ES-335-> Resteverwertung

[Simon]

Halsbau

Da sich damals beim Fräsen der Trussrodnut die Tiefeneinstellung der Oberfräse löste und so der Kanal zu tief war musste das repariert werden.
Ich hab mich entschlossen den Hals mittig aufzutrennen und in Stück dazwischenzuleimen.

Danach wurden die beiden Stücke gleich dick gehobelt und als Mittelstück ein weiteres Stück Nuss rausgesucht. Dieses wurde auch grob zugeschnitten

Zwischen den Nussteilen kommt ein dünnes Ahornfurnier.

und alle Teile sind zum Verleimen bereit:

Dann lassen wir den Kuchen mal über Nacht liegen

Inzwischen hab ich begonnen die Form für die Zargen zu basteln.
Da diese nur 2,8cm hoch sind braucht es auch keine allzustarke Form. Das verwendete Sperrholz ist 2cm dick.

Allerdings hab ich heute bemerkt das ich Idiot keine Erle mehr hab, und so muss ich mir überlegen wie ich mit den Zargen weitermache. Bei uns in der Tischlerei haben sie auch keine Erle, und ein Bekannter, welcher Tischler ist hat derzeit auch keine. Er hätte mir geräucherten Ahorn angeboten, aber eigentlich will ich schon Erlenzargen...
Im Notfall müsst ich hald einen zweiteiligen Bodyrohling zerschneiden...

[Simon]

Der gestern verleimte Hals wurde von den Zwingen befreit.
Dann wurde die Oberseite plangehobelt

auch die Kopfplatte wurde plangehobelt

Aber auf die Kopfplatte kommt sowieso später noch ein Furnier!

[Poldi]

Sieht schon mal super aus.

[pfromg]

Sieht schon mal super aus.

Yep

[Simon]

Danke euch 2! Aber noch ist ein weiter Weg

Mal ne Frage: Wie stark würdet ihr die Zargen schleifen zum biegen?

[Gerhard]

Wie stark würdet ihr die Zargen schleifen zum biegen?

2-3mm..

[Beef Bonanza]

Ich hab sie bei meinem aktuellen ES-Projekt auf 2,5 geschliffen. Also die goldene Mitte.

[Simon]

Beef danke!!

Heut hab ich mal als erstes den Ofen eingeheizt, es ist im Moment einfach unaushaltbar...

Danach hab ich den Hals in der Fräslade mit doppelseitigem Klebeband befestigt um die Halsrückseite bzw. den Halsfuß gerade zu fräsen.

Auch die Kopfplattenrückseite wurde plan gefräst.

Inzwischen siehts doch schon ein wenig nach Gitarre aus

[Simon]

Das Problem mit den Zargen hat sich gelöst, ich hab bei Holzkarle welche bestellt, sie sind bereits eingetroffen!
Die Zargen sind zwar um einiges heller als der Boden, aber das stört mich recht wenig. Es ergibt sich nun ein toller Übergang zwischen Ahorndecke, hellen Zargen und Boden!

Nochmals danke für das tolle Service!

[Micha65]

Das wird was. Ein tolles Projekt. Und bei dem was ich von dir schon gesehen habe, bin ich schon gespannt, sie fertig zu sehen.

Weiterhin viel Spaß.
Michael

[Simon]

Holla!
Erstmal ein Foto von den besprochenen Zargen vom Karlheinz:

Dann hab ich die Nut für den Halsstab gefräst:

Und die Ohren an die Kopfplatte geleimt:

diese sind ebenfalls aus Nuss.

Ich möchte mich hiermit für die schlechte Qualität der Fotos entschuldigen, aber wir haben am Wochenende mit der Band im Viertelfinale eines Bandcontests in Wien gespielt und ich hab dort vor lauter Euphorie über den Sieg und dem folgenden Alkoholkonsum meine Spiegelreflexkamera liegen gelassen... So musste die Handykamera herhalten... Aber sie ist schon auf dem Weg zu mir, dann gibts wieder bessere Bilder! Versprochen!

[Simon]

Heute wurden als erstes die Ohren auf gemeinsame Stärke mit der Kopfplatte gehobelt

Man kann an dem Bild gut erkennen warum ich mich für ein Kopfplattenfurnier entscheiden werde: Man sieht am obersten der drei Nussstreifen das dieser im Vergleich zum Untersten versetzt ist. Die Leimfuge ist nicht an der selben Stelle, und das würd mir auf der Kopfplatte auf keinen Fall gefallen!

Als nächstes hab ich mich ums Griffbrett gekümmert!
Bei einer Tasse Tee wurden die Bundpositionen mit einem Skalpell ins Griffbrett geritzt und der Schnitt mit weißer Farbe sichtbar gemacht. Hierfür hätte sich Kreide besser geeignet, diese war aber unauffindbar

Die Bundschlitze wurden mit einer leicht modifizierten Feinsäge gesägt. An beiden Seiten wurde eine Holzleiste geklebt, diese dient als Tiefenstopp!

Ein Winkel dient als Anschlag für die Säge und sorg dafür das alle Bundstäbchen parallel zueinander sind.

Nachdem alle Schlitze gesägt wurden wurden mit Hilfe einer Griffbrettschablone die Umrisse abgezeichnet. Das Griffbrett hat am Sattel eine Breite von 44mm, am 22. Bund von 55mm.

Nun wurde mit der Bandsäge die groben Umrisse des Halses und des Griffbrettes ausgesägt

Auch die Kopfplatte wurde grob vorgeformt

und das Griffbrett an der Kantenschleifmaschine zurechtgeschliffen.

[Simon]

Alles kann ja nicht gut gehen...
Beim Fräsen der Kopfform ist mir ein Ohr wieder abgebrochen

Also wurde es nochmals angeleimt...
Währenddessen hab ich mal den Hals richtig abgelängt

[Poldi]

Ach her je, hast du das nicht lang genug trocknen lassen.
Aber ich denke es gibt schlimmeres, bis jetzt sieht das doch alles sehr schön aus.

[Simon]

Ach her je, hast du das nicht lang genug trocknen lassen.
Aber ich denke es gibt schlimmeres, bis jetzt sieht das doch alles sehr schön aus.

Ich bin mit der Berichterstattung ein bisschen hinten nach... hat sich alles wieder einbekommen!
ich denke die zu kurze Trockenzeit war das Problem
Und danke

Was bisher noch geschah:

Den Hals hab ich mittels Halsschablone passend gefräst:

Man könnte dies auch erst nach dem Aufleimen des Griffbrettes machen, aber ich hab es mir so angewöhnt und mache es seit einigen Gitarre auf diese Weise. So kann man beim Aufleimen später besser kontrollieren ob das Griffbrett verrutscht.

Danach wurde der Hals/Kopf Übergang schon mal grob vorgeformt. Die Stufen, welche vorher gefräst wurden habe ich also verschliffen. Dazu hab ich ein abgeschnittenes Rundholz bzw einen abgebrochenen Drumstick verwendet, welche beide mit Schleifpapier umwickelt wurden. Das ganze wurde noch mit der Ziehklinge verputzt.
Ebenso hab ich den Halsfuß begonnen zu formen, allerdings kein Foto davon gemacht...

Auf die Vorderseite der Kopfplatte wurde nun das Furnier geleimt. Das Deckfurnier ist aus Nuss und 2mm stark, darunter wurde noch ein 0,6mm Ahornfurnier für den Kontrast gelegt.

Da am Hals nun nichts mehr gemacht werden kann hab ich die Löcher für die Side- Dots angezeichnet und gebohrt.
Zum Markieren eignet sich ein Bohrer mit Zentrierspitze perfekt, so haben alle Löcher immer den selben Abstand zur Griffbrettkante.

Anschließend wurden die Stäbchen noch eingeklebt.

Nun habe ich eine Frage: Ich würde auf der Kopfplattenhinterseite gerne ebenfalls ein Furnier aufbringen, allerdings bin ich mir nicht ganz sicher wie ich es beim Verleimen festzwingen soll aufgrund des Kragen- Ansatzes.
Was sind hierfür eure Lösungsvorschläge?

[12stringbassman]

Nun habe ich eine Frage: Ich würde auf der Kopfplattenhinterseite gerne ebenfalls ein Furnier aufbringen, allerdings bin ich mir nicht ganz sicher wie ich es beim Verleimen festzwingen soll aufgrund des Kragen- Ansatzes.
Was sind hierfür eure Lösungsvorschläge?

So zum Bleistift:

Das blaugraue Zeug ist Sylomer (das hatte ich grad so rumliegen, übrigens ein österreichisches Produkt ), es geht aber sicher auch jede andere Art von Elastomer, dickem Filz, dichtem Schaumstoff, Moosgummi, PE-Schaum und dergleichen.

[Simon]

Hey!
Nachdem das vordere Kopfplattenfurnier aufgeleimt war hab ich dieses bündig gefräst und das hintere mit dem Tipp vom Hias aufgeleimt.

Hoffe es klappt

Auch die Side Dots wurden mit der Ziehklinge auf eine Ebene gebracht.

Jetzt bin ich an dem Punkt angekommen wo ich mir über die Inlays Gedanken machen sollte...
Die Idee dahinter: Die Gitarre bekommt keine klassischen f- Löcher, stattdessen wird unser Bandlogo eingesägt

Dieses Männchen ist das "Y" aus unserem Bandnamen

Die anfängliche Idee war dieses auch als Inlay zu verwenden, aber ich denke inzwischen das wäre too much...
Was denkt ihr? Hat wer einen Vorschlag für Inlays?
Im Moment bin ich stark am Überlegen ob ich nicht einfach nur kleine Dots an der oberen Griffbrettkante einlegen sollte, vielleicht auch nur 2 am 12en Bund...
Bin für jede Idee dankbar!

[Micha65]

Dots an der oberen Griffbrettkante entlang gefallen mir auch immer sehr gut. Aber eine Archtop ist eine besondere Art von Gitarren, und hier mag ich auch aufwendige Inlays sehr gut leiden. Hab gerade mal einen Katalog gewälzt. Finde bei einen Archtop mit nur den Doppeldots am 12ten Bund, das da optisch wirklich was fehlt.

Gruß Michael

[Beef Bonanza]

Hast du dir schon Gedanken über das Shaping der Decke und des Bodens gemacht? Ich brüte gerade darüber und hab auch schon mehrere Versuche gemacht, aber ich bin irgendwie nicht zufrieden damit.

[Simon]

Hey Beef!
Naja ein wenig hab ich darüber nachgedacht... aber versucht noch nichts!
Meien Überlegung wäre gewesen grob den Höhenlinienplan aus den Ressourcen zu verwenden.
Allerdings hätte ich vorgehabt die Schräge für Pickups und Halstasche ala PRS zu fräsen.
Ich hätte also zuerst die Höhenlinien gefräst und dann abschließend die ebene Fläche (hoffe es ist halbwegs verständlich was ich meine...)
So würde ich bei der Decke vorgehen, beim Boden hätte ich vorgehabt den letzten Schritt auszulassen, also nur die Höhenlinien zu fräsen und diese dann zu verschleifen!
Mehr macht mir derzeit die Innenwölbung zu schaffen... Ich hab kein Dickenmessgerät, müsste erst eins basteln, aber dazu bräuchte ich eine Messuhr die einen Messbereich von 2cm hat... Naja mal schauen; ich baue jetzt erst mal den Hals komplett fertig und dann überlege ich weiter

Wie waren deine Versuche? Erzähl mal ein bisschen, damit ich nicht die selben Fehler auch mache

[Beef Bonanza]

Ich hab da so einiges ausprobiert. Ich nehm für die Versuche Dummys aus Fichte her, da hab ich nen Stapel Bretter vor der Haustür liegen. Die erste Decke hab ich nach eingenem Ermessen von Hand geschnitzt. Ist erstens ne saumäßige Arbeit und zweitens wars nicht zufriedenstellend. Da hatte ich die Fläche für die Pickups auch zuerst gefräst. Wenigstens das war gut und wurde auch so übernommen. Dann hab ich verschiedene Höhenlinienpläne ausprobiert, welche ich aus unseren Ressurcen und aus dem mylespaul Forum gezogen hab. Die aus dem mylespaul-Forum waren nicht so der Renner. Heute morgen hab ich mich mit dem Höhenlinienplan aus unseren Resurcen beschäftigt. Der ist schon ganz ok, aber auch nicht so hundertprozentig. Mit dem Plan ist die Rundung hinterm Tailpiece zu flach und die Wölbung auf den "Mickey Mouse"-Ohren wird zu flach. Ich bin bei dem Plan jetzt mal mit 1,5 mm Schritten abgestiegen. Der Plan ist mMn also auch nur nach einer Überarbeitung gut. Erst ist nicht schlecht, aber eben noch nicht so wie ich mir das vorstelle. Eventuell muss ich den nochmals austesten und ein wenig mit den Stufenhöhen spielen.

Im mylespaul-Forum hat sich jemand die Arbeit gemacht und hat eine Epi the dot komplett punktmäßig vermessen. Leider sind die von ihm eingestellenten Dateien und Excell-Sheets für mich mehr als ein Rätsel. Da muss ich eventuell nochmal genauer drüber nachdenken

[Simon]

Ich hab noch eine alte ES rumliegen von irgendeiner italienischen Firma... Die werd ich mir heut abends nochmals genau anschauen!
Wie dick ist denn deine Decke?

[Beef Bonanza]

Momentan 25mm.... das sollte auf jeden Fall reichen.

[Simon]

Ui das ist viel... ich hab nur noch ca. 15mm jeweils, ich denke der Boden ist noch dünner...
Naja dann muss ich mal testen...

[Beef Bonanza]

Ich hab die einfach mal dicker bestellt beim Karle. Dünner machen geht immer