Subkultur

Das Board für eure Bauberichte!

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Martin
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Subkultur

#1

Beitrag von Martin » 01.07.2016, 00:24

Hey!
Ende Apri 2016l hab ich mich entschieden Holz zu kaufen und einen Bass zu bauen. Vorher habe ich bereits zum testen mit Baumarkthölzern etwas gebaut was so ähnlich klingt & aussieht wie ein (Fretless-) Bass.

In der nähe hab ich einen Händler gefunden, bei dem ich relativ günstig eine Eschen- und eine Ahornbohle bekommen hab.
Zusätzlich noch zwei ca. 10mm starke Ahornbretter, die sich in meinen Augen gut für die Herstellung von Griffbrettern eignen.
Das Holz reicht hoffentlich für drei Instrumente und hat mich knapp 60 Euro gekostet.
  • Mein Ansatz war es:
    alles was möglich ist selbst zu fertigen,
    wenig elektrische Maschinen zu benutzen,
    Probleme erst dann zu lösen, wenn sie entstehen.
Das sind natürlich keine Dogmen.

Ich verbringe in den letzten Tagen viel Zeit damit in Eurem Forum zu lesen.
Hier gibt es viele tolle Instrumente und noch mehr Ideen und Tricks wie man welche bauen kann!

Ich bin mittlerweile schon relativ weit gekommen aber noch lange nicht fertig.
Die Entwicklung bis zu heutigen Stand würde ich gerne hier dokumentieren und in ein paar Wochen hoffentlich einen funktionierenden Bass in den Händen halten.

Cheers, Martin


Begonnen hab ich mit dem Body:
Dateianhänge
Bohren der Radien
Bohren der Radien
Einzeichnen der Kontur
Einzeichnen der Kontur
Hobeln der Klebefläche
Hobeln der Klebefläche
Hobeln der Oberfläche
Hobeln der Oberfläche
zusägen der Bohle mit selbsgebauter Sägelade
zusägen der Bohle mit selbsgebauter Sägelade

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Re: Subkultur

#2

Beitrag von bea » 01.07.2016, 01:00

Schick. Guter Weg...


Die Bohrmaschine sieht ja regelrecht antik aus...
LG

Beate

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Re: Subkultur

#3

Beitrag von Martin » 01.07.2016, 07:55

@bea
Oh ja. Die dürfte älter sein als ich... Die alte Kiste hat ein höheres Drehmoment, als der Metabo Akkuschrauber der bei mir rumliegt. Für die Forstnerbohrer brauch ich das.

Ich hoffe heute abend komme ich dazu weitere Bilder hochzuladen.

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Re: Subkultur

#4

Beitrag von Haddock » 01.07.2016, 09:22

Guten Morgen,

cool, bin gespannt!

Gruss
Urs

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Re: Subkultur

#5

Beitrag von Poldi » 01.07.2016, 10:39

Jau. Gutes Gelingen .

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Re: Subkultur

#6

Beitrag von Martin » 01.07.2016, 17:32

Oje, oje hier lesen ja einige mit... Das ist schön und ein guter Grund mir Mühe beim Dokomentieren & Bauen zu geben.

Nach dem groben zuschnitt der Bohle entstand aus drei Teilen der Body-Rohling. Um Holz zu sparen habe ich den Teil, den ich unten (Beinauflage) weggenommen hab, oben (Armauflage) wieder angeleimt.

Wie sich später rausstellte, war das nicht dass klügste, da so eine Klebefläche auf Bereich der Halstasche fällt.
Beim Fräsen wäre das relativ egal. Beim Ausstemmen mit dem Beitel macht das aufgrund der unterschiedlichen Faserverläufe aber mehr Arbeit.

Benutzte Werkzeuge:
Doppelhobel, Forstnerbohrer, Einhandzwingen, Stechbeitel, Bildhauer Feile, Schabhobel, Japansägen
Dateianhänge
Bass - 14.jpg
Bass - 13.jpg
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Bass - 7.jpg
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Re: Subkultur

#7

Beitrag von Martin » 02.07.2016, 11:03

Weiter ging es mit dem Hals. Kontur übertragen, Freimachungen gebohrt und zugesägt.
Zum Body hin hab ich den Hals länger und breiter gelassen, um genug Material zu haben, die Passung hinzubekommen.

Hab mich dunkel an das System "Einheitsbohrung" aus der Ausbildungszeit erinnert...
https://de.wikipedia.org/wiki/Passungss ... itsbohrung

Den Hals Stück für Stück zu verkleinern, bis er spielfrei in die Halstasche passt, war mit den Werkzeugen, die ich zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung hatte, leichter als ein Anpassen der Tasche an den Hals.

Durch die leichte Trapezform von Halstasche und Hals, lässt sich der Hals nur senkrecht in die Tasche einfügen.
Auch ohne Schrauben sitzt er so schon relativ stabil in seiner Position.

Wie ihr wahrscheinlich bereits anhand der Schablone für den Korpus gesehen habt, wird der Bass von der Form her das Rad nicht neu erfinden. Es wird aber auch keine 1 zu 1 Kopie. Schon allein deshalb weil ich keinen Original Jazz Bass besitze, den ich nachbauen könnte.
Dateianhänge
Bass - 15.jpg
Bass - 16.jpg
Bass - 17.jpg

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Re: Subkultur

#8

Beitrag von Martin » 02.07.2016, 14:09

Nächste Station: Trussrod
  • Nut
    Die Nut für den Halsspannstab habe ich mit Gradsäge, Beitel, Schnitzmesser und einem selbsgenauten Grundhobel gefertigt.
    Sie ist 6 mm breit, in der Mitte 12 mm und an den Enden ca. 7 mm tief.

    Zum Kopf hin, wo die Langmutter zum justieren der Halzkrümmung hin soll, hatte ich geplant, einen kurzen Kanal zu bohren.
    Dazu hab ich den Schaft einen Ø 6mm Spiralbohrers auf 5 mm im Durchmesser abgedreht und den Bohrer in ein ca. 500 mm langes Rohr mit 6 mm Außendurchmesser gepresst. Plan war es, einen biegsamen Bohrer zu erhalten, der durch die Nut geführt wird.

    Die Idee war gut, das Material zu schwach. Das Holz der über der Bohrung platzte weg. jetzt hab ich eine durchgehende Nut bis zum Kopf. Klappt hoffentlich auch.


    Spannstab und Anker
    Als Spannstab hab ich eine rostfreie M6 Gewindestange aus dem Baumarkt verwendet. Als Anker einen passenden Nutenstein. Die Gewindestange hab ich zur Mitte hin von zwei Seiten bis auf den Kerndurchmesser abgeflacht.

    Dadurch verspreche ich mir folgende Vorteile:
    1. stärkere Biegung in der Nut möglich
    2. Verdrehung des Stabs beim anziehen der Mutter verhindern
    3. bessere Gleiteigenschaft des Stabs in Längsrichtung

    Ich bin noch am überlegen, ob ich den Halsspannstab vor dem Einbau in einen Schrumpfschlauch packe.
    Ihr Klebt den oft mit Silikon, wa?

    Niederhalterblech und eine in beide Richtungen keilförmige Distanzleiste
    Ich glaube ab jetzt wird´s ein bisschen ungewöhnlich. Denn Truss Rod unter Vorspannung in die richtige Position drücken will ich mit einem unter dem Griffbrett eingepassten Blech und einer 6 mm breiten Leiste. Das Blech wird mit 6 kleinen Schrauben am Hals befestigt.

    Hat von Euch schon dass mal eine/r so gemacht bzw. gibt es eine Hersteller der das so macht? Oder ist dass völliger Quatsch?
    bei den Rickenbacker doppel-Truss-Rod sieht das zumindest ein stück weit ähnlich aus, oder?
    Es passiert mit auch öfter mal, dass ich irgendwo was sehe was ich später für ne eigene Idee halte. :)

    Hinter dem Blech mit den Schrauben steck der Gedanke, die Funktion des Spannstabs zu testen, bevor das Griffbrett drauf ist.

    Vieleicht lässt sich sogar das Griffbrett mit unter den Inlays verstecken Schraubenköpfen auf dem Hals befestigen, statt es flächig aufzuleimen?

    Ihr merkt, ich hab ein bisschen Angst vor Verbindungen die sich nicht zerstörungsfrei trennen lassen... (think)
Dateianhänge
missglückter Kanal
missglückter Kanal
Zusammenbau
Zusammenbau
Nutenstein als Anker
Nutenstein als Anker
Aussparung für das Blech & abgeflachte Gewindestange
Aussparung für das Blech & abgeflachte Gewindestange
Einzelteile
Einzelteile
Nut und Tasche für den Nutenstein
Nut und Tasche für den Nutenstein
Kürzen der Gewindestange
Kürzen der Gewindestange
Hals & Body
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Re: Subkultur

#9

Beitrag von kehrdesign » 02.07.2016, 14:24

Martin hat geschrieben:Nächste Station: Trussrod
...
Ihr merkt, ich hab ein bisschen Angst vor Verbindungen die sich nicht zerstörungsfrei trennen lassen... (think) ...
Angst ist unnötig, Respekt ist angesichts noch nicht vorhandener Routine gesund. :)

Warum Du dieses alte Trussrod-Prinzip einem modernen Dual-Action-Spannstab vorziehst, verstehe ich aber nicht. Ansonsten viel Spaß und Erfolg bei Deinem Bassprojekt.

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Re: Subkultur

#10

Beitrag von Martin » 02.07.2016, 15:05

@kehrdesign
Ich hab das klassische Truss-Rod Prinzip dem modernem vorgezogen, da ich möglichst alles selber bauen wollte.
Für ein Dual-Action-Spannstab fehlt mir die Möglichkeit Zuhause zu schweißen. Aber du hast recht. Ist ein bisschen so als würde man Kutsche fahren, statt in die U-Bahn zu steigen.

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Re: Subkultur

#11

Beitrag von Martin » 02.07.2016, 16:43

Halsverschraubung
  • Den Hals hab ich mit sechs Senkschrauben mit dem Korpus verbunden. In den Hals hab ich dafür einfache Nietmuttern versenkt und mit 2k Epoxidkleber eingeklebt.

    Die Unterlegscheiben aus Messing habe ich an einer Drehbank selbst gefertigt.
    (...oh, grad gelernt das die Teile die ich gedreht hab "Halspitten" heißen)

    Zwei Dinge sind nicht dabei nicht so gut gelaufen:

    1. Die Senkungen im Body für die Unterlegscheiben hat sich im Verhältnis zu den Durchgangsbohrungen nicht perfekt zentriert.
    --- Das liegt mit daran das ich Zuhause keine Standbohrmaschiene besitze und die Bohrungen mit einer Handbohrmaschine gebohrt habe.
    Vielleicht sollte ich nächstes mal eine Pilotbohrung im Durchmesser der Zentrierspitze anfertigen?


    2. Vor lauter Freude viel Platz ich haben und mehr Schrauben als nötig unterzubringen, bin ich relativ nah an das Halsende gerutscht. Dadurch sind die äußeren Nietmuttern zu nah am Rand.
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Halsschrauben
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Re: Subkultur

#12

Beitrag von Martin » 02.07.2016, 18:08

Pickupfräsung & E-Fach
  • Mittlerweile bin ich Werkzeugmäßig nicht mehr ganz so unplugged unterwegs. Ein Exzenterschleifer von Bosch und eine Einhandfräse von Maktita stehen mir jetzt zur Verfügung.

    Für die Tonabnehmer hab zuerst die halbrunden Ausbuchtungen gebohrt. Aus Aluprofielen hab ich mir eine verstellbare Frässchablone gebastelt. Damit hab ich die Kontur der Aussparung gefräst. Das Mittelstück wurde mit dem Beitel entfernt, den Boden mit dem Hobel geebnet.
    --- zum Glück hab ich noch rechzeitig bemerkt das Neck und Bridge Pickup unterschiedliche größen haben ---

    Das E-Fach hab ich mit Forstnerbohrer, Beitel und Hobel gefertigt. zum Abschluss bin ich die Kontur noch mal mit dem Fräser nachgegangen um Unebenheiten zu glätten.
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Re: Subkultur

#13

Beitrag von Poldi » 03.07.2016, 10:15

Sehr schön bis jetzt.

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Re: Subkultur

#14

Beitrag von Martin » 05.07.2016, 14:01

Griffbrett
  • Das Griffbrett hab ich schon vor einiger Zeit grob in die richtige Form gebracht.
    Die letzten zwei Tage hab ich damit verbracht, es weiter fertig zu stellen.

    Radius
    Für den 7.25" Griffbrettradius hab ich mir ein Blech gebogen und mit Senkschrauben einen alten Griff drauf befestigt.
    Auf das Blech hab ich mit Kontaktkleber grobes Schmirgelleinen geklebt.

    Der Griff lässt sich fast wie ein Hobel halten und man bekommt recht zügig den richtigen Radius damit übertragen.

    Inlays
    Die Form der Inlays hab ich eingezeichnet und die Konturen mit dem Schnitzmesser nachgezogen. Mit dem Einhandfräser hab ich mich von innen nach außen vorgearbeitet. Das letzte Stück zur Schnittkante hab ich mit dem Messer rausgebrochen.

    Die Inlays selber bestehen aus einer 1,5mm Kunststoffplatte. Mit einer Schere hab ich sie grob zugeschnitten und anschließend die Ränder passend geschliffen.

    Eingeklebt hab ich sie mit einigen Tropfen Kontaktkleber. Das Abschleifen der Inlays, die ca. 0,3 mm übergestanden haben, hat mehr Zeit in Anspruch genommen als ich gedacht hab.
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Re: Subkultur

#15

Beitrag von Haddock » 05.07.2016, 14:28

Hallo Martin,

sauber!

Gruss
Urs

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Re: Subkultur

#16

Beitrag von Izou » 06.07.2016, 08:56

Hallo Martin

Schöne Arbeit. (clap3)
Gruss Marcel

"You Can'T Fix Stupid, not Even with Duct Tape!"

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Re: Subkultur

#17

Beitrag von Martin » 06.07.2016, 13:17

Griffbrett Verschraubung

  • Um so weiter ich komme, desto langsamer werden die Vortschritte. Ich denke es liegt daran, dass bereits so viel Arbeitsstunden in dem Bass liegen und man vorsichtiger arbeitet um das Werkstück nicht zu ruinieren....

    Trotz des Mutmachens durch @kehrdesign (Danke!) hab ich mich entschieden erst mal zu versuchen was passiert, wenn ich das Griffbrett verschraube.

    Dazu hab ich die Bundmarkierungen erst gesenkt anschließend gebohrt. Bei Holz (und Kunststoff) hab ich die Erfahrung gemacht, dass in der Reihenfolge die Senkung sauberer wird.

    Dann hab ich die Durchgangsbohrung auf den Hals übertragen.

    Zum Schluss, will ich die Schraubenköpfe mit Fimo oder einen geeigneteren Material "verputzen" um sie zu verstecken.

    Im Anschluss durfte der Bass das erste mal ans Tageslicht. Vom Keller auf den Balkon. Jetzt wo alle Holzteile grob in Form und verbunden sind wollte ich ihn mal mit den anderen, gekauften Bässen vergleichen.
    Er ist noch relativ Klobig. Da werden wohl noch einige Gramm Späne runter müssen...
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Re: Subkultur

#18

Beitrag von Martin » 11.07.2016, 00:06

Erste Töne
  • Mechaniken montieren
    Die Löcher für die Welle der Mechaniken hab ich mit einem Ø14 mm Bohrer gebohrt. Zuvor hab ich aus Kunststoff eine einfache Bohrschablone gefertigt. Da mir die Lagerhülsen für die Schaller-Tuner fehlen, lagert die Welle vorläufig direkt im Holz.

    Die Mechaniken liegen so, dass auch ohne Sattel die Seiten in der richtigen Position sind. (Bei einem meiner gekauften Bässe ist dass bei der H-Saite leider nicht der Fall.)

    Sattel
    Den Sattel hab ich aus Messing-Flachmaterial gefeilt. Er ist 6 mm breit und bildet den Abschluss vom Griffbrett. Die Unterlegscheibe der Trussrod-Mutter presst den Sattel gegen die Stirnseite vom Griffbrett. Mal sehen ob ich das so lasse.

    Bridge
    Die Bridge ist aus zwei Blechen und Rundmaterial selbstgebaut. Leider stand sie beim ersten mal testweise Saiten aufziehen zu hoch. Deshalb hab ich mich entschieden sie 5 mm tief in den Body zu versenken. Später hab ich Bilder gesehen, dass ich das auch über den Halswinkel hätte korrigieren können.
    Die Lösung mit der eingelassenen Bridge gefällt mir aber ganz gut, da so eine formschlüssige Verbindung in Kraftrichtung entstanden ist.

    Griffbrett
    Das Griffbrett musste ich noch mal nacharbeiten, da an den Kanten ein spalt zwischen Hals und Griffbrett war. Die Fläche war leicht gewölbt. Mit der Bandschleifmaschine konnte ich das gut korrigieren.
    Beim zusammbau hab ich noch vier schrauben mehr verbaut an Bundmarkierungen die ich bisher ausgespart hatte.

    Elektrik
    Die nächsten Tage werde ich mich wohl erst mal mit der Elektrik beschäftigen. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, provisorisch ne Buchse anzulöten und das Ding mit nem Amp zu verbinden. Neck und Bridge Pickup hab ich Parallel geschaltet.
    Macht das so Sinn?
    Der Sound war natürlich noch nicht besonders... Aber es war schön zu hören, dass er schon Geräusche macht.
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Re: Subkultur

#19

Beitrag von Poldi » 11.07.2016, 09:42

Sieht gut aus.

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Re: Subkultur

#20

Beitrag von Martin » 16.07.2016, 16:00

Feinarbeiten und Elektrik
  • Feinarbeit

    Ich hab den ganzen Bass noch mal in seine Bestandteile zerleg. Griffbrett und Hals so nachgearbeitet, dass die Flächen plan aufeinander liegen. Da mir der Hals noch wesentlich zu dick war, hab ich mir ein einfachen Jig gebaut.
    Damit konnte ich zügig noch 4 mm runterfräsen.

    Den Body hab ich noch mal ordentlicher nachgeschliffen. Hals, Body und Griffbrett anschließend mit dem selben Hartöl von Clou eingerieben.

    Elektrik

    Die Elektrik hat mich zeitweise verzweifeln lassen. Grund waren billige Mono Buchsen von Conrad-Elektronik (links im Bild, jetzt im Müll!). Bei zwei Buchsen dieser Bauart, hat das Instrumentenkabel nur sporadisch Kontakt.
    Heute eine etwas bessere Buchse (rechts im Bild) von Just Musik gekauft und eingelötet - alles super.

    Die logarithmischen 250 kOhm Potis regeln die Lautstärke der Pickups.
    Klangreglung am Instrument hab ich in meinem bisherirgen Bassistenleben nie gebraucht.
    Deshalb hab ich ihn kurzerhand weggelassen.

    Control Plate

    Die Platte auf der Potis und Buchse befestigt sind hab ich aus weißen und Schwarzen Kunststoffplatten hergestellt, die bei Modulor im Angebot waren. Grob mit der Schere zugeschnitten, mit Sekundenkleber aufeinander geklebt, geschliffen und mit einer Ziehklinge eine 45 grad Phase angebracht.
    Es war eigentlich nur als Provisorium gedacht, bis ich ein Blech hab. Mir gefällt es aber eigentlich ganz gut. vielleicht lass ich es so.

    ...Next steps

    Als nächstes werde ich Sattel und Bridge weiter bearbeiten bzw. einstellen. Auch das Griffbreff muss evtl noch nachgearbeitet werden.
    Ich hab mich entschieden, denn Bass in den ersten Lebensmonaten unbundiert zu lassen, um zu sehen wie sich der Hals unter der Saitenspannung verändert.
    Dadurch, dass er aus einem Stück gefertigt ist kommt er mir relativ elastisch bei torsionsbewegungen vor...
Dateianhänge
Öl.jpg
jig.jpg
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Bridge.jpg
platte.jpg
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Re: Subkultur

#21

Beitrag von the bird » 16.07.2016, 16:27

Sehr gelungen. Besonders daß Du dich entschlossen hast, möglichst viel manuelle Werkzeuge einzusetzen finde ich gut.

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Re: Subkultur

#22

Beitrag von Poldi » 17.07.2016, 10:58

the bird hat geschrieben:Sehr gelungen. Besonders daß Du dich entschlossen hast, möglichst viel manuelle Werkzeuge einzusetzen finde ich gut.
Dito.

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Re: Subkultur

#23

Beitrag von penfield » 17.07.2016, 11:13

Schönes Projekt. Gefällt mir.
Eine Frage noch:
Was ist in Beitrag 12, mittleres Bild, für eine Vorrichtung zu sehen.
BGP.
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Subkultur

#24

Beitrag von Martin » 17.07.2016, 13:22

@penfield
auf dem Bild im Beitrag 12 ist ein selbstgebauter Grundhobel zu sehen. (ich glaub zumindest, dass man ihn so nennen würde?) ich hatte ihn eigentlich gebaut, um den Kanal für den Trussrod anzufertigen. Er eignet sich ganz gut dafür in Aussparungen den Grund zu bearbeiten. Er ist aus einem Messingklotz, einem Messingblech, einem Drehstahl und Nutensteinen gefertigt.

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Re: Subkultur

#25

Beitrag von penfield » 17.07.2016, 21:41

Danke, wieder etwas gelernt.
Eines von den unzähligen Werkzeugen, die man gut brauchen könnte.
LGP
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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