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Re: 2 Archtops

Verfasst: 09.04.2017, 02:04
von zappl
Das ist mir aber jetzt komplett neu.. wieder was gelernt! (clap3)

Re: 2 Archtops

Verfasst: 09.04.2017, 08:14
von DoppelM
Das ist in der Tat sehr nützlich. Lässt man die Gelatine vor dem Beizen komplett durchtrocknen?

Re: 2 Archtops

Verfasst: 09.04.2017, 08:40
von Gerhard
DoppelM hat geschrieben:
09.04.2017, 08:14
Lässt man die Gelatine vor dem Beizen komplett durchtrocknen?
Ja. Den ganzen Tip hab ich übrigens von der Hammerl Seite unter Flüssigbeizen.

Re: 2 Archtops

Verfasst: 09.04.2017, 11:49
von AsturHero
hmmm das iss ja dann keine Vegane Gitarre mehr ;)

Re: 2 Archtops

Verfasst: 09.04.2017, 21:11
von Gerhard
AsturHero hat geschrieben:
09.04.2017, 11:49
hmmm das iss ja dann keine Vegane Gitarre mehr ;)
kriegt auch einen Knochensattel....

Re: 2 Archtops

Verfasst: 10.04.2017, 09:52
von Gerhard
Gestern hab ich noch die Poren gefüllt mit Kaolin und Leinöl. Das Pulver wird einfach auf die Fläche gestaubt, mit der Hand verteilt und mit einem ölgetränkten Lappen einmassiert. Das funktioniert sehr gut, und das Kaolin hat eine ähnliche Lichtbrechung wie das Öl, weshalb es unter dem Lack durchsichtig ist. Das ganze dann in die Sonne gehängt zum trocknen:
DSC06541.JPG

Re: 2 Archtops

Verfasst: 11.04.2017, 01:35
von bea
AsturHero hat geschrieben:
09.04.2017, 11:49
hmmm das iss ja dann keine Vegane Gitarre mehr ;)
Vegan geht doch faktisch nur mit Igittigittkohlenwasserstoffchemie.... (Kaseinleim bekommt man ja nicht wieder auf...)

Re: 2 Archtops

Verfasst: 11.04.2017, 04:55
von Poldi
Wieder was gelernt, danke Liz.

Re: 2 Archtops

Verfasst: 16.04.2017, 19:50
von Gerhard
Sodale, Donnerstags hab ich noch die zweite Gitarre (nr.1) fertig geputzt, gebeizt und grundiert. Die hat dann auch schon ein paar runden im Solarium gedreht und hängt jetzt zum trocknen.
die Decke wurde mit der Ziehklinge geputzt, dabei zielt man darauf ab, die Struktur des Holzes hervorzuheben. Die Fläche ist also nicht so eben wie eine geschliffene.
die Decke wurde mit der Ziehklinge geputzt, dabei zielt man darauf ab, die Struktur des Holzes hervorzuheben. Die Fläche ist also nicht so eben wie eine geschliffene.
DSC06552.JPG
DSC06553.JPG
DSC06554.JPG

Re: 2 Archtops

Verfasst: 16.04.2017, 20:01
von AsturHero
Goil, beim Liz wachsen schon im April die Gitarren an den Bäumen und sind schon fast erntereif :shock: :shock: :shock: :shock:

Spaß beiseite:
diese leichte unregelmäßigkeit von Hart-und Weichholz bei der Ziehklinge sieht richtig edel aus.
Was mich richtig fasziniert ist dieser elegante Übergang vom Hals/Griffbrettende zum Halsfuß (also dieser bogenformige Schnitt) das ist richtig richtig edel..vor allem im Zusammenspiel mit dem porn**** Hals

Re: 2 Archtops

Verfasst: 16.04.2017, 20:08
von Gerhard
AsturHero hat geschrieben:
16.04.2017, 20:01
.. wachsen schon im April die Gitarren an den Bäumen und sind schon fast erntereif
Ja, das ist ein super Baum! Ich werde demnächst versuchen eine Gitarre einzupflanzen, vielleicht kann ich den Baum dann vermehren und an andere Gitarrenernter verkaufen.
Schön dass es dir gefällt!
lg

Re: 2 Archtops

Verfasst: 17.04.2017, 03:08
von DoppelM
Ja, die Struktur der geziehklingten Decke ist echt lecker!
Bei dem Bild vom Klampfenbaum (Ist der eigentlich verwand mit dem Watschenbaum?) wirkt die Decke farblich so unregelmäßig. Ist das weils noch trocknet?

Re: 2 Archtops

Verfasst: 17.04.2017, 07:35
von ahgit
q

Re: 2 Archtops

Verfasst: 17.04.2017, 11:26
von Poldi
Das hat der Liz echt drauf. Hier lernt man mal wieder mit. Klasse.

Re: 2 Archtops

Verfasst: 17.04.2017, 11:43
von Gerhard
genau, ahgit hats auf den Punkt gebracht. Ich will es auch nicht mega gleichmäßig haben.

Re: 2 Archtops

Verfasst: 17.04.2017, 13:20
von Gerhard
kurze Ergänzung vielleicht: Ja das sieht streifig aus auf der Decke, ist aber in Wirklichkeit viel gleichmäßiger. Ich schätze da war noch etwas ungetrocknetes Öl an der Stelle.

Re: 2 Archtops

Verfasst: 18.04.2017, 20:41
von headstock
Moin,
das mit der Struktur des Holzes, hab ich auch noch nicht gewußt. Ich dachte immer, dass die dann irgendwann nach Jahren von selbst hervor tritt.
wieder was gelernt... (think)
Machst du es mit einer geraden, oder abgerundeten Klinge? (auf den Bergen nicht in den Tälern)
Auf alle Fälle sauge ich hier jeden Beitrag in mir auf - es macht Spaß hier mitzulesen - danke Liz!

Gruß Martin

Re: 2 Archtops

Verfasst: 18.04.2017, 21:35
von Gerhard
Auf den Bergen mit einer geraden Ziehklinge, die ich möglichst flächig an die Wölbung anbiege. Die Täler werden mit einer gerundeten Ziehklinge gemacht.

Re: 2 Archtops

Verfasst: 20.04.2017, 08:42
von Gerhard
Die erste Lackschicht ist drauf!
DSC06584.JPG
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DSC06590.JPG
Die Vorgehensweise ist denkbar einfach. Man nimmt ein bisschen Lack auf eine Glasplatte, einen steifen Borstenpinsel und verteilt den Lack auf der Oberfläche. Eine besondere Technik, wie zum Beispiel die Strich-neben-Strich Methode bei Lösungsmittelbasierten Lacken, braucht man nicht. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, den Lack so dünn wie nur irgendwie möglich zu verteilen, damit die Schichten schnell trocknen. Stellenweise hat es den Lack auch noch ganz gut über Hirnholz eingezogen. Das erste Ziel ist es nun, eine geschlossene Lackfläche zu erreichen.
Die Trocknung im UV Kasten ging übrigens sehr gut, nach ca. 2 Stunden war es schon oberflächentrocken. Bis es ganz durchgehärtet ist, wirds aber noch ein paar Stunden brauchen.

Re: 2 Archtops

Verfasst: 20.04.2017, 08:59
von Poldi
Geil...

Re: 2 Archtops

Verfasst: 20.04.2017, 09:11
von Gerhard
Poldi hat geschrieben:
20.04.2017, 08:59
Geil...
ja :)

Re: 2 Archtops

Verfasst: 20.04.2017, 12:05
von 12stringbassman
liz hat geschrieben:
20.04.2017, 09:11
Poldi hat geschrieben:
20.04.2017, 08:59
Geil...
ja :)
Allerdings..... (clap3) (clap3)

Re: 2 Archtops

Verfasst: 20.04.2017, 16:05
von Simon
mein liebster Herr, großes Kino!!! (clap3)

Re: 2 Archtops

Verfasst: 20.04.2017, 17:57
von Gerhard
Lackieren die zweite..
DSC06591.JPG
DSC06594.JPG
DSC06595.JPG

Re: 2 Archtops

Verfasst: 20.04.2017, 18:13
von Gerhard
Auf der einen Gitarre ist nun auch schon die zweite Schicht drauf. Davor gabs einen leichten Zwischenschliff mit P600, nicht um den Lack einzuebnen, sondern nur um etwaige Pinselhaare, Textilfasern und Staubkörnchen einzuebnen. Es ist übrigens erstaunlich, wie wenig Lack man für eine Schicht braucht - 3ml reichen für eine Gitarre. Stellt euch das mal im Spritzverfahren vor.