Klassikgitarre

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yaourt
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Klassikgitarre

#1

Beitrag von yaourt » 03.09.2012, 14:24

Hi,

ich habe vor einiger Zeit angefangen eine Klassikgitarre zu bauen und möchte hier darüber berichten und bestimmt auch viele Fragen stellen. Ich bin totaler Anfänger in der Holzbearbeitung. Bislang habe ich nur mal was mit der Laubsäge gemacht, aber ich betrachte das ganze als tollen Freizeitspass und erwarte nicht, dass eine top Gitarre dabei herauskommt. Deshalb werde ich auch bald eine Fragen dazu haben.

Als Bauplan habe ich mir zunächst diesen hier herausgesucht: http://luthieramateur.free.fr/Plans/Gui ... Legeay.pdf. Dann habe ich mir das Buch "guitarmaking" von Cumpiano gekauft und halte mich jetzt daran.

Folgendes Holz habe ich gekauft:
Boden und Zargen: Indischer Palisander AA
Decke: Sitka Fichte AAA
Griffbrett: Afrikanisches Ebenholz
Steg: Indische Palisander
Hals: Mahagoni AA
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Demnächst gibt es dann die ersten Arbeitsschritte.

Gruß
Daniel

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Re: Klassikgitarre

#2

Beitrag von yaourt » 03.09.2012, 14:28

So, dann hab ich auch gleich schon die erste Frage:

Wie man in den Bildern sieht, haben sich die Seiten der Kopfplatte beim Leimen hochgebogen. Da kommt zwar beim Ausschneiden der Kopfplatte ja noch einiges weg, aber die Wölbung ist doch zu stark. Wie kann ich das am Besten reparieren?

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Vielen Dank schonmal,
Daniel

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Re: Klassikgitarre

#3

Beitrag von clonewood » 03.09.2012, 14:56

Wurden keine Presszulagen verwendet?

Waren die Flächen nicht gut genug abgerichtet?

Ich würde die Verleimung wieder lösen und alles ordentlich verleimen......

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Re: Klassikgitarre

#4

Beitrag von 12stringbassman » 03.09.2012, 15:15

Hallo Daniel!
clonewood hat geschrieben:Wurden keine Presszulagen verwendet? Waren die Flächen nicht gut genug abgerichtet?
Das sind auch meine Vermutungen.

Ist das auf dem ersten Bild ganz links die Kopfplattenschäftung? Wenn ja, dann solltest Du die auch nochmal neu machen. Die Fügeflächen müssen wirklich plan, eben und passgenau sein. Da darf keine Luft dazwischen sein!

Folgendes wirst Du vielleicht nicht hören wollen, aber ich meine es wirklich gut:
Nimm für Deine ersten Gehversuche in der Holzbearbeitung nicht so schönes, seltenes und teures Holz. Du wirst mit Sicherheit einiges verhunzen und dann ist das schöne Holz verschwendet.
Wenn Du mal bei einem Tonholzhändler gesehen hast, wie groß und dick ein Stamm sein muss, um daraus z.B. Gitarrendecken zu gewinnen und wieviel "Abfall" dabei ensteht und wie wenig am Schluss von dem riesigen und alten Baum überbleibt, dann wirst Du verstehen, wass ich meine.

Viele Grüße

Matthias
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Re: Klassikgitarre

#5

Beitrag von yaourt » 03.09.2012, 16:02

Danke für die Tipps, die Kopfplatte ging relativ einfach mit einem Bügeleisen ab. Ich hatte eine Presszulage drauf beim Leimen, die war aber wohl ein wenig zu klein.
Bei der Kopfplattenschäftung ist so wie ich mir das vorher angeguckt habe nur am Rand ein paar Milimeter Luft dazwischen, da ich da etwas aus der Geraden gekommen bin beim Schleifen. Ich hatte gedacht das wäre nicht so schlimm, da am Kopfansatz noch über 1cm Überschuss ist. Sollte ich das trotzdem nochmal machen?

@Matthias
Ich vertrage auch sehr gut Kritik :D . Schließlich habe ich ja kaum Ahnung von der Sache. Nachdem ich mir die Preise vom Tonholz angeguckt habe, hatte ich gedacht ich hätte schon sehr billiges Holz gekauft. Da kann man ja hunderte von Euros für ausgeben.

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Re: Klassikgitarre

#6

Beitrag von 12stringbassman » 03.09.2012, 16:26

Hallo Daniel!
yaourt hat geschrieben:.... da ich da etwas aus der Geraden gekommen bin beim Schleifen. Ich hatte gedacht das wäre nicht so schlimm, da am Kopfansatz noch über 1cm Überschuss ist. Sollte ich das trotzdem nochmal machen?
Schleifen ist auch nicht unbedingt die beste Methode, um so eine Fügefläche wirklich plan zu bekommen. Wenn Du da mit dem handgeführten Schleifklotz drüberruckelst, wird die Fläche immer irgendwwie ballig. Ich bevorzuge für sowas den Hobel.
yaourt hat geschrieben:Nachdem ich mir die Preise vom Tonholz angeguckt habe, hatte ich gedacht ich hätte schon sehr billiges Holz gekauft. Da kann man ja hunderte von Euros für ausgeben.
Ich meinte mit "Verschwendung" ja auch nicht das Geld, das Du dafür ausgegeben hast. Was Du mit Deinem Geld machst ist mir ziemlich wurscht ;) weils ja Deins ist/war ;)

Ich wollte nur etwas mehr Respekt vor der knappen natürlichen Resource anmahnen.

Grüße

Matthias
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Re: Klassikgitarre

#7

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 04.09.2012, 12:03

Hallo!

Um Flächen abzurichten, kannst du auch eine mit Schleifpapier beklebte, große und Spiegelglatte Bodenfliese verwenden,...das funktioniert bei mir sehr gut.

Bevor du die Flächen verleimst, musst du prüfen (mit z.B. einem Winkel) ob die Flächen zueinander auch absolut eben und passgenau sind,...das ist ganz wichtig!
Wenn alle Flächen ordentlich vorbereitet sind, wird alles probeweise mit Zwingen so befestigt, wie du es später leimen möchtest,...du machst also einen trockendurchlauf, um zu sehen ob alles richtig sitzt.
Erst dann kommt das eigentliche verleimen!

Du solltest dir am Anfang auch nicht zuviel zumuten, und erstmal einen fertigen Leim benutzen (Titebond),...das herumhantieren mit Leimkocher etc. macht die ganze Sache in deinem Stadium sicher nicht einfacher.

Das wichtigste ist meiner Meinung nach aber, dass du dich (bevor du auch nur daran denkst ein Stück Tonholz in die Hand zu nehmen) ausführlich informierst!
Kauf dir ein Buch das den Bau von klassischen Gitarren beschreibt!
Lerne dein Werkzeug kennen, und mach dich mit ihm vertraut!
Es wäre wirklich schade um das schöne Holz.

Gruß

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Re: Klassikgitarre

#8

Beitrag von Gerhard » 04.09.2012, 12:27

Lumael hat geschrieben: Kauf dir ein Buch das den Bau von klassischen Gitarren beschreibt!
Das hat er in seinem Fall schon. Ansonsten geb ich dir aber Recht, und den Tip mit der Fliese find ich als Freund des Schleifens echt klasse!

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Re: Klassikgitarre

#9

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 04.09.2012, 12:32

liz hat geschrieben:Das hat er in seinem Fall schon.
Sorry, hab ich überlesen.

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Re: Klassikgitarre

#10

Beitrag von Bastelmann » 04.09.2012, 16:17

Wenn ich mir die Bilder ansehe, kommen mir gewisse Zweifel, ob so etwas bespielbares herauskommen kann...von der Optik mal ganz abgesehen. Ich würde Dir raten, Dir beim Schreiner eine Kiste mit Hartholzresten zu besorgen und erstmal einige grundlegende Techniken der Holzbearbeitung zu lernen bevor Du Dich an die Edelhölzer wagst.
Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"

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Re: Klassikgitarre

#11

Beitrag von Bastelmann » 04.09.2012, 16:23

yaourt hat geschrieben: Bei der Kopfplattenschäftung ist so wie ich mir das vorher angeguckt habe nur am Rand ein paar Milimeter Luft dazwischen, da ich da etwas aus der Geraden gekommen bin beim Schleifen.
Ein paar Millimeter?? :lol: Da darf kein Lichtstrahl mehr durchpassen!
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Re: Klassikgitarre

#12

Beitrag von yaourt » 05.09.2012, 13:45

Hi, jetzt mal ein erster Bericht. Ich gehe sehr amateurhaft an das Ganze heran, aber das wird mich bestimmt nicht davon abhalten. Wenn am Ende eine spielbare Gitarre dabei herauskommt ist das ein Bonus, aber ich rechne eher nicht damit 8) . Trotzdem macht es bislang sehr viel Spass.
Ich habe nicht nur ein paar Probleme mit meinen grandiosen Holzbearbeitungskünsten, sondern auch keinen richtigen Arbeitsraum. Mir bleibt nicht anderes übrig als alle Arbeiten, bei denen Dreck anfällt, draußen zu machen. Aber im Moment klappt das wettermäßig ganz gut.
Zum Schleifen habe ich so eine Art Schiene mit einer Vorrichtung, in der man das Schleipapier einspannen kann. Damit funktioniert das eigentlich ganz gut.

Jetzt gibt es ein paar Bilder von der Herstellung des Halses. Der ist denke ich, trotz aller gegenteiligen Erwartungen, ganz gut gelungen. :D
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Hier ist der Link zur Galerie, in der ich alle Fotos immer hochladen werden. Da gibt es noch einige mehr.
https://picasaweb.google.com/1176581027 ... itarrenbau

Gruß
Daniel

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Re: Klassikgitarre

#13

Beitrag von Poldi » 05.09.2012, 17:15

Sieht doch gar nicht schlecht aus.

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Re: Klassikgitarre

#14

Beitrag von 12stringbassman » 05.09.2012, 19:39

Das sieht für die ersten Gehversuche soger recht gut aus! (clap3)

Was Deine Arbeit sehr erleichtern würde, wäre ein(e) Werktisch/Hobelbank der/die stabil und unverrückbar da steht und auf der Du die Werkstücke gut einspannen kannst.
Mit der OSB-Platte auf zwei Böcken und ein paar Schraubzwingen geht es zwar auch irgendwie, aber eben nur irgendwie. Sämtliche Arbeiten wie hobeln, schleifen (mit Klotz oder Maschine), fräsen oder schaben mit der Ziehklinge gehen um Größenordnungen leichter und qualitativ besser, wenn das Werkstück unverrückbar fest ist und der Arbeitsplatte nicht wackelt wie ein Kuhschwanz.

Von einer "richtigen" Schreiner-Hobelbank träume ich momentan selbst noch, aber ich habe einen stabilen Werktisch mit massiven Holzteilen im Untergestell verstärkt, einen schweren Schreiner-Schraubstock daran geschraubt und eine Reihe 3/4"-Löcher in die 50mm dicke Arbeitsplatte aus Buchensperrholz gebohrt, in der verschiedene Spannvorrichtungen hineinpassen (die meisten davon von Veritas :oops: ich weiß, ist teuer, aber ... :roll: ) wie Bankhaken, Werkstückniederhalter usw.

Weitermachen!

Gruß

Matthias
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Re: Klassikgitarre

#15

Beitrag von yaourt » 05.09.2012, 21:48

Jo, eine richtige Werkbank wäre echt super. Wir haben sogar eine, aber die steht in einem Mini-Anbau am Carport und da kann ich dann auch nicht dran arbeiten. Als Notlösung funktionieren die Böcke mit der OSB-Platte ziemlich gut und damit nichts wackelt, spann ich die Platte noch mit Zwingen fest.

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Re: Klassikgitarre

#16

Beitrag von 12stringbassman » 05.09.2012, 22:09

yaourt hat geschrieben:...und damit nichts wackelt, spann ich die Platte noch mit Zwingen fest.
Aber das wackelt doch sicher immer noch? So eine "richtige" Werkbank wiegt 100kg oder mehr, und wenn Du Dich da mit dem Hobel dagegen wirfst, sollte sich da nix bewegen.

Das ist schon ein ziemliches Aha-Erlebnis. Ich hab's selbst erst nicht glauben wollen.

Gruß

Matthias
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Re: Klassikgitarre

#17

Beitrag von yaourt » 05.09.2012, 22:17

Stimmt das wackelt dann immer noch. Da muss man sich dann halt noch mit dem Körpergewicht drauflehnen, dann geht das schon. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit dem Hobel nicht klargekommen bin.

Gruß
Daniel

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Re: Klassikgitarre

#18

Beitrag von 12stringbassman » 06.09.2012, 07:50

Wenn Du mit dem Hobel nicht klarkommst, kann das viele Ursachen haben. Dazu müsste man sich den Hobel und das Eisen mal genau anschauen.
yaourt hat geschrieben:Da muss man sich dann halt noch mit dem Körpergewicht drauflehnen, dann geht das schon.
Dann geht das genau nicht. Wie willst Du den Hobel kontrolliert und mit Kraft führen, wenn Du gleichzeitig in irgendeiner Weise das Werkstück fixieren musst?
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Re: Klassikgitarre

#19

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 06.09.2012, 09:23

@yaourt nicht falsch verstehen, aber ich hab das Gefühl das du ein wenig beratungsresistent bist.
Wir wollen dir doch nur helfen, damit du am Ende auch Freude an deinem Instrument hast, und nicht mittendrin frustriert aufgibst...die Ratschläge die du hier bekommst, kommen ja nicht von ungefähr.
Als du auf meinen Tipp mit der Bodenfliese gemeint hast, du hättest da einen Schleifklotz mit dem das auch geht, (ich nehme an es ist der auf dem Foto), musste ich mir erstmal an den Kopf greifen,...kein wunder dass du beim schleifen hier oder da 2mm zuviel wegschleifst.
Du musst doch selbst erkennen, dass da was nicht stimmt.
Wenn du Erfolg haben willst, müssen einige Grundvorraussetzungen einfach gegeben sein,...beim Gitarrenbau geht es tum 10tel mm,...da kannst einfach auf keiner wackeligen Werkbank arbeiten!
Mit dem Hobel wirst du kein vernünftiges Ergebnis erzielen, auch wenn du dich noch so sehr mit dem Körpergewicht gegen den Tisch stemmst,...denn das arbeiten mit einem Hobel funktioniert einfach anders!

Gruß

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Re: Klassikgitarre

#20

Beitrag von yaourt » 06.09.2012, 14:08

@yaourt nicht falsch verstehen, aber ich hab das Gefühl das du ein wenig beratungsresistent bist.
Ich weiß, dass ich beratungsresistent bin. Es bleibt mir aber leider nichts anderes übrig, da ich die Gitarre sonst gar nicht bauen könnte. Also muss ich bei den meisten Sachen improvisieren. Aber das ist für mich auch der Reiz an der Sache. Basteln, werkeln und dann mal schauen wie es wird. Ich habe dann aber auch nicht den Anspruch, dass etwas supertolles entsteht.

Natürlich hätte ich gerne einen eigenen Kellerraum mit tollen Werkzeugen, aber es geht irgendwie auch ohne wenn man keine großen Ansprüche stellt. Spass macht es trotzdem.

Ich habe auch schon gemerkt, dass viele Leute mich nur mit großen Augen anstarren, wenn ich sage, dass ich eine Gitarre bauen will. Aber hey, ich mache auch gerne Sport obwohl ich nicht wirklich sportlich bin. Es ist eben die Herausforderung die den Reiz ausmacht.

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Re: Klassikgitarre

#21

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 06.09.2012, 14:40

yaourt hat geschrieben:Ich weiß, dass ich beratungsresistent bin. Es bleibt mir aber leider nichts anderes übrig, da ich die Gitarre sonst gar nicht bauen könnte. Also muss ich bei den meisten Sachen improvisieren.
Du weisst schon dass sich dieser Satz und die Tipps die wir dir gegeben haben, nicht widersprechen,...verstehe ich das richtig: ein Tisch der nicht wackelt, und eine mit Schleifpapier beklebte Bodenfliese, fallen bei dir unter die Kategorie "tolles Werkzeug, und große Ansprüche?"
yaourt hat geschrieben:Ich habe auch schon gemerkt, dass viele Leute mich nur mit großen Augen anstarren, wenn ich sage, dass ich eine Gitarre bauen will.
Du wirst mittlerweile auch gemerkt haben, dass dir das hier nicht passieren wird.

wie auch immer,...ich wünsch dir viel Erfolg,...wird schon werden.

Gruß

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Re: Klassikgitarre

#22

Beitrag von Al Barrett » 06.09.2012, 21:08

Hey Yaourt,

auch wenn ich mich ungern mit Lumael "anlege" (Er war mir bei meinem Projekt SEHR hilfreich, davon ab, kann man sich bei ihm richtig viel abschauen, denn er arbeitet extrem gründlich und genau) muss ich ihm so einen Tick widersprechen:

Ich habe meine Ukulele auch auf dem Küchen- und Couchtisch gebaut (beide weit davon entfernt rutschfest zu stehen, aber immerhin wackeln sie in sich nicht. Trotzdem, eine Werkbank ist das allemal nicht). Ich habe nichtmal die Möglichkeit drausen zu arbeiten (Mietwohnung im 3. Stock). Fakt ist, auch das geht. Die Momente in denen man über diese Arrangements flucht sind zwar ÄUßERST zahlreich, aber es geht. Man muss allerdings den Anspruch fallen lassen wie von Lumael erwähnt im 10tel Millimeter-Bereich zu arbeiten. Das funktioniert damit nicht. Meine Decke habe ich z.B. mit einem Bandschleifer von 5 auf irgendwas zwischen 1 und 2,5mm runtergeschliffen. Eine Ziehklinge habe ich auch nicht, diese Aufgaben erledige ich z.B.mit einem scharfen Cutter, der sich übrigens auch super zum Schnitzen von Hals-Kopfplattenübergängen eignet ;). Meine geliehene Oberfräse ist auch alles andere als der Hammer. Hobel hab ich nicht, Dickenmesser für die Decke auch nicht, etc.Nichts desto trotz, sieht die Ukulele wirklich für meinen Geschmack richtig Klasse aus und ich bin absolut zufrieden.

Allerdings: Ganz ohne Werkzeugkauf wirst du denke ich nicht auskommen. Ich habe das ein oder andere gekauft, unverzichtbar ist eien Bundsäge. Die solltest du dir auch zulegen (Andreas Rall kann ich da nur empfehlen).

Fazit: Mach weiter, das passt schon bei den Ansprüchen die du hast. Trotzdem hat Lumael recht mit dem was er sagt. Das wird dann halt kein Meisterhaftes Instrument, das vor Verarbeitungsqualität nur so strotzt.

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Re: Klassikgitarre

#23

Beitrag von yaourt » 06.09.2012, 21:31

Hi Al Barrett,

ich sehe das genauso wie du. Ich habe keine großen Ansprüche an das Ergebnis und es macht eine Menge Spass. Ein bisschen Werkzeug, eine billige Oberfräse und Hobel habe ich gekauft, ein bisschen Werkzeug war schon da. Damit komme ich im Moment ganz gut klar. Als Zieklinge kann man auch die "falsche" Seite von einem scharfen Stechbeitel missbrauchen, aber ich werde mir wohl demnächst mal eine zulegen.

Gruß
Daniel

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Re: Klassikgitarre

#24

Beitrag von Al Barrett » 06.09.2012, 22:41

Hi Daniel, 1 Tipp noch:
WENN du Werkzeug kaufen musst, dann kauf gleich richtiges, auch wenns teuerer ist. Nicht nur weil das Ergebnis besser wird, sondern weil die Arbeit mit gutem Werkzeug einfach auch wahnsinnigen Spass bringt. Zum Thema Ziehklinge. Ein Bekannter von mir hat früher in Osteuropa z.T. eigene Gitarren gebaut und modifisiert. Ohne jegliches Werkzeug. Man nehme ein Flasche, stecke sie in einen Müllsack und haue mit einem Hammer drauf. Dann suche man sich eine scharfe Glasscherbe aus und benutze sie als Ziehklinge.

Du siehst: Alles eine Frage des MacGyver-Faktors in einem selbst ;)

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Re: Klassikgitarre

#25

Beitrag von 12stringbassman » 07.09.2012, 07:54

yaourt hat geschrieben:Als Zieklinge kann man auch die "falsche" Seite von einem scharfen Stechbeitel missbrauchen, ...
Also wenn Du das glaubst, dann hast Du die Funktion entweder der Ziehklinge oder des Stechbeitels nicht ganz verstanden ;) Die Schniedengeometrien und die Wirkungsweise beider Werkzeige unterscheiden sich schon a weng.
yaourt hat geschrieben:aber ich werde mir wohl demnächst mal eine zulegen.
Soooo teuer sind die auch nicht. Hast Du irgendwo eine stumpfe Säge mit dünnem Blatt (Ryobas eignen sich hervorragend) oder eine Feinspachtel rumliegen? Daraus kannst Du Dir mit der Flex und/oder dem Schleifbock selbst eine Ziehklinge schnitzen.
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