Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

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Gerhard
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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#176

Beitrag von Gerhard » 02.02.2016, 12:13

headstock hat geschrieben:Moin,

Danke Liz, hab mir die Wittnerseite angeschaut und dadurch ersteinmal erfahren, wie die Dinger tatsächlich genannt werden nämlich "Hängelsaiten" oder "Einhängesaiten".
So bin ich hier
http://www.streicherlebnisse.de/de/einh ... -5900.html
Bei den Kevlarseilen musst du bedenken, dass du beim Knoten immer ein bisschen Spiel haben wirst, wenn er sich festzieht.

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bea
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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#177

Beitrag von bea » 02.02.2016, 12:36

Kevlarseile habe ich mir vor 30 Jahren gewünscht...

Bekommt man eigentlich mit Knochen- oder Fischleim eine Verleimung hin, die so scherfest ist, dass sie dem ja möglicherweise sehr erheblichen Saitenzug standhält (LaBella 15er Flats sollte so eine Gitarre ja zumindest aushalten...)?

Dann würde ich mir überlegen, den alten Saitenhalter (aus Palisander...) nochmal zu umzubauen, wie ich es immer schon gerne gehabt hätte.
LG

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#178

Beitrag von headstock » 02.02.2016, 13:03

Moin,
liz hat geschrieben: Bei den Kevlarseilen musst du bedenken, dass du beim Knoten immer ein bisschen Spiel haben wirst, wenn er sich festzieht.
...warum? Wenn der Knoten sich fest gezogen hat, dann ist doch da keine Luft mehr - denke ich... (think)
Ungeachtet der Lösung mit diesen Kevlarseilen, habe ich mir noch mal was anderes einfallen lassen und werde es demnächst in meinem Bauthread beschreiben.
bea hat geschrieben:
Bekommt man eigentlich mit Knochen- oder Fischleim eine Verleimung hin, die so scherfest ist, dass sie dem ja möglicherweise sehr erheblichen Saitenzug standhält (LaBella 15er Flats sollte so eine Gitarre ja zumindest aushalten...)?
Ich habe mit diesen Leimen noch nicht gearbeitet, aber wichtig ist sicherlich , was du - wo und wie verleimen willst.
Gruß Martin

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#179

Beitrag von Gerhard » 02.02.2016, 13:42

headstock hat geschrieben:
...warum? Wenn der Knoten sich fest gezogen hat, dann ist doch da keine Luft mehr - denke ich... (think)
richtig, aber du musst die Verknotung zuerst zu kurz ansetzen, damit der Saitenhalter danach an der gewünschten Position sitzt. Ich will ja z.B., dass mir der Saitenhalter die Einhängesaite verdeckt - bei einem Knoten würde er aber unweigerlich nach vorne rutschen.
bei Barockgeigen wurde auch Messingdraht verwendet, vielleicht eine Alternative?
headstock hat geschrieben:
bea hat geschrieben:
Bekommt man eigentlich mit Knochen- oder Fischleim eine Verleimung hin, die so scherfest ist, dass sie dem ja möglicherweise sehr erheblichen Saitenzug standhält (LaBella 15er Flats sollte so eine Gitarre ja zumindest aushalten...)?
Ich habe mit diesen Leimen noch nicht gearbeitet, aber wichtig ist sicherlich , was du - wo und wie verleimen willst.
Ich verstehe es im Moment auch nicht, aber die Festigkeiten von Knochenleimverbindungen sind, wenn die Leimflächen perfekt passen, und richtig gearbeitet wird, auf jeden Fall sehr hoch. Die Verarbeitung ist natürlich gewöhnungsbedürftig, und der Leim hat seine Vor- und Nachteile.

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#180

Beitrag von bea » 02.02.2016, 15:00

Nochmal ne blöde Frage: was hast Du denn bzgl. eventueller Gurtpins vor?
Auch wenn Jazzer durchaus Sitzfleich haben, werden Archtops doch auch gerne mal im Stehen gespielt. Der Platz für den unteren Gurtpin ist jetzt aber von der Hängelsaite belegt.

(Und selbst wenn es für diese Gitarre nicht so wesentlich sein sollte, wird die Frage sich ja in der Zukunft möglicherweise stellen...)
LG

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#181

Beitrag von Gerhard » 02.02.2016, 15:35

Der Gurt hat doch auf dem Pin noch Platz! Und für die Zukunft: Verkaufbare Jazzgitarren haben ja meistens einen Tonabnehmer und eine Buchse...

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#182

Beitrag von kehrdesign » 02.02.2016, 15:52

Den sehr toll gearbeiteten Saitenhalter (wie, auch wenn ich mich wiederhole, die ganze Gitarre) hätte ich dann doch mit 'nem Metall-Teil befestigt, auch wenn's nicht mehr ganz so stilecht wäre.
Schließlich stimmen wir ja die Saiten auch mittels Metall-Mechaniken, statt mit konischen Holzwirbeln.

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#183

Beitrag von Gerhard » 02.02.2016, 17:32

kehrdesign hat geschrieben:Den sehr toll gearbeiteten Saitenhalter (wie, auch wenn ich mich wiederhole, die ganze Gitarre) hätte ich dann doch mit 'nem Metall-Teil befestigt, auch wenn's nicht mehr ganz so stilecht wäre.
Schließlich stimmen wir ja die Saiten auch mittels Metall-Mechaniken, statt mit konischen Holzwirbeln.
Danke für die Blumen! Ja, darüber kann man natürlich diskutieren, und ich finde beide Varianten gut. Ich möchte einfach möglichst viel Geigenbautechnik einfließen lassen, zumal ich mich ja unter anderem auch an einer Geigenbauschule befinde und bei der Abschlussarbeit soll man eben zeigen, was man kann. Ich sehe das auch nicht so dogmatisch, ich finde es immer gut, sich Anleihen bei anderen Instrumenten zu holen. Fast hätte ich die Aufhängung des Saitenhalters mit einem Pflock gemacht, wie bei einer Gambe ;)
Besten Gruß, Gerhard

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#184

Beitrag von bea » 02.02.2016, 18:21

liz hat geschrieben:. Fast hätte ich die Aufhängung des Saitenhalters mit einem Pflock gemacht, wie bei einer Gambe
Und was sprach dagegen?
LG

Beate

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#185

Beitrag von Gerhard » 02.02.2016, 18:27

bea hat geschrieben:
liz hat geschrieben:. Fast hätte ich die Aufhängung des Saitenhalters mit einem Pflock gemacht, wie bei einer Gambe
Und was sprach dagegen?
Der Zeitdruck!

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#186

Beitrag von Haddock » 03.02.2016, 10:09

Guten Morgen Gerhard,

absolute Spitzenklasse was Du hier zeigst. Ich bin schwer beeindruckt!

Gruss
Urs

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#187

Beitrag von Gerhard » 03.02.2016, 22:24

Heute gibts ein bisschen was aus der Experimentierküche:

zuerst Schnitt ich einen Stegrohling aus Ebenholz aus.
zuerst Schnitt ich einen Stegrohling aus Ebenholz aus.
dann hab ich einen Knochen schräg draufgeleimt (schräg wegen der Kompensation). <br />So hat man einen Teil, den man austauschen kann, ohne einen neuen Steg anpassen zu müssen. Ich denke auch, dass der Knochen fester als das Ebenholz ist und der Steg so länger hält. Das kann aber natürlich totaler Schwachsinn sein, dann hab ich die Arbeit eben umsonst gemacht. Sieht aber trotzdem wichtig aus :)
dann hab ich einen Knochen schräg draufgeleimt (schräg wegen der Kompensation).
So hat man einen Teil, den man austauschen kann, ohne einen neuen Steg anpassen zu müssen. Ich denke auch, dass der Knochen fester als das Ebenholz ist und der Steg so länger hält. Das kann aber natürlich totaler Schwachsinn sein, dann hab ich die Arbeit eben umsonst gemacht. Sieht aber trotzdem wichtig aus :)
Stegfüße anpassen: Die Schleifpapierstreifenmethode ist ok, fürs Grobe reicht das. Das Finetuning erfolgt dann beim endgültigen Setup.
Stegfüße anpassen: Die Schleifpapierstreifenmethode ist ok, fürs Grobe reicht das. Das Finetuning erfolgt dann beim endgültigen Setup.
dann hab ich die Flanken zum schrägen Knochen hin verblendet
dann hab ich die Flanken zum schrägen Knochen hin verblendet
DSC04393.JPG
DSC04395.JPG
von oben, da kann man sich die Geometrie wohl am besten vorstellen
von oben, da kann man sich die Geometrie wohl am besten vorstellen
und soviel kommt mindestens noch weg. Habs etwas gut gemeint mit dem Knochen..
und soviel kommt mindestens noch weg. Habs etwas gut gemeint mit dem Knochen..
Alles in allem ist der Steg ein bisschen komisch, aber irgendwie auch cool. Mal schauen was die Lehrerschaft meint :D

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#188

Beitrag von bea » 04.02.2016, 00:56

Das reicht ja noch für einen zweiten Steg.

Auf meiner Gitarre klingt übrigens ein Steg mit ein paar Löchern, der basseitig mobil ist, am besten (=vollsten). Das Ding ist ein stilisierter Geigensteg. Weil der Steg bei eine Archtop wichtig ist, könnte es sich lohnen, eine Alternative zu testen.

Hier mal ein Ansatz: http://www.murphymethod.com/index.cfm?e ... ntentId=87

Und mein Ergebnis:
viewtopic.php?p=47972#p47972

Eigentlich benötige ich einen zweiten Steg - jetzt im Winter musste ich Furnier unter die Füße packen. Das ist nichts ungewöhnliches; Archtops sind dafür bekannt, dass sie mit den Jahreszeiten / der Heizung / der Luftfeuchtigkeit etwas arbeiten und deshalb Sommer- und Winterstege benötigen.

(Mhmm, eine Höhenverstellung ohne Schrauben wäre cool...)
LG

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#189

Beitrag von headstock » 04.02.2016, 07:08

Moin liz,

schöne Brücke, aber da habe ich auch gleich wieder Fragen:

Warum ist der Strich am Knochen so schräg?
Sie sieht sehr kurz aus - stehen die Füße so genau auf der Bebalkung?
Auf welche Höhe wirst du etwa kommen?
Womit hast du den Knochen auf das Holz geleimt?
Also falls du Zeit hast...

Gruß Martin

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#190

Beitrag von Titan-Jan » 04.02.2016, 09:43

Und noch eine Frage: Wie hast du den Strich gezeichnet?

Insgesamt ein sensationeller Baubericht. Tausend Dank, dass du uns so detailliert teilhaben lässt!!!

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#191

Beitrag von bea » 04.02.2016, 10:20

headstock hat geschrieben: Womit hast du den Knochen auf das Holz geleimt?
Ich würde dafür Knochenleim verwenden - was sonst? Bei einem gebleichten Knochen vielleicht Speisegelatine (=gereinigter Knochenleim, ned so braun).

Ich glaube übrigens, dass der Knochen oben auf dem Holz dem Klang guttun wird; ein reiner Holzsteg dämpft den Ton doch deutlich. Bei zwei Holzstegen habe ich deshalb ja bereits reumütig nachträglich Knocheneinlagen eingebaut.
LG

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#192

Beitrag von aljosha » 04.02.2016, 10:21

sehr schoen!, motiviert zum nachbauen
(hab naechste woche btw "bastelurlaub" :))

ganz kleine kritik optischer natur, beim tail strip naechstes mal das purfling oben vllt. durchgehen lassen, wos an den schwarzen Sattel angrenzt
da steht jetzt die Zarge optisch ums purfling ueber, unten passts natuerlich perfekt so
ich mein, es muss nicht, ist ja eigentlich "richtiger" so, aber ich faends anders optisch besser ;)

best
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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#193

Beitrag von Gerhard » 04.02.2016, 18:42

Guten Abend! Erstmal Danke an alle für die wirklich ausgesprochen großartige Teilnahme hier an diesem Thread! DANKE! Eure Fragen sollen natürlich beantwortet werden:
aljosha hat geschrieben: ganz kleine kritik optischer natur, beim tail strip naechstes mal das purfling oben vllt. durchgehen lassen, wos an den schwarzen Sattel angrenzt
da steht jetzt die Zarge optisch ums purfling ueber, unten passts natuerlich perfekt so
ich mein, es muss nicht, ist ja eigentlich "richtiger" so, aber ich faends anders optisch besser ;)
Danke für den Input, ja das könnte man in der Tat so machen.
Titan-Jan hat geschrieben:Und noch eine Frage: Wie hast du den Strich gezeichnet?
Mit dem Bleistift! Ja ne, ich hab den Steg auf die Decke gestellt, ein Lineal vom 1. Bund auf den Knochen und dann die "Saitenlage" am 12. Bund gecheckt. Dann die Differenz zur angestrebten Saitenlage ausgerechnet. Die Differenz mal zwei muss man wegnehmen. Ist aber alles noch Übermaß, denn genau gehts dann erst mit Saiten, und ganz genau überhaupt erst nach ein paar Wochen, weil die Decke ein bisschen einsinken wird.
headstock hat geschrieben: Warum ist der Strich am Knochen so schräg?
Sie sieht sehr kurz aus - stehen die Füße so genau auf der Bebalkung?
Auf welche Höhe wirst du etwa kommen?
Womit hast du den Knochen auf das Holz geleimt?
Also falls du Zeit hast...

Gruß Martin
Die Saitenlage an der e-Saite ist niedriger als an der E-Saite. Es ist aber alles noch sehr ungefähr. Ja sehr kurz, die Füße stehen auf den Balken. Steghöhe wird etwa 31mm sein (in der Mitte). Der Knochen wurde mit Titebond geleimt. Knochenleim wäre aber sicher ideal :)
bea hat geschrieben: Weil der Steg bei eine Archtop wichtig ist, könnte es sich lohnen, eine Alternative zu testen.

(Mhmm, eine Höhenverstellung ohne Schrauben wäre cool...)
Hallo Bea, ich plane noch einen Steg aus Ahorn zu bauen, also wird es sicher Experimente geben. Eine Höhenverstellung wäre möglich, wenn man eine Nut in den Steg fräst und eine Stegeinlage wie bei einer Westerngitarre macht. Dann kann man Furniere reinpacken.

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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#194

Beitrag von Titan-Jan » 04.02.2016, 19:41

liz hat geschrieben:]Mit dem Bleistift! Ja ne, ich hab den Steg auf die Decke gestellt, ein Lineal vom 1. Bund auf den Knochen und dann die "Saitenlage" am 12. Bund gecheckt.
Das heißt, du hast ein Lineal mit exakt der richtigen Länge vom ersten Bund bis zum Steg?

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#195

Beitrag von Gerhard » 04.02.2016, 19:46

Titan-Jan hat geschrieben:
liz hat geschrieben:]Mit dem Bleistift! Ja ne, ich hab den Steg auf die Decke gestellt, ein Lineal vom 1. Bund auf den Knochen und dann die "Saitenlage" am 12. Bund gecheckt.
Das heißt, du hast ein Lineal mit exakt der richtigen Länge vom ersten Bund bis zum Steg?
Nein, es steht über den Steg hinaus. Man könnte auch provisorisch eine Saite aufziehen und das selbe machen, oder die Bundkronenebene auf den Steg projizieren und von da aus auftragen...

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#196

Beitrag von Gerhard » 04.02.2016, 23:22

tjaja, ich hab zum ersten mal Saiten drauf!
DSC04401.JPG
DSC04402.JPG
passt natürlich noch garnix - Saitenlage, Intonation, Halskrümmung..

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#197

Beitrag von Titan-Jan » 04.02.2016, 23:27

liz hat geschrieben:
Titan-Jan hat geschrieben: Das heißt, du hast ein Lineal mit exakt der richtigen Länge vom ersten Bund bis zum Steg?
Nein, es steht über den Steg hinaus. Man könnte auch provisorisch eine Saite aufziehen und das selbe machen, oder die Bundkronenebene auf den Steg projizieren und von da aus auftragen...
Sorry, ich stell mich echt nicht doof, aber genau die "Herausforderung" hatte ich neulich und wusste nicht so recht, wie man das fachmännisch anzeichnet. Wenn das Lineal über den Steg hinaus geht (bei mir auch so), kann man ja den theoretischen Saitenverlauf nicht mit dem Lineal abbilden und folglich auch nicht die Linie anzeichnen. Oder?

Jackhammer
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Re: Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

#198

Beitrag von Jackhammer » 04.02.2016, 23:34

Titan-Jan hat geschrieben: Sorry, ich stell mich echt nicht doof, aber genau die "Herausforderung" hatte ich neulich und wusste nicht so recht, wie man das fachmännisch anzeichnet. Wenn das Lineal über den Steg hinaus geht (bei mir auch so), kann man ja den theoretischen Saitenverlauf nicht mit dem Lineal abbilden und folglich auch nicht die Linie anzeichnen. Oder?
Doch. Du legst dein Lineal mit einem Ende in die Sattelkerbe, das andere Ende liegt auf dem Steg, wo Deine Seite später auflegen würde. Dann misst Du den Spalt am 12. Bund, rechnest die Differenz zwischen Deinen Ist- und Sollwerten und multiplizierst diese Differenz mit dem Faktor 2 -> das ist deine Große um die Du Dein Steg abfeilen soll...
Viele Grüße
Yuriy

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#199

Beitrag von Gerhard » 05.02.2016, 00:42

Genau, das aufgelegte Lineal dient nur der Simulation einer Saitenlage. Angezeichnet wird damit aber nichts, das mache ich ganz normal mit einem kurzen Maßel von der Stegoberkante aus.

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#200

Beitrag von Gerhard » 06.02.2016, 14:03

Der Sattel wurde noch fertig gemacht und auf Hochglanz poliert
Der Sattel wurde noch fertig gemacht und auf Hochglanz poliert
eine vorläufige Kompensation in den Steg gearbeitet, reicht aber noch nicht, an der E, A und H Saite brauchts noch mehr.
eine vorläufige Kompensation in den Steg gearbeitet, reicht aber noch nicht, an der E, A und H Saite brauchts noch mehr.
Der Klang des Instruments ist noch viel zu hart. Die Bässe haben zu wenig Druck, klingen irgendwie "erstickt". Das ist nichts unerwartetes. Ich hatte in den Hohlkehlen absichtlich relativ viel Materialstärke gelassen, um am besaiteten Instrument nacharbeiten zu können. Das passierte dann auch:
DSC04405.JPG
Ich habe knapp 1mm Material weggenommen, und sofort hat sich der Klang verbessert. In den Hohlkehlen am Boden ist jetzt noch ca 3mm Holz. An der Decke werde ich das auch noch machen, und am Boden eventuell noch weiter runter gehen.

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