Jumbo

[BonBenE]

Für mich ist endgültig der Schlusspunkt unter Gearbuilder.de gesetzt, deswegen werde ich an dieser Stelle meinen Jumbo-Bauthread weiterführen...

Ich werde versuchen in sinvollen Abschnitten den Vorgang bis hierher zu rekonstruieren und daran die letzten Schritte anzufügen.
Da mitlerweile größere Bilder erlaubt sind, kann es etwas dauern bis hier alles auf dem neuesten Stand ist.

-Anmerkung: Vielleicht kann man beim Bilder hochladen noch die zulässigen Werte anbringen. Ich bin mir im Moment unsicher. 256kb hab ich noch im Hinterkopf, aber die Pixel? Die waren doch auch noch beschränkt, oder?

Auf gehts:

Die Ausgangssituation:
Body aus Ovangkol
Decke aus Zeder
Hals aus Walnuß

[Fuchs]

Das Material schaut soweit erstmal richtig gut aus, wo ist dieses so sauber verpackte Material denn her?
Was mich auch interessieren würde, warum man sich für die oder die Form entscheidet, also in deinem Falle: warum Jumbo?

Gruß,
Axel

[BonBenE]

Als erster erfolgreicher Abschnitt stand Zargenbiegen auf einem heißen Rohr an. Nach testen an Mahagonie-Probeholz, habe ich die Zargen 5min in heißes Wasser gelegt und dann ohne Backpapier oder Alufolie auf einem von 2x 100W Glühbirnen beheizten Alurohr gebogen. Das ging beim Ovangkol recht gut und roch auch angenehm

[clonewood]

Das ging beim Ovangkol recht gut und roch auch angenehm

Das erstaunt mich etwas....also der gute Geruch von Ovangkol....ich meine..... geruchstechnisch gehört Ovangkol nicht zu meinen Favoriten....alle anderen Sinne kann es für mich sehr gut befriedigen....

[BonBenE]

Das Material schaut soweit erstmal richtig gut aus, wo ist dieses so sauber verpackte Material denn her?
Was mich auch interessieren würde, warum man sich für die oder die Form entscheidet, also in deinem Falle: warum Jumbo?

Gruß,
Axel

Aha schon die erste Antwort, bevor ich überhaupt soweit bin
Find´ich gut.

Das Holz hab ich aus Spanien von Madinter gekauft. Ist für mich der Shop mit dem besten Preisleisungsverhältnis bei großer Auswahl und hoher Transparenz.
Das Halzholz was hier noch nicht zu sehen ist hab ich von Karl-Heinz, der in Sachen Service und deutschen Hölzern für mich die Nummer 1 ist.

Warum Jumbo:
Vorweg: Ich habe vergessen zu erwähnen, dass die Gitarre an die Aura von Martin angelehnt ist, in der Form aber von mir abgeändert wurde. Ein wenig ausladender und ein Stück kürzer ist sie dann, als das Vorbild.

Die Korpusform an sich finde ich erstens unglaublich schön und da ich eher in die Richtung Singer-Wongwriter gehe, passt eine Jumbo mit stärkeren Bässen gut als Klingbild zur Stimmunterstützenden Begleitung...

Außerdem spielen die meisten Singer-Songwriter Jumbos; muss wohl was dran sein...

[BonBenE]

Das ging beim Ovangkol recht gut und roch auch angenehm

Das erstaunt mich etwas....also der gute Geruch von Ovangkol....ich meine..... geruchstechnisch gehört Ovangkol nicht zu meinen Favoriten....alle anderen Sinne kann es für mich sehr gut befriedigen....

Naja man muss Brot bis Hundekuchen halt mögen

[BonBenE]

So.
Decke und Boden wurden gefügt:
Ich habe mit dem Bündigfräser gearbeitet um die Kanten sauber zu bekommen. Damit habe ich bessere Erfahrungen gemacht, als mit Schleifen.
Dadurch habe ich mir aber wohl auch den Riss im Boden eingehandelt, der zum Glück im Reservebereich lag.

[BonBenE]

Schnell noch die per Dremel und Kreistool gefräste Rosette mit fake-Perlmut und Verzierung

[BonBenE]

Danch hab ich die Decke rumgedreht und mich mal um die Bebalkung gekümmert. Da es meine erste ist, hab ich von einer Wölbung Abstand genommen...
Die Bilder zeigen die vom ganzen Klotz gesägten Fichtenleisten, die dann grob vorgearbeitet wurden.
Mit in Streifen geschnittenen Laminatresten wurde das ganze unter der Werkbank gehimmelt.

[BonBenE]

Das selbe ist beim Boden passiert

[clonewood]

hast du denn hier an den Enden der Leisten genug Druck bekommen?



ich bin eventuell aber auch ein Angsthase ......

[BonBenE]

Ich hab mich danach mit dem Hals beschäftigt...zum 3. mal glaube ich. Nach 2 miesen Versuchen brauchte ich neues Holz und hab mich für Walnuß von Karl-Heinz entschieden...
Mit der Japansäge wird nun eine Mortise-Tenon-Verbindung hergestellt. Mit ein wenig Nachbearbeitung hats dann auch gepasst, und das Klötzchen konnte eingeleimt werden.

[BonBenE]

hast du denn hier an den Enden der Leisten genug Druck bekommen?



ich bin eventuell aber auch ein Angsthase ......

Berechtigte Frage...also am Anfang hatten die Leisten schon Ordentlich Druck. Das sollte gereicht haben. Die Verleimung macht auch einen vertrauenserweckenden Eindruck.
Am nächsten Tag waren die meisten Balken nicht mehr zu gebrauchen, weil sie mitlerweile plastisch verformt waren.
Ich hatte einfach keine Alternative da; und diese war aus Müll und daher sehr preiswert. Ich würde es wieder machen. Das wichtigste ist nur die passende Länge zu sägen; sollte auch nicht zuu lang sein. Und eine zahlreiche Verwendung ist immer sicherer.

[BonBenE]

Eigentlich wollte ich jetzt über das Nußholz die Kurve zur Bridge kriegen...aber ich kann die Bilder im Moment nicht finden. Daher mal nur-gabs damals ja auch zuerst- die Zeichnung. Der Entwurf ist letztendlich ein schlichter geworden, wie er in meinen Augen am besten zur Gitarre passen wird.

Ich spielte erst mit dem Gedanken, sie ähnlich der Cuntz-Gitarre von Petteri Sariola zu formen


edit: das ist natürlich nicht das Modell von PS, aber ich habe sie gerade nicht gefunden. Die Brücke ist aber die selbe.
Zumindest ist die Holzauswahl eine andere, als beim original PS-Modell

[clonewood]

Berechtigte Frage...also am Anfang hatten die Leisten schon Ordentlich Druck. Das sollte gereicht haben. Die Verleimung macht auch einen vertrauenserweckenden Eindruck.
Am nächsten Tag waren die meisten Balken nicht mehr zu gebrauchen, weil sie mitlerweile plastisch verformt waren.
Ich hatte einfach keine Alternative da; und diese war aus Müll und daher sehr preiswert. Ich würde es wieder machen. Das wichtigste ist nur die passende Länge zu sägen; sollte auch nicht zuu lang sein. Und eine zahlreiche Verwendung ist immer sicherer.

kleines Missverständnis:

meine Frage zielte auf die Zahl und die Verteilung der Druckbalken (GoBars) pro Leise ab.....

zu deiner Antwort:

sicherlich hat HDF=Faserverbund (dein Laminat) nicht die elastizität wie Massivholz beispielsweise

nun gut..... das Resultat zählt und wenn alles hält, ist ja auch alles in Ordnung

[BonBenE]

Ok...missverstanden. Aber ja hat gehalten. Wenn ich mir es jetzt aber auf dem Bild anschaue, würde ich vom Gefühl her lieber mehr haben; aber beim Verleimen, hatte ich absolutes Vertrauen in die Zahl der vorhandenen Stäbe.

[clonewood]

....ich hatte mir schonmal überlegt mein nächstes Himmelbett in Form einer Gitarre für Grund und Deckplatte zu formen.....das Ganze auf einen Unterbau aus einem stabilen, drehbaren Standfuss (mittig) in Arbeitshöhe......an die Enden der Leisten (zur Zarge hin) könnte man auf die GoBars verzichten und Klemmen setzen.....natürlich müsste man sich die Dishes sofern verwendet auch auf Gitarrenform zuschneiden....

so etwa....

[jhg]

Noch mal zur Beleistung - vielleicht als Tipp für das nächste mal ...

Ich nehme immer Leisten, die noch nicht fertig bearbeitet sind. Die Ausarbeitung erfolgt erst, nach dem Aufleimen - dann wir "gescalloped" (blödes Wort - oder? )
Mir fällt auch auf, dass du die kleinen, äußeren Fächerleisten sehr massiv gemacht hast. Ich nehme dafür einen 6x6mm Querschnitt.
An den Enden lasse ich die Leisten (außer die beiden X-Leisten) immer bis auf die Decke auslaufen. Einer der wesentlichen Dinge bei Bau einer Decke ist, sie so leicht wie möglich zu bekommen. Je steifer sie bleibt, desto leiser und schlechter wird der Klang sein.
So ungefähr sieht es dann hinterher aus:

[BonBenE]

Noch mal zur Beleistung - vielleicht als Tipp für das nächste mal ...

Ich nehme immer Leisten, die noch nicht fertig bearbeitet sind. Die Ausarbeitung erfolgt erst, nach dem Aufleimen - dann wir "gescalloped" (blödes Wort - oder? )
Mir fällt auch auf, dass du die kleinen, äußeren Fächerleisten sehr massiv gemacht hast. Ich nehme dafür einen 6x6mm Querschnitt.
An den Enden lasse ich die Leisten (außer die beiden X-Leisten) immer bis auf die Decke auslaufen. Einer der wesentlichen Dinge bei Bau einer Decke ist, sie so leicht wie möglich zu bekommen. Je steifer sie bleibt, desto leiser und schlechter wird der Klang sein.
So ungefähr sieht es dann hinterher aus:

Decke1.jpg

Danke für den Tipp; vielleicht hab ich es nicht deutlich genug gesagt: bearbeitet wurden die Leisten danach schon nochmal.
Ein schönes Himmelbett habe ich mal auf http://home.comcast.net/~kathymatsushita/ gesehen...
Das Video wo das zu sehen sein dürfte läuft bei mir gerade nicht...ich verlinke es trotzdem mal
Go-Bar Video

[jhg]

bearbeitet wurden die Leisten danach schon nochmal.

Die sahen halt schon so fertig aus

[pl-guitars]

Da es meine erste ist, hab ich von einer Wölbung Abstand genommen...

dafür gibt 's ab jetzt keine Ausrede mehr!
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=42&t=328

[BonBenE]

Boah...da muss ich aber erst noch ein Dish machen...Aber du hast natürlich recht. Der Anspruch an mich selbst muss natürlich sein, dass beim nächsten mal nachzuholen. Dank dem Forum wird das sicherlich gelingen

[BonBenE]

Noch vor der Bebalkung war aber die Rosette dran. Ich habe mich aus Kostengründen und wegen der einfacheren Bearbeitung für ein Perlmut-Imitat entschieden und es mit bwb-Purfling flankiert...
Um die unansehnliche Stoßstelle zu überdecken und einen Eindruck für das Endprodukt zu bekommen, hab ich für das Bild mal das damals vorgesehene Griffbrett aufgelegt.

[clonewood]

Um die unansehnliche Stoßstelle zu überdecken und einen Eindruck für das Endprodukt zu bekommen, hab ich für das Bild mal das damals vorgesehene Griffbrett aufgelegt.

Warum möchtest du das Griffbrett nicht mehr verwenden?

[BonBenE]

Nachdem die Decke also fertig war und die Linings eingeleimt, kam die Decke auf den Korpus