worten umfassend beschreiben, ohne dabei ins Voodoo-Vokabular abzutrifften.
Und letztendlich merkt manch ein Konsument auf YT und Co. nicht mal, ob ein bestimmter Ton von einer Gitarre oder einem ganz anderen Instrument erzeugt wurde.
Ergo, entscheidend ist der subjektive Wohlfühlfaktor des Spielers, und der kann auch maßgeblich durch das typische Instrument des großen musikalischen Vorbildes beeinflusst sein: ich mag EC ... der spielt 'ne Strat mit noiseless PUs, Midboost und TBX ... die brauche ich auch ...
Nach meiner Erfahrung machen für einen Durchschnitts-E-Gitarristen den Klang seiner Gitarre zu 10 % der Pickup, zu 10 % der mechanische Aufbau, zu 10 % der Amp und zu 60 % der Glaube aus. Die restlichen 10 % entfallen auf tatsächliche, allerdings schwierig bewertbare Einflüsse.
Und was bestimmt eigentlich den Klang?
Ist es das Frequenzspektrum und dessen Entwicklung beim Sterben des Tones, ist es das Lautstärkeverhalten auf der Zeitachse also Attack (Anstieg), Decay (Abfall), Sustain (Halten), Release (Abklingen)? Den Wunschklang konnte mir bislang niemand mit allgemeinverständlichen Worten umfassend beschreiben, ohne dabei ins Voodoo-Vokabular abzutrifften.
Und letztendlich merkt manch ein Konsument auf YT und Co. nicht mal, ob ein bestimmter Ton von einer Gitarre oder einem ganz anderen Instrument erzeugt wurde.
Ergo, entscheidend ist der subjektive Wohlfühlfaktor des Spielers, und der kann auch maßgeblich durch das typische Instrument des großen musikalischen Vorbildes beeinflusst sein: ich mag EC ... der spielt 'ne Strat mit noiseless PUs, Midboost und TBX ... die brauche ich auch ...
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen und Meinungen dazu.
Das was ich überwiegend herausgelesen habe ist, Feeling und der Wohlfühlfaktor.
Das würde ja bedeuten, ich kann mir auch eine billige Gitarre kaufen. Wenn das Feeling und der Wohlfühlfaktor stimmt, sie auch noch gut schwingt, brauche ich nur noch ein gutes Setup so wie Pickups und ich habe eine Gitarre die vergleichbar mit einer wesentlich teureren und in den Bewertungen hoch angesiedelt ist?
Das was ich überwiegend herausgelesen habe ist, Feeling und der Wohlfühlfaktor.
Das würde ja bedeuten, ich kann mir auch eine billige Gitarre kaufen. Wenn das Feeling und der Wohlfühlfaktor stimmt, sie auch noch gut schwingt, brauche ich nur noch ein gutes Setup so wie Pickups und ich habe eine Gitarre die vergleichbar mit einer wesentlich teureren und in den Bewertungen hoch angesiedelt ist?
Gruß Rainer
- jhg
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Ich glaube, den größten Klangunterschied machen für viele Gitarristen die Kopfplattenlogos aus! Ansonsten kann eine Gitarre aus einer Küchenarbeitsplatte oder Zimmertür genauso gut klingen wie Gitarren aus handabgeklopftem Tonholz (welches von nackten Jungfrauen bei Mondschein geschlagen wurde).
Ich denke wir reden hier von E-Gitarren und nicht von Akustikgitarren. Denn da spielen noch 1000 andere Parameter einer Rolle.
Wenn du dir eine günstige E-Gitarre kaufst, die vom "Gefühl" richtig ist, dann kann man da noch viel optimieren. Meistens sollten die Bundstäbchen ordentlich abgerichtet werden, die Bundenden schön rund gefeilt und poliert werden. Dann kann man die billige Hardware rausschmeißen, die zwar wenig Einfluss auf den Klang hat, aber meisten nicht so schön funktioniert wie Wertigere. Die billige Elektronik durch ordentliche Teile ersetzen und wenn man Bock hat, noch handgewickelte PUs einbauen (auch für's Gefühl - und manchmal für den Sound)
Ich denke wir reden hier von E-Gitarren und nicht von Akustikgitarren. Denn da spielen noch 1000 andere Parameter einer Rolle.
Wenn du dir eine günstige E-Gitarre kaufst, die vom "Gefühl" richtig ist, dann kann man da noch viel optimieren. Meistens sollten die Bundstäbchen ordentlich abgerichtet werden, die Bundenden schön rund gefeilt und poliert werden. Dann kann man die billige Hardware rausschmeißen, die zwar wenig Einfluss auf den Klang hat, aber meisten nicht so schön funktioniert wie Wertigere. Die billige Elektronik durch ordentliche Teile ersetzen und wenn man Bock hat, noch handgewickelte PUs einbauen (auch für's Gefühl - und manchmal für den Sound)
- hatta
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Kleines Beispiel meinerseits. Ich bin generell Fan von Gibson SG, Paula und Gretsch Doublecut Modellen.
Der Sound von ACDC und Co ist meine Liebe... ergo nehm ich in Musikhäusern immer erst Gibsons und Co in die Hand.
Im hiesigen Musikhaus himg vor einigen Jahren irgend eine superteure Paula..irgend ein signature Modell.
Etwas drauf Rumgespielt mit und ohne Amp. War irgendwie immer so als würde ich versuchen mit nem Küchenmesser ein stück Stahl zu schneiden
Dann hing daneben eine LAG Roxane (sollte etwas über 600 Euro kosten) ... die war ganz hübsch anzusehen und gefiel mir optisch super. In die hand genommen, irre komfortabel zu spielen, dann an den selben AMP gestöpselt umd BUM
Da war er, der Sound und das Feeling welches ich so liebte
2 Wochen Später war das Schätzchen mein Eigen
Der Sound von ACDC und Co ist meine Liebe... ergo nehm ich in Musikhäusern immer erst Gibsons und Co in die Hand.
Im hiesigen Musikhaus himg vor einigen Jahren irgend eine superteure Paula..irgend ein signature Modell.
Etwas drauf Rumgespielt mit und ohne Amp. War irgendwie immer so als würde ich versuchen mit nem Küchenmesser ein stück Stahl zu schneiden
Dann hing daneben eine LAG Roxane (sollte etwas über 600 Euro kosten) ... die war ganz hübsch anzusehen und gefiel mir optisch super. In die hand genommen, irre komfortabel zu spielen, dann an den selben AMP gestöpselt umd BUM
Da war er, der Sound und das Feeling welches ich so liebte
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Gruß
Harald
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Da stimme ich dir zu. Das Logo ist verdammt wichtig.jhg hat geschrieben: ↑17.08.2020, 19:33Ich glaube, den größten Klangunterschied machen für viele Gitarristen die Kopfplattenlogos aus! Ansonsten kann eine Gitarre aus einer Küchenarbeitsplatte oder Zimmertür genauso gut klingen wie Gitarren aus handabgeklopftem Tonholz (welches von nackten Jungrauen bei Mondschein geschlagen wurde).
Ich denke wir reden hier von E-Gitarren und nicht von Akustikgitarren. Denn da spielen noch 1000 andere Parameter einer Rolle.
Wenn du dir eine günstige E-Gitarre kaufst, die vom "Gefühl" richtig ist, dann kann man da noch viel optimieren. Meistens sollten die Bundstäbchen ordentlich abgerichtet werden, die Bundenden schön rund gefeilt und poliert werden. Dann kann man die billige Hardware rausschmeißen, die zwar wenig Einfluss auf den Klang hat, aber meisten nicht so schön funktioniert wie Wertigere. Die billige Elektronik durch ordentliche Teile ersetzen und wenn man Bock hat, noch handgewickelte PUs einbauche (auch für's Gefühl - und manchmal für den Sound)
Bei den 80ziger Fender Bullet Gitarre war der Korpus aus Multiplex und die stehen heute auch hoch im Kurs.
Gruß Rainer
- Simon
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Für den Tele Sound essentiell ist mMn nur die Brücke, und bedingt dadurch die Tonabnehmer Befestigung; alles andere wurde eh schon geschrieben
- thonk
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Ich denke, im Prinzip ist das so.
Man sollte, bei aller Liebe zum Subjekt, sich auch eingestehen können, dass Gitarren fürchterlich primitive Gegenstände sind.
Das zeigt ja auch die Erfahrung hier aus dem Forum; wieviele Ungeübte, Ungelernte trauen es sich zu und setzen es erfolgreich in die Tat um: den Bau einer Gitarre.
Man sollte, bei aller Liebe zum Subjekt, sich auch eingestehen können, dass Gitarren fürchterlich primitive Gegenstände sind.
Das zeigt ja auch die Erfahrung hier aus dem Forum; wieviele Ungeübte, Ungelernte trauen es sich zu und setzen es erfolgreich in die Tat um: den Bau einer Gitarre.
- dieratec
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Da kann ich dir nicht 100% zustimmen, evtl. bei der Tonabnehmer Befestigung, ja.
Ich habe eine Tele mit einem Steg Hannes, die den Tele Sound genauso gut rüberbringt.
Gruß Rainer
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Die Befestigung der Pickups? Really? Wie das?
Im Grunde ist das so, ja. Aber wenn ich mir ansehe, wie viele Leute sich erstmal günstige Gitarren kaufen und dann so lange daran rummodden bis sie sich von der Kohle zwei Originale hätten kaufen können ... da scheint mir das recht selten vorzukommen dass bei einer Billiggitarre alles stimmt. Es gibt schon einen Grund, warum wirklich gute Instrumente auch etwas Geld kosten.dieratec hat geschrieben: ↑17.08.2020, 19:28Das würde ja bedeuten, ich kann mir auch eine billige Gitarre kaufen. Wenn das Feeling und der Wohlfühlfaktor stimmt, sie auch noch gut schwingt, brauche ich nur noch ein gutes Setup so wie Pickups und ich habe eine Gitarre die vergleichbar mit einer wesentlich teureren und in den Bewertungen hoch angesiedelt ist?
- Simon
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Dann ists wohl die Tonabnehmerbefestigung am Metallrahmen; ich kann nur weitergeben was ich gehört habe: Durch das Metall soll die Induktivität der Tonabnehmer verändert werden (ich hoffe ich hab das richtig im Kopf, ich muss später nochmals googeln), was den speziellen Tele Sound definiert. Auch habe ich den Eindruck das bedingt durch die Befestigung Teles sehr leicht zu Feedback neigen, was meiner Meinung nach auch sehr zum Klang beiträgt....
Hier mal ein schneller Link dazu: https://www.tdpri.com/threads/telecaste ... ck.922149/
Hoff ich bin hier nicht komplett auf dem Holzweg, ich werde sonst später oder morgen mehr dazu schreiben, wenn ich alles nochmals nachgelesen habe
- micha70
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Zumindest wird durch das ganze Blech drunter und drumrum das Magnetfeld so verbogen, dass es klangbeeinflussend wirkt.
LG
Micha
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Micha
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Das stimmt, ich hatte auch schon für einen Musiker eine zweiteilige Telebridge gebaut, weil er mit dem Feedback zu kämpfen hatte.
Zum größten Teil liegt es an den Senkungen für die Befestigungsschrauben der Bridge. Da es ja nur dünnes Blech ist, bleibt nicht viel Material nach dem Senken übrig und das Material drückt sich zudem auch noch durch. Schleift man den Überstand ab, wird die Senkung zu groß. Daraus resultiert, dass die Bridge nicht sauber auf der ganzen Fläche aufliegt. Dann schwingt das Blech mit und verursacht den Effekt.
Gruß Rainer
- micha70
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Welcher Edelstahl? Warum nicht? Nicht jeder Edelstahl ist (absolut) unmagnetisch. Im Gegenteil. Nur das ist eine Diskussion die zu keinem Ende führt. Mir ging es lediglich darum wie eine PU-Befestigung den Klang beeinflussen kann. Mehr nicht.
LG
Micha
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
Mal weg von den E-Gitarren....
ich hatte mein Aha Erlebnis vor ein paar Wochen bei Gerhards Referenzgitarre. Sowohl meine Martin als auch meine 100 Euro Squire sind eigentlich keine schlechten Dinger, und ich hab mir nicht vorstellen können, warum man ein paar tausend Kröten ausgeben kann für eine akustische, aber jetzt weiß ich es besser. Die hat ein Verhalten vor allem im Bassbereich...... sensationell!
Und der Armrest.... auch da hab ich mich gefragt, warum das Ganze. Auch da weiß ich es jetzt besser. Die spielt sich einfach fantastisch. Nur mein Können kann da nicht mit.
lG
Norbert
ich hatte mein Aha Erlebnis vor ein paar Wochen bei Gerhards Referenzgitarre. Sowohl meine Martin als auch meine 100 Euro Squire sind eigentlich keine schlechten Dinger, und ich hab mir nicht vorstellen können, warum man ein paar tausend Kröten ausgeben kann für eine akustische, aber jetzt weiß ich es besser. Die hat ein Verhalten vor allem im Bassbereich...... sensationell!
Und der Armrest.... auch da hab ich mich gefragt, warum das Ganze. Auch da weiß ich es jetzt besser. Die spielt sich einfach fantastisch. Nur mein Können kann da nicht mit.
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Norbert
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Re: Was macht eine gut klingende Gitarre aus?
kehrdesign hat geschrieben: ↑17.08.2020, 18:42Ich schmeiß jetzt mal einen schwer verdaulichen Brocken in die Runde:
Nach meiner Erfahrung machen für einen Durchschnitts-E-Gitarristen den Klang seiner Gitarre zu 10 % der Pickup, zu 10 % der mechanische Aufbau, zu 10 % der Amp und zu 60 % der Glaube aus. Die restlichen 10 % entfallen auf tatsächliche, allerdings schwierig bewertbare Einflüsse.
Und was bestimmt eigentlich den Klang?
Ist es das Frequenzspektrum und dessen Entwicklung beim Sterben des Tones, ist es das Lautstärkeverhalten auf der Zeitachse also Attack (Anstieg), Decay (Abfall), Sustain (Halten), Release (Abklingen)? Den Wunschklang konnte mir bislang niemand mit allgemeinverständlichen Worten umfassend beschreiben, ohne dabei ins Voodoo-Vokabular abzutrifften.
Und letztendlich merkt manch ein Konsument auf YT und Co. nicht mal, ob ein bestimmter Ton von einer Gitarre oder einem ganz anderen Instrument erzeugt wurde.
Ergo, entscheidend ist der subjektive Wohlfühlfaktor des Spielers, und der kann auch maßgeblich durch das typische Instrument des großen musikalischen Vorbildes beeinflusst sein: ich mag EC ... der spielt 'ne Strat mit noiseless PUs, Midboost und TBX ... die brauche ich auch ...
Das sind gute Punkte! Und die subjektive Wirklichkeit kann man wohl kaum aus einer Bewertung raus rechnen.jhg hat geschrieben: ↑17.08.2020, 19:33Ich glaube, den größten Klangunterschied machen für viele Gitarristen die Kopfplattenlogos aus! Ansonsten kann eine Gitarre aus einer Küchenarbeitsplatte oder Zimmertür genauso gut klingen wie Gitarren aus handabgeklopftem Tonholz (welches von nackten Jungfrauen bei Mondschein geschlagen wurde).
Ich denke wir reden hier von E-Gitarren und nicht von Akustikgitarren. Denn da spielen noch 1000 andere Parameter einer Rolle.
Wenn du dir eine günstige E-Gitarre kaufst, die vom "Gefühl" richtig ist, dann kann man da noch viel optimieren. Meistens sollten die Bundstäbchen ordentlich abgerichtet werden, die Bundenden schön rund gefeilt und poliert werden. Dann kann man die billige Hardware rausschmeißen, die zwar wenig Einfluss auf den Klang hat, aber meisten nicht so schön funktioniert wie Wertigere. Die billige Elektronik durch ordentliche Teile ersetzen und wenn man Bock hat, noch handgewickelte PUs einbauen (auch für's Gefühl - und manchmal für den Sound)
Auch den Durchschnitt zu bilden ist schwer, da vieles Tradition und Konservatismus ist und man sich gerne einer Meinung anschließt.
Es bleibt individuell und ich bin stark dafür, dass man sich bemüht, den Ton mit den von kehrdesign genannten Begriffen zu beschreiben und nicht mit den Phrasen aus bekannten Magazinen und Mojo/Voodoo etc. um sich wirft.
Ich würde zum Zeit- und Frequenzbereich noch die Interaktion mit dem Instrument hinzufügen.
Bei mir klingeln sonst die Nachrichtentechnik-Vorlesungs-Alarmglocken
Die Wechselwirkung sozusagen.
Das ist zwar wieder etwas subjektiv aber hilft vllt. die Brücke zu schlagen. Das ist einerseits die individuelle Bespielbarkeit und andererseits
die Reaktion des Instruments auf den eigenen Stil. Mit letzterem meine ich also z.B. "Aufblühen", also das weitere Anschwellen
des Tons nach dem Attack der Noten bei apeggiertem Spiel oder das perkussive, schnelle Anspringen und wieder Abklingen des Tons
bei Arschtops z.B..
Und dann bleibt einfach der Stil und das Genre. Der Steg-Keramik-Hubmucker mit 22kOhm an einer Superstrat, missfallen mir bei meinem
harmonisch Moll Ausritt über eine II-7b5 V7b9 I-6 so sehr, wie meinem Kumpel genau dieser bissige Ton für seine kreischenden Leadsounds gefällt.
Ich bin etwas redselig
Viele Grüße,
Jan
Jan
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