1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

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1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#1

Beitrag von vrooom » 04.09.2017, 18:12

Das folgende Video hat bei mir plangemäß das G.A.S. ausgelöst :roll:
Ich weiß nicht, wie sinnvoll sowas wirklich ist.
Vielleicht sollte ich mir von den 120 Tacken lieber ein Eis kaufen und einfach den Trebleregler zurück- und den Bassregler aufdrehen (whistle)
Es geht bei mir um genau den gleichen Verstärker (Fender Mustang III V2) und ebenfalls genau diesen Speaker (Eminence Swamp Thing), der "amerikanischer" (runder, größer, spitzenärmer) als der stockmäßig verbaute Celestion G12T-100 klingen soll (think)

https://www.youtube.com/watch?v=9-bIy0V2M14

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#2

Beitrag von AsturHero » 04.09.2017, 18:42

wieso nicht beim großen T bestellen, dann vorsichtig in deinen Amp einbauen (Schraubenlöcher evtl. mit Papier/Filz schützen vor Kratzern) bei Gefallen behalten, bei nicht Gefallen einfach zurück...
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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#3

Beitrag von hatta » 04.09.2017, 20:10

Naja, mit anderen speakern kann man schon ordentlich den "kläng" beeinflussen.

Ich bin bei den greenbacks für marshall gelandet...eventuell in kombi mit nem g12-65
Jensens möcht ich mal probieren, dazu muss ich aber erst den fender 5e3 nachbauen :D

Aber pass auf, die klanglichen beschreibungen der speaker sind teils echt haarsträubend! Da hilft wirklich nur selber austesten...das geht bei thoman oder bei tube town echt klasse.
Gruß
Harald

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#4

Beitrag von MiLe » 04.09.2017, 20:42

Bei Internet-Demos wäre ich vorsichtig: Da vergleicht man ganz schnell den "Amp in the room", den man zu Hause hat, mit einer mikrofonierten Aufnahme. Unter den Bedinungen würde der eigene Amp in der Regel auch ganz anders klingen.
Da hilft nur ausprobieren.
Liebe Grüße,
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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#5

Beitrag von vrooom » 06.09.2017, 18:20

Uff. Habe mich durch einen Berg von Vergleichsvideos geglotzt und gehört. Uneinschätzbar. Und anscheinend wechseln nur die Metaller ihre Speaker :roll:
Ich habe nur ungefähr den Eindruck, dass meine persönlichen Erfahrungen bestätigt sind:
Die beiden Celestion Seventy 80s in meinem Mustang IV V.2 klingen für meine hörsturzgeschädigten Ohren viel besser, runder, als der harsche Celestion G12T-100 im Mustang III V.2.
Ich weiß nicht, ob es an den 70/80s selbst liegt oder ihrer Verdrahtung (seriell? parallel? sonstwie?). Sicher ist, dass sich mir beim G12T-100 vor allem bei den cleanen und crunchigen Sounds mittlerweile die Fussnägel aufrollen (was ich bisher übrigens nicht dem Speaker zuschrieb, weil ich dachte, das sei diese Transistoren-Modelerharschigkeit). Eigentlich möchte ich den Mustang III V.2 behalten und ihn schön machen. Ich habe aber den Verdacht, dass der Wechsel gegen einen € 79,- teueren 70/80s möglicherweise nicht die gewünschte Soundannäherung an den Mustang IV bringt, eben weil der zwei gekoppelte 70/80s hat. Könnte sein, dass ich doch mit dem € 119,- teuren Eminence Swamp Thang besser fahre (think)

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#6

Beitrag von MiLe » 06.09.2017, 19:04

Ich kann mich nur wiederholen: Bei diesen online-Tests verändert das Aufnahme-Mikro und die Mikro-Position oft mehr am Sound als der Speaker selbst. Halbwegs aussagekräftig ist das allenfalls, wenn hier bei den Vergleichen absolut identische Bedingungen herrschen.
5 unterschiedliche Mikro-Positionierungen ergeben mindestens 6 unterschiedliche Sounds ;) - im Ernst - der Unterschied hierbei ist ganz erheblich.
Schau' Dir mal Frequenzgangkurven der Hersteller an - an denen lässt sich der Sound-Unterschied oft besser abschätzen als bei den "Hörproben", auch wenn hier leider meist nur der FGang auf Achse gezeigt wird und nichts über das Abstahlverhalren zu erkennen ist.
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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#7

Beitrag von vrooom » 06.09.2017, 19:23

Ja. Du hast recht. Ich muß das selbst und in meinem Raum hören. Ich werde mal einen Seventy 80s und das Swamp Thang testen. Schaun mer mal...
Danke Euch jedenfalls :)

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#8

Beitrag von AsturHero » 06.09.2017, 19:26

in Anbetracht des fehlenden Kleingeldes, sowie mangeldem technischem Verständnis/Testmöglichkeiten hab ich es bisher immer so gemacht:
Die Speaker, die ich mir leisten konnte bestellt, eingebaut, abgehört und der, der mir am besten gefallen hatte blieb drin, der Rest ging wieder Retour ;)
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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#9

Beitrag von vrooom » 11.09.2017, 12:33

Was ich eigenartig finde ist, dass diese aktuell so angesagten Modeler-Combos ja im Grunde zwei verschiedene Lautsprecher haben. Zunächst wird der Ton durch die simulierten Cabinets geschickt und dann nochmals durch den realen Speaker, der den Schall in der Wirklichkeit wellt. Da das simulierte Cabinet die erwünschte Original-Soundfärbung leistet, kann der reale Speaker im Grunde ja nur verfälschen (think)

So gesehen müssten die reine Modeling-Einheit mit dem gemodelten Cabinet, jedoch bei stummgeschaltetem Gitarrenspeaker, die dann direkt an die PA geklinkt wird, den naturgetreuesten Sound erzeugen... Tatsächlich habe ich den Mustang 3 jetzt mal wieder über seine XLR-Outs ans Mischpult geklinkt, und siehe da, die ganze Schrillheit ist fort! Als reiner Modeler klingt er so gut wie mein 40 Euro V-Amp2 :badgrin: teilweise sogar noch etwas besser (Fender-Amps) (think)
Wenn ich jetzt den neuen (vorgestern bestellten) Speaker hinzurechne, hat mich der Mustang 3 insgesamt 400 Euronen gekostet :shock:
(Na gut, ich hoffe, dass ich den alten Speaker noch gut loswerde und eine handvoll Taler zurückbekomme)

Wehe, die Kiste klingt dann nicht mindestens ebenso gut wie der Mustang 4 und kann somit auch mikrophoniert werden... dann werde ich aber gehörig enttäuscht sein... Ohnehin schlimm genug, dass ich die letzten Jahre im Wolkenkuckucksheim eines herbeiphantasierten vermeintlich guten Klangs des Celestion G12T-100 lebte :roll:
Verfluchter Voodoo!
Hätte mir vor drei Jahren jemand gesagt, dass der G12T-100 wegen seiner problematischen Höhen mit Vorsicht zu geniessen ist, hätte ich mir vermutlich auch seinerzeit den Hörsturz erspart (ist zum Glück glimpflich verlaufen) :roll:

PS: Ich habe mir einmal die Frequenzgänge verschiedener Celestion und Eminence Speaker angesehen. Obwohl man ein paar Unterschiede sieht, kann ich mir kein passendes Sounderlebnis dazu vorstellen und muss doch auf Aussagen wie "klingt runder, reichhaltiger und amerikanischer" vertrauen, bis ich es selbst in meinen Räumen höre. Auch die Soundbeispiele in den Videos von Shane (Youtubes "intheblues"), die ich ganz gut finde, kann ich nicht sinnvoll mit den Graphiken der Frequenzgänge verknüpfen. Dazu fehlt mir die Erfahrung.

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#10

Beitrag von MiLe » 11.09.2017, 12:52

Ich denke, Du sieht den Zusammenhang völlig richtig :)

Viele bevorzugen den Sound eines Modellers durch einen Gitarrenamp- oder Speaker, also 2x durch Speaker (-Simu) modifiziert.
Entsprechend werden dann die Sounds justiert und dann wundert man sich, dass es, direkt ins Pult oder den PC gespielt, völlig anders klingt (whistle)

Andere bevorzugen spezielle Cabs, die zwar äußerlich aussehen wie Gitarren-Cabs, aber eingentlich recht lineare Fullrange-Lautsprecher sind. Das macht aus meiner Sicht schon mehr Sinnn, denn ich zumindest möchte einen halbwegs ähnlichen Sound haben, egal ob ich life über den Amp, über eine PA, ins Pult, in den PC oder über Kopfhörer spiele. Klar bekommt man das nie zu 100% hin, aber ich will's eben so ähnlich wie möglich, damit ich nicht für jede Ausgabe-Möglichkeit komplett unterschiedliche Sounds brauche.

En wichtiger Unterschied zwischen Gitarrenspeakern und (guten) Fullrange-Boxen ist das Abstrahlverhalten. Ein 12er Gitarrenspeaker bündelt die höheren Frequenzen schon extrem - direkt vor der Box klingt's mit etwas Gain schon bäh, seitlich meist so, wie man das gerne hätte.

Fullrange/FRFR-Boxen bündeln im Hochton meist deutlich weniger und strahlen über einen größeren Winkeln gleichmäßig ab, weil sie meist Hochtöner haben. Das sehe ich als großen Vorteil, aber wenn man nun eine Boxensim/IR im Modeller hat, bei der das Mikro im Zentrum des simulierten Speakers stand, dann klingt's halt bei einer FR-Box auch unter Winkeln bäh.

Ich vermute, dass besonders Line6 seine Boxenmodelle so "hergestellt" hat, denn vielen klingen die bei verzerrten Sounds über HiFi-Lautsprecher, Monitorboxen, PA, Kopfhörer... bei Weitem zu schrill, weswegen dann gerne Tiefpass-Filter oder externe Boxensims als IR's verwendet werden.
Fractral und Kemper scheinen die Boxen-Mikrofonierung etwas praxistauglicher eher off-Axis vorzunehmen, was in gefälligeren Sounds out of the Box resultiert.

Ich hab' gestern mal beim Helix sämtliche Boxenmodelle und IRs einfach weggelassen (erstmal Ohrenbluten) und durch einen parametrischen 3Band-EQ+Hochpass und Tiefpass ersetzt :D Erstaunlich, was man damit an verschiedenen Speaker-Charakteristiken zaubern kann - bin gerade ganz begeistert (dance a)
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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#11

Beitrag von vrooom » 11.09.2017, 16:25

Seit ich den 2 x 12" Mustang 4 habe, weiß ich wie gut die Kombination Modeler + Cabinetsimulation + echte Lautsprecher klingen kann. Es geht also. Obwohl man die Celestion Seventy 80's vom 4er wohl kaum als Fullrangespeaker bezeichnen kann. Die unterstützen das, was die Simulierabteilung liefert einfach gut. Und wenn es gut ist, kann man den Amp mikrophonieren und hat weder Lautstärke- noch Soundunterschiede im Vergleich zur PA, und man hat natürlich noch nebenbei als Gitarrero den Spaß, den direkten Wumms! eines geilen Klangs mitzubekommen, weil man halt neben seiner Kiste steht. So mag ich es 8) - Die Boxen / IRs zugunsten einer HP-TP-Filterung fortzulassen, kommt mir erst einmal sonderbar vor, aber wenn das Ergebnis toll ist, was soll's?!
Verstehe ich Dich eigentlich richtig, Du gehst mit dem Helix dann direkt in die PA / Mixer? Wenn ja, fehlt Dir dabei nicht dieser Wumms! eines echten Amps, der gerade auch mono und ohne PA-Hübschigkeit, aber trotzdem räumlich und sagen wir mal "bodenerzitternd" wirkt? (think) Mein kleiner V-Amp2 ist gewiss nicht mit dem Helix zu vergleichen, aber obwohl ich den Sound via Mixer gut fand (und nach wie vor finde), habe ich trotzdem immer einen richtigen Amp in Hardware vermisst. - Vermutlich ist da auch viel bloße Optik und Psychologie dabei. Allein der Anblick eines Fender-Verstärkers ist schon sexy für mich (dance a)
Nur schrill darf nicht sein ;)

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#12

Beitrag von MiLe » 11.09.2017, 17:19

Klar geht die Kombi - warum auch nicht?

In der digitalen Welt kann man ja ziemlich viel ausgleichen und letztlich ist alles eine Frage des Geschmacks.
Ich möchte da auch gar keine "beste Lösung" proklamieren, mir geht es halt um einfache und möglichst gleiche Reproduktion auf allen Ausgabewegen.
In eine PA bin ich bisher noch nich gegangen, in den PC/DAW natürlich schon. UNd da ätte ich gerne den Sund, den ich über die Box höre und nicht etwas völlig anderes, weil ja die Färbung des realen Speakers fehlt.

Auf der Bühne ist der Druck von hinten halt das, was man von früher gewohnt ist und nicht missen möchte, aber das geht ja auch mit einem FR-Speaker. ;)

Ob das abmikrofonierte Signal über PA dann wieder genau so klingt wie man es von "hinter sich" hört ist eine andere Frage, denn da kommt es sehr auf die Mic-Positionierung und das Zusammenspiel mit dem Mann am Mischer an. Ein Gitarrenspeaker klingt halt in jedem Winkel etwas anders und das Mic erfasst genau einen Winkel und färbt oft auch selbst nochmal mit. Raum-Einflüsse mal aussen vor, die hat man je mit jedem Speaker.

Aber wie gesagt, mir geht es um möglichst universelle Signal-Verwendbarkeit, und da machen Fullrange-Speaker die Sache halt einfacher, auch, wenn man mal z.B. zum Bass wechselt oder den Modeller frecherweise mal für Gesang vergewohltätigt.

Was ich am echten Röhrenamp am meisten vermisse: Der Geruch, wenn das Teil warm wird :D

Die Lösung mit EQs anstelle Boxen-Sim ist übrigens gar nicht so abwegig - IRs sind ja ganz überwiegend auch nur ein EQ - grafisch am Bildschirm nett als "Box" verpackt ;)
Mit dem EQ ist man halt extrem flexibel und kann z.B. im Falle des Helix die Resonanz des "Speakers" mit dem Pedal durchstimmen :)
Liebe Grüße,
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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#13

Beitrag von vrooom » 11.09.2017, 18:24

Ja, kann ich größtenteils nachvollziehen. Bin schließlich auch eher im Digitalen zuhause. Aber auch wenn es nicht unbedingt ein Röhrenamp sein muß (ich bin ja zum Glück durch die Sozialisierung mit einem Roland JC-120 transistorentolerant :) ), etwas, das zumindest von der Hardware so aussieht und Krach macht wie ein Amp habe ich in den letzten Jahren doch vermisst. Mit einem Amp fühle mich eher wie ein Musiker, mit den reinen Modelern und dem PC eher wie ein Nerd :) Von daher kam mir der Modeling-Combo-Boom ganz gelegen. Man ist dann Nerdmusikus und kann plötzlich außer über Latenzen und IRs auch wieder über echte Lautsprecher jammern und löten und schrauben, statt nur Platinen auszuwechseln. Ein weiterer Vorteil des Hybridantriebs :D

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#14

Beitrag von MiLe » 11.09.2017, 18:30

stimmt :)
Und was den Druck von hinten angeht (bitte bitte jetzt nicht falsch verstehen!! :D ) bau' ich mir ja auch gerade 2 aktive 12" Fullrange-Tröten :D
Liebe Grüße,
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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#15

Beitrag von vrooom » 12.09.2017, 17:35

:lol: Verstehe schon...
Ich bemerke gerade, wie ich im Vorfelde der auf mich zukommenden Speaker-Soundforschung bis zur Korinthenkackerei kritisch werde (whistle)
Beispielsweise ist mir heute klar geworden, dass der V-Amp2, den ich ja im Grunde seit fast 20 Jahren gut gefunden habe, doch eine ziemliche Gurke ist. Alle Gitarrenampsimulationen rauschen und rumpeln mehr oder weniger leise im Hintergrund. Und am schlimmsten sind ausgerechnet der Fender Deluxe und der VOX AC-30 :roll: Vor allem beim Vox fühlst Du Dich bei abgedämpften Saiten aber hoch aufgedrehtem Mixer-Volume wie im Herbst in St. Peter-Ording (großer windiger Nordseestrand da): Schnell pulsierende Böen rauschen an den Ohren vorbei. Das geht noch nicht einmal weg, wenn ich den Lautstärkeregler der Gitarre komplett zu drehe :shock: Unglaublich. - Beim Deluxe hingegen entwickelt sich ein zunehmend deutlich zu hörendes Bullern und Rumpeln, wenn beispielsweise ein leise gespielter Akkord ausklingt.
Sogar meine anderen Darlings (Twin, Bassman, JC-120) sind - wenn auch wesentlich leichter - davon betroffen :evil:
Einzige positive Ausnahme: Behringers Preamp-Simulation ist einwandfrei. Und da ich die gerne für Mikrophonierungen mit Effektbeimischungen (Gesang, Sprache, Geräusche mit Reverb und Kompression) nutze und sie mir somit besonders wichtig ist, bin ich doch wieder einigermaßen versöhnt :)
Natürlich fiel mir das Gerausche und Gebullere auch früher schon unangenehm auf. Ich habe es aber irgendwie ignoriert oder über- und weggespielt (schöngesoffen), weil die Simulationen an sich gut klingen und man im Gesamtmusikzusammenhang nichts merkt. Jetzt merke ich es aber dauerhaft und deutlich, weil meine Aufmerksamkeit fokussiert ist :arrow: - Soweit das vorerst letzte Kapitel zum Thema Desillusionierung und Entblödung im Alter :lol:

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#16

Beitrag von vrooom » 21.09.2017, 21:22

Heute ist das swamp thang gekommen und alles ist eigenartig :?
Der Eminence swamp thang verhält sich für meinen Geschmack ganz und gar nicht amerikanisch, sondern englisch. Er ist deutlich mittiger; hat weder das Bassfundament noch die spitzen Spitzen des G12T-100. Man hat im ersten Moment den Eindruck, man würde einen recht billigen Lautsprecher hören, aber vermutlich ist er nur ausgewogener und ist eben darum nicht so auffällig. Er ist auch nicht mit dem Gehäuse verschraubt, weil das bedeutet hätte, dass ich die Kunststoffbanderolen an den Schraublöchern beschädigt hätte, die offenbar genau zu diesem Zweck dort sind ("Sie haben die Schraublochversieglungen zerstört, Herr Vrooom. Bedaure, aber so können wir das Gerät nicht mehr zurücknehmen!"). Dadurch ergibt sich wohl eine gewisse Flachheit, oder?!

Getestet habe ich mit einer '57 Twin, '65 Deluxe und der AC-15 Simulation (Clean gespielt, Arpeggio, D, G und C Grundakkorde mit vollen Basssaiten, eine Lead-Linie) und mit Mikro abgenommen. Trotz des überraschenden Ergebnisses habe ich das Gefühl, dass ich den Swampsound bei höheren Lautstärken besser vertrage. Ausserdem würde er sich durch das Festschrauben und Einspielen noch etwas verändern (die Bässe fehlen mir ein wenig. Die Höhen natürlich nicht) :)

Ich muss das morgen noch ausführlicher checken. Ich frage mich, ob das Ergebnis, so wie es mir im Moment vorkommt, das Geld wert ist (think) Am besten hat mir der Mustang 3 bisher ohne Lautsprecher, nur mit Cabinet-Simulationen über Mixer/PA gefallen... Aber vielleicht bin ich modelingverseucht :roll:
Andererseits macht der Mustang 4 mit seinen beiden Celestion Seventy 80s ja alles richtig... Vielleicht sollte ich den Mu3 doch einfach nur verkaufen (aber er ist ja so schön transportabel, hat trotzdem Power und erinnert mich an meinen Deluxe aus den späten 80ern :roll: )... Na, es ist zu früh für ein endgültiges Urteil und heute abend muß Ruhe herrschen.

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#17

Beitrag von vrooom » 22.09.2017, 09:17

Habe soeben den zweiten Vergleich gemacht. Dieses mal unter gleichen Bedingungen: Beide Speaker wurden nicht mit dem Gehäuse verschraubt sondern nur mit Pappkartons und Luftpolsterfolie in Position gehalten; Sound = crunch; Ampsimulationen = '57 Twin, '65 Deluxe und AC-15.
Ergebnis: Genau umgekehrt wie zu den Versuchen gestern abend. Der G12T-100 ist flach und schrill, der Swamp wird seinem Ruf gerecht und hat endlich Bässe und "Reichtum". Und diesmal ist der Unterschied viel deutlicher.

Die Verschraubung eines Speakers mit dem Gehäuse ist - euch wundert es wohl nicht - offenbar ein sehr wichtiger soundbildender Einfluss. Nach dem Test von heute morgen bin ich mir sicher, dass das Swamp Thang seinem Ruf gerecht wird und eine deutlich wahrnehmbare Verbesserung ist. Ich werde ihn behalten :)

PS: Da ich das Swamp Thang behalte, wird es noch eine Versuchsreihe geben: Beide Speaker in Verschraubung mit dem Gehäuse.

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#18

Beitrag von Yaman » 22.09.2017, 09:51

vrooom hat geschrieben:
11.09.2017, 12:33
Was ich eigenartig finde ist, dass diese aktuell so angesagten Modeler-Combos ja im Grunde zwei verschiedene Lautsprecher haben. Zunächst wird der Ton durch die simulierten Cabinets geschickt und dann nochmals durch den realen Speaker, der den Schall in der Wirklichkeit wellt. Da das simulierte Cabinet die erwünschte Original-Soundfärbung leistet, kann der reale Speaker im Grunde ja nur verfälschen
Die Frage ist auch, ob die Hersteller der Modeler-Combos das Klangverhalten des eingebauten Lautsprechers in ihrer Simulation des erwünschten Cabinets berücksichtigt haben oder nicht. Im ersten Fall ergibt ein Lautsprechertausch natürlich einen Klang, der mit dem Klang des simulierten Cabinets nichts mehr gemein hat.

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#19

Beitrag von hatta » 22.09.2017, 14:07

Unbedingt den Speaker im Gehäuse verschrauben! Sonst taugt der Test nix.

Bei Tube Town kann man die Speaker sehr wohl im Gehäuse verschrauben und dann noch zurückgeben, lediglich an den Anschlüssen darf man nix verlötet haben, sonst nimmt er sie nichtmehr.
Bei Thoman ist das normalerweise auch kein Problem!

Bin Gespannt was dann rauskommt :)
Gruß
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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#20

Beitrag von vrooom » 22.09.2017, 14:54

@ Yaman - (nebenbei: schönes Katzenbild! Ich hatte auch mal so eine, die mit Vorliebe in meinem Nacken liegend einschlief und mich dadurch zwang krumm wie ein Flitzebogen am Schreibtisch zu sitzen, weil ich gegen soviel Niedlichkeit nicht ankam :-)) Na ja, der Celestion G12T-100 ist kein Billigteil und ist rein preislich teurer als etwa der Celestion Seventy 80 (der ja als 2 x 12" im Mu4 steckt). Insofern hat sich Fender vermutlich Gedanken gemacht und wählte nicht die kostengünstigste Lösung. Es könnte auch durchaus sein, das die meisten Mu-Käufer mit dem Klang zufrieden sind und mein Klangempfinden Ergebnis der ganz und gar subjektiven Beschaffenheit meines - vermutlich lädierten - Hörapparates ist. - Ich glaube, dass prinzipiell jeder Speaker den Sound der Cabinet-Simulationen mehr oder weniger verfälscht. Aber der Mu4 hat mir bewiesen, dass es eben auch "unterstützendes" Fälschungsverhalten gibt, im Gegensatz zu "abträglichen" Verfälschungen.

@ all - Ich habe den Eminence Swamp Thang jetzt eingebaut (mit dem Gehäuse verschraubt) und nach dem Aufzeichnungs- und Vergleichstest noch ein paar Stunden herumgeklampft. Ich habe ihn wie zuvor mikrophoniert und mit den Aufnahmen des G12T-100 verglichen. Er verhält sich doch noch eher englisch, d.h. mittiger, oder vielleicht auch linearer. Der G12T-100 kommt mir jetzt fast wie ein Disko-Lautsprecher vor: Viel Bässe und viele Höhen; etwas dünn in den Mitten. Doch während man sich über den hohen Bassanteil zunächst nicht beschweren möchte, sind die Höhen fies gewesen. Beim Swamp Thang vermisst man im Gegenzuge zunächst die gewohnten Tiefanteile, freut sich aber ungleich stärker darüber, dass man endlich das Spiel auf den hohen Saiten auch bei angehobener Lautstärke ertragen kann. Vor allem im Crunch- und Overdrivebereich macht das beim Akkordspiel einen Unterschied von hartem flatterndem "Brettern" und Dröhnen zu einer milder und breiter mittiger daherkommenden Zerre.
Insgesamt ist der Umbau eine ausreichend deutliche Verbesserung. Datt Swomp Ding bleibt also bei mir. Aber - und soviel Ungerechtigkeit muss sein - verglichen mit der 2 x 12" Schachtel des Mu4 wird der kleine 1 x 12" Mu3 auf die Plätze verwiesen. Gegen die Power, die Räumlichkeit und Reichhaltigkeit des Mu4 kann der Mu3 nicht ankommen. Das ist beeindruckend wie Stereo versus Mono. Ist auch kein Wunder. Eine 1 x 12" Box deckt schon ein anderes Spielprofil ab. Ich finde das trotzdem irgendwie reizvoll. Man kann ja auch den kleinen dosigen Sound eines 1 x 8" Speakers reizvoll finden.

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#21

Beitrag von vrooom » 26.09.2017, 14:21

Um das hier nochmal abzuschließen: Ich bin sehr zufrieden mit dem Swamp Thang. Er klingt ausgeglichener, ohne flach zu sein. Er ist zwar höhenreicher als etwa der Celestion Seventy 80, von dem ich im 2 x 12" Gehäuse des Mustang 4 ja so angetan bin, bleibt aber im Vergleich zum G12T-100 auch bei höheren Lautstärken angenehm.

Den originalverbauten Celestion G12T-100 habe ich im Grunde nie bei höheren Lautstärken gespielt, weil ich ihn nicht ertragen habe. Aus den Frequenzkurven kann ich das nicht ablesen. Ich vermute, das Schrill- oder Harschheit ein Phänomen ist, für das so Pi mal Daumen die 5 kHz Frequenz verantwortlich ist. Da haben Swamp Thang und G12T-100 ähnlich hohe dB-Werte in ihren Frequenzkurven. Aber vielleicht erzähle ich jetzt hier auch Bockmist. Wie gesagt, ich kann sowas nicht deuten.

Der Swamp Thang wacht erst ab einem gewissen dB-Pegel auf (hat auch mit seinen 150 W 33% mehr Krachpotential als der G12T-100) und klingt ab Mastervolume 3,5 bis 4 richtig klasse (ab da beginnt der Mu3 seine Umgebung in Vibrationen zu versetzen). Es kommt mir so vor, als ob gerade die Bässe von höheren Lautstärken profitieren. Mir macht die Kiste jetzt richtig Spaß und ich freue mich, dass ich wieder einen 1 x 12" Combo habe, der nicht nur wie wie ein Deluxe Reverb klingen kann, sondern auch so aussieht. Das Auge isst ja bekanntlich mit (dance a)

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#22

Beitrag von capricky » 26.09.2017, 21:46

vrooom hat geschrieben:
26.09.2017, 14:21
hnlich hohe dB-Werte in ihren Frequenzkurven. Aber vielleicht erzähle ich jetzt hier auch Bockmist. Wie gesagt, ich kann sowas nicht deuten.

Der Swamp Thang wacht erst ab einem gewissen dB-Pegel auf (hat auch mit seinen 150 W 33% mehr Krachpotential als der G12T-100) und klingt ab Mastervolume 3,5 bis 4 richtig klasse (ab da beginnt der Mu3 seine Umgebung in Vibrationen zu versetzen). Es kommt mir so vor, als ob gerade die Bässe von höheren Lautstärken profitieren. Mir macht die Kiste jetzt richtig Spaß und ich freue mich, dass ich wieder einen 1 x 12" Combo habe, der nicht nur wie wie ein Deluxe Reverb klingen kann, sondern auch so aussieht. Das Auge isst ja bekanntlich mit (dance a)
Wenn ich mir die Frequenzgänge beider Lautsprecher anschaue, dann ist eigentlich der Swamp Thang der Papierform nach der, mit der deutlich ausgeprägter Höhenwiedergabe so ab 2kHz bis 5kHz.
Schalldruckmäßig liegt der Swamp Thang mit 102dB/m 5dB über dem Celestion mit 97dB/m. Man müsste beim Celestion die Verstärkerleistung für die gleiche Lautstärke also beinahe vervierfachen...

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Re: 1x12" Gitarrencombo - Speaker wechseln?

#23

Beitrag von vrooom » 27.09.2017, 13:49

Korrekt. Die Frequenzbänder aller Speaker, die ich mir angesehen habe, sehen ähnlich aus:
Schneller Lautstärke-Kurvenanstieg bis 100-200 Hz; ungefähr gleichbleibend bis 1000 Hz; leichte Absenkung bei 1500 Hz; steiler Anstieg mit Lautstärkemaximum bei 2500 Hz; Absenkung zur "durchschnittlichen" Lautstärke bei 5000 Hz; dann steiler Abfall bis 10.000 Hz; und noch ein kurzes Aufbäumen irgendwo zwischen 13.000 und 16.000 Hz.

Das Frequenzband im Swamp Thang-Diagramm steigt lautstärkemäßig sehr schnell an und hat bereits ab 100 Hz ein recht hohes Niveau - Das interpretierte ich als hohen Bassanteil.

Dann hält er diese Lautstärke recht konstant bis 1000 Hz - Das habe ich als "Linearität" oder "Ausgewogenheit" im Mittenbereich angesehen.

Das Tal bei 1500 Hz ist ausgeprägt, aber nicht extrem - Darauf konnte ich mir gar keinen Reim machen.

Der darauf folgende sehr steile Anstieg und das Peak bei 2500 Hz sind extremer als bei allen anderen Speakern - Als ich das sah erschrak ich und dachte erst "Damned! Der ist ja noch schriller als der G12T-100", woraufhin ich überlegte, welche Frequenzen wohl für Schrillheit und Harschness verantwortlich wären. Ich habe das aber gemäß meiner EQ-Erfahrungen eher bei 4000 bis 6000 Hz angesiedelt (meistens senke ich diesen Frequenzbereich und den Kassettenrecordermuff bei 600 Hz ab).

Bei 5000 Hz ist der Swamp Thang wieder auf einem durchschnittlichen Level wie alle anderen auch - Da dachte ich "Damned! Der wird genauso schrill sein, wie der G12T-100". Verwirrenderweise hat der für mich sehr angenehm klingende Celestion Seventy 80 bei 5000 Hz sogar einen kleinen Anstieg. Sehr rätselhaft für mich und als Diagrammdeutungsunfähigkeit meinerseits angesehen.

Als ich dann real hörbare Soundforschung mit ihm betrieb, wurde mir klar, daß ich entweder diese Frequenzdiagramme nicht richtig deuten kann, mein Hörsturz vor ein paar Jahren ein paar Frequenzen vermurkst hat oder dass dieser spezielle Swamp Thang hier bei mir vielleicht irgendwie komisch ist (Fertigungsschwankung, Uneingespieltheit, Montagsgerät). - Anyway, was ich nach ein paar Tagen Herumgeklampfe für meine Trommelfelle über Swamp Thang sicher sagen kann ist: Er blüht erst bei etwas höherer Lautstärke auf und bringt dann auch die Bässe zum Schwingen. Er hat keine harschen Höhen und ist für mich schmerzfrei anzuhören (sowohl laut als auch leise), was sich auch in den Aufnahmen mit meinem bescheidenen Equipment hören lässt. Dieser Peak bei 2500 Hz sieht extrem aus, führt aber zu keinem (für mich wahrnehmbaren) extremen Sound. Ich finde, dass mein Fender Mustang 3 jetzt sehr ausgewogen klingt, ohne übertriebene Bässe und ohne das Frequenzband, das für Schrillheit/Harschness verantwortlich ist, welches auch immer das sein mag...

Fraglich ist noch, ob man dieses Ergebnis nicht auch beim Celestion G12T-100 durch Equalizing erreichen kann (sehr interessant, was MiLe hier berichtet hat; Danke nochmal). Da ich jetzt aber mit "natürlichen" Mitteln ganz froh bin, werde ich hier keine weitere Soundforschung betreiben.

Fraglich auch, ob MiLe nicht doch den besseren Weg geht mit den Full Range Boxen, die den simulierten Cabinet-Sound originalgetreuer wiedergeben, als die stärker verfälschenden Gitarrenspeaker. Ich für meinen Teil will einen gut aussehenden 7ender Combo neben mir sehen und wenn die Verfälschung seines Speakers unterstützend und passend ist und die Kiste den Boden zum zittern bringt, dann bin ich schon ziemlich glücklich (dance a)

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