Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Moderator: jhg
- Sven
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Und Saiten drauf
Nach dem Schellack sind nun auch Sattel und Stegeinlage fertig geworden. Und heute kamen die Mechaniken und die Saiten drauf.
Klanglich erscheint sie mir auf Anhieb die beste der vier zu sein. Ich glaube, sie klingt sogar besser als meine Wettbewerbsgitarre. Aber das wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen, wenn ich mehr Zeit zum Spielen habe. Und da ich so begeistert von ihr bin, hat sie direkt ihren Koffer gepackt und mir gesagt, dass sie bei mir einzieht! Sven
Diesmal habe ich mich für schwarze Knöpfe entschieden. Das passt gut zu dem dunklen Zirikote.
Das Zirikote hat sich ja beim Schellackieren selbst verfärbt und ist viel dunkler geworden, als es im unlackierten Zustand war. Ich finde das etwas schade, bin aber trotzdem sehr glücklich mit der Optik.
Leider hat das Zirikote auch die Randeinlagen verfärbt, was man deutlich an dem Streifen im Zargenstoß sieht.
Der Boden ist aber deutlich klarer geblieben. Vielleicht haben die Zargen stärker gefärbt, weil sie im Bender heiß gemacht wurden.
Auch bei dieser Gitarre ist es wieder schwierig mit der Kamera die Maserung des Holzes einzufangen. Mit zwei Augen betrachtet, sieht es viel schöner aus, als auf dem Foto.Klanglich erscheint sie mir auf Anhieb die beste der vier zu sein. Ich glaube, sie klingt sogar besser als meine Wettbewerbsgitarre. Aber das wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen, wenn ich mehr Zeit zum Spielen habe. Und da ich so begeistert von ihr bin, hat sie direkt ihren Koffer gepackt und mir gesagt, dass sie bei mir einzieht! Sven
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)
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- Sven
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Was war. Was wird.
Endlich!
Nach über zweieinhalb Jahren habe ich die vier Gitarren fertig gestellt! Sitkafichte-Kirsche, Rotzeder-Birne, Fichte-Palisander und Fichte-Zirikote. Die Rotzeder-Birne-Gitarre ist als erste fertig geworden, was aber auch schon wieder über ein Jahr her ist! So ist das als Feierabendbauer. Es geht langsam voran, aber man wird doch fertig.
Alle vier Gitarren klingen gut, aber die Zirikote-Gitarre sticht extrem heraus. Dennoch hat jede Gitarre ihren eigenen Klangcharakter. Hier machen sich wohl die unterschiedlichen Hölzer bemerkbar, denn baulich ähneln sich die vier sehr.
Ich werde nun noch eine Galerie vorbereiten, die auch Klangbeispiele enthalten wird.
Was war
Ich habe damals begonnen vier Gitarren gleichzeitig zu bauen, um durch die mehrfach wiederholten Arbeitsschritte mehr Routine und damit mehr Sicherheit in meine Hände zu bekommen. Diese Strategie ist voll aufgegangen. Das habe ich besonders bei der Arbeit an meiner Wettbewerbsgitarre gemerkt. Ich habe nun sieben Gitarren selbst gebaut und es macht von mal zu mal mehr Spaß.
Und ich denke, ich habe nun den Welpenstatus hinter mir gelassen und bin kein Anfänger mehr.
Was wird
Die nächsten Gitarren sind schon in der Mache. Natürlich! Aber ich habe mich entschlossen, mich von der Hauser-Plantilla zu verabschieden und bald meine eigene Plantilla zu machen, auf Basis des Umrisses meiner zweiten Gitarre. Das heißt, ich muß eine Umrissschablone (Plantilla) machen, sowie Solera-Außenformen und Biegeformen für den Foxbender.
Auch das Thema "Rosette selbst machen" werde ich bald angehen. Deckeneinlagen habe ich ja schon hinbekommen.
Ich habe genug Holz für mehrere Gitarren vorrätig, will mich aber in Zukunft vom Palisander fern halten. Einen Satz Zirikote werde ich aber sicher nochmal kaufen und verbauen, und dann passiert mir das mit dem Verfärben nicht wieder.
Aber am allerdringensten muss ich mir nun endlich einen Etikett für in die Gitarren ausdenken, denn in keiner meiner Gitarren steht bisher mein Name...
Sven
Nach über zweieinhalb Jahren habe ich die vier Gitarren fertig gestellt! Sitkafichte-Kirsche, Rotzeder-Birne, Fichte-Palisander und Fichte-Zirikote. Die Rotzeder-Birne-Gitarre ist als erste fertig geworden, was aber auch schon wieder über ein Jahr her ist! So ist das als Feierabendbauer. Es geht langsam voran, aber man wird doch fertig.
Alle vier Gitarren klingen gut, aber die Zirikote-Gitarre sticht extrem heraus. Dennoch hat jede Gitarre ihren eigenen Klangcharakter. Hier machen sich wohl die unterschiedlichen Hölzer bemerkbar, denn baulich ähneln sich die vier sehr.
Ich werde nun noch eine Galerie vorbereiten, die auch Klangbeispiele enthalten wird.
Was war
Ich habe damals begonnen vier Gitarren gleichzeitig zu bauen, um durch die mehrfach wiederholten Arbeitsschritte mehr Routine und damit mehr Sicherheit in meine Hände zu bekommen. Diese Strategie ist voll aufgegangen. Das habe ich besonders bei der Arbeit an meiner Wettbewerbsgitarre gemerkt. Ich habe nun sieben Gitarren selbst gebaut und es macht von mal zu mal mehr Spaß.
Und ich denke, ich habe nun den Welpenstatus hinter mir gelassen und bin kein Anfänger mehr.
Was wird
Die nächsten Gitarren sind schon in der Mache. Natürlich! Aber ich habe mich entschlossen, mich von der Hauser-Plantilla zu verabschieden und bald meine eigene Plantilla zu machen, auf Basis des Umrisses meiner zweiten Gitarre. Das heißt, ich muß eine Umrissschablone (Plantilla) machen, sowie Solera-Außenformen und Biegeformen für den Foxbender.
Auch das Thema "Rosette selbst machen" werde ich bald angehen. Deckeneinlagen habe ich ja schon hinbekommen.
Ich habe genug Holz für mehrere Gitarren vorrätig, will mich aber in Zukunft vom Palisander fern halten. Einen Satz Zirikote werde ich aber sicher nochmal kaufen und verbauen, und dann passiert mir das mit dem Verfärben nicht wieder.
Aber am allerdringensten muss ich mir nun endlich einen Etikett für in die Gitarren ausdenken, denn in keiner meiner Gitarren steht bisher mein Name...
Sven
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Auch wieder eine wunderschöne Gitarre, allererste Sahne.
Ich bin dann schon mal auf die nächsten gespannt.
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Bei Deinen Gitarren bin ich immer sprachlos.
Großes Kino!
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Norbert
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Wirklich klasse. Schade, dass ich sie nicht mal in echt sehen konnte.
LG
Beate
Beate
Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Hallo Sven!
Ich hab den Thread hier überflogen und muss schon sagen, alle Achtung! Ist wirklich vielversprechend was Du da gemacht hast!. Obwohl der Baubericht schon älter ist, habe ich zwei Anmerkungen für Dich und eine Frage aus reinem Eigeninteresse
Also erstens, die Deckenbalken niemals an den Zargen anstehen lassen. immer einen mm Luft lassen. Das Holz arbeitet noch, obwohl es "trocken" ist, und nach einigen Jahren kann es passieren, dass sich die Balken durch die Zarge drücken. Stumpfe Verbindungen an der Decke überhaupt, soweit es geht meiden. Das kann zu unangenehmen Nebengeräuschen führen, deren Ursache du später nicht beseitigen,...geschweige denn finden kannst.
Zweitens,...die Flanken deiner Halsfüße können ruhig viel schwungvoller und filigraner sein! Gerade Flanken sind eigentlich nur eine Notwendigkeit bei nicht abgesetzten Schwalbenschwänzen und wollen so gar nicht zur Ästhetik einer klassischen Konzertgitarre passen.
Hier nun meine Frage. Wie fixierst du die Reiffchen während des Leimens in der Solera? Ich mache das üblicherweise ganz traditionell mit Peones, welche ich einzeln einleime,...und ich kann dir sagen, dass das nicht besonders viel Freude macht.
Danke schonmal und beste Grüße!
Ich hab den Thread hier überflogen und muss schon sagen, alle Achtung! Ist wirklich vielversprechend was Du da gemacht hast!. Obwohl der Baubericht schon älter ist, habe ich zwei Anmerkungen für Dich und eine Frage aus reinem Eigeninteresse
Also erstens, die Deckenbalken niemals an den Zargen anstehen lassen. immer einen mm Luft lassen. Das Holz arbeitet noch, obwohl es "trocken" ist, und nach einigen Jahren kann es passieren, dass sich die Balken durch die Zarge drücken. Stumpfe Verbindungen an der Decke überhaupt, soweit es geht meiden. Das kann zu unangenehmen Nebengeräuschen führen, deren Ursache du später nicht beseitigen,...geschweige denn finden kannst.
Zweitens,...die Flanken deiner Halsfüße können ruhig viel schwungvoller und filigraner sein! Gerade Flanken sind eigentlich nur eine Notwendigkeit bei nicht abgesetzten Schwalbenschwänzen und wollen so gar nicht zur Ästhetik einer klassischen Konzertgitarre passen.
Hier nun meine Frage. Wie fixierst du die Reiffchen während des Leimens in der Solera? Ich mache das üblicherweise ganz traditionell mit Peones, welche ich einzeln einleime,...und ich kann dir sagen, dass das nicht besonders viel Freude macht.
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Hallo Lumael,
Heute baue ich das etwas anders. Die Reifchen mache ich inzwischen deutlich schmaler und verwende nur noch Dreifachsegmente. Manchmal halte ich die Segmente, statt mit Zwinge, nur mit den Fingern eine Zeitlang in Position. Einen deutlich dickeren Knochenleim zu verwenden hilft, da der sich schneller festbeißt.
Sven
Vielen Dank!
Das habe ich inzwischen gelernt. Da hat mir @Gerhard schon den Kopf zurecht gerückt.[...]Also erstens, die Deckenbalken niemals an den Zargen anstehen lassen. immer einen mm Luft lassen.[...]
Ja, allerdings. Inzwischen habe ich mir dafür eine Kurvenschablone als Vorlage gemacht, aber ich bin noch nicht mit der Form der Kurve zufrieden. Da geht noch was...[...]die Flanken deiner Halsfüße können ruhig viel schwungvoller und filigraner sein![...]
Ja, diese langen Reifchensegmente für die Decke zu fixieren ist hakelig. Das folgende Bild zeigt es: Die Reifchensegmente habe ich auf dem Biegeeisen so genau vorgebogen wie möglich. Verleimt habe ich mit Knochenleim. Die Zwingen waren nur ganz leicht angezogen und der Anpressdruck kam hautsächlich durch die Hebelwirkung. Zufrieden war ich mit der Methode jedoch nie, da die Zwingen gerne abgerutscht sind.[...]Wie fixierst du die Reiffchen während des Leimens in der Solera?[...]
Heute baue ich das etwas anders. Die Reifchen mache ich inzwischen deutlich schmaler und verwende nur noch Dreifachsegmente. Manchmal halte ich die Segmente, statt mit Zwinge, nur mit den Fingern eine Zeitlang in Position. Einen deutlich dickeren Knochenleim zu verwenden hilft, da der sich schneller festbeißt.
Sven
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Danke für den Einblick! Die Idee werde ich dir vielleicht klauen,...aber erzähls nicht weiter
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