2 Archtops

[penfield]

Wie immer schön und lehrreich. Danke!
Dies Sache mit dem Klangfiguren sehe ich zum ersten Mal...
BGP

[Gerhard]

Hallo Gerhard,
megaschöne F-Löcher!

Danke! Hier das zweite Paar:

und die Balken:

[12stringbassman]

Sehr schön!
Die bekommen also keine Randeinfassung?

Grüße

Hias

[Gerhard]

Die bekommen also keine Randeinfassung?

Nein! Ich verstehe den Zweck der Schallocheinfassungen nicht. Geigen, Cellos und Bässe kommen auch ohne aus. Die Instrumente werden auch leicht zu öffnen sein, also sind Reparaturen kein Problem, falls Risse auftreten sollten.

[12stringbassman]

Nein! Ich verstehe den Zweck der Schallocheinfassungen nicht.

Weil's schee macht?

[Gerhard]

Weil's schee macht?

Aber nur wenn da auch passende Randeinlagen dabei sind Welche ich nicht mache.

[DoppelM]

Oida, is doch scho scheee! Bei dir sind sogar so simple Dinge wie die Schwünge der Balken ne Augenweide

[bea]

Also bei meiner Archtop habe ich auch auf Randeinlagen verzichtet. Hält seit mittlerweile 35 Jahren (das Öffnen würde auch wirklich aufwendig...).

Zurück zu den Balken: mit so wenig kommt man aus?
Wie hoch sind die denn unter der Brücke?
Und würdest Du Dich sowas bei der Sperrholzemmentalerdecke meines Sorgenkinds trauen? Die war nur zwischen Halsklotz und den alten Balken instabil...

[Gerhard]

Zurück zu den Balken: mit so wenig kommt man aus?
Wie hoch sind die denn unter der Brücke?
Und würdest Du Dich sowas bei der Sperrholzemmentalerdecke meines Sorgenkinds trauen? Die war nur zwischen Halsklotz und den alten Balken instabil...

das kommt auf die Wölbung der Decke an, Bea - die kann sehr stabil sein, oder eher instabil wie eine flache Decke. Ich hab hier eine eher hohe, spitze Wölbung, die den Druck gut ableitet. Die Balken haben unter dem Steg 12,5mm Höhe (an der Außenseite gemessen) und 8mm Breite. Ich hatte leider noch nie eine Sperrholzdecke in der Hand, daher kann ich dazu nicht wirklich etwas sinnvolles sagen, außer dass die Balken bei dir unbedingt Richtung Hals höher bleiben sollten, weil dort ja die Tonabnehmeröffung ist, die die Kraftableitung in der Decke unterbricht.
Edit: Auch die Stärkenausarbeitung der Decke hat Einfluss auf die Balken.

[Gerhard]

Mal wieder updaten... Bin hier hauptsächlich am Böden schnitzen. Einer ist auch schon ausgehölt, ein bisschen Feintuning ist aber noch nötig.

[bea]

Ach deshalb warst Du so schweigsam...

Ich sehe, dass Du wieder bei den Höhenlinien angelangt bist und nicht bei der Methode, zuerst "Lawinenspuren" ins Profil einzugraben und die dann zu verbinden.

[12stringbassman]

@Gerhard:
Ah, dieses kranke, fehlwüchsige Holz ist schon mistig zu schnitzen, oder?
Hat der Holzhändler nix g'scheids, grad gewachsenes mehr gehabt?

Zeig doch bitte mal die Werkzeuge, mit denen Du arbeitest.

Grüße

Matthias

[Gerhard]

Ah, dieses kranke, fehlwüchsige Holz ist schon mistig zu schnitzen, oder?
Hat der Holzhändler nix g'scheids, grad gewachsenes mehr gehabt?

Nein der war ganz ausverkauft, nur die zwei Stücke wollte keiner da hab ich mich erbarmt.
Es geht eigentlich garnicht so schlecht, bei der Grobarbeit reißt natürlich einiges aus, aber im Feinbereich überhaupt kein Problem. Ich hab halt scharfes Werkzeug

Werkzeuge für Außenwölbung

Werkzeuge für Innenwölbung.

Das hölzerne ist ein Schrupphobel mit geölbter Sohle, mit dem mache ich die ganze Grobarbeit bei der Innenausarbeitung und auch viel im Außenbereich. Das geht ratz-fatz!
Den Excenterschleifer müsst ihr euch einfach noch dazu vorstellen.

[Gerhard]

Ich sehe, dass Du wieder bei den Höhenlinien angelangt bist und nicht bei der Methode, zuerst "Lawinenspuren" ins Profil einzugraben und die dann zu verbinden.

Hallo Bea!
Ja, die Lawinengräben funktionieren auch nur, wenn man schon ganz genau weiß wie die Wölbung aussehen soll, z.B. wenn man anhand einer fertigen Wölbung exakte Schablonen abnimmt. Da ich hier aber wiedermal Prototypen baue, musste ich so arbeiten. Klar, den zweiten Boden hätte ich... Na egal. Diesmal ging ich eben diesen Weg.

[bea]

Mhmm, wenn ich so die Preise addiere...

... kann ich mir das nur so nach und nach leisten. Was wäre denn die "minimale" Ausstattung, um halbwegs zügig zurechtzukommen? Vor 30 Jahren hatte ich nur ein hohles und ein flaches Schnitzeisen und einen 24mm Beitel (und einen Schwingschleifer). Damit habe ich wohl schon meiner Archtop zusammenbekommen - aber das war mehr als mühsam. Mein kleinster Hobel ist zur Zeit ein Kunz Nr 100.

[Gerhard]

Ich denke mit 2 gewölbten und einem flachen Geigenbauhobel solltest du auskommen. So einen Holzhobel kann man sich ja auch leicht selbst bauen (wie auch der im Bild), aber der ist nicht unbedingt nötig. Bei den Geigenbauhobeln sollte man unbedingt die mit Messingklappe und Schraube kaufen, nicht die mit Holzkeil.

[12stringbassman]

Den Excenterschleifer müsst ihr euch einfach noch dazu vorstellen.

Echt jetzt?

Der selbstgebaute Schrupphobel ist sicher eine gute Idee

[Gerhard]

Echt jetzt?

Was denkst du denn, ich will ja auch irgendwann fertig werden!

[bea]

Wie war das nochmal: hat nicht mal jemand hier aus dem Forum mit der freihändig geführten Flex die grobe Ausformung erledigt?

[Gerhard]

Wie war das nochmal: hat nicht mal jemand hier aus dem Forum mit der freihändig geführten Flex die grobe Ausformung erledigt?

Das ist Stefan Sonntag, sieht man in seinem Portrait-Video.

[bea]

Der war aber doch nicht hier im Forum, oder habe ich das was übersehen?

Mal davon abgesehen ist das schon krass, wie er das macht.

[Gerhard]

Der war aber doch nicht hier im Forum, oder habe ich das was übersehen?

Nein Bea, war er nicht! Ich glaube clonewood hat auch in meinem letzten Archtopthread so eine Scheibe gezeigt, mit der er das macht.
Edit: ja genau: viewtopic.php?f=64&t=5444&start=50#p89978

Mal davon abgesehen ist das schon krass, wie er das macht.

Der will halt auch irgendwann fertig werden. Und 2 Archtops in einem Monat ist schon eine Ansage!

[bea]

Der will halt auch irgendwann fertig werden. Und 2 Archtops in einem Monat ist schon eine Ansage!

Aber Hallo! (Die zu verkaufen aber auch...)
Aber hat er ja schon viel Halbzeugs in seinem Lager. Halspaddel...

[Arsen]

Poldi hat die Flex glaube ich schon verwendet.
Ich habe das auch mal gemacht - mit einer Lamellenscheibe.
Ging sehr gut, würde ich (abgesehen vom Dreck) wieder machen; Draußen ist das kein Problem.
Man kann recht feinfühlig arbeiten finde ich.

[thoto]

Kann Arsens Aussage nur bestätigen. Ich habe das auch schon zweimal für Höhlungen benutzt. Allerdings mit einer 60er Schleifscheibe und dafür vorgesehenem Aufsatz für den Winkelschleifer. Sollte man aber wirklich nur draußen machen, der Dreck ist enorm. Aber es macht total Spaß, wenn man eine grobe Höhlung innerhalb weniger Minuten zustande bringt.

Mund- und Augenschutz nicht vergessen!
Und im Umkreis von einigen Meter sollte sich auch niemand sonst aufhalten, der Wert auf saubere Kleidung und freie Atemwege legt.