Wer spielt Guitarix (Linux)?

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Wer spielt Guitarix (Linux)?

#1

Beitrag von vrooom » 16.01.2016, 14:01

Moin, ihr Guten,
Ich war so lange nicht mehr in meinem Lieblingsforum. Aber jetzt habe ich da wieder was (dance a)
Ich habe mir mal so eine Live-DVD zum Ausprobieren vom neuen Ubuntu-Studio gebrannt und dabei den offenbar sehr mächtigen (und freien) Amp- und Effektesimulator Guitarix entdeckt, der mich momentan ziemlich beschäftigt (think)

Am spannendsten finde ich dabei die Convolution-Abteilung, die anscheinend nicht nur Hall- und Speaker-IRs in das Signal "faltet", sondern auch Soundcharakteristiken von Verstärkern einbringt (?).
Ist das nicht genau diese Profiling-Sache, für die der Kemper-Profiling-Amp so berühmt ist?
Ich steige da noch nicht so ganz durch :?: Das Ding hat so viele Tonkontrolleure. Unter Tone control findet man "Amp Impulse", "Cabinet", "Impulse Response", "Tonestack" und unter Reverb findet man den "Convolver" in Mono und Stereo.

Der grundsätzliche Aufbau ist mir klar: Das Herzstück von Guitarix ist der Röhrenamp, der einem von 12ax7 bis pre 6DJ8/push-pull 6V6 verschiedene Röhrenkonstellationen zur Verfügung stellt. Das man dann neben einer 12ax7-Röhre noch einen AC-30 Tonestack und ein AC-30 Cabinet braucht, um beispielsweise einen VOX AC-30 zusammenzustellen, ist mir auch klar. Aber was macht dann ein "Amp Impulse", den man ebenfalls noch in die Signalkette einbauen kann?

Kennt sich hier jemand mit Guitarix aus?

PS: Wer so eine Ubuntu-Studio-Live-DVD einmal ausprobieren will, brennt sich das downloadbare Image auf DVD (oder USB-Stick), bootet seinen PC damit und startet das Studio (OHNE Installation). Guitarix ist schon in der Audiosoftware enthalten.
Zuvor muß man aber den Soundserver Jack mit "Qjackctl" starten. Qjackctl muß seinerseits zuvor konfiguriert werden (Echtzeit, 256 oder 128 Frames, 44 kHz, reicht normalerweise aus). - Nach Qjackctl startet man Guitarix und man sollte schon etwas hören können. Wenn nicht, muß man checken, ob die Gitarre überhaupt am Line-In des PCs hängt ;) und ob die Soundkarteneinstellungen funzen (oben rechts Lautsprechersymbol und/oder Audio Production -> Mixers -> Qasmixer und/oder bei Qjackctl unter "verbinden" die Verbindungen checken).

PPS: Noch mehr Guitarix und Infos über den Guitarix-Gründer

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Re: Wer spielt Guitarix (Linux)?

#2

Beitrag von DoubleC » 17.01.2016, 19:04

Na,

Ubuntu Studio bietet ja auch noch einen flotten Drumcomputer und Aufnahme/Studiosoftware. Ich hatte das ganze mal auf einer zweiten Festplatte in meinem Rechner als Multi-Boot Konfiguration, um den Low-Latency-Modus und Jack als Soundserver nicht immer neu konfigurieren zu müssen.

Ehrlich gesagt war mir das ganze Computerzeugs immer etwas zu fummelig gewesen, um es mal eben so nebenbei betreiben zu können.

Es ist schon toll, was man so für lau bekommt. Man muss sich halt nur etwas reinknien.

Man kann auch seine Musikvideos professionell schneiden (kdenlive z.B.)..........völlig autark kann man sich dank Linux selbst produzieren.............

Aber die Zeit...........


Schön, dass Du dich 'reinhängst ;)


Gruss


2C

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Re: Wer spielt Guitarix (Linux)?

#3

Beitrag von vrooom » 18.01.2016, 08:29

Na ja, es ist nicht schwer sich da reinzuhängen :)
Man muß nichts installieren :D
Das neue Ubuntu-Studio 15.10 ist eine Live-DVD, mit der Du ohne Installation booten kannst und - im Idealfall - ein sehr gut vorkonfiguriertes System vorfindest (Audacity geht allerdings nicht. Man muß auf die neueste Version updaten. Infos findet man im Netz).

Es war für mich selbst verblüffend, daß Guitarix quasi auf Anhieb funktionierte. Ich musste bei "Qjackctl" unter "Einstellungen" Echtzeit, 128 Frames und 44 kHz einstellen und habe nochmal ein Blick auf die Audio-Einstellungen unter "Verbinden" geworfen. Anfangs sah ich auch beim Mixer "Qasmixer" nochmal rein, aber dann funzte alles... und klang gut (dance a) - Voraussetzung ist natürlich, daß man seine Gitarre per Adapterkabel direkt an die Soundkarte klinkt.

Jedenfalls habe ich das Meiste verstanden, bis auf die Tatsache, daß es neben Impulse Responses und Reverb Convolvern auch so etwas wie Amp Impulses gibt und daß ein Convolver offenbar etwas ist, das vielmehr in einen Grundsound "falten" kann, als nur eine Hallfahne. (think)
Die logische Reihenfolge beim Signalweg soll sein: Röhre -> Amp Impulse -> Tonestack -> Cabinet.

Dann las ich im Guitarix-Forum das hier:
Guitarix included now a python program to generate IR-files to match a spectrum.
here it is:
Image
Main goal of it is to match a specific sound with guitarix. To use it, you need a sound example of the sound you would reproduce, that could be a amp, a cab, or the specific sound of a band. This sound example you can load as "original file" into specmatch. Now you need a other example of how your guitar sounds really. You could use a recorded file of your plain guitar, or record a file in specmatch.
When you start specmatch, it will start guitarix remotely and controll the guitarix convolver.
To generate the IR, specmatch will process the file (or the record) with guitarix, and produce then a IR-file by compare the spectrum of both. That means, changing settings in guitarix, change the produced IR-file. So you can fiddle with the settings in guitarix, as long as you are satisfied with the created IR-file. You can compare the original sound and the sound of your guitar, processed by guitarix included the produced IR-file, with the play button, switch between A<->B.
You can play direct into guitarix, when you have generate a IR, specmatch will load it immanently into the guitarix convolver.
Pressing "deploy" to save your IR-file to a specific dir/name, don't forget to save your used guitarix preset as well, to reuse it with your IR-file.
Da dachte ich sofort an eine Art Soundprofiling, wie es der Kemper ja perfekt vorgemacht hat. Leider ist mein Wissen hier sehr begrenzt. Im Offtopic gab es Hinweise, daß hier irgendwie kein "vollwertiges" :?: Profil erstellt wird, sondern nur die spezifische Charakteristik eines Frequenzspektrums kopiert wird ("EQ Matching") :?:
Keine Ahnung, wie das einzuschätzen ist...
Auf Youtube findet man Einiges dazu. Und neu ist das auch nicht (seit Jahren bekannt).

Nun, ich schätze, muß direkt ins Guitarix-Forum gehen, um Antworten auf meine Fragen zu bekommen.
Ist aber für Euch ja vielleicht auch von Interesse.

Gruß,
vroooom

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Re: Wer spielt Guitarix (Linux)?

#4

Beitrag von DoubleC » 18.01.2016, 16:45

Das mit dem IR-Spektrum (Infrarot???) klingt so ein bisschen nach der angeblich patentierten "COSM" Technologie von Roland/Boss, auf der die Simaulationen der Muti-FX basieren..........

Irgendwann werde ich mich damit gewisslich auch mal auseinander setzen...........


Klasse!



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Re: Wer spielt Guitarix (Linux)?

#5

Beitrag von vrooom » 18.01.2016, 18:37

IR steht für Impulse Response.
Ich kannte das bisher nur als die Impuls-Antwort einer Lautsprechermembran. So eine Lautsprechercharakteristik kann man aufnehmen und als Computersimulation an einen simulierten Amp "heranhalten".
Offenbar kann man mit sogenannten "Convolver"-Programmen (z.B. Fruity Loops Convolver, Voxengo Deconvolver, Specmatch) auch von Amps und anderen Tonverwurstern (Mikros, Effektgeräte, etc.) solche Charakteristiken erstellen.

Ich bin mir allmählich doch recht sicher, daß der sagenhafte Kemper Profiling Amp auf einer ähnlichen Basis arbeitet. Oder anders gesagt, daß die genannten Programme etwas sehr Ähnliches machen wie der Kemper.

Ich bin zwar mit meinem Gerätepark zufrieden und könnte mir - wie Du - diese Arbeit hier ersparen, finde diese Nummer aber trotzdem so interessant, daß ich da noch ein wenig weiter bohren werde.

Putzigerweise sind anscheinend vor allem die Metalheads da sehr kompetent, weil es offenbar nichts Wichtigeres gibt, als einen bestimmten Sound eines bestimmten Liedes von Metallica, Pantera, Overkill, etc. zu kopieren, um selber damit mit diesem Sound Shredden zu können.

Gruß nach Berlin :)

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