Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

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Lex Luthier †
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Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#1

Beitrag von Lex Luthier † » 19.06.2012, 21:02

Hallo

tja, wie der Titel schon sagt

ich habe in einer Art Lagergarage eines Verwandten u.A. eine namenlose unvollständige Mini-Drehbank gefunden, siehe die beiden Bilder : Breite ist ca 85cm
[zelle][attachment=1]2.JPG[/attachment][/zelle][zelle][attachment=0]4.JPG[/attachment][/zelle]
außer das bisschen Flugrost entfernen, etwas schwarz aus der Spraydose weiß ich nur leider überhaupt nicht was ich damit anfangen soll, bei welcher Firma, außer vielleicht "Wabeco" ich nach einem Motor und die Spannbacken die ja offensichtlich fehlen ich anfragen soll .... schließlich und natürlich auch mit welchen Kosten ich zu rechen habe ... und zu guter Letzt ... was ich dann damit anfangen kann, ich habe mit Drehbänken nur ein paar mal ca 10 Minuten zuschauen als Erfahrung (think)

Es ist eine schöne Vorstellung, eine Drehbank in der Werkstatt zu haben, aber doch unsinnig, wenn es nur Dekoration ist

Wer hat eine Ahnung davon was es kosten würde das Teil zu renovieren und in Gang zu kriegen, evtl was es danach wert ist, lohnt sich das überhaupt ? ...sonst schlachte ich lieber die Spindeln und Drehräder aus, letztere sind nämlich recht ordentlich ...

ordentlich schwer ist die - wiegt jetzt schon locker 20kg oder mehr

Jeder Kommentar herzlich willkommen

Gruesse
Lex

PS: frag mich echt wo der Motor geblieben ist - ein Satz Schneideisen aus perfekt poliertem Edelstahl von Proxxon gibt es nämlich auch noch/schon - ist das ne normale Reihenfolge der Anschaffung (des Vorgängers meine ich) was hat der nur mit den Spannbacken und dem Motor gemacht (think) :D :D
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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#2

Beitrag von jhg » 19.06.2012, 21:17

Na da hast du ja was Schönes aus der Garage ausgegraben :)

So von der Art erinnert die an eine Emco Unimat - ähnliche Bauweise mit zwei Wellen als Führungsbett.
Über die Präzision kann man jetzt nur spekulieren, da wahrscheinlich niemand weiß, wie gut der Erbauer gearbeitet hat. Voraussetzung für eine einigemaßen genaue Funktion sind spielfreie Führungen. Mit ziemlicher Sicherheit würde ich sagen, dass es ein Eigenbau ist.

Was fehlt ist ein Futter an der Spindel. Da musst du mal schauen, was für eine Aufnahme dran ist - lässt sich auf den Fotos nicht gut erkennen. Evtl. passt ein normales Bohrfutter drauf. Günstige (kleine) Dreibackenfutter findet man bei Ebay - schwierig wird dann eher die Montage ....

Was noch fehlt ist ein Bohrfutter für den Reitstock - da musst du mal schauen ob eine MK Aufnahme drin ist. Auch da gibt es günstige Anbieter beim großen Kaufhaus ....

Als Motor würde sich evtl. ein Nähmaschinenmotor anbieten. Den könnte man dann auch noch elektronisch regeln. Schließlich bräuchte der noch eine dreistufige Keilriemenscheibe.

Mal so über den Daumen gepeilt bist du schnell mal bei 200€ um das Teil in einen funktionsfähigen Zustand zu bringen.

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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#3

Beitrag von capricky » 19.06.2012, 21:43

jhg hat geschrieben:
Mal so über den Daumen gepeilt bist du schnell mal bei 200€ um das Teil in einen funktionsfähigen Zustand zu bringen.
Wie kommst Du denn auf 200€ ? :shock:

Als Antrieb ist da ziemlich sicher eine normale Bohrmaschine mit 43mm Spannhalsdurchmesser angedacht, dafür ist ja die Aufnahme bereits vorhanden, anstatt oder in das Bohrfutter kommt eine Keilriemenscheibe. Eine Drehmaschine mit solchem Antrieb hatte ich mal.
DSC00793.JPG
...und ein Futter findest Du hier (es wird aber noch eine Adapterplatte benötigt) : http://www.rc-machines.com/index.php?na ... oduct_2=79

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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#4

Beitrag von bigherb » 19.06.2012, 23:16

Nun, eine Drehmaschine ist immer sinnvoll für den Handwerker. Erst neulich habe ich einen 6mm Rundstab an einem Ende 1mm abgedreht um ein Gewinde M5 zu schneiden (Trussrod)
Entscheidend für die Restauration eines solchen Fundes ist, was so in dein "Werkzeug-Beuteschema" passt und wieweit die mechanischen Kenntnisse reichen, sowie die monetären Voraussetzungen gegeben sind fehlende Teile zu erwerben.
Als Drehmaterial erweitert sich die Materialliste über Holz, Metalle und Kunstoffe. Potiknöppe nacharbeiten/erweitern/herstellen.....Die Einsatzbedingungen sind schier unglaublich und scheitern meist an den baulichen und technischen Möglichkeiten der jeweiligen Zerspanungsmaschine. Genau fluchtende Bohrungen für rundlaufende Hülsen kann man schlecht auf einer Ständerbohrmschine hin bekommen.
Also, die Erkenntnis ob es sich lohnen wird diesen Fund zu ertüchtigen musst du selber finden.

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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#5

Beitrag von Lex Luthier † » 24.06.2012, 22:17

Hallo

bitte zuerst einmal Entschuldigung für meine späte Rückmeldung, Schuld daran ist mein "O2-Stick" bzw die immer häufigere Funktionsunbereitschaft hier in meinem Bezirk zu Hause - wochenlang manchmal ...

und dannke für Eure guten Anregungen! :)
jhg hat geschrieben:
Was fehlt ist ein Futter an der Spindel. Da musst du mal schauen, was für eine Aufnahme dran ist - lässt sich auf den Fotos nicht gut erkennen. Evtl. passt ein normales Bohrfutter drauf.

Was noch fehlt ist ein Bohrfutter für den Reitstock -

Als Motor würde sich evtl. ein Nähmaschinenmotor anbieten. Den könnte man dann auch noch elektronisch regeln. Schließlich bräuchte der noch eine dreistufige Keilriemenscheibe.
hallo Jörg

die Idee mit dem Bohrfutter ist ja hervorragend, da bleib ich dran.
Im Moment gibt es ein Gewinde (welches weiß ich jetzt nicht) auf der anderen Seite der drei Riemenscheiben, da lässt sich das bestimmt realisieren.

Ein weiteres Bohrfutter für den Reitstock versteh ich jetzt leider nicht, ist der Reitstock dieser "Gegendrückdorn" oder was,
sorry, ich kann natürlich auch einmal googlen ?! :)

Was den Waschmaschinnenmotor betrifft bin ich eher etwas ängstlich - das Wort ist ja schon öfters gefallen im Forum, und wenn es daran geht eine Geschwindigkeitsregelung daran zu bauen, habe ich beim Lesen schon öfters Verständnis-Aussetzer erlebt (think)

Der Motor einer kleineren ausrangierten Tischbohrmaschine wird vermutlich nicht das benötigte Drehmoment liefern - oder ? :?:
ein Hebel zum Umheben zwischen den Riemenscheiben auch nicht so ganz einfach (think) :D

PS: ach na klar, nee wie doof, das zweite Bohrfutter benötigt man natürlich (nicht selten) wenn man ein zentriertes Loch bohren will - ich hab den Schlauch gar nicht gemerkt auf dem ich stand - sorry :oops: :D

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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#6

Beitrag von Lex Luthier † » 24.06.2012, 22:40

capricky hat geschrieben:
Als Antrieb ist da ziemlich sicher eine normale Bohrmaschine mit 43mm Spannhalsdurchmesser angedacht, dafür ist ja die Aufnahme bereits vorhanden, anstatt oder in das Bohrfutter kommt eine Keilriemenscheibe. Eine Drehmaschine mit solchem Antrieb hatte ich mal.
DSC00793.JPG
...und ein Futter findest Du hier (es wird aber noch eine Adapterplatte benötigt) : http://www.rc-machines.com/index.php?na ... oduct_2=79
für die gelegentlich Selbsthilfe ist die Bohrmaschine bestimmt eine super Lösung - auf Dauer sind die mir (mehr und mehr? :D ) zu laut es gibt ja auch bereits diese dreistufige Riemenscheibe, also nix mit 43mm Aufnahme oder so ? Für 50€ oder so bekommt man diese kleinen Tischbohrmaschinen, eine solche dient mir bislang immer noch für die Schleifwalzen ...da wär Motor, (manuelle) Riemenumstellung und "Anfänger"-Bohrfuttr im Erstpaket - aber Drehmoment ist mir nicht klar gegenüber der Handbohrmaschine werd ich aber gleich "mutig" :lol: Nee doppelt-Anschaffung gegen besseres Wissen muss ja auch nicht sein, ich habs nur mal so in den Raum gestellt

Danke für den Link, der ist echt interessant, auch im Preisniveau eines einigermaßen brauchbaren Bohrfutters - Auch das werde ich im Auge behalten

mal ne blöde Zwischenfrage: ist es denkbar in so einen Dreibacken einen fertigen Jammerhaken zentriert einzuspannen um nur an der Gewindeseite etwas abzudrehen ?

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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#7

Beitrag von jhg » 24.06.2012, 22:53

Das Bohrfutter für den Reitstock brauchst du, wenn du mal ein Loch in das Werkstück bohren möchtest. Das kommt ja durchaus schon mal vor ...

Als Antrieb hatte ich einen Nähmaschinenmotor vorgeschlagen. Leistungsmäßig dürfte das für kleinere Teile durchaus reichen. Du kannst den mit einem dafür geeigneten Dimmer regeln.
http://www.ebay.de/itm/Nahmaschinenmoto ... _500wt_969

Die Geschichte mit dem Jammerhaken würde ich eher in einem Schraubstock mit einer Feile regeln - geht schneller und ist weniger gefährlich.

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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#8

Beitrag von zisoft » 25.06.2012, 08:30

Lex Luthier hat geschrieben:Was den Waschmaschinnenmotor betrifft bin ich eher etwas ängstlich - das Wort ist ja schon öfters gefallen im Forum, und wenn es daran geht eine Geschwindigkeitsregelung daran zu bauen, habe ich beim Lesen schon öfters Verständnis-Aussetzer erlebt (think)
Da könnte ich helfen: http://www.zisoft.de/elektronik/drehzahlregelung.html

Funktioniert vorzüglich und lässt sich für ein paar Euro aufbauen. Solche Waschmaschinenmotoren gibt's in der eBucht zuhauf. Leise, hohes Drehmoment, laufruhig...

Funktioniert bestens in meiner Bandsäge.

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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#9

Beitrag von capricky » 25.06.2012, 08:42

Ich glaube das mit dem Bohrmaschinenantrieb wird nicht so richtig verstanden, deshalb habe ich es mal illustriert. Und ja, das hochtourige Pfeifen des Bohrmaschinenmotors nervt auf die Dauer, ich habe es aber 25 Jahre ausgehalten, a) weil ich das Teil nicht ständig benutzte und b) weil ich Gehörschutz trug 8) . So eine normale Bohrmaschine mit 43mm Spannhalsaufnahme gehört doch beinahe zum Grundbestand eines jeden Haushalts und in eine Gitarrenbauerwerkstatt sowieso. Die hat gegenüber allen eventuellen Bastelantriebslösungen den Vorteil, dass sie bereits über eine Drehzahlregelung und Rechts- und Linkslauf verfügt.
Das Bild zeigt noch mal wo die Bohrmaschine eingesteckt wird (1), wo die Ausrichtung der dann statt des Bohrfutters aufgeschraubten Keilriemenscheibe zur gewählten Stufenscheibe erfolgt (2) und wo der Keilriemen gespannt wird (3)
Bohrmaschinenaufnahme.JPG
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Re: Garagenfund Minidrehbank unvollständig ...

#10

Beitrag von capricky » 25.06.2012, 08:54

Lex Luthier hat geschrieben: mal ne blöde Zwischenfrage: ist es denkbar in so einen Dreibacken einen fertigen Jammerhaken zentriert einzuspannen um nur an der Gewindeseite etwas abzudrehen ?
Mit einem Standard 3-Backenfutter, egal ob führ Dreh- oder Bohrmaschine geht das nicht. Das ist dann schon die "hohe Schule" und kann auf einer Planscheibe mit entsprechendem "Jig" oder einem 4-Backenfutter mit einzeln spannbaren Backen gemacht werden. Ich denke die Anfertigung eines neuen "Jammerhakens" ist deutlich einfacher. Notwendige Gewinde und Nuten werden vor dem Biegen gemacht.

capricky

edit: Ich habe mir vor 1 1/2 Jahren diese Maschine http://www.arceurotrade.co.uk/Catalogue ... Mini-Lathe in diesem shop gekauft (den kann ich allgemein empfehlen) . Das erste was ich darauf gefertigt hatte war ein "Jammerhaken". Gewindeschneiden mit der Maschine in Edelstahl geht deutlich einfacher als von Hand 8)

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