Jein, ich kann den Schnitt ja öfters machen und nochmal anleimen. Auf die Schnelle mal ein Extremwinkel gescribbelt:Rallinger hat geschrieben: ↑18.04.2018, 13:16Ja, die Methode kenn ich. So hab ich es bei meinem Bass auch gemacht. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, will der Zappl das abgesägte Stück vollflächig unten dran leimen. In dem Fall würde ja die mögliche Größe der Kopfplatte vom Winkel des Schnitts abhängen. Je flacher, desto größer. Hab ich es richtig verstanden?
J'Benicio Bass - Bauthread
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Frage mich wo bei Methode zwei der Vorteil liegen soll. Stichwort Bruchgefahr. Normalerweise verleimt man doch bei der „von unten“ Methode ebenfalls so dass die faser parallel zur Kopfplatte liegt, nicht quer. Also die Schräge Fläche des Reststücks von unten gegen die Kantel.ugrosche hat geschrieben: ↑18.04.2018, 12:49
Die Methode wird für jeden Winkel funktionieren. Bei sehr großen Winkeln muss man den schrägen Schnitt notfalls ein zweites Mal nach dem Anleimen machen.
Neck-ScarfJointOptions.JPG
Das rote Stück bei Methode 2 nochmal schräg schneiden und nochmal anleimen.
Diese Kopfplatten sind leider bruchempfindlicher wegen des Faserverlaufs, sieht man öfter bei Gibson-Kopfplatten. Sieht aber schöner aus, wenn nicht deckend lackiert wird.
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Aus Sicht der Bruchgefahr ist diese Lösung die denkbar ungünstigste.
Hier mehr zu Schäftungsvarianten. Da ist u. a. auch eine prinzipiell ähnliche Variante beschrieben, und zwar für die Verleimung über die gesamte Kopfplattenlänge, was sich bei geringem Kopfplattenwinkel anbietet (siehe zappl einen Beitrag weiter)*.
*: edit
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Richtig. Oder man baut eine dicke Kopfplatte und versenkt ggf. die Muttern.
Ja hast du.
Ich packe einfach mal meine aktuellste Skizze hier rein, ohne großen Wert auf Schönheit zu legen.
Blau, die ursprüngliche Kantel
Rot, der abgesägte und wieder angeleimte Keil
Schwarz, die die gewünschte Kopfplattenform
(Winkel 6.5° bei 18mm Kopflattendicke)
Gruß, Sebastian
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Find ich ne super Idee. Sollte auch verdammt stabil sein. Die 2+2 Anordnung der Mechaniken hat zwar jetzt mit Jazz Bass nicht so fürchterlich viel zu tun, macht aber eh Sinn. Das Thema Kopflastigkeit sollte sich damit erledigt haben, was dir die Freiheit für eine Schlankheitskur beim Body gibt. Bin mal gespannt, ob du mit 6,5 Grad Kopfplattenwinkel auskommst. Üppig ist das nicht. Und recht viel Platz für einen Stringtree bleibt dir so auch nicht.
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Ja da bin ich selbst gespannt. Bis dahin bleibe ich erstmal optimistisch.
Njaaa von Jazz Bass bleibt am Ende wahrscheinlich nicht viel mehr übrig als die PU-Bestückung und in groben Zügen die Korpusform.
Njaaa von Jazz Bass bleibt am Ende wahrscheinlich nicht viel mehr übrig als die PU-Bestückung und in groben Zügen die Korpusform.
Gruß, Sebastian
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Aber irgendwo willst Du auch die Saiten aufwickeln. Sogar die E-Saite. Sonst könntest Du ja gleich Gitarrenmechaniken verwenden
LG
Beate
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Wichtig ist eine möglichst dicke Kopfplatte; da rückt ja dann die Wickel-Welle automatisch tiefer.
Bei den dicken "Drähten" könnte es da, wie's Bea auch befürchtet, bei zu viel Wicklungen platzmäßig aber schon knapp werden. Bei Gitarren habe ich das schon mehrfach so praktiziert (19 mm dicke Kopfplatte mit ca. 3 mm Senkung für die Hülsenmutter, bei sogar unter 6 Grad Kopfplattenwinkel) ohne auch nur die geringsten Funktionsprobleme.
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Der Aspekt ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Wenn ich den Platzbedarf für die Wicklungen existierender Bässe mit der zuletzt gezeigten Zeichnung abgleiche mache ich mir da aber keine Sorgen.
Ich achte generell darauf mit möglichst wenigen Wicklungen auf den Mechaniken auszukommen (idR anderthalb bis maximal zwei Wicklungen von E bis G). Das fördert die Stimmbarkeit und Stimmstabilität meinem Empfinden nach spürbar zum positiven. Selbstverständlich liegen die Wicklungen oberhalb der ankommenden Saite, sodass sich der Saitenknickwinkel nochmal geringfügig vergrößert, resultierend in einem höheren Anpressdruck am Sattel.
Ich achte generell darauf mit möglichst wenigen Wicklungen auf den Mechaniken auszukommen (idR anderthalb bis maximal zwei Wicklungen von E bis G). Das fördert die Stimmbarkeit und Stimmstabilität meinem Empfinden nach spürbar zum positiven. Selbstverständlich liegen die Wicklungen oberhalb der ankommenden Saite, sodass sich der Saitenknickwinkel nochmal geringfügig vergrößert, resultierend in einem höheren Anpressdruck am Sattel.
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Den Hals mit etwas Übermaß ausgesägt, auf Breite gebracht und Bindingkanäle gefräst:
Den Vorteil von mehrstreifigen/gesperrten Hälsen kann man bereits bei diesem Arbeitsschritt beobachten. Während nach dem Aussägen von einteiligen Halskanteln nochmal mit etwas Bewegung im Holz rechnen ist, bis hin zu einem nötigen erneuten Abrichten, hat sich hier wieder keine nennenswerte Verformung ergeben. Allzu viele Hälse habe ich ja noch nicht gebaut, aber bisher scheint sich da ein eindeutiges Verhalten heraus zu kristallisieren.
Binding aus dem Verschnitt gehobelt:
Bevor das Binding dran kommen kann müssen die Bundschlitze noch nachgesägt werden, sodass der Frettang nach dem Herstellen des 9.5" GB-Radiuses noch hineinpasst. Aber wie tief ist das denn eigentlich? Kurz nachgerechnet... ich habe mich für drei verschiedene Bundschlitztiefen entschieden, sodass nicht über's gesamte Griffbrett unnötig tief gesägt werden muss:
0. - 5. Bund: 3.0mm
6. - 12. Bund: 3.4mm
13. - 22. Bund: 3.8mm
Dann mal drauf mit dem Binding. Den Leim habe ich hauchdünn aufgetragen, dass er mir nicht in die Schlitze läuft... So eine Bundschlitzreinigungsaktion hatte ich schonmal in der Vergangenheit und den Spaß brauche ich nicht nochmal.
Nach dem Trocknen beigeputzt. Der Plan ging auf, das Binding fügt sich nahezu nahtlos in die Maserung ein.
Parallel dazu habe ich schonmal die GB-Dots hergestellt. Es werden wieder die Aluringe, gefüllt mit Bubinga vom Verschnitt. Es wird kein Hartholz verschwendet.
Diese und die Sidedots eingesetzt und beigeputzt. Den Hals mal angefeuchtet - die Handykamera dreht durch, vielleicht schaffe ich es auch mal wieder brauchbarere Fotos zu knippsen:
Detail: Die Sidedots wurden so positioniert, dass sie nach dem Schleifen des GB-Radiuses alle den gleichen Abstand zur GB-Kante haben werden. Heißt, sie wurden hier mit einem linear steigenden Versatz von bis zu ~1mm (vom erstem zum letzten Bund) zur aktuellen Kante gesetzt.
Zum Abschluss folgt der Tipp des Tages. Wenn Sekundenkleber sparsam und präzise aufgetragen werden möchte, aber keine passende Kanüle vorhanden ist: Schrumpfschlauch tut's auch!
Den Vorteil von mehrstreifigen/gesperrten Hälsen kann man bereits bei diesem Arbeitsschritt beobachten. Während nach dem Aussägen von einteiligen Halskanteln nochmal mit etwas Bewegung im Holz rechnen ist, bis hin zu einem nötigen erneuten Abrichten, hat sich hier wieder keine nennenswerte Verformung ergeben. Allzu viele Hälse habe ich ja noch nicht gebaut, aber bisher scheint sich da ein eindeutiges Verhalten heraus zu kristallisieren.
Binding aus dem Verschnitt gehobelt:
Bevor das Binding dran kommen kann müssen die Bundschlitze noch nachgesägt werden, sodass der Frettang nach dem Herstellen des 9.5" GB-Radiuses noch hineinpasst. Aber wie tief ist das denn eigentlich? Kurz nachgerechnet... ich habe mich für drei verschiedene Bundschlitztiefen entschieden, sodass nicht über's gesamte Griffbrett unnötig tief gesägt werden muss:
0. - 5. Bund: 3.0mm
6. - 12. Bund: 3.4mm
13. - 22. Bund: 3.8mm
Dann mal drauf mit dem Binding. Den Leim habe ich hauchdünn aufgetragen, dass er mir nicht in die Schlitze läuft... So eine Bundschlitzreinigungsaktion hatte ich schonmal in der Vergangenheit und den Spaß brauche ich nicht nochmal.
Nach dem Trocknen beigeputzt. Der Plan ging auf, das Binding fügt sich nahezu nahtlos in die Maserung ein.
Parallel dazu habe ich schonmal die GB-Dots hergestellt. Es werden wieder die Aluringe, gefüllt mit Bubinga vom Verschnitt. Es wird kein Hartholz verschwendet.
Diese und die Sidedots eingesetzt und beigeputzt. Den Hals mal angefeuchtet - die Handykamera dreht durch, vielleicht schaffe ich es auch mal wieder brauchbarere Fotos zu knippsen:
Detail: Die Sidedots wurden so positioniert, dass sie nach dem Schleifen des GB-Radiuses alle den gleichen Abstand zur GB-Kante haben werden. Heißt, sie wurden hier mit einem linear steigenden Versatz von bis zu ~1mm (vom erstem zum letzten Bund) zur aktuellen Kante gesetzt.
Zum Abschluss folgt der Tipp des Tages. Wenn Sekundenkleber sparsam und präzise aufgetragen werden möchte, aber keine passende Kanüle vorhanden ist: Schrumpfschlauch tut's auch!
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Respekt, sauber geplant. Bisher hatte ich nur aufgeleimte Griffbretter, daran hätte ich wohl nicht gedacht (Oder die Sidedots erst nach dem Wölbungsschleifen positioniert)zappl hat geschrieben: ↑20.04.2018, 00:46Detail: Die Sidedots wurden so positioniert, dass sie nach dem Schleifen des GB-Radiuses alle den gleichen Abstand zur GB-Kante haben werden. Heißt, sie wurden hier mit einem linear steigenden Versatz von bis zu ~1mm (vom erstem zum letzten Bund) zur aktuellen Kante gesetzt.
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Danke euch.
Als nächstes wurde dann der 9.5" Griffbrettradius geschliffen.. von P40, 80, 120, 180, 240, 400, 600, dann alle Micro Mesh Stufen bis 12000 durch damit die Aluring-Dots schön glänzen. Bis zum groben Korn von P240 ist es wichtig regelmäßig zu überprüfen, dass man keinen "Twist" in's Griffbrett schleift, die Ebene und natürlich der Radius stimmen. Dann passt's auch beim Bundieren.
Die Bünde vorgebogen, abgelängt und "getangnippt". Der Tangnipper hinterlässt zwar nur eine wirklich minmale Stufe vom Tang, welche man bei genauem Hinsehen später leider sehen kann. Deshalb wurde da nochmal mit einer Schlüssfeile leicht nachgefeilt. Bundschlitze auch mit der Schlüssfeile angefast, es kann losgehen:
Die Bünde wurden eingepresst und zusätzlich mit CA geklebt. Letzteres gibt mir ein besseres Gefühl, da die Bundschlitze wie oben erwähnt wegen dem Bindig ja tiefer gesägt wurden mussten als nötig. Die "Hohlräume" sollten damit weitestgehend verschlossen sein.
Randbemerkung:Zusätzlich wird als Nebeneffekt das gesamte Griffbrett dadurch etwas gehärtet. Es ließ sich gut beobachten wie der an den Bundschlitzen eingesogene dünnflüssige Sekundenkleber an den umliegenden Poren an der Oberfläche wieder zum Vorschein kam. Der Überstand wurde mit einem mit Aceton getränkten Tuch abgetragen bzw. verrieben, was zu einer recht harten, sehr glatten und seidenmatten Oberfläche führte. Das wiederum führte mich zu dem abstrusen Gedanken ob man auf diese Weise nicht auch ein Finish gestalten könnte?
Als nächstes wurde dann der 9.5" Griffbrettradius geschliffen.. von P40, 80, 120, 180, 240, 400, 600, dann alle Micro Mesh Stufen bis 12000 durch damit die Aluring-Dots schön glänzen. Bis zum groben Korn von P240 ist es wichtig regelmäßig zu überprüfen, dass man keinen "Twist" in's Griffbrett schleift, die Ebene und natürlich der Radius stimmen. Dann passt's auch beim Bundieren.
Die Bünde vorgebogen, abgelängt und "getangnippt". Der Tangnipper hinterlässt zwar nur eine wirklich minmale Stufe vom Tang, welche man bei genauem Hinsehen später leider sehen kann. Deshalb wurde da nochmal mit einer Schlüssfeile leicht nachgefeilt. Bundschlitze auch mit der Schlüssfeile angefast, es kann losgehen:
Die Bünde wurden eingepresst und zusätzlich mit CA geklebt. Letzteres gibt mir ein besseres Gefühl, da die Bundschlitze wie oben erwähnt wegen dem Bindig ja tiefer gesägt wurden mussten als nötig. Die "Hohlräume" sollten damit weitestgehend verschlossen sein.
Randbemerkung:Zusätzlich wird als Nebeneffekt das gesamte Griffbrett dadurch etwas gehärtet. Es ließ sich gut beobachten wie der an den Bundschlitzen eingesogene dünnflüssige Sekundenkleber an den umliegenden Poren an der Oberfläche wieder zum Vorschein kam. Der Überstand wurde mit einem mit Aceton getränkten Tuch abgetragen bzw. verrieben, was zu einer recht harten, sehr glatten und seidenmatten Oberfläche führte. Das wiederum führte mich zu dem abstrusen Gedanken ob man auf diese Weise nicht auch ein Finish gestalten könnte?
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Schön! Ob ein Superglue Finish was taugt weiß ich nicht, aber gemacht wird's: https://www.youtube.com/watch?v=tf3F2F0_ZsU
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
also ich hab meinen Fretless Griffbrett mit CA-Kleber eine feste, klare polierte Oberfläche verpasst... (sollte man draussen machen und mit Maske, weil da muss schon ne Menge Kleber verarbeitet werden und das riecht nicht dolle )
EInfach ähnlich wie HArtöl, dünne Schichten für Schichten auftragen, bis sich sich eine echte Schicht aufbaut, dann mit Micromesh auf Hochglanz hochpolieren
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lg Antonio
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Interessant, und beeindruckend was er damit für eine Oberfläche erhält. Das kannte ich bisher noch nicht. Aber ich glaube ich habe keine Lust darauf das nachzumachen. Der Gedanke oder die Fragestellung kam mir nur so während der Arbeit.
Bei der '222' habe ich das Mahagoni-Griffbrett auch mit CA gehärtet (aber halt wieder bis aufs Holz zurückgeschliffen). Ich habe das komplett unterschätzt und musste fast fluchtartig die Werkstatt verlassen, weil die entstehenden Gase derart heftig in den Augen und den Atemwegen gebrannt haben. Also hört auf Antonio.
Bei der '222' habe ich das Mahagoni-Griffbrett auch mit CA gehärtet (aber halt wieder bis aufs Holz zurückgeschliffen). Ich habe das komplett unterschätzt und musste fast fluchtartig die Werkstatt verlassen, weil die entstehenden Gase derart heftig in den Augen und den Atemwegen gebrannt haben. Also hört auf Antonio.
Gruß, Sebastian
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Und ich dachte Kleberdämpfe wären einer der Gründe, wegen denen Leute gerne Gitarren bauen ...
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
moment mal...es ist schon ein Unterschied ob ich leckeren Pattexduft einatme oder stechenden brennenden ekeligen CA-Dampf
lg Antonio
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Ja Antonio, soweit ist es zum Glück noch nicht, dass ich daran Gefallen finde... vom Fischleim wollen wir garnicht erst reden. Es gibt aber tatsächlich Düfte die ich beim Gitarrenbau erlebt habe und kaum vergessen kann: Mooreiche (Whiskey) und Zitronenholz (Urlaub fern der Heimat).
Wie auch immer, ich durfte mich endlich der Kopfplatte widmen. Also zunächst den abgesägten Keil wieder an der Unterseite angeleimt. Fixierung der Position mittels Zahnstocher-Stiftelung:
Bei der Gestaltung der Kopfplatte mit 2L/2R-Anornung legte ich Wert darauf, dass die Saiten gerade zu den Mechaniken laufen und keinen Knick am Sattel machen. Ich musste feststellen, dass das gestalterisch und bei der Auswahl der Mechaniken doch schon etwas einschränkt. So ist die Kopfplattenform nicht besonders aufregend ausgefallen, aber... passt schon... oder was meint ihr?
Die Kopfplatte gestern grob in Form gebracht. Es mussten noch kleine Öhrchen angeleimt werden. Dafür habe ich Verschnittreste vom Aussägen der Kopfplatte verwendet:
Dann heute Abend die Kopfplatte in die finale Form gebracht am Spindeloszi, die Kopfplatte auf 18mm Dicke gefräst und die Übergänge von bzw. zur Volute verschliffen. Fotoknippsen habe ich dabei leider vergessen, so gibt's nur Bilder vom Ergebnis:
In der Seitenansicht gefällt mir das Leimnaht-Gruppenfoto leider überhaupt nicht. Angefeuchtet relativiert sich das aber zum Glück wieder, was ich nicht erwartet hätte. Hoffe das ist beim Finish auch so.
Ingesamt bin ich aber sehr glücklich darüber, dass der Plan so gut aufging. Die Rohkantel war für das Vorhaben SEHR knapp bemessen, sodass da kaum Spielraum für Fehler bzw. Ausbesserungen war. Ich hab mal sämtlichen Verschnitt gesammelt und fotografiert, das ist nicht viel. Die Leisten werden mal aufgehoben, kann man vielleicht nochmal gebrauchen. Oh weh, habe ich etwa schwäbische Gene?
Wie auch immer, ich durfte mich endlich der Kopfplatte widmen. Also zunächst den abgesägten Keil wieder an der Unterseite angeleimt. Fixierung der Position mittels Zahnstocher-Stiftelung:
Bei der Gestaltung der Kopfplatte mit 2L/2R-Anornung legte ich Wert darauf, dass die Saiten gerade zu den Mechaniken laufen und keinen Knick am Sattel machen. Ich musste feststellen, dass das gestalterisch und bei der Auswahl der Mechaniken doch schon etwas einschränkt. So ist die Kopfplattenform nicht besonders aufregend ausgefallen, aber... passt schon... oder was meint ihr?
Die Kopfplatte gestern grob in Form gebracht. Es mussten noch kleine Öhrchen angeleimt werden. Dafür habe ich Verschnittreste vom Aussägen der Kopfplatte verwendet:
Dann heute Abend die Kopfplatte in die finale Form gebracht am Spindeloszi, die Kopfplatte auf 18mm Dicke gefräst und die Übergänge von bzw. zur Volute verschliffen. Fotoknippsen habe ich dabei leider vergessen, so gibt's nur Bilder vom Ergebnis:
In der Seitenansicht gefällt mir das Leimnaht-Gruppenfoto leider überhaupt nicht. Angefeuchtet relativiert sich das aber zum Glück wieder, was ich nicht erwartet hätte. Hoffe das ist beim Finish auch so.
Ingesamt bin ich aber sehr glücklich darüber, dass der Plan so gut aufging. Die Rohkantel war für das Vorhaben SEHR knapp bemessen, sodass da kaum Spielraum für Fehler bzw. Ausbesserungen war. Ich hab mal sämtlichen Verschnitt gesammelt und fotografiert, das ist nicht viel. Die Leisten werden mal aufgehoben, kann man vielleicht nochmal gebrauchen. Oh weh, habe ich etwa schwäbische Gene?
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Tiptop, dadisogn. Super umgesetzt!
Das ist eine Variante eine abgwinkelte Kopfplatte zu bauen die ich so noch nicht gesehen habe. Nicht dass das was zu sagen hätte, aber ... kommt auf jeden Fall auf die Liste des "vielleicht irgendwann auch mal ausprobieren".
Das ist eine Variante eine abgwinkelte Kopfplatte zu bauen die ich so noch nicht gesehen habe. Nicht dass das was zu sagen hätte, aber ... kommt auf jeden Fall auf die Liste des "vielleicht irgendwann auch mal ausprobieren".
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Eleganz in der Form setzt Schlichtheit voraus; pornös aufgemotzt kann jeder.
... m. E. aber optisch um ein Vielfaches besser als die sonst üblichen Schäftungen. Allerdings fürchte ich, dass die Leimfuge im Bereich der Volute nach deren Ausformung noch etwas stärker in Erscheinung treten wird.
Ich habe es bisher so hingebogen bekommen, dass die Fuge exakt an der Kante einer wesentlich schwächer ausgebildeten, 7enderartigen Volute entsteht. Zu den maßlichen Verhältnissen bei Bässen fehlt mir aber der praktische Bezug.
.
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Danke euch!
Bohrungen für die Mechaniken gesetzt... mit meinen neuen Famag Forstnerbohrern, feines Werkzeug
Kurze Anprobe, die Mechaniken sitzen jeweils 5° verdreht Richtung Body.
Die Muttern und U-Scheiben sind um 2.5mm versenkt worden:
Die Baustelle Hals ruht dann erstmal. Mit dem Formen des Halsprofils warte ich bis ich weiß wie der Hals exakt im Body sitzen wird.
Ja das fürchte ich allerdings auch. Sollte es mir überhaupt nicht gefallen könnte ich die Volute aber immernoch wegnehmen und die Leimnaht würde genau an die von dir genannte Kante fallen. Stabilitätsprobleme würde ich in dem Fall zwar nicht befürchten, da ist genug Material vorhanden... aber ich mag Voluten einfach sehr gerne und es wäre ein schmerzlicher Verlust.kehrdesign hat geschrieben: ↑27.04.2018, 09:43Allerdings fürchte ich, dass die Leimfuge im Bereich der Volute nach deren Ausformung noch etwas stärker in Erscheinung treten wird.
Ich habe es bisher so hingebogen bekommen, dass die Fuge exakt an der Kante einer wesentlich schwächer ausgebildeten, 7enderartigen Volute entsteht. Zu den maßlichen Verhältnissen bei Bässen fehlt mir aber der praktische Bezug.
Bohrungen für die Mechaniken gesetzt... mit meinen neuen Famag Forstnerbohrern, feines Werkzeug
Kurze Anprobe, die Mechaniken sitzen jeweils 5° verdreht Richtung Body.
Die Muttern und U-Scheiben sind um 2.5mm versenkt worden:
Die Baustelle Hals ruht dann erstmal. Mit dem Formen des Halsprofils warte ich bis ich weiß wie der Hals exakt im Body sitzen wird.
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Re: J'Benicio Bass - Bauthread
Zum Weiteren:
Beim Shaping wird es natürlich mindestens eine Armschräge und Bauchmulde geben.
Beim Finish des Korpus (Esche) bin ich mir auch noch nicht im Reinen. Ich schwanke da noch zwischen durchsichtigem creme-weiß, sodass die Maserung noch erkennbar ist ("see-through-white") oder einer schlichten schwarzen Beizung und offenporigem Finish... oder was ganz anderes? Esche bietet da ja viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Pickguard-Form ist bisher nur mal so als grobe Gestaltungsidee dahin gespuckt. Bei der Materialauswahl bin ich auch noch unklar. Möchte gerne mal mit künstlich oxidiertem Kupfer/Eisen als Eye-Catcher experimentieren. Es muss natürlich zu Body, Hals und Chrome-Hardware passen. Bei einem weißen Body könnte mir auch ein PG aus Wenge vorstellen.
Das E-Fach wurde hier von einem anderen Projekt übernommen. Vermutlich passe ich es noch an. Es wird übrigens ein Delano Sonar 3 Preamp darin beheimatet werden.
Wie man sieht ist es noch ziemlich offen in welche Richtung die Reise geht. Startpunkt für das Projekt war eine grobe Idee im Kopf, alles weitere sollte sich im Verlauf ergeben. Das ist sicher keine vorbildliche Herangehensweise, aber ich habe es über Monate einfach nicht geschafft meine Ideen in einzelne Projekte zu kanalisieren und vorallem zu konsolidieren, sodass die Devise irgendwann "einfach mal loslegen" hieß. Solange die kritischen Merkmale festgelegt sind sollte das funktionieren (hoffe ich!! ).
Umso mehr freue ich mich über Anregungen und Kritik. Vielleicht ist ja der Stein des Anstoßes dabei!
Gruß, Sebastian
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
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