Planfräser

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Titan-Jan
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Planfräser

#1

Beitrag von Titan-Jan » 03.09.2014, 16:23

Welche Planfräser empfehlt ihr mir für eine 8er Spannzange? Will damit so die klassischen Aufgaben wie Halsdicke, Korpusdicke, Headstockwinkel,... bewältigen.

Bei feinewerkzeuge gibt's Nutfräser bis 22mm Durchmesser (für ca. 20€). Bei rall gibt's beispielsweise einen Planfräser mit 35mm Durchmesser (für ca. 50€). Ab welchem Durchmesser wird's denn schweißtreibend? Ich schätze mal, je größer der Durchmesser, desto schneller ist man aber desto mehr Kraft wirkt auch zwischen Holz und Höllenmaschine...

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Haddock
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Re: Planfräser

#2

Beitrag von Haddock » 03.09.2014, 17:35

Hey Jan,

Ich arbeite mit einem 22 oder 24mm Nutfräser, das funktioniert einwandfrei.

Gruss
Urs

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kehrdesign
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Re: Planfräser

#3

Beitrag von kehrdesign » 03.09.2014, 21:46

Diesen hier benutze ich seit Jahren hauptsächlich zum Fräsen von Body- und Hals-Außenkonturen und (tiefen) Innenfräsungen wie bspw. E-Fächer. Der schafft richtig was weg. (Bodykontur in zwei Umläüfen: 1. Umlauf bis 15 mm tief nach Schablone ins Volle, dann Trennen in der Nut mit Stichsäge/Bandsäge, dann im zweiten Umlauf auf volle Tiefe fertig fräsen.

Und um auf die eigentliche Frage zurückzukommen, weil ich keinen besser geeigneten Fräser habe, nutze ich den auch als Stirnfräser selbst für große Planflächen per Jig (statt Abrichte). Der hat mir auch hierbei nie Grund zum Meckern gegeben.

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Re: Planfräser

#4

Beitrag von MarcoMUC » 04.09.2014, 11:05

kehrdesign hat geschrieben:(Bodykontur in zwei Umläüfen: 1. Umlauf bis 15 mm tief nach Schablone ins Volle, dann Trennen in der Nut mit Stichsäge/Bandsäge, dann im zweiten Umlauf auf volle Tiefe fertig fräsen.
Hoffe, es ist ok, wenn ich hier einhake..? Ich habe beim Bodykonturfräsen nämlich oft das Problem, dass ich in vielen Stufen fräse (bei den tieferen dient dann die bereits gefräste Bodykontur als Anschlag für den Anlaufring) und dabei immer irgendwelche kleinen Riefen/Abdrücke einfange, die ich dann aufwändig ausschleifen muss (manuell, mangels Spindelschleifer). Ist das bei Deinem Vorgehen (Fräsen in's Volle...) dann kein Thema mehr? Zumindest erheblich reduziert, vermute ich mal?

VG
Marco

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Re: Planfräser

#5

Beitrag von kehrdesign » 04.09.2014, 11:18

Einen Absatz insbesondere bei so einer langen Schneide wirst Du immer bekommen, Nachschleifen bei ner geraden Zarge (meine bisher gebauten Bodies haben alle ein weiches Shaping) wird immer nötig sein. Ein anderes Problem beim Fräsen derart großer Nuten ist die Späneabsaugung; die muss sehr gut sein weil sonst die Gefahr von Späne-Staus und Brandstellen sehr groß wird - und so 'ne Kogelstelle wegzuschleifen ist auch nicht ohne.

Empfehle Dir so'n Hobby-Bandschleifer mit Tellerschleifer aus'm Baumarkt - der Teller für konvexe Bereiche, die Bandrolle für Cutaways usw.

edit:
An meiner Bandschleifeinheit habe ich seitlich (im rechten Winkel zur Rollenachse) noch eine abnehmbare Auflagefläche gebastelt, die als Tisch fungiert. Den Tellerschleifer möchte ich keinesfalls mehr missen.

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Re: Planfräser

#6

Beitrag von kehrdesign » 04.09.2014, 12:21

Hab's eben gerade entdeckt.
Capricky ist von diesen Teilen nicht begeistert (click). Er hat auch recht damit, dass die Dinger schon mal schwächeln. Wenn man aber nur gelegentlich damit arbeitet, ist es mE. ein akzeptabler Kompromiss gegenüber besseren aber auch wesentlich teureren Lösungen.

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Re: Planfräser

#7

Beitrag von sunrisebrasil » 04.09.2014, 12:53

Hallo Jan,
ich benutze den Planfräser von Rall, den großen (ich glaube er hat 2 im Angebot), habe damit jetzt schon 5 Bodies und mehrere Bohlen abgerichtet und bin sehr zufrieden, muss aber zu bedenken geben, dass ich micht bei 2 mm Eintauchtiefe ncht mehr wohl fühle was die potenziellen Kräfte anbelangt, die bei einseitiger Belastung oder falscher Handhabung auftreten können. Im Klartext: ich gehe lieber ein paar mal mehr übers Material, aber "nur" mit 1-1,5 mm Eintauchtiefe.
Klar, das ist jetzt kein Problem des Fräsers, der ist ok, man muss sich eben im Klaren sein, dass man hier ein potenziell Gefährliches Teil in der Hand hat....
Ansonsten muss ich auch meist für absolut top Oberfläche auch nochmalsmit dem Exzenterschleifer drüber.
Hoffe meine "Rezession" zum Rall-Fräser hat Dir geholfen.
Grüße
Markus

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Re: Planfräser

#8

Beitrag von capricky » 04.09.2014, 13:13

kehrdesign hat geschrieben:Hab's eben gerade entdeckt.
Capricky ist von diesen Teilen nicht begeistert (click).


(think)
Wovon bin ich nicht begeistert? ...ich bin doch ein völlig unkritischer Mensch! :badgrin:

capricky

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Re: Planfräser

#9

Beitrag von kehrdesign » 04.09.2014, 13:55

:)
... ja doch, habe den (click) aktiviert. Tschuldigung.

@Titan-Jan
Je größer der Stirnfräsdurchmesser, umso weniger Bahnen sind bei größeren Flächen nötig, aber umso mehr wirkt sich die kleinste Abweichung der Frässpindel von der Senkrechten durch Stufenbildung aus. Ich halte einen Fräser-Durchmesser um die 20 mm am sinnvollsten, größere Durchmesser eigentlich nur, wenn eine Fräsbahn für die gesamte Breite ausreicht.
Zur Nachbearbeitung der plangefrästen Flächen benutze ich eine relativ großflächige Marmorplatte mit aufgepapptem Schleifpapier.

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Re: Planfräser

#10

Beitrag von sunrisebrasil » 05.09.2014, 07:27

Oder Du machst das mitm Hobel ;-)
Habe mir sagen lassen, das geht mit viel viel viel Übung
Grüsse
Marku

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Re: Planfräser

#11

Beitrag von Titan-Jan » 05.09.2014, 08:26

Danke euch, das hilft mir schon sehr!

@Markus: Jaja, hast ja Recht... ;) Nur kostet ein Hobel ein Vielfaches von einem 20mm Fräser und macht ohne Hobelbank vermutlich auch keinen Spaß... Irgendwann will ich aber auch mal hobeln! Nur bis dahin vergeht noch etwas Zeit :)

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Re: Planfräser

#12

Beitrag von MarcoMUC » 05.09.2014, 08:33

Hi Jan - Ein Hobel hält "ein Leben lang" - ein Fräser auch? ;-) Bin selber Hobelneuling, kann Dir als langfristige Motivation aber mitgeben: Hobeln ist echt geil :-)

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Re: Planfräser

#13

Beitrag von thoto » 05.09.2014, 12:11

@Titan-Jan: Ja, Hobeln ist echt cool (wenn man's denn mal kann)!! Ich selber habe eine Raubank von Juuma, die finde ich super. Allerdings reicht der Kauf eines Hobels nicht aus, du brauchst auch noch Schleifsteine, Abrichtblock (oder Eigenkonstruktion, kam ich aber nicht so gut zurecht mit), Schärfhilfe und dann geht's erstmal an das Erlernen, wie man das Hobelmesser scharf kriegt. Alles in allem doch ziemlich kostspielig.
Aber wenn man dann ratzfatz Bretter selber fügen kann und das auch noch auf meditative Art und Weise, ist das echt ein tolles Gefühl!
Ich selber greife eher zum Hobel, als zur maschinellen Abrichtmethode, aber wenn's schnell gehen soll (und nicht zu genau sein muss), dann ist die Maschine echt im Vorteil. Danach kann man immer noch mit dem Hobel rüber.

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