Fräser aus altem Bohrer ?

[bigherb]

Hallo zusammen
In einem Thread zu Fräsungen von Griffbretteinlagen stellte der "Meister aus Sexytown" eine Kollektion von kleinen HSS Bohrern mit plan geschliffenen Spitzen vor.
Nun habe ich in einem aktuellen Projekt vor den Boden eines E-Faches planen zu wollen. Das Hauptwerk habe ich mit einem Forstnerbohrer bereits erledigt. Aber es sieht noch was wild aus.
Da die üblichen Nutfräser zu kurz sind liegt die Überlegung nahe einen 10mm HSS Bohrer zu opfern. Hier kommt es ja nicht darauf an große Materialabträge zu bewerkstelligen sondern nur um das Planen von wenigen mm.
Bevor die "Jugend forscht" und mir die Brocken um die Ohren fliegen....kann man das riskieren ? Ich würde den Bohrer einkürzen, so dass er er nicht mehr die ganze Länge hat.
Ich bitte um Ratschläge aus der Holzfraktion

[Alex]

Also ich wuerde es definitiv nichtmachen...aber sag mal, hast Du echt keinen Fräser der eingespannt 4cm aus dem Futter ragt?

[clonewood]

früher hat man das mit einem Grundhobel erledigt.....ok...das ist hier OT, aber es funktioniert wunderbar......

[capricky]

Da die üblichen Nutfräser zu kurz sind liegt die Überlegung nahe einen 10mm HSS Bohrer zu opfern. Hier kommt es ja nicht darauf an große Materialabträge zu bewerkstelligen sondern nur um das Planen von wenigen mm.
Bevor die "Jugend forscht" und mir die Brocken um die Ohren fliegen....kann man das riskieren ? Ich würde den Bohrer einkürzen, so dass er er nicht mehr die ganze Länge hat.

Kein Problem, der Bohrer braucht aber einen leichten Hinterschliff, wie beim normalen Bohrer, sonst ist das mehr ein Wegbrennen, statt Fräsen.
Mich wundert nur der Durchmesser, hat Deine Fräse eine 10mm Spannzange? Das kannst Du auch mit der Standbohrmaschine machen, selbst mit 1500 u/min geht das. Bei der Fräse würde ich die geringstmögliche Drehzahl nehmen.

capricky

edit: es muss auch kein HSS sein, ein billiger Werkzeugstahlbohrer reicht auch

[Arsen]

Was genau ist denn ein Hinterschliff?
Konnte mir das irgendwie nicht verständlich ergoogeln....

[capricky]

Was genau ist denn ein Hinterschliff?
Konnte mir das irgendwie nicht verständlich ergoogeln....

Das ist das gleiche wie ein Freischliff!
Google bringt doch sofort die passende Illustrationen...

capricky

[clonewood]

K L I C K

[Arsen]

Es tut mir leid, dass man solche Dinge in der Schule nicht lernt.
Ich bin weder ausgebildeter was-weiß-ich, noch habe ich jemals mit dem Schleifen von Bohrern zu tun gehabt.

Sorry, dass es Leute gibt, die mit solchen Begriffen nichts anfangen können, es aber gernen wissen würden (und deshalb googeln)
und dann halt nach fragen, weil sie es nicht verstanden haben.
Es tut mir leid, ich habe nie in meinem Leben von Hinter- oder Freischliff gehört und kann mir gut vorstellen, dass ich nicht der einzige bin, der das nicht weiß.

Danke für deinen extrem hilfreichen Beitrag clonewood, hat mir sehr geholfen noch mal das gleiche zu tun, was ich schon getan habe beovor ich meine Frage gepostet habe - wie schon im ersten Post angemerkt, mir haben weder die Texte noch die Bilder die ich gefunden habe etwas gebracht und deshalb finde ich es eigentlich verständlich dann nach zu fragen...

[capricky]

mir haben weder die Texte noch die Bilder die ich gefunden habe etwas gebracht und deshalb finde ich es eigentlich verständlich dann nach zu fragen...

Uns tut es jetzt leid, weil wir Dein post so verstanden, als dass Du nichts zum Thema Freischliff beim googeln gefunden hättest!
Alsoooo - Hinterschliff oder Freischliff ist die Abschrägung hinter den Hauptschneiden von spanenden Werkzeugen. Durch die so entstandene Keilform kann überhaupt erst ein Span abgenommen werden. Ohne Hinterschliff kann man nur Glut oder Feuer machen

capricky

[bigherb]

Hi Arsen
Das Thema Bohrer schleifen begleitet mich bereits mein ganzes Berufsleben. Einen HSS Bohrer anzuschleifen ohne Führungshilfe, freihand am Schleifbock Kann/könnte man zwar lernen oder aber, es wird nie etwas. Ich habe schon jede Menge kopfgesteuerte Gehirnwindungskoryphäen daran verzweifeln sehen, wenn es dann doch nur wieder qualmte aus dem Bohrtrichter....(Sorry Maitre, aber der Begriff "Werkzeugstahlbohrer" ist mir jetzt nicht so geläufig. Bei uns im Betrieb läuft alles an Metallspiralbohern unter HSS)
Aber zurück zum Thema. Ja, die größte Spannzange meiner Fräse hat eine 10mm Aufnahme. Ich bin jetzt von dieser Größe ausgegangen um die entstehende Wärme besser ableiten zu können. Aber der Tipp mit der Ständerbohrmaschine ist natürlich auch nicht schlecht. Warum eine niedrige Drehzahl ? Die Ständerbohrmaschine hat 450u/min mit der langsamsten Drehzahl.
@:ganorin:
Ich habe zwar eine Spannzange für 10mm aber keine Fräser dafür. Ich nutze 6 und 8mm Fräser. Vieleicht sollte ich mir doch mal welche in 10mm zulegen. Nur, 45mm reichen zuweilen eben auch nicht. Wenn dann noch ein Anlauflager im Spiel ist wird es schnell eng mit der möglichen Reichweite.
@:clonewood
Grundhobel....man lernt immer was dazu. Dolles Teil, hab ich bis dato noch nie etwas von gehört. Allerdings ist mir der Gebrauch bei einer Kraterlandschaft von Forstnerbohr-Rundellen zweifelhaft. Aber man könnte es probieren.
http://www.youtube.com/watch?v=C7L68gWARr0

[Alex]

@bigherb: ganz verstehe ich es nicht...Du willst den Boden eines Efach bearbeiten..dicker als 45mm wird die Gitarre ja nicht sein, oder? selbst dann muss ja unten noch etwas fleisch sein...also max 45mm eintauchtiefe...Das Anlauflager schluckt ja hoechsten 1mm, normalerweise ist es ja flasch in der Bodenplatte...normalerweise kann man doch die Spannzange der Oberfräse bis zur Bodenplatte runterfahren, oder geht das bei Dir nicht?
Auch bei meinen 8mm Fräsern komme ich bei ca 80% 40mm unter die Spannzange, somit waere das bei mir kein Problem...
Alex <- confused

[bigherb]

Hi Alex
Doch es gibt Klampfen die dicker sind. Im konkreten Fall geht es um eine LP. Da bin ich mit den Forstnerbohrern etwas ungenau zu Werke gegangen. Im Prinzip könnte man es so lassen. Sieht aber unsauber aus. Wahrscheinlich sieht man nach erfolgter Potimontage und Verdrahtung eh nichts mehr davon. Aber ich habe wieder mein bescheidenes Wissen hier erweitern können durch eure Tipps.
Ich mache mal ein Foto von dem Anlauflager auf dem Fräserschaft direkt vor den Schneiden. Dadurch wird die Eintauchtiefe begrenzt.

[capricky]

ch bin jetzt von dieser Größe ausgegangen um die entstehende Wärme besser ableiten zu können. Aber der Tipp mit der Ständerbohrmaschine ist natürlich auch nicht schlecht. Warum eine niedrige Drehzahl ? Die Ständerbohrmaschine hat 450u/min mit der langsamsten Drehzahl.
@:ganorin:

Was haben denn die Bohrer in Deinem Betrieb mit denen zu tun, die Du zu Hause benutzt?
Werkzeugstahl ist WS, liegt qualitativ unter HSS (Hochleistungsschnellstahl, high speed steel).
Du solltest bei der Holzoberfräse die langsamste Drehzahl benutzen, bei der Standbohrmaschine die höchste.
Und wenn der Bohrer einen "Hinterschliff hat, dann wird er auch nicht warm. Einen Bohrer, egal ob WS oder HSS auf einen Spitzenwinkel von 180° zu schleifen, also platt, ist ja wohl die einfachste Übung die es gibt (wenn man einen Schleifbock hat).
Den Hinterschliff macht man an der Kante der Schleifscheibe, da reicht schon ein bißchen "Antippen". Aufpassen, das man an der richtigen Seite schleift, sonst ist die Hauptschneide weg. Bohrer (Fräser) schleifen lernt man wie Gitarre spielen, durch Übung, also Versuch und Irrtum, nur deutlich schneller.

capricky

[clonewood]

@Arsen: sorry ... das war keinesfalls böse gemeint....

http://www.youtube.com/watch?v=C7L68gWARr0

ja...ein Grundhobel ist ein super Teil

......

@bigherb: du könntest dein E-Fach auch mit einer Montageplatte ausstatten...

wie hier z.B.

[bigherb]

Maitre, du machst dir Sorgen......zzz.
Da ich mich von unseren betrieblichen Werkzeug-Gurus beraten lasse, erwerbe ich auch nur Equipment auf deren Rat. Aber im Ernst, ich habe mir z.B. Baumarktbohrer noch nicht so genau angesehen und bin grundsätzlich von HSS Bohrern ausgegangen. Spätestens beim Bohren von z.B. V2A trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen.
Die Methoden Bohrer anzuschleifen sind mir schon geläufig und ich nehme deine Anweisung als allgemeinen Ratschlag für alle Leser.
Hey, gerade kommt der Tipp mit der Montageplatte....danke clonewood.

[capricky]

Die Methoden Bohrer anzuschleifen sind mir schon geläufig und ich nehme deine Anweisung als allgemeinen Ratschlag für alle Leser.

So war das gemeint!

capricky

[Arsen]

Alles klar, jetzt habe ich es glaube ich einigermaßen verstanden

Und sorry falls mein Ton....nicht ganz so nett klang, heute Nacht. Jetzt im Nachhinein sehe ich,
dass meine Wortwahl im ersten Post durchaus missverstanden werden kann.

Danke, ich nehme es natürlich keinem übel

[bigherb]

Hi Arsen
ich tippe mal darauf, dass du noch etwas jünger bist. Ein Privileg der Jugend ist es, Fragen zu stellen. Und oft sind es dann die Antworten die nicht immer korrekt sind. Als ich mich vor Jahren in dieses Forum eingeklinkt habe, war ich über die geballte Kompetenz und die Bereitschaft diese auch weiterzugeben, sehr angenehm überascht.
Was ich hier über unser Hobby lernen konnte/kann ist schon toll.
Also keine Scheu, stelle deine Fragen und es wird dir bestimmt geholfen werden.

[multistring systems]

Bigherb!

ich habe hier einen 10mm Fräser - etwa 60mm lang - den ich noch nie in meinem Leben irgendwo einspannen konnte...wenn Du mit der Länge was anfangen kannst...

...da ich auch in der Aachener Umgebung lebe, wär das ja ein klacks...

best