[#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Moderator: jhg
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Re: 2. Parlor und was Neues
vom Anleimen der Halsverlängerung gibts kein Foto...
Jetzt heißts überlegen, wie das ganze Dekor aussschauen soll. Purfling ist ja schon fix, aber Binding und Co...?
Und apropos Binding: bei mir wird es jetzt wohl ein bisschen ins Stocken kommen. Ich hab nämlich bislang das Binding immer per Hand geschnitten und obwohl ich mir jedes mal vorgenommen habe, es wäre das letzte mal, hab ich immer noch keine Fräsvorichtung.
Jetzt aber will ich mir die Flucherei wirklich nicht mehr antun und muss also sowas bauen.
Im besten Falle ohne mir eine neue Fräse kaufen zu müssen...
Jetzt heißts überlegen, wie das ganze Dekor aussschauen soll. Purfling ist ja schon fix, aber Binding und Co...?
Und apropos Binding: bei mir wird es jetzt wohl ein bisschen ins Stocken kommen. Ich hab nämlich bislang das Binding immer per Hand geschnitten und obwohl ich mir jedes mal vorgenommen habe, es wäre das letzte mal, hab ich immer noch keine Fräsvorichtung.
Jetzt aber will ich mir die Flucherei wirklich nicht mehr antun und muss also sowas bauen.
Im besten Falle ohne mir eine neue Fräse kaufen zu müssen...
liebe Grüße,
Lukas
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Re: 2. Parlor und was Neues
Ahoi, liebe Leute!
Heute Früh hab ich die Schachtel mal grob beschliffen und mit ein paar Spritzer Schellack/ Sanding Sealer eingepinselt. Zum Schutz und damit ich einen vagen Eindruck vom Enderscheinungsbild bekomme:
Die Eiche wird richtig golden und gefällt mir eigentlich ganz gut!
Aber ich tu mir sehr schwer mich auf ein Bindingschema festzulegen.
Irgendwie bin ich fast dazu hingerissen ein helles Ahornbinding zu machen, mit schwarzem Trennfurnier auf Zargenseite und zum Boden. Purfling auf der Decke. Das schwarze Trennfurnier ist eigentlich schon gegeben, da das Purflich so abgegrenzt wird.
Nur fürchte ich, dass dann die Kopfplatte aus Nuss und das geräucherte Eichengriffbrett verbindungslos zum Rest dasteht. Ursprünglich habe ich mir gedacht, das Binding auch aus Nuss zu machen. Ich dachte die Eiche würde etwas dunkler und rötlicher werden.
Eine ganz andere Möglichkeit wäre wieder ein Afzelia-Binding. Das wird - eingelassen - auch goldig schimmernd, allerdings eher auf der dunklen, kupfernen Seite.
Habt ihr da einen Rat bzw eine Meinung für mich?
Und noch eine Frage:
Hat jemand schonmal ein Binding Jig, so wie dieses hier verwendet und evtl einen kurzen Erfahrungsbericht für mich?
Vielen Dank!
Heute Früh hab ich die Schachtel mal grob beschliffen und mit ein paar Spritzer Schellack/ Sanding Sealer eingepinselt. Zum Schutz und damit ich einen vagen Eindruck vom Enderscheinungsbild bekomme:
Die Eiche wird richtig golden und gefällt mir eigentlich ganz gut!
Aber ich tu mir sehr schwer mich auf ein Bindingschema festzulegen.
Irgendwie bin ich fast dazu hingerissen ein helles Ahornbinding zu machen, mit schwarzem Trennfurnier auf Zargenseite und zum Boden. Purfling auf der Decke. Das schwarze Trennfurnier ist eigentlich schon gegeben, da das Purflich so abgegrenzt wird.
Nur fürchte ich, dass dann die Kopfplatte aus Nuss und das geräucherte Eichengriffbrett verbindungslos zum Rest dasteht. Ursprünglich habe ich mir gedacht, das Binding auch aus Nuss zu machen. Ich dachte die Eiche würde etwas dunkler und rötlicher werden.
Eine ganz andere Möglichkeit wäre wieder ein Afzelia-Binding. Das wird - eingelassen - auch goldig schimmernd, allerdings eher auf der dunklen, kupfernen Seite.
Habt ihr da einen Rat bzw eine Meinung für mich?
Und noch eine Frage:
Hat jemand schonmal ein Binding Jig, so wie dieses hier verwendet und evtl einen kurzen Erfahrungsbericht für mich?
Vielen Dank!
liebe Grüße,
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Re: 2. Parlor und was Neues
Binding Jig meint eine maschinelle Einrichtung wie eine Fräse? Oder besser als eine Oberfräse?
Edit hat sich das Bild nochmal angeschaut und findet einen Anlaufring erstmal völlig ausreichend.
Edit hat sich das Bild nochmal angeschaut und findet einen Anlaufring erstmal völlig ausreichend.
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Re: 2. Parlor und was Neues
Ich finde das Ahorn Binding schon sehr passend zum Korpus.
Ich verstehe aber auch deine Bedenken, dass Griffbrett und Kopfplatte dann irgendwie abgesetzt wirken. Ich würde, wenn du dich gegen den Ahorn entscheidest, eher zum Nußbaum greifen und nicht noch ein zusätzliches Holz (Afzelia) ins Spiel bringen.
Ich verstehe aber auch deine Bedenken, dass Griffbrett und Kopfplatte dann irgendwie abgesetzt wirken. Ich würde, wenn du dich gegen den Ahorn entscheidest, eher zum Nußbaum greifen und nicht noch ein zusätzliches Holz (Afzelia) ins Spiel bringen.
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Re: 2. Parlor und was Neues
Danke, Trisman!Trisman hat geschrieben: ↑11.12.2021, 15:11Ich finde das Ahorn Binding schon sehr passend zum Korpus.
Ich verstehe aber auch deine Bedenken, dass Griffbrett und Kopfplatte dann irgendwie abgesetzt wirken. Ich würde, wenn du dich gegen den Ahorn entscheidest, eher zum Nußbaum greifen und nicht noch ein zusätzliches Holz (Afzelia) ins Spiel bringen.
Ein Zuspruch zum Ahorn hilft mir schon viel! Evtl. binde ich das Griffbrett auch in Ahorn und somit ins Gesamtgefüge ein. Auch wenn die Gefahr besteht, dass es dreckig wird mit der Zeit. - Ich habs noch nie probiert.
@Roland Gibson: Der Vorteil der verlinkten Vorrichtung der mich angesprochen hat ist, dass man eben keine Anlaufringe braucht und zudem auch eine sperrigere Oberfräse verwenden kann. Bei den gängigen andern braucht man wohl fast einen Laminattrimmer, Fräsmotor o.Ä. Und das wären für mich recht substantielle Anschaffungen
Edit:
Mein bisheriges Werkzeug war mehr oder weniger gratis, außer man zählt Zeit und Nerven
liebe Grüße,
Lukas
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Re: 2. Parlor und was Neues
Hi Lukas,
ich habe einmal mit dieser Apparatur gearbeitet und mir ist sie nicht geheuer.
Empfehlen kann ich die Binding Routing Jig von Guitars&Woods, die ist auch recht günstig und passt für mehrere gängige Einhandfräsen.
https://guitarsandwoods.com/binding-routing-jig.html
PS die Eiche ist ja der Hammer!
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Re: 2. Parlor und was Neues
Mhm, kann ich mir schon vorstellen. Mir persönlich sind ja Oberfräsen prinzipiell nie so ganz geheuer ... aber das liegt wohl einfach daran, dass man damit nicht nur schnell arbeiten, sondern genauso schnell kaputt machen kann.
In jedem Fall schiebe ich das Thema Binding-kanäle fräsen noch immer (eher weniger) erfolgreich vor mich her. (letztens hab ich sogar davon geträumt! Quasi: Wenn Du dich mit dem Teufel einlässt, verändert sich nicht der Teufel....)
Und derweil mach' ich an Hals und Griffbrett weiter. Vom Einbinden letzteren hab ich allerdings keine Fotos, weil ich zu sehr mit Pfusch beschäftigt war. Das Bindingmaterial hatte ich nämlich schon vor längerer Zeit auf Vorat verleimt, also Ahorn mit schwarzem Trennfurnier auf der Unterseite. Irgendwie bin ich dann auf den Gedanken gekommen, das nötige Furnier zwischen Griffbrett und Binding nicht zunächst aufs Binding und dann gemeinsam aufs GB zu leimen, sondern es mal anders zu machen. Also Furnier an die GBseiten und dann das Binding dran...
Hat schon funktioniert, aber optimal wars nicht und ich musste viel mit den Fingern "klemmen". Die Suche nach dem für mich besten Workflow geht also weiter.
Wie auch immer, die nächsten Schritte waren
Man sieht hier wie gering und unterschiedlich die Eindringtiefe beim Bedampfen der Eiche war. Ich hab schon damit gerechnet nochmal nachpinseln zu müssen, aber so wie die Dinge stehen lasse ich es evtl. Ich finde den Effekt nicht schlecht und das Gb ist so evtl besser ins Gesamtbild eingebunden. Wenn auch ein bisschen grunge (oder shabby chic? )
Und die Aufmerksamen werden auch sehen, dass mir die Bundmarkierung am 7. ein bisschen verrutscht ist...
Sonst habe ich nurnoch Kleinkram weiter gebracht:
Viel länger kann das Binding am Korpus jetzt nicht mehr warten
Schönen Tag Euch!
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Re: 2. Parlor und was Neues
Zusammenfassung der letzten Schritte:
-> Binding raus schieben: Also den Hals grob fertig gemacht
-> Volute derart verhaut, dass er wohl nurmehr einen dekorativen Existenzgrund hat: innerlich geflucht
-> bemerkt, dass das Griffrett nicht ganz plan ist: innerlich und äußerlich geflucht und auch aufgeschoben
-> Ratschläge von hilfsbereiten Menschen ignoriert (entschuldigung, Valentin, ist eine Unart!) und das vertikale Bindingjig provisorisch zusammengeschustert
-> testen desselben und dann an Korpus bodenseitig ausprobiert
-> dabei vergessen vor dem hinteren Zargenstoß zu stoppen: innerlich geflucht
-> Binding gebogen. Purfling versucht zu biegen, erster Streifen "Knacks". zweiter Streifen "Knacks". laut geflucht und ebenso aufgeschoben. (3 heile hab ich noch)
-> Resignative Phase kündigt sich an
-> Binding am Boden eingesetzt. Dabei sehr laut und oft geflucht zumindest jedes mal, wenn ein Streifen Klebeband gerissen ist. Oft.
-> Packerl ausgepackt und das Binding mit Hobel und Ziehklinge bündig abgearbeitet. Das Resultat ist solala, die Stärke ist nicht ganz einheitlich, Stoß am Hals ist nicht besonders und zumindest eine größere Lücke hab ich. leise geflucht. Aber Wurscht. Fatalismus immer Fehl am Platz.
Fotos:
-> Binding raus schieben: Also den Hals grob fertig gemacht
-> Volute derart verhaut, dass er wohl nurmehr einen dekorativen Existenzgrund hat: innerlich geflucht
-> bemerkt, dass das Griffrett nicht ganz plan ist: innerlich und äußerlich geflucht und auch aufgeschoben
-> Ratschläge von hilfsbereiten Menschen ignoriert (entschuldigung, Valentin, ist eine Unart!) und das vertikale Bindingjig provisorisch zusammengeschustert
-> testen desselben und dann an Korpus bodenseitig ausprobiert
-> dabei vergessen vor dem hinteren Zargenstoß zu stoppen: innerlich geflucht
-> Binding gebogen. Purfling versucht zu biegen, erster Streifen "Knacks". zweiter Streifen "Knacks". laut geflucht und ebenso aufgeschoben. (3 heile hab ich noch)
-> Resignative Phase kündigt sich an
-> Binding am Boden eingesetzt. Dabei sehr laut und oft geflucht zumindest jedes mal, wenn ein Streifen Klebeband gerissen ist. Oft.
-> Packerl ausgepackt und das Binding mit Hobel und Ziehklinge bündig abgearbeitet. Das Resultat ist solala, die Stärke ist nicht ganz einheitlich, Stoß am Hals ist nicht besonders und zumindest eine größere Lücke hab ich. leise geflucht. Aber Wurscht. Fatalismus immer Fehl am Platz.
Fotos:
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Re: 2. Parlor und was Neues
So, jetzt ist es dann schnell gegangen und ich kann schon eine "ganze" Gitarre auf den Schoß nehmen.
Aufputz und Feinarbeit ist allerdings schon noch genug zu tun.
Nach den Fehlversuchen hab ich das Purfling diesmal mit Kreppband an einem .8mm Furnierstreifen fixiert und den quasi als Biegeblech verwendet. Das hat sehr gut funktioniert! Nur beim endgültigen Einsetzen ist natürlich ein Knackser dabei gewesen, der fällt aber nicht auf.
Dann war nurmehr die Halsaufnahme zu fräsen....
Und testweise eingeschraubt:
Aufputz und Feinarbeit ist allerdings schon noch genug zu tun.
Nach den Fehlversuchen hab ich das Purfling diesmal mit Kreppband an einem .8mm Furnierstreifen fixiert und den quasi als Biegeblech verwendet. Das hat sehr gut funktioniert! Nur beim endgültigen Einsetzen ist natürlich ein Knackser dabei gewesen, der fällt aber nicht auf.
Dann war nurmehr die Halsaufnahme zu fräsen....
Und testweise eingeschraubt:
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Re: [#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Sodala,
Leider war in letzter Zeit einiges los bei mir, sodass ich keinen Nerv hatte, alle die kleinen Schritte zu dokumentieren, die ich noch durchlaufen musste. Hauptsächlich Aufputz und Steg machen. Mittlerweile bin ich jedenfalls schon beim Finish.
Diesmal habe ich die Ken Parker-Methode ausprobiert, also Grundierung/ Versiegelung mit Epoxid (Harz L, Härter S von r-g) und dann in meinem Fall Hartwachsöl von Chestnut. Die Poren der Eiche habe ich nicht extra gefüllt, wobei sie aber bei am Ende wahrscheinlich trotzdem zumindest halb zu sein werden.
Ich muss sagen, dass ich bisher sehr zufrieden bin mit dem Zwischenergebnis. Das Epoxid ist gut ausgehärtet und hat die Oberfläche schon recht gut von sich aus stabilisiert. Auch hat es sich wunderbar einmassieren lassen, sodass kein Schleifgang nötig war und schnell gehts obendrein. Zwei Daumen von mir also bislang!
Die folgenden Fotos sind vor dem Auftrag der dritten Schicht Hartwachsöl geschossen.
Achja, die Einlage am Zargenstoß hinten, wo ich blöderweise durchgefräst habe, habe ich nachträglich nochmal gemacht. Bei weitem nicht perfekt, weil Stöße nicht so schön und Faserorientierung nicht dieselbe wie beim Binding, daher ein kleiner Farbunterschied, aber was solls.
Eine Sache bereitet mir bei all dem aber gerade Kopfzerbrechen. Undzwar habe ich offenbar eine kleine Haarlücke im Binding übersehen, die man jetzt eigentlich noch füllen müsste. Nur, wie mache ich das am besten, ohne zuviel beischleifen zu müssen? Ich fürchte, dass Sekundenkleber das Finish rundherum angreifen könnte und das 5-min Epoxid, das ich da habe, scheint mir zu dickflüssig für den kleinen Spalt.... Hat jemand einen Tip für mich, bitte?
Edit:
Und, ja, die Sache mit dem Hals ärgert mich noch immer. Ich hätte da keine Nuss als Kopfplattenfurnier nehmen dürfen. Die halb geräucherte Eiche als Griffbrett hingegen stört mich immer weniger. Sieht vielleicht ein bisschen dreckig aus, aber beim nochmaligen Abrichten ist es doch wieder um einiges heller geworden.
Leider war in letzter Zeit einiges los bei mir, sodass ich keinen Nerv hatte, alle die kleinen Schritte zu dokumentieren, die ich noch durchlaufen musste. Hauptsächlich Aufputz und Steg machen. Mittlerweile bin ich jedenfalls schon beim Finish.
Diesmal habe ich die Ken Parker-Methode ausprobiert, also Grundierung/ Versiegelung mit Epoxid (Harz L, Härter S von r-g) und dann in meinem Fall Hartwachsöl von Chestnut. Die Poren der Eiche habe ich nicht extra gefüllt, wobei sie aber bei am Ende wahrscheinlich trotzdem zumindest halb zu sein werden.
Ich muss sagen, dass ich bisher sehr zufrieden bin mit dem Zwischenergebnis. Das Epoxid ist gut ausgehärtet und hat die Oberfläche schon recht gut von sich aus stabilisiert. Auch hat es sich wunderbar einmassieren lassen, sodass kein Schleifgang nötig war und schnell gehts obendrein. Zwei Daumen von mir also bislang!
Die folgenden Fotos sind vor dem Auftrag der dritten Schicht Hartwachsöl geschossen.
Achja, die Einlage am Zargenstoß hinten, wo ich blöderweise durchgefräst habe, habe ich nachträglich nochmal gemacht. Bei weitem nicht perfekt, weil Stöße nicht so schön und Faserorientierung nicht dieselbe wie beim Binding, daher ein kleiner Farbunterschied, aber was solls.
Eine Sache bereitet mir bei all dem aber gerade Kopfzerbrechen. Undzwar habe ich offenbar eine kleine Haarlücke im Binding übersehen, die man jetzt eigentlich noch füllen müsste. Nur, wie mache ich das am besten, ohne zuviel beischleifen zu müssen? Ich fürchte, dass Sekundenkleber das Finish rundherum angreifen könnte und das 5-min Epoxid, das ich da habe, scheint mir zu dickflüssig für den kleinen Spalt.... Hat jemand einen Tip für mich, bitte?
Edit:
Und, ja, die Sache mit dem Hals ärgert mich noch immer. Ich hätte da keine Nuss als Kopfplattenfurnier nehmen dürfen. Die halb geräucherte Eiche als Griffbrett hingegen stört mich immer weniger. Sieht vielleicht ein bisschen dreckig aus, aber beim nochmaligen Abrichten ist es doch wieder um einiges heller geworden.
liebe Grüße,
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Re: [#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Das schaut echt klasse aus!
Der Abrieb verschließt dann mit dem Öl als Bindemittel den Spalt.
Wenn du Öl benutzt und der Spalt klein ist, könntest du es mit ölgetränktem feinen Schleifpapier oder besser Flies versuchen.Winkl15 hat geschrieben: ↑11.01.2022, 11:06Eine Sache bereitet mir bei all dem aber gerade Kopfzerbrechen. Undzwar habe ich offenbar eine kleine Haarlücke im Binding übersehen, die man jetzt eigentlich noch füllen müsste. Nur, wie mache ich das am besten, ohne zuviel beischleifen zu müssen? Ich fürchte, dass Sekundenkleber das Finish rundherum angreifen könnte und das 5-min Epoxid, das ich da habe, scheint mir zu dickflüssig für den kleinen Spalt.... Hat jemand einen Tip für mich, bitte?
Der Abrieb verschließt dann mit dem Öl als Bindemittel den Spalt.
Also ich finde das Nussfurnier wunderbar!Winkl15 hat geschrieben: ↑11.01.2022, 11:06Und, ja, die Sache mit dem Hals ärgert mich noch immer. Ich hätte da keine Nuss als Kopfplattenfurnier nehmen dürfen. Die halb geräucherte Eiche als Griffbrett hingegen stört mich immer weniger. Sieht vielleicht ein bisschen dreckig aus, aber beim nochmaligen Abrichten ist es doch wieder um einiges heller geworden.
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Re: [#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Danke Jan!
Hatte sowieso vor nach dem 4. Auftrag einen leichten Zwischenschliff einzulegen. Gute Idee, den gleich zumindest teilweise "nass" zu machen!
Warum meinst Du ist Schleifflies dafür besser geeignet?
Hatte sowieso vor nach dem 4. Auftrag einen leichten Zwischenschliff einzulegen. Gute Idee, den gleich zumindest teilweise "nass" zu machen!
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Re: [#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Das Nussfurnier schaut super aus aber in Kombination mit dem Body finde ich es nicht ganz so harmonisch.
Aber die Eiche ist für der absolute Oberhammer und mit dem Finish schaut das mega aus
Sieht man jetzt auch nicht allzu häufig bei Akustikgitarren
Aber die Eiche ist für der absolute Oberhammer und mit dem Finish schaut das mega aus
Sieht man jetzt auch nicht allzu häufig bei Akustikgitarren
Viele Grüsse
Martin
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Re: [#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Mir gefällt prima was ich da sehe.
Tipp: Wenn Du weiterhin mit Epoxy als Lack arbeitest dann kannst Du Dir beim nächsten Mal sparen die Fläche des Steges auf der Decke aufwändig abzukleben; Wenn Du den Steg dann mit Epoxy aufklebst (vorher anrauhen). Und dann erst ganz zum Schluss ölen.
Tipp: Wenn Du weiterhin mit Epoxy als Lack arbeitest dann kannst Du Dir beim nächsten Mal sparen die Fläche des Steges auf der Decke aufwändig abzukleben; Wenn Du den Steg dann mit Epoxy aufklebst (vorher anrauhen). Und dann erst ganz zum Schluss ölen.
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Re: [#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Das ist es ja, was auch mich stört! Aber naja, vielleicht mach ich ja irgendwann mal einen neuen Hals dazu. (...ney...)
Ich hab noch gar nie daran gedacht, den Steg mit Epoxid aufzukleben, aber jetzt wo dus sagst... mir fällt tasächlich nix ein, was dagegen sprechen würde! Danke!
liebe Grüße,
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Re: [#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Für sehr genaues arbeiten und Fingerspitzengefühl finde ich das besser.
Viele Grüße,
Jan
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Re: [#5] 2. Parlor (und evtl. was Neues)
Klasse Dokumentation.
Ich habe mich ja vor Kurzem erst wieder eingeklinkt, sonst hätte ich zwischendurch schon mal den Daumen hoch gezeigt.
Ich habe mich ja vor Kurzem erst wieder eingeklinkt, sonst hätte ich zwischendurch schon mal den Daumen hoch gezeigt.
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