Steelstring "Phil"

Das Board für eure Bauberichte!

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Steelstring "Phil"

#1

Beitrag von dreizehnbass » 16.11.2015, 20:46

Hallo muss jetzt auch wieder mal was schreiben hier.

Hab wieder einmal eine kleine Stahlsaitengitarre in Arbeit. Die Form habe ich von einer OM Martin abgeändert.
Mit Cutaway und schrägem Halsfuß. Spanischer Halsfuß noch dazu was für Westerngitarren eher untypisch ist.
Es ist jetzt schon die 3. dieser Art.
Neu aber mit zusätzlichem Monitorschalloch. Hab so ein Schallloch bei einer Breedlove erst kürzlich hineingeschnitten mit
dem Ergebnis, dass sogar die Projektion nach vorne hin besser war. Insgesamt viel besserer Sound.

Das konnte man mit abdecken und wieder öffnen des Monitorschallloches leicht testen.

Bin schon gespannt wie es bei der wird.
Habt ihr Erfahrungen mit Zargenöffnungen?

Material:
Fast alles Ahorn oder wie man im Salzkammergut sagt: Oahoarn.
Haselfichtendecke
Ebenholzgriffbrett
Ebenholzfurnier an der Fensterkopfplatte
Fichtenklötze stehend
Lindenreifchen und Peonés
Ahorn/Walnuss Randeinlagen
Dateianhänge
P1060858.jpg
P1060859.jpg
P1060860.jpg
20151109_171941.jpg
Unterklotz
Unterklotz
20151109_171814.jpg
Reifchen sägen
Reifchen sägen
20151104_163627.jpg
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Re: Steelstring "Phil"

#2

Beitrag von dreizehnbass » 16.11.2015, 21:04

noch mehr Bilder...
Dateianhänge
Halsfuß einsägen
Halsfuß einsägen
20151112_102531.jpg
20151112_123951.jpg
kein Filet
kein Filet
gross.jpg
20151113_142324.jpg
20151113_142355.jpg
20151116_132125.jpg
1.Ölung
1.Ölung
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Re: Steelstring "Phil"

#3

Beitrag von Gerhard » 16.11.2015, 21:08

wie immer, sehr schön!! Filet ist auch echt nicht nötig, wenn man sauber leimen kann. Womit ölst du?

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Re: Steelstring "Phil"

#4

Beitrag von dreizehnbass » 16.11.2015, 21:11

liz hat geschrieben:wie immer, sehr schön!! Filet ist auch echt nicht nötig, wenn man sauber leimen kann. Womit ölst du?
Xyladecor Teak Möbelöl farblos ;)
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Re: Steelstring "Phil"

#5

Beitrag von Gerhard » 16.11.2015, 21:12

Ohne Gelbstich?

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Re: Steelstring "Phil"

#6

Beitrag von dreizehnbass » 16.11.2015, 21:14

liz hat geschrieben:Ohne Gelbstich?
es ist leicht gelblich aber eher neutral

Edit: Die Decke wird natürlich nicht geölt
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Re: Steelstring "Phil"

#7

Beitrag von Gerhard » 16.11.2015, 21:16

Ok.. das Gelb von Leinölfirnis kann ich nämlich garnicht ausstehen..

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Re: Steelstring "Phil"

#8

Beitrag von dreizehnbass » 16.11.2015, 21:21

liz hat geschrieben:Ok.. das Gelb von Leinölfirnis kann ich nämlich garnicht ausstehen..
ja das ist ja richtg gelb bis grünstichig. Probier mal das Xyladecor. Es härtet in 5 Stunden aus.
Tru Oil ist aber noch besser zum Porenfüllen. Das Gewehrschaftöl ist etwas dickflüssiger und geht ins orange.
Kann nach 2 Stunden mit Stahlwolle poliert werden und dann wiederholst du den Vorgang. Viele Poren gehen so zu.
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Re: Steelstring "Phil"

#9

Beitrag von Herr Dalbergia » 16.11.2015, 21:58

Zwei sachen fallen mir auf:

1. Wenn der Endkoltz auch den jahringverlauf hat wie der Klotz im Cutaway wird er sich durchdrücken. Die Zargen werden schrumpfen , (Quer zur Faser!!!) der Endklotz wird aber nicht um soviel kürzer werden) das wird nicht gut eghen. In ein paar jahren wird sich der endklotz auf der Decke abzeichen.

2. Der halsrohling war ja noch ganzschön dick. Gerade bei Ahorn würde ich da vorher näher ans Endmaß ran gehehn, da Ahorn doch gerne nochmal zappelt wenn du einseitig so viel weg nimmst.

Cheers, Alex

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Re: Steelstring "Phil"

#10

Beitrag von dreizehnbass » 16.11.2015, 22:23

Herr Dalbergia hat geschrieben:Zwei sachen fallen mir auf:

1. Wenn der Endkoltz auch den jahringverlauf hat wie der Klotz im Cutaway wird er sich durchdrücken. Die Zargen werden schrumpfen , (Quer zur Faser!!!) der Endklotz wird aber nicht um soviel kürzer werden) das wird nicht gut eghen. In ein paar jahren wird sich der endklotz auf der Decke abzeichen.

2. Der halsrohling war ja noch ganzschön dick. Gerade bei Ahorn würde ich da vorher näher ans Endmaß ran gehehn, da Ahorn doch gerne nochmal zappelt wenn du einseitig so viel weg nimmst.

Cheers, Alex
Danke Alex für dein Feedback.

Zu 1: Dann müsste bei jedem Cello oder Kontrabass die Decke oder der Boden abgehen denn da sind die Klötze genau so eingebaut. Das passiert aber nicht.
Habe auch viele historische Gitarren gesehen (über 100 Jahre alt), wo es auch so war.

Habe den Endklotz an der Decke auch dünner gemacht, quasi zugespitzt. Damit mehr schwingende Membranfläche entsteht.

Zu 2: Ist gut einzuspannen so. Nach dem sägen konnte ich keinen Verzug feststellen. Bei schlechtem Ahorn passiert das eventuell. Bie diesen auf Teufel komm raus kammergetrockneten Hölzern. Nicht bei jahrelang abgelagerten Material? Aber du hast recht, so dick muss es nicht sein. (25mm)

gruß
D
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Re: Steelstring "Phil"

#11

Beitrag von taxman » 16.11.2015, 22:52

Zu 1: Dann müsste bei jedem Cello oder Kontrabass die Decke oder der Boden abgehen denn da sind die Klötze genau so eingebaut. Das passiert aber nicht.
Habe auch viele historische Gitarren gesehen (über 100 Jahre alt), wo es auch so war.
Es geht nicht ums Lösen der Decke, das könnte eventuell in ganz extremen Fällen passieren, aber wohl eher selten.
Nein, der Klotz zeichnet sich sichtbar in der Decke ab, das sieht sehr unschön aus. Lieber mit dem Verlauf der Faser (zumindest den Endklotz), oder ein gesperrtes Stück benutzen.
Streichinstrumente haben deutlich dickere Decken, da wird sich wohl kaum etwas absetzen können.

Es ist ja nun nicht sooo dramatisch, wird auch von vielen Gitarrenfirmen noch so gemacht, aber schön is nich......

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Re: Steelstring "Phil"

#12

Beitrag von Gerhard » 16.11.2015, 23:29

taxman hat geschrieben: Streichinstrumente haben deutlich dickere Decken, da wird sich wohl kaum etwas absetzen können.
Das stimmt nunmal wirklich nicht. In der Hohlkehle am Rand haben die Decken und Böden von Geigen oft nur 1,5 mm Materialstärke. Streicher haben aber keine Randeinlagen, und sind in der Regel mit sehr dünnem Knochenleim aufgeleimt. Dieser Leim ist sehr spröde und lässt sich leicht "aufknacken". Das ist gewollt und keinesfalls ein Fehler, denn Streichinstrumente müssen, wenn sie alt werden, von Zeit zu Zeit geöffnet werden, um Reparaturen durchzuführen. Bevor sich da was abzeichnet, würde sich die Platte an den Klotz angrenzend von den Zargen lösen. Das passiert aber nicht, sondern die Decke löst sich wenn dann an Stellen, die oft mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen - Schweiß und Atem, typischerweise am Oberbug diskantseitig, wo man die Geige hält wenn man nicht spielt, oder am Unterbug, wo der Kinnhalter sitzt, und man hinatmet. Bei Kontrabässen und Cellos löst sich die Decke gerne da, wo man das Instrument unbedachterweise aufhebt, wenn es auf dem Tisch oder im Koffer liegt - direkt am Oberbügel und am Unterbügel.

Ich persönlich denke, das Problem des Abzeichnens an der Decke liegt eher daran, dass unzureichend getrocknetes Holz verwendet wird. Ich baue die Klötze aber auch anders rum ein (außer bei Geigen natürlich), um auf Nummer sicher zu gehen. Die sperrende Wirkung auf die Zargen fehlt dann allerdings.

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Re: Steelstring "Phil"

#13

Beitrag von Poldi » 17.11.2015, 05:29

Sehr schön was Du hier wieder zeigst. In die Form bin ich absolut verliebt. Super.
Das mit dem Monitorschallloch würde mich auch mal interessieren. Das scheint ja wirklich was zu bringen.
Noch könnte ich ja bei meiner Aktuellen noch so ein Loch einbringen.
Ist das mehr an Klang dann abhängig von der Größe des Lochs oder langt da auch ein Hundepfötchen?

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Re: Steelstring "Phil"

#14

Beitrag von Haddock » 17.11.2015, 10:37

Hallo 13,

Spitzenklasse! (clap3)

Gruss
Urs

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Re: Steelstring "Phil"

#15

Beitrag von ahgit » 17.11.2015, 11:12

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Re: Steelstring "Phil"

#16

Beitrag von frizzle » 17.11.2015, 13:22

... mal wieder richtig Klasse! Andy Manson baut auch so etwas ähnliches. Bin gespannt, wie es weiter geht!
VG
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Re: Steelstring "Phil"

#17

Beitrag von Herr Dalbergia » 17.11.2015, 18:06

Hallo,

das stimmt so nicht:

- Bei einer Streichinstrumentendecke sowie beim Boden bleibt das Material im Bereich der End- und Oberklötz sehr massiv stehen.
- Prozentrechnen: wenn die Zargen bei einer Geige um 3 oder 5 % quer zur Faser schwinden ist das absolut betrachtet wesentlich weniger als bei einer Zargenbreit bei einer Gitarre. Natürlich weiß ich auch wie hoch die Zargen bei einem Kontrabass oder Cello sind...aber da gehören Zargenrisse und Spalten zwischen Decke und und reifechen neben den Klötzen ja zum Normalzustand....
- Frag mal einen Geigenbauer wo er das Messer ansetzt wenn er eine Decke oder Boden abnehmen möchte....am Splat direkt neben den Klötzen
- Warum machen das Geigenbauer dann? Weil sie es schon immer so gemacht haben (...) und weil sie die Klötze nach dem Einleimen so besser abstechen (verrunden ) können. Auch um die Leimfläche (Hirnholz!!!) zu vergrößern bleibt die Decke und der Boden im bereich der Klötze in der Innenseite flach und dick.

Dazu bitte mal "Geigendekce " googeln, ich möchte hier keine Fotos posten welche nicht von mir sind.

Das es Gitarren gibt, welche die Klötze "falsch" eingeleimt haben, und sich diese nicht durchdrücken mag sicherlich sein, aber warum sollte man das Risiko eingehen, gerade bei Ahorn? Bei Grenadil oder Rio oder anderen wenig schwindenden Hölzern wäre das Risiko evtl kleiner, aber gerade beim Ahorn, und der zapplet auch nach Jahrzenten noch, wäre ich vorsichtig.

Nicht das ich jemals diesen Fehler gemacht hätte, von anderen Meistern gerügt wurde und mein Lehrgeld beazhlt hätte....duck und weg...

Cheers, Alex

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Re: Steelstring "Phil"

#18

Beitrag von dreizehnbass » 17.11.2015, 18:26

Poldi hat geschrieben:Sehr schön was Du hier wieder zeigst. In die Form bin ich absolut verliebt. Super.
Das mit dem Monitorschallloch würde mich auch mal interessieren. Das scheint ja wirklich was zu bringen.
Noch könnte ich ja bei meiner Aktuellen noch so ein Loch einbringen.
Ist das mehr an Klang dann abhängig von der Größe des Lochs oder langt da auch ein Hundepfötchen?
Also bei der Breedlove war es so groß wie bei der Phil jetzt. Man müsste dann mal das Loch abkleben und kleiner machen um zu sehen was passiert. Werde dann mal berichten.
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Re: Steelstring "Phil"

#19

Beitrag von dreizehnbass » 17.11.2015, 18:28

ahgit hat geschrieben:
1. Wenn der Endkoltz auch den jahringverlauf hat wie der Klotz im Cutaway wird er sich durchdrücken.
Durchdrücken wird es sich, wenn das Holz nicht ordentlich gelagert ist .Diesen Effekt hatte ich sowohl bei Faserrichtung längs als auch quer. Ich habe jede Menge Instrumente gesehen von Panormo ,Fabricatore ,Lacote ,etc.etc wo die Klötze mit aufrechter Faser verleimt waren und Deckenstärken von bis zu 1,6 mm in diesem Bereich.Da hat sich garnix durchgedrückt.
Es funktioniert beides.Dafür gibts mehr als genug historische Beispiele.

@dreizehnbass
Ich habe einige Konzertgitarren mit Sounports gebaut.Bei allen ging die A0 um fast eine Terz nach oben ,woraus man folgern kann auch das Spektrum darüber sich auch verändert.
Bei allen Instrumenten war die Grundabstimmung relativ tief (die Deckenstärken gingen bis auf 1.7 mm runter und die Beleistung war sternförmig angeordnet.Das Deckenholz hatte eine mittlere Steifigkeit),so das die Soundports den Effeckt hatten das die Ballance und die Stimmtrennung und Projection verbessert wurde.Ohne die Ports wären die Instrumente mir pers. zu grundtönig gewesen.
Allerdings war das vom Besitzer genau so gewollt ,da er eine Vorliebe für einen weichen Klang hatte.
Ich glaube man sollte sein Instrument im Vorfeld diesbezgl. genau planen und genau überlegen was man erreichen möchte
Klingt spannend! Gleich eine Terz ist ja ganz schön. Mal sehen was hier rauskommt.
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Re: Steelstring "Phil"

#20

Beitrag von dreizehnbass » 17.11.2015, 19:22

Herr Dalbergia hat geschrieben:Hallo,

das stimmt so nicht:

- Bei einer Streichinstrumentendecke sowie beim Boden bleibt das Material im Bereich der End- und Oberklötz sehr massiv stehen.
- Prozentrechnen: wenn die Zargen bei einer Geige um 3 oder 5 % quer zur Faser schwinden ist das absolut betrachtet wesentlich weniger als bei einer Zargenbreit bei einer Gitarre. Natürlich weiß ich auch wie hoch die Zargen bei einem Kontrabass oder Cello sind...aber da gehören Zargenrisse und Spalten zwischen Decke und und reifechen neben den Klötzen ja zum Normalzustand....
- Frag mal einen Geigenbauer wo er das Messer ansetzt wenn er eine Decke oder Boden abnehmen möchte....am Splat direkt neben den Klötzen


Cheers, Alex
Also ich bin von Beruf Geigenbauer, so nur mal am Rande.

Also dass die Zargenrisse zum Normalzustand zählen kann ich nicht bestätigen.
Sicher gibt es Insrumente die rissig sind andere sind 300 Jahre alt und haben keinen Riß.

Streichinstrumente werden mit Knochenleim geleimt, Sie sind dazu geschaffen geöffnet zu werden. Die Decke geht wesentlich leichter runter als der Boden auch weil am Boden das Bodenplättchen am Halsfuß sehr gut hält.
Der Knochenleim hat auch die Eigenschaft wasserlöslich zu sein und so gehen die Fugen im Bereich des Kinnhalters und am Oberbug leichter auf. (Vom Handschweiß und vom Odem des Musikers)

Viele Wiener Gitarren haben einen Aufgeleimten Boden ohne Randeinlage. Bzw. man kommt zur Leimfuge. Was eine Reparatur erleichtert. Bei modernen Gitarren leimt man fette Randeinlagen ran die man dann wieder abfräsen muss und verwendet Leime die kaum zu öffnen sind.

Ja die Leimflächen bei Streichinstrumenten and den Klötzen sind gerade. Wegen der Hohlkehle kann die Dicke aber auch unter 2mm gehen. Die Dicke steigt aber bis zum Rand des Klotzes an.

Zurück zur Gitarre: Bei gutem Holz sollte das kein Problem sein. Habe bei schnell kammergetrocknetem Holz auch die Erfahrung gemacht, dass es innere Spannungen hat. Wenn man es aufspaltet bemerkt man einen Verzug. Daher sollte man schon aufpassen bei diesen Materialien.

Anbei noch ein paar Beispiele für Klötze: (Alle Bilder sind von mir und nicht aus dem Netz)
Dateianhänge
kleine Wiener Gitarre über 100 Jahre alt
kleine Wiener Gitarre über 100 Jahre alt
Kontrabass
Kontrabass
Viola da Gamba
Viola da Gamba
kleine Bratsche und Geige
kleine Bratsche und Geige
Tenorbratsche
Tenorbratsche
Replika einer Lira da Gamba
Replika einer Lira da Gamba
Ludwig Reisinger Kontragitarre anfang 20.
Ludwig Reisinger Kontragitarre anfang 20.
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Re: Steelstring "Phil"

#21

Beitrag von dreizehnbass » 17.11.2015, 19:35

frizzle hat geschrieben:... mal wieder richtig Klasse! Andy Manson baut auch so etwas ähnliches. Bin gespannt, wie es weiter geht!
Aha interessant, gibt es da einen Link?
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Re: Steelstring "Phil"

#22

Beitrag von frizzle » 18.11.2015, 13:14

dreizehnbass hat geschrieben: Aha interessant, gibt es da einen Link?
Ja, hier: http://www.andymanson.co.uk/custom_blue ... eve_symes/

Ich finde das richtig klasse, was der macht.
VG
frizzle

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Re: Steelstring "Phil"

#23

Beitrag von dreizehnbass » 26.11.2015, 21:37

frizzle hat geschrieben:
dreizehnbass hat geschrieben: Aha interessant, gibt es da einen Link?
Ja, hier: http://www.andymanson.co.uk/custom_blue ... eve_symes/

Ich finde das richtig klasse, was der macht.
ah danke, ja der hats drauf ;)
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Re: Steelstring "Phil"

#24

Beitrag von dreizehnbass » 26.11.2015, 21:49

mittlerweile ist diese Gitarre auch spielbereit.

Ein akustischer Unterschied mit abgedecktem Monitorschallloch und nicht abgedecktem ist hörbar und zwar überall im Raum.
Es klingt lebendiger. Werde mal ein Soundfile machen...

Der Steg besteht aus Birnenholz. Er wurde geschwärzt und Schellackiert.
Dateianhänge
3.jpg
6.jpg
5.jpg
4.jpg
20151126_122136.jpg
20151126_122108.jpg
20151124_131011.jpg
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Re: Steelstring "Phil"

#25

Beitrag von Poldi » 27.11.2015, 05:51

Sehr schön. Du hast das Monitorschalloch nach hinten gesetzt, da wo eigentlich der Arm aufliegt.
Macht es nicht mehr Sinn das Loch nach vorne zu packen.

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