Dem WAL-Sound auf der Spur

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lila_vila
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Dem WAL-Sound auf der Spur

#1

Beitrag von lila_vila » 08.01.2014, 15:03

Hallo Leute,
hab` momentan kein Feeling wie viele das Thema anspricht, aber schauen wir mal.

Was die speziellen Soundmöglichkeiten der WAL Bässe angeht, hier gibt`s ja dazu viele Statements, aber auch zu viel Mystik. Teilweise werden diese Instrumente als der „Heiligen Gral“ in der Bassistenwelt angesehen. Auch gibt es einige elitäre Communities welche sich in ihrer Sammelleidenschaft vom Rest der (Basser) Welt abnabeln wollen, dann soll`s so sein. Geringe am Markt verfügbare Instrumente haben die Preise in astronomische Höhen ansteigen lassen (nichts geht unter € 3.000,-) und der legitime Nachfolger der beiden leider verstorbenen Erfinder ruft derzeit einen „Einstiegspreis“ von knapp € 5.000,- auf, was für die meisten von uns normal sterblichen einfach keinen Zugang zu dieser „Soundmaschine“ ermöglicht.

Ich für meinen Teil bin am Ziel angekommen, und dazu habe ich mir am „freien Markt“ entsprechende Komponenten besorgt, welche ich in ein bestehendes Instrument integriert habe um „soundmässig“ an das Original ranzukommen !!!
Habe diesem Thread ein PDF File angefügt, hier wird in groben Zügen der Umbau meines Basses beschrieben.

Gleich vorweg, ich bin kein grosser Freund von „Design- Kopierern“ (wer unbedingt ein Möbelstück ala WAL bauen möchte und das braucht), auch werde ich keine Soundfiles zur Verfügung stellen !!!!! Ich habe keinen Endorser-Contract mit den Bezugsquellen.
Ausserdem hat jeder seinen eigenen Geschmack was die Optik und die Klangnuancen, Spielbarkeit, bundiert/fretless etc.. angeht.
Auch wird sich für solch ein Projekt die „Spreu vom Weizen“ trennen, da für Tonabnehmer, Elektronik, Stacked Potiknöpfe, diverses Kleinmaterial und Versandkosten locker € 800,-- an Materialkosten fällig werden !!! Sollten die handwerklichen Fähigkeiten auch nicht vorhanden sein (Umgang mit der Oberfräse, Anfertigung von Frässchablonen, eventuell Modifikation der Elektronik etc..), so kann man für die Unterstützung eines erfahrenen Gitarrenbauers auch gleich nochmal mindestens € 300,-- mit dazu rechnen. Wenn jemand meinen Weg gehen möchte, muss er auch noch aus seiner Sammlung ein Instrument „opfern“, welches für den Umbau geeignet ist (Wert ????).Anderer Weg sind hochwertige Einzelteile vom freien Markt (Body, Neck, Mechaniken) welche entsprechend als Basis dienen und bearbeitet werden. Auch gibt es noch die Möglichkeit von den beiden Lieferanten meiner verwendeten Komponenten „Custombässe“ zu ordern. Die Einstiegspreise liegen hier bei ca, € 2.700,-- für ein fertiges, aber sicherlich tolles und unter Berücksichtigung der eigenen Anforderungen entsprechendem Instrument, also immer noch weit weg von den aktuellen „Strassenpreisen“ der Fa. WAL !!

Für viele Anwendungen ist die Kombination von speziellen Humbuckern plus Elektronik mit 2x Tiefbassfilter plus variablem Hochpassfilter ein Traum, Du kannst in vielen Situation den Bassound „stufenlos“ anpassen, auch ganz speziell bei beschissenen akustischen Raumverhältnissen. Klar kann man auch seinen Vorbildern nacheifern (z.B. Geddy Lee, Mick Karn, Flea, Beatles Paule, Justin Chancellor…..). Eine auch noch so aufwändige 3-Band Elektronik (NOLL, J-Retro, Glockenklang, AGUILAR…) kann da nur bedingt mithalten, ausserdem beeinflussen diese Dinger den Gesamtklang des Basses. Für „Schrauber“ ist eine mit regelbaren Filtern ausgestattete Klangregelung eher irreführend, da sie „selektiv“ arbeitet. Man muss schon ausreichend Erfahrung mitbringen um seinen Sound einstellen zu können. Aber mit Geduld und ein wenig Übung ist alles hinzukriegen.
Von mir eingesetzte Komponenten: HOTWIRE W-Humbucker kalibriertes Set, ACG EQ-01 Bass Preamp (interne Verkabelung musste ich für meinen Bass neu anfertigen), John East „Stacked Potiknöpfe mit 8 und 6mm Durchmesser (googlen könnt Ihr ja selber). HOTWIRE und ACG liefern auch wie beschrieben Komplett- Instrumente haben aber eine eigenes Design das sehr schick ist (nix WAL Kopie).

Was sind Eure Erfahrungen und Meinungen ??
Bassige Grüsse LILA_VILA
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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#2

Beitrag von dreizehnbass » 08.01.2014, 15:35

Hallo, danke für den Post!
Die Schaltung von Wal ist eben Betriebsgeheimnis und ohne deren Schaltplan ist ein genaues Kopieren nicht möglich.
Annäherungen kann man sicher immer irgendwie machen, keine Frage.
Oder hat Alan Cringean von ACGuitars eine Lizenz von Wal?

5000 Eur schreckt mich jetzt gar nicht so. Das kostet ein Warwick auch gleich mal. Oder ein Fodera das dreifache, ohne Case, versteht sich.

Zur Glockenklang kann ich auch sagen, dass sie das Basssignal nicht verfälscht. Da habe ich schon viele verbaut.

Aber ein Soundfile wäre trotzdem fein ;)

lg
D
http://www.13instruments.com/ Saiteninstrumente in Handarbeit

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#3

Beitrag von Walterson » 08.01.2014, 15:43

lila_vila hat geschrieben:Ich für meinen Teil bin am Ziel angekommen...
Na, dann ist ja alles gut. ;)
VG
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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#4

Beitrag von lila_vila » 08.01.2014, 16:13

Hallo,
so ein grosses Betriebsgeheimnis ist die Schaltung von WAL auch nicht !
Es handeln sich pro Kanal bzw. PU um zwei unabhängige Low Pass Filter, welche über einen bestimmten Frequenzbereich durchstimmbar sind. Die schon etwas angestaubte WAL Elektronik hat im Grundbereich (nicht gezogenes Poti) schon einen kleinen Boost des angewählten Frequenzbereiches. Dann kann man das Push/Pull- Poti rausziehen und nochmals boosten.
Die "Klickschaltung" ist in der Original-Elektronik auch fix vorgespannt und nicht veränderbar.

Alan hat schon vor mehreren Jahren gemeinsam mit John East ein Weiterentwicklung dieser Elektonik gemacht. Hier gibt`s kein Patent das verletzt werden kann ! Du kannst solche Basisschaltungen für aktive HP und TP Filter aus dem "Filter Cook Book" (gibt`s seit 1976 sogar in deutscher Übersetzung) entnehmen, und technisch entsprechend an deine Quelle/Ziel anpassen (technisches Grundwissen ist dafür die Voraussetzung). So wie ich die Sachlage einschätze haben sich die WAL Urväter auch aus diesem alten Machtwerk ihr Basis Know How geholt.

Was sicher eigenständig war, ist das Design der von WAL entwickelten Tonabnehmer (hier gibts ab auch keine Patente).

Die ursprünglichen WAL PRO Bässe aus Ende 70 hatten einen Esche Korpus und einen mehrfach gesperrten Ahornhals (mit Heinbuche als Mittelkern). Mein alter ESH JB weiss klanglich, wenn Du ihn akustisch (ohne Amp) anspielst ähnliche Klangeigenschaften auf !
Daher hatte ich mich entschieden diesen Bass für mein Projekt zu verwenden, und siehe da, Volltreffer.

Ich spiele seit mehr als 35 Jahren Bass und habe schon wirklich alles was es gibt in den Händen gehalten. Mir geht es um kein Statussymbol oder eine bestimmte "Brand", mir geht es um den Sound, und der hat immer physikalischen Hintergrund !!!

Selbiges gilt für Fender Bässe. Die sind millionenfach kopiert worden, und heutzutage sogar grösstenteils in verbesserten Varianten am Markt erhältlich (von Harley Benton bis Sadowsky), oder Fender kopiert Fender in seinem eigenen Custom Shop.

Was die Klangverfälschung angeht, genau die ist ja beim Einsatz solcher Filter gewollt, da hier der "Eigenklang" des Tonabnehmers nur mehr eine untergeordnete Rolle spielt (kann man ja auch z.B. im Buch von Helmuth Lemme nachlesen warum das so ist).

Der Markt ist "frei" jeder kann und soll es so halten wir er es für richtig hält. Mein Post ist als Anregung gedacht, und soll auch dazu dienen Leute zu motivieren für sich den "Heiligen Gral" zu entdecken.

Soundfile werde ich keines machen (tut mir leid), wenn jemand Ahnung von der Materie hat dann weiss derjenige schon um was es geht.

LG., LILA_VILA

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#5

Beitrag von fonzarelli » 08.01.2014, 16:45

Hallo,

einen 1977er Schaltplan eines Wal Preamps hab ich. Wer einen Blick drauf werfen möchte kann sich gerne bei mir melden.
Aber gezaubert wird da auch nicht. Das grösste Problem bei einem Nachbau dürfte es sein die damals verwendeten Transistoren zu finden.
Schönen Gruß
Jörg

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#6

Beitrag von capricky » 08.01.2014, 16:49

fonzarelli hat geschrieben: Das grösste Problem bei einem Nachbau dürfte es sein die damals verwendeten Transistoren zu finden.
Das ist heute mit Sicherheit einfacher, als "damals"! 8)

capricky

(ich hätt' auch gern mal ein Blick auf den Schaltplan geworfen)

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#7

Beitrag von 12stringbassman » 08.01.2014, 17:02

capricky hat geschrieben:
fonzarelli hat geschrieben: Das grösste Problem bei einem Nachbau dürfte es sein die damals verwendeten Transistoren zu finden.
Das ist heute mit Sicherheit einfacher, als "damals"! 8)

capricky

(ich hätt' auch gern mal ein Blick auf den Schaltplan geworfen)
dto.

BTW: Wer verwendet den heute noch Einzeltransistoren für Audioschaltungen? Da kann ich gleich Röhren nehmen, die glühen wenigstens so schön ;)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#8

Beitrag von lila_vila » 08.01.2014, 17:12

Hallo Leute,
der 77-er Elektronik Plan hat nichts mit der aktuelleren Filterelektronik von WAL oder ACG zu tun !!
Hier gibt es "nur" FET Eingansstufen je Pickup und einen FET Mischverstärker.
Die komplette "Tonformung" wie Mid-Boost oder "Klick Anhebung" ist mit passiven Bauelementen aufgebaut.
Wen`s interessiert, anbei als PDF.

LG., LILA_VILA
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Alter WAL 70-er Preamp.pdf
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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#9

Beitrag von lila_vila » 08.01.2014, 17:43


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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#10

Beitrag von potomac » 08.01.2014, 20:50

WAL?

....sind die identisch mit dem 70er Hayman Bässen?
Gruß
Wolfgang

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#11

Beitrag von lila_vila » 09.01.2014, 09:08

Hallo Wolfgang,
WAL`s sind nicht identisch mit den HAYMAN Instrumenten.
Kann mir aber gut vorstellen, dass die WAL Firmengründer auf der Suche nach einem neuen eigenständigen Design HAYMAN als Vorbild genommen haben.
Falls Dir die Story von WAL nicht bekannt sein sollte, hier ein guter Link

http://walbasshistory.blogspot.hu/p/the-beginnings.html

VG LILA_VILA

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#12

Beitrag von Joachim » 09.01.2014, 21:24

Hallo Danke für den Thread, - interessantes Thema. Aber ich muss zugeben, obwohl ich 37 JAhre Bass spiele und so ziemlich alles in den Händen gehalten habe bin ich eher eine Tonbanause und finde dass viele Bässe einen interessanten Sound haben. UNd jeder meiner 10 Bässe begeistert mich auf seine Art. Meistens spiele ich meinen Bartolini bestückten 5 SAiter mit Fessler und Fürst Elektronik. Ich muss auch zugeben dass ich von Elektronik weder viel verstehe noch sie als besonders wichtig angeschaut habe. HAbe mich eher auf Bauart und Hölzer fokusiert. Mein Gral, wenn man das so nennen kann ist derzeit der Delano Xtender, mann höre die Soundfiles auf ihrer Website vom Virtuosen Jürgen Attig angespielt, das will ich (und habe ich in Bau).
Nichtsdestotrotz finde ich die Wal-sache hier sehr spannend und ich muss sagen sowas man von Hotwire und ACG auf youtube so hört,das ist schon sehr stimmig. Gute Wahl.

Gruss
Joachim

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#13

Beitrag von lila_vila » 09.01.2014, 22:23

Hallo Joachim,
Da kann ich mich Deiner Meinung nur anschliessen.
Es gibt so viel tolles Zeug auf dem Markt, keine Frage !!
Ueber die Jahre haben sich bei mir auch viele Instrumente angesammelt die alle ihre ganz eigene Note haben.
Den ESH habe ich in den 90-er Jahren sehr gerne gespielt, und dann ist er irgend wann mal in der Ecke gelandet, weil ich doch lieber auf meinen Original F-JB und PB gespielt habe (tun ich immer noch sehr gerne).
Die Sache mit dem WAL habe ich immer als kleine Herausforderung gesehen, da eigentlich nur sehr wenige Freaks sich an die Sache rangetraut haben.
Mit der Zeit habe ich im Internet einige Interessante Beitraege entdeckt (vorwiegend in Foren in UK und Nordamerika), und dann habe ich die Sache angepackt. Ich besitze ja zwei Edelbaesse (Alembic und Vigier) welche ja auch in eine aehnliche Kerbe schlagen, aber nur aehnlich was den Preamp betrifft (State Variable Filter).
WAL Instrumente haben ueber viele Jahre eine ausserordentliche Stellung eingenommen.
Auch habe ich einige Leute tontechnisch betreut, deren Bassisten einen WAL gespielt haben, dass hat mich nie losgelassen. Speziell der Fretless ist eine Macht, was fuer ein geiler Sound.
Vielleicht bringt mein Beitrag ein paar Leutchen auf den Geschmack es auch zu versuchen, den der WAL ist scheinbar vom aussterben bedroht und wird nur noch als historische Randerscheinung wahrgenommen.

VG., Harald

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#14

Beitrag von Joachim » 09.01.2014, 22:44

Hallo Harald
Danke für die Antwort. Ja, Alembic hätte ich auch fast erwähnt. IN der Schweiz haben wir jemand, der hat die Alembic electronk ausgebaut..und siehe der Alembic tönte "Normal" und die Alembicelektronik hat er in versuchsweise in einen anderen Bass eingebaut und er klang alembicmässig.
Wenn du den Alembic und deinen Wal-soundigen Eigenbau vergleichst: wie würdest du die Unterschiede beschreiben?
Gruss
Joachim

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#15

Beitrag von lila_vila » 10.01.2014, 09:24

Hallo Joachim
technisch ist die ALEMBIC Elektronik unflexibler, soundmässig unterkühlter als die von ACG.
ALEMBIC hat über viele Jahre nichts an seiner Elektronik verändert, wer kauft den heute wirklich noch ALEMBIC ??
Wenn Du mal ein bisschen in den UK und US Foren reinschaust, hier gibt es da und dort Threads von ALEMBIC Usern, welche die Original Elektronik mit einer ACG EQ-01 getauscht haben, und nun viel zufriedener mit den Klangergebnissen sind.
Um es den "Spionen" zu erschweren die Schaltung nachzubauen hat ALEMBIC alle Bauteile mit MIL-SPEC. (freigegebener US Militär Standard) verwendet, ist natürlich alles nur Voodoo.
WAL hat ähnlich gearbeitet, bevorzugt sind SO-Typen von FET-Transistoren und Operationsverstärkern für die Konzeption verwendet worden.
Alle anderen "Mitbewerber" schleifen von den relevanten Bauteilen die Typenbezeichnungen runter um sich mal wenigstens auf einfachste Weise zu schützen (macht auch ACG).
Meinen ALEMBIC halte ich nur noch aus nostalgischen Gründen in meiner Collection, ist zwar aus den "Besten Hölzern + Zutaten" gebaut, wird nur sehr selten gespielt (ist mir einfach zu protzig). Er hat einen "Slim Tapper Neck" und ist sehr temperaturempfindlich, trotz zwei einstellbaren Spannstäben schwer in den Griff zu bekommen. Wenn Du ihn nur an einem Ort (zu Hause oder fix im Studio) benützt geht alles klar. Aber wehe wenn Du ständigen Ortswechsel mit dem Ding machst !
Für mich "Daumen hoch" für ACG, der Preis von € 250,-- (ohne Potiknöpfe) ist ein sehr faires Angebot wo man ruhig mal testen kann.

LG., Harald

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#16

Beitrag von Joachim » 10.01.2014, 10:52

Grüss dich Harald
Die UNterhaltung macht Spass und ich denke du hast erreicht was du wolltest: Meine Gedanken hast du in die Richtung gestossen.
Werde ACG bei Gelegenheit berücksichtigen.
Aprpos Alembic und wer das heute kauft....Die neue Modelle kenne ich kaum, aber die Hölzer und so sind immer noch vom feinsten. Ich denke da spielt auch Nostalgie eine Rolle, wie du sagst. Stanley Clarke war halt damals, jedenfalls für mich ein unheimliches "aha- Erlebnis" und eine Erleuchtung was jenseits von Fender und Rickenbaker noch so möglich ist.
Gruss
Joachim

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#17

Beitrag von Joachim » 10.01.2014, 11:38

Nachtrag: Diese ACG Elektronik wurde ja offenbar von John East entwickelt. Der bietet ja selber eine Reihe Elektroniken an; J-Retro usw. Inwiefern unterscheiden die sich? Haben die auch Lowpass Filter? In deren Beschreibungen war nur von EQw die Rede?

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#18

Beitrag von lila_vila » 10.01.2014, 13:38

Hallo Joachim, zu Deinen Nachtrag:
ca. 2006 hat der Gitarrenbauer ACG (Alan Cringean) John East (J-Retro) mit der Entwicklung des EQ-01 Preamp beauftragt.
Die Vermarktungsrechte liegen zu 100% bei ACG. Wie Du vielleicht auf der Homepage von ACG sehen konntest gibt es mittlerweile eine andere, weiterentwicklete Elektroniken, welche Alan für seine Bässe einsetzt. Diese Preamps bietet er "nicht" zum Verkauf an, er will ja auch seine kompletten Instrumente verkaufen (recht hat er !). Auch kannst Du Dir von ACG eine "klassische" J-Retro einbauen lassen.
John East selbst bietet keine Elektronik auf der Basis von regelbaren Hoch oder Tiefbassfiltern an, kann mir schon vorstellen warum.
Das ist leider ein Marktsegment in dem "keine Stückzahlen" verkauft werden, Du wirst auch sonst niemand am Markt finden, der solche Preamps anbietet.
Filter Preamps geniessen bei den meisten Usern den Ruf, dass sie kompliziert zu handhaben sind, ganz speziell in Live-Konzert Situationen. Hier muss man sich in die Situation des FOH Technikers hineinversetzen; was macht der den am Mischpult wenn er den Sound einstellt ?? Je nach Instrument wird er gegebenenfalls zuerst den "Low Cut" betätigen, um tieffrequente Anteile zu unterdrücken, dann den Input Gain einstellen. Je nach dem wird dann das Signal in den einzelnen Frequenzbereiche durch eine selektive Klangregelung (ob parametrisch oder fix Breitband ist eine Sache der Pultqualität) bearbeitet und an die anderen Instrumente angepasst.

Kernfrage: wie stellst Du/Ihr Euren Sound im Proberaum oder Livekonzert ein ??

Das Gro der Bassisten kommt mit einer 2 oder 3 fach Klangregelung einfach besser zurecht, und es reicht auch zumeist vollkommen aus.
Wenn Du aber jetzt eine Aktivelektronik für jeden vorhandenen PU in Deinen Bass haben möchtest wird es unheimlich kompliziert, schon allene aus platzgründen und Anzahl der Potis an denen man rumschrauben kann/muss/möchte.

Der Nachteil einer gemeinsamen Klangregelung liegt auf der Hand, ganz speziell wenn mehrere Tonabnehmer im Verbund aktiv sind.
Du drehst entweder für den Gesamtsound die Bässe / Mitten / Höhen rein-raus etc., und bist dann nie 100% mit dem Ergebnis zufrieden, da z.B. die bestimmenden Mitten-Tonanteile des Neck-PU nicht mehr da sind (ist nur ein Beispiel) usw. usw.

Für den Einsatz einer Filterbasierenden Klangregelung sollte das Instrument entweder eine neutrale oder spezifisch getrimmte Ausrichtung haben, hier gibt es dann viele Möglichkeiten dies zu tun, auf das lassen sich aber die wenigsten ein daran zu arbeiten.

Fazit ist, fast alle Hersteller entwickeln bzw. bieten das an, was sie auch wirklich verkaufen können, dazu gehört auch das Produkt J-Retro in allen Variationen.

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#19

Beitrag von lila_vila » 15.01.2014, 16:57

Falls es jemanden (vielleicht noch ?) interessieren sollte, anbei zwei ältere Threads zum Thema "WAL Bass Sound" bzw. Alternativen

http://www.musiker-board.de/reviews-bas ... 988-a.html

http://www.talkbass.com/forum/f8/wal-ba ... al-648388/

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#20

Beitrag von lila_vila » 09.04.2014, 13:03

Hallo Leute,
dieser Thread läuft auch parallel auf BASSIC.CH

http://www.bassic.ch/threads/dem-wal-so ... 686/page-2

Updates werde ich nur mehr dort durchführen.

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#21

Beitrag von bea » 09.04.2014, 19:47

fonzarelli hat geschrieben: einen 1977er Schaltplan eines Wal Preamps hab ich. Wer einen Blick drauf werfen möchte kann sich gerne bei mir melden.
Allzu geheimnisvoll scheint das ja nicht zu sein: passive Tonblenden vor den Preamps, relativ geringe Eingangsimpedanzen. In den Eingangsstufen je ein FET-Buffer, die Filter teilweise in der Gegenkopplung (Anhebung Bandpässe), teilweise passiv. Wenn mich nicht alles täuscht, Ansteuerung der Ausgangsstufe durch eine Konstantstromquelle, die den Headroom maximieren dürfte.

Das kann man so lösen oder auch anders, z.B. mit OpAmps.

Interessant sind in meinen Augen vor allem die Eckfrequenzen der schaltbaren Filter bzw. die daraus resultierenden Mittenfrequenzen. Grober Überschlag (geometrisches Mittel der Eckfrequenzen der Hoch-und Tiefpässe): Hals: 120 Hz (43/320 Hz), Steg 210 (140/320) Hz. Attack Höhenanhebung ab 1,5 kHz.

Spaßeshalber habe ich mal meinen PJ-Bass ans Pult angeschlossen und die Klangregelung so eingestellt. Klingt schon sehr nett. Bei den anderen Bässen ist es weniger auffällig, sollte auf die jeweiligen Tonabnehmer (-positionen?) abgestimmt werden.
LG

Beate

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Re: Dem WAL-Sound auf der Spur

#22

Beitrag von TraceElliot » 16.08.2015, 21:26

Der Wal Sound ist mir als extrem knurrig im Gedächtnis geblieben .. Sehr interessantes Projekt !

Pete " The Fish" würde sich bestimmt freuen ....

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