Noch ein Short-Scale - GT-Bird

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Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#1

Beitrag von moon » 08.06.2023, 22:57

So langsam juckt's mich wieder in den Fingern, ein neues Projekt muß her. Und weil mein letzter Bass mittlerweile so ziemlich mein Leblingsbass geworden ist, wird es wieder ein Short-Scale.
Die generelle Bauart wird ähnlich, 4-Saiter, schichtverleimter Body, eingeleimter mehrstreifiger Hals, Vintage-Style. Hölzer werden es andere, die Form auch.

Ich habe schon mal angefangen, der Thread läuft also erstmal dem Status Quo hinterher. Was vielleicht auch kein Fehler ist, da sich bei mir ja doch immer alles etwas zieht.

Die Hölzer sind im wesentlichen Meranti für den Hals und Mahagoniartiges - Sapelli und vermutlich Khaya - für den Body.
01 Material.jpg
Das Sapelli für die Decke sind Teile eines Handlaufbrettes, das sich aber vor Montage schon so geworfen hatte daß es nie zum Einsatz kam. Auf dem Foto kann man glaube ich ganz gut erkennen, daß die Teile ziemlich windsch sind.
02 Deckenteile.jpg
Die Teile für die Body-Basis sahen leider auch kaum besser aus.
Um rauszubekommen, ob das zusammen überhaupt von der Dicke her reichen kann, habe ich die Teile einseitig erstmal von Hand einigermaßen plan gehobelt. Wird dünn, könnte aber geade noch gehen.
Dann mußte ich aber warten, bis ich beim Schreiner meines Vertrauens in die Werkstatt konnte, um die Teile an der Maschine auszuhobeln, von Hand wäre da nichts bei rausgekommen.

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#2

Beitrag von moon » 08.06.2023, 22:59

Daher also erstmal an den Hals.
Auch die Merantistreifen sind Teile von alten Handlaufbrettern, Abfälle aus einer Bauschreinerei-Resteecke. Die sind aber wenigstens halstauglich schön gerade.
Aus dem breiten Streifen wäre sogar ein Einteiler erausgekommen, aber für eingeleimt mit Halsfuß zu dünn.
Also aufgetrennt und mit dem dunkleren Mittelstreifen hochkant zusammengeleimt-
03 Halsrohling verleimt.jpg
Dann wie beim letzten mal diagonal durch den Mittelstreifen aufgetrennt.
04 Halsrohling auftrennen.jpg
Was dann über die Querachse gestürzt und mit der dünnen Merantileiste wieder die konisch zulaufende Streifenoptik ergibt.
05 Halsrohling mit MIttetteil.jpg
Dazwischen kommen noch Furniersteifen aus einem dunkleren Holz um den Mittelstreifen farblich noch etwas stärker abzusetzen.
06 Furniertrennsteifen.jpg

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#3

Beitrag von moon » 08.06.2023, 23:01

Und nur mal am Rande, weil's so typisch ist: Meranti kann ja durchaus unterschiedlich aussehen, aber wenn so weiße Jahresringe auftauchen - Harz-/ Wachseinlagerungen - dann ist es ziemlich sicher Meranti.
07 Typically Meranti.jpg
Der Mittelstreifen mußte noch etwas verschlankt werden - nachdem er auf die eine Halshälfte geleimt war. Bei so dünnen Leisten geht das ja immer schlecht.
08 Mittelstreifen abhobeln.jpg
Was mir auch schonmal besser gelungen ist. Jetzt ist er zur Halsrückseite hin etwas dünner geworden - naja, wird man nicht wirklich sehen.
Das ganze wurde dann noch verleimt ....
09 Halsrohling verleimt.jpg
.... und die Kopfplattenschräge vorne gesägt.
10 Kopfplattenschräge.jpg
Die Kopfplattenohren habe ich auch noch vorbereitet. Bevor die aber drankommen, müssen die Halsinnereien gemacht werden.

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#4

Beitrag von Poldi » 09.06.2023, 10:07

Dann mal gutes Gelingen. (dance a)

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#5

Beitrag von moon » 10.06.2023, 21:12

Danke.

Dann konnte ich in die Schreinerei meines Freundes - timingmäßig immer etwas schwierig wegen inkompatibler Arbeitszeiten. Also habe ich zunächst die Korpusteile ausgehobelt.
Und nach etwas Nacharbeit an den Fügekanten verleimt
11 Bodybasis verleimen.jpg
12 Verleimte Bodyteile.jpg
Und dann die Form grob ausgesägt. Damit ist auch klar, daß das eine ziemlich enge Anlehnung an die T-Bird in der Ausprägung Guild wird. Wobei ich gar nicht weiß, ob es da jemals den Bass dazu gab. Ein recht schräger Vogel jedenfalls. Eine T-Bird wurde hier im Forum auch schonmal als Gitarre gebaut.
13 Bodyteile ausgesägt.jpg
Bisher habe ich die Form immer erst nach dem Verleimen der Bodyteile ausgesägt. Hier war ich mir aber ganz unsicher von wegen Gewicht.
14 Zwischenfurniere zusammensetzen.jpg
15 Bodyschichten.jpg
Und ja, die zusammengelegten, doch recht ausladenden Lappen wiegen stolze 3,15 kg bei nur ca. 36 mm Gesamtdicke. Beim letzten war der roh ausgesägte Korpus bei ca. 2,35. Da muß dann also abgespeckt werden.
Die Zwischenfurniere wurden auf auf Basis und Decke geklebt, wieder mit Epoxy um Feuchteeintrag zu vermeiden. Und noch was galt es zu zu vermeiden: daß das ganze Paket jetzt schon zusammenpappt. Daher auf dem Zwingenbild bei genauem Hinsehen erkennbar, die Trennlage aus Backpapier.
16 Zwingenwald.jpg

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#6

Beitrag von moon » 10.06.2023, 21:15

Wie man sieht war die Trennlage absolut notwendig. Wie zu erwarten gab's heftigen Kleberdurchschlag. Ohne Trennlage hätte ich das nie mehr auseinanderbekommen. Aber offensichtlich keine Klebfehlstellen.
17 Innenseiten furniert.jpg
Dann habe ich die Korpuskonturen an der Korpusbasis in Längsrichtung grob vorgehobelt. Bei der halben Bodystärke geht das doch etwas angenehmer als bei voller Stärke.
18 Erstes Formshaping.jpg
Und dann habe ich die Löcher-Methode, die im Forum schon mal mal in allerfeinster Form vorgestellt wurde, zum Abspecken angewendet. Ich find jetzt nur den entsprechenden Thread nicht mehr. Bei mir ist das jedenfalls nicht so akkurat. Mir ging es aber primär auch darum rauszubekommen, wieviel man dadurch reduzieren kann ohne Schablonenbau und Fräsen. Zunächst bei der Korpusbasis.
19 Abspecken erster Anlauf.jpg
Was - eigentlich erwartungsgemäß - gar nicht so viel ist, bis hierher ca. 60 - 70 g.
Also den Bereich, der zu löchern ist, noch mal deutlich erweitert und dem entsprechend auch das Korpusoberteil bearbeitet.
20 Löcher im Bauch.jpg
Im Ergebnis hat das doch immerhin um die 300 g gebracht.
Damit hab ich's gut sein lassen und die Hälften miteinander verklebt.

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#7

Beitrag von moon » 13.06.2023, 20:36

Weiter ging's mit dem Shapen der Außenkontur. Wie immer von Hand mit Schweifhobel, Ziehklinge und diversen Schleifutensilien. Wobei ich mir für die Hirnholzflächen am Korpusende und in den Cutaways schon manchmal einen Spindelschleifer wünsche.
021 Heck shapen.jpg
022 Cutaways shapen.jpg
023 Bodykontur fertig.jpg
Hier hätte ich jetzt gerne noch mit den Fasen an der Korpuskante und dem Rippenspoiler hinten weitergemacht. Aber das habe ich mir erstmal verkniffen, evtl. brauche ich da noch gerade Flächen, um die Frässchablonen für PUs & Co. festzuzwingen. Das ist jetzt also aktueller Stand.

Und um am Hals weitermachen zu können, habe ich mir wieder wie beim letzten mal einen Trussrod aus einem höherfesten Alu-Stab und einem 2-way Trussrod-Adjuster gemacht.
024 Alu 2-Weg Single-Trussrod.jpg

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#8

Beitrag von moon » 13.06.2023, 20:40

Um eine andere Baustelle habe ich mich dann am langen Fronleichnams-Wochenende auch noch gekümmert: die PUs. Das sind alte Schaller Single-Coils, schätzungsweise Mid-70s.
Ich möchte die in Mittelstellung brummunterdrückend und eine serielle Verschaltungsmöglichkeit haben. Dafür muß bei einem PU die Magnetpolung umgedreht und die Anschlußkabel auf 2-adrig + Gehäusemasse geändert werden.
Der fast größte Act war dabei das Öffnen der fest verlöteten Gehäuse. Am besten ging das mechanisch mit einem stabilen Bastelskalpell.
Rausgekommen ist dann das:
Von unten gesehen eine mittlere Stahlklinge 4 Barrenmagnete und außen nochmal 2 Klingen, ...
025 PU offen Magnetseite.jpg
.... die oben abgekantet sind und jeweils 4 sichtbare Polschrauben beherbergen.
Von oben gesehen findet sich eine in Papier eingewickelte Spule, die in einem wannenförmigen Spulenträger aus Plastik liegt.
026 PU offen Spulenseite.jpg
027 PU offen Seite.jpg
Weiter auseinandergenommen schaut das so aus:
028 PU zerlegt Magnetseite.jpg
029 PU zerlegt Spulenseite.jpg
Das alles ist nur lose zusammengesteckt und durch das Gehäuse zusammengehalten. Die Magnete ließen sich also problemlos umdrehen. Ich hab sie dann noch mit den äußeren Bechen verklebt. Und ein neues Anschlußkabel angelötet.
Alles wieder zusammengesetzt und die Gehäuse so gut es ging wieder mit der Grundplatte verlötet, sehen die Dinger so aus:
030 PUs umgerüstet.jpg
DC-Widerstandswerte sind ca. 6,8 + 6,9 kOhm.
Evtl. packe ich die PUs nochmal als ganzes in ein Wachsbad. NIcht um die Spulen zu tränken, durch die Papierumwicklung wird da eher nix reingehen. Aber die ganzen Einzelteilchen könnten möglicherweise etwas Verklebung gebrauchen, um Klopfmikrofonie zu verringern - mal schauen.
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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#9

Beitrag von Janis » 14.06.2023, 22:00

Cooles Projekt! Ich lese gespannt mit :)
Viele Grüße,
Jan

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#10

Beitrag von moon » 15.06.2023, 21:07

Danke.
Auch dieser Hals bekommt wieder eine Verstärkung aus einlaminierten Carbonfasern im unteren Halsteil.
Also parallel zu den Außenkanten 2 aus Richtung Halsende zur Kopfplatte hin ansteigende Nuten eingefräst, die Carbonfaserstränge gerichtet und die Einleimer-Leisten vorbereitet. Und zwar dieses mal, bevor die TR-Nut gefräst wird. Beim letzten mal gab's da ja ein kleines Malheur.
031 Vorbereitung Graphitverstärkung.jpg
Eine kleine Unsauberkeit gab's aber trotzdem, beim ersten Fräsdurchgang für die untere Nut ist die Fräse etwas auf Abwege geraten - falsche Fräsrichtung. Naja, sind ja nur die oberen 2-3 mm und sehen tut's sowieso keiner.
Die Leisten hab ich danach grob runtergehobelt solange das Epoxi noch nicht ganz durchgehärtet war. Dürfte schonender für's Hobeleisen sein.
032 Verstärkungen eingeklebt.jpg
Und dann wieder an meiner Primitv-Fräslade die gebogene TR-Nut gefräst.
033 TR-Nut gefräst.jpg
Als einzige Verbesserung habe ich diesmal dran gedacht, die Oberkanten, auf denen die Fräse läuft und die Seitenfläche, an der der Parllelanschlag geführt wird, zu wachsen. und schon lief es wesentlich geschmeidiger.
Dann noch den Anker der TR-Mutter eingestemmt, ebenso den Endanker und eine Einleimer-Leiste vorbereitet,
034 TR-Anker eingestemmt.jpg
die Leiste eingeleimt und in dem Zug auch gleich noch die Kopfplattenohren angeleimt.
035 TR-Einleimer + Ohren leimen.jpg
Schaut, nachdem alles beigehobelt ist, so aus:
036 Halsinnerein fertig.jpg

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#11

Beitrag von Simon » 16.06.2023, 13:18

Schöne Arbeit!
Wieso hast du die Carbon Leisten genau an den Stellen positioniert? Und nicht über die ganze Halslänge? :)

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#12

Beitrag von moon » 16.06.2023, 19:46

Danke.
Der Gedanke dabei ist, daß ich im Bereich Hals-Korpusübergang den Hals möglichst steif haben möchte.
Ich habe noch einen alten End-70s Bass, bei dem der Hals in dem Bereich rel. stark gekrümmt ist, was mit dem TR auch nicht korrigierbar und daher eine angenehme Saitenlage nicht möglich ist. Bei meinem ersten (Halb)-Eigenbau, damals noch mit Kauf-, bzw. Schlachthals, gibt es auch die Tendenz. Und das möchte ich verhindern.
Im oberen Bereich darf der Hals gerne etwas nachgeben. Daher die Verstärkung nur im unteren Bereich bis ca. Mitte der freistehenden Halslänge.
Ob's das wirklich bringt, wer weiß (think)

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#13

Beitrag von moon » 25.06.2023, 19:54

Weiter gehts mit dem Kopfplattenaufleimer. Dazu habe ich mir aus einem Abfallstück von der Decke 2 Scheibchen gesägt, bookmatching zusammengeleimt und auf 3 mm runtergehobelt. Drunter kommt noch ein Pali-Trennfurnier.
037 Kopfplattenaufleimer.jpg
Und das genze aufgeleimt.
038 Aufleimer verleimen.jpg
Danach dann die Seiten parallel zu den späteren Außenkanten beigehobelt.
039 KP-Seiten beigehobelt.jpg
Den Überstand oben habe ich erstmal belassen, um da noch was dran befestigen zu können.

Zum Bohren der Mechaniklöcher wurde die Kopfplatte an einem dicken Holzklotz mit 2 rechtwinkligen Kanten befestigt und der zum Bohren auf dem Bohrtisch festgezwungen.
040 Mechaniklöcher bohren.jpg
Hier nochmal die Bohrhilfe von der Seite. Auf der Rückseite sieht man eine Anschlagleiste, an der entlang der dicke Klotz verschoben wurde. Vorausgesetzt der Klotz ist gleichmäßig dick, ist dadurch gewährleistet, daß die Mechaniklöcher den gleichen Abstand zu KP-Oberseite haben.
041 Bohraufbau.jpg

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#14

Beitrag von moon » 25.06.2023, 19:59

Die Kopfplatte soll diesmal ein Inlay bekommen.
Dazu habe ich die Kopfplatte in meinem primitiven Kopfplatten-Bohr-Jig befestigt und erstmal eine 40er Bohrung so tief gemacht, daß die Seitenschneiden des Bohrers das Trennfurnier gerade so angeritzt haben.
042 KP-Inlay bohren.jpg
Und dann ohne was an dem Aufbau zu verändern eine kleinere, ganz flache gesetzt, in der dann das Inlay mit Sekundenkleber eingesetzt .....
043 KP-Inlay eingesetzt.jpg
..... und die restliche Bohrung mit schwarz eingefärbtem Epoxi vergossen wurde
044 KP-Inlay vergossen.jpg
Das Inlay ist mal übriggeblieben, als ich aus dem Plättchen eine kleine runde Scheibe ausgesägt habe. Wollte ich irgendwann mal verwenden und hier passt es mir ganz gut.

2 Dinge gefallen mir jetzt aber nicht so richtig. Zum einen hat sich das Epoxi an dem Bohrungsrand bis zur Oberseite Kopfplatte hochgezogen. Da muß ich mir was überlegen, wie ich das runtergeschliffen bekomme. Das andere ist, daß sich das Epoxi in Längsrichtung in die Poren gezogen hat. Das hätte ich eigentlich wissen müssen und die Bohrungsränder versiegeln sollen. Ist jetzt aber leider nicht mehr zu ändern.

Nachdem ich den Großteil des Kopfplattenfensters weggeforstnert hatte, konnte ich die geraden Innenseiten fräsen. Dafür hat zufällig eine alte PU-Frässchablone gepasst.
045 KP Fenster fräsen.jpg
Danach kam der Überstand vom KP-Aufleimer weg und ich konnte die KP-Rückseite absägen.
046 KP-Rückseite sägen.jpg
047 KP-Rückseite ab.jpg
Den Rest des Fensters habe ich dann mit der Laubsäge entfernt und die Innenkontur noch etwas nachgestochen. Da steht jetzt noch einige Schleiferei an, das Zwischenergebnis bis hierher schaut so aus:
048 KP Zwischenstand.jpg

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#15

Beitrag von MusikMaxx » 29.06.2023, 11:33

Schön, das wird sicher gut (dance a) (clap3)
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Viele Grüsse

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#16

Beitrag von moon » 19.07.2023, 20:42

Man könnte ja fast meinen hier geht's gar nicht weiter. Dem ist aber nicht so.
Ich hab mich als nächstes um das Griffbrett gekümmert. Das ist der nächste Abschnitt von der Palisander-Kantel, von der auch das Griffbrett von Zora stammt. Hatte ich damals schon mit runtergesägt.
Erstmal die Kanten auf Maß gehobelt.
049 Griffbrettkante hobeln.jpg
Dann habe ich an die Griffbrettkante einen Falz für ein Griffbrettbindig gesägt. Dazu habe ich kein Foto, weil gerade da die Cam gestreikt hat. Deshalb ist das folgende Foto von einem älteren Projekt, bei dem ich das schon mal genauso gemacht habe.
Sägeblatt auf 5 mm Höhe (=Falztiefe) eingestellt. Einem Streifen Sperrholz als Hilfsanschlag halbverdeckt so eingesägt, daß noch 1,5 mm (=Falzbreite) vom Sägeblatt seitlich vorstehen. Und daran das Griffbrett kopfüber gefälzt.
050 Falzanschlag.jpg
Dann noch die Bünde vorgesägt.
051 Bundschlitze sägen.jpg

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#17

Beitrag von moon » 19.07.2023, 20:45

Was den Flow jetzt ewas unterbrochen hat, ist, daß ich mir dachte, Block-Inlays sollten es doch schon werden. Und die kann man ja auch selbst machen. Also einen Haufen MOP-Mosaiksteinchen im ungefähren Format 25/12, sollte passen, geordert.
Damit habe ich mich auf eine ziemliche Frickelei eingelassen. Die Steinchen sind weder gleichmäßig dick noch sonstwie maßhaltig und mit Muschelschale.
Heißt: erstmal Oberfläche der ausgewählten Steinchen einzeln plan schleifen.
Das sind die ausgewählten und Oberseite geschliffenen Teilchen.
052 MOP Mosaiksteinchen.jpg
Dann möglichst viele gleichzeitig auf Dicke schleifen.
053 MOP Dicke schleifen.jpg
An jedes einzelne danach eine gerade und eine dazu möglichst rechtwinklige Kante schleifen - kein Foto -
Jedes Teilchen aussägen
054 MOP-Teilchen sägen.jpg
Schon mal zusammengelegt
055 Inlays roh zusammengelegt.jpg
Dann mußte jedes Teilchen auf Breite geschliffen werden. Dazu habe ich einen Anschlag aus einem längeren Blechstreifen auf einen Sperrholzstreifen geklemmt. Ist zwar etwas fummelig, läßt sich aber recht genau einstellen. Daran habe ich dann auch die provisorisch mit Tesa zusammengeklebten Inlays auf Länge geschliffen.
056 Inlays auf Maß schleifen.jpg
Das ist dann das Resultat.
057 Fertige Inlays.jpg
Ein paar Abplatzer an den Kanten fallen hoffentlich noch weg.
Jetzt muß ich 'nur' noch die Dinger unfallfrei ins Griffbrett bekommen.

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#18

Beitrag von Poldi » 20.07.2023, 05:09

Da hat sich die Sauarbeit aber gelohnt (clap3)
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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#19

Beitrag von Janis » 21.07.2023, 18:50

Finde ich auch. Sehr schön!
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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#20

Beitrag von moon » 01.08.2023, 19:46

Danke, ja das war eine blöde Arbeit. Für einzelne kleine Inlays mag das ja noch angehen, aber für mehrere größere ist das nicht so ideal. Werde ich so, glaube ich, auch nicht mehr machen.
Dafür ging das Einlegen dann besser als gedacht.
Erstmal habe ich die Kontur der Teile mit so'nem Korrekturroller auf den Griffbrett ungefähr nachgezogen um darauf anzuzeichnen. Bleistift auf dunklen Hölzern ist ja kaum erkennbar.
058 Inlays angezeichnet.jpg
OK auf dem Foto ist auch die Anzeichnung auf den weißen Streifen nicht so gut zu erkennen, aber auf dem Palisander wäre das unsichtbar.
Dann erstmal die Ausnehmung für Inlay #1 als Sample ausgestemmt.
Werkzeug alles ganz herkömmlich: Cutter, Stemmeisen. Zuerst die Kanten ordentlich vorgeritzt, dass die Randbereiche vorsichtig ausgestemmt, nicht allzu tief, dann die Fläche in der Mitte auf volle Tiefe und dann die restlichen Randbereiche.
059 #1 ausstemmen.jpg
060 #1 ausstemmen.jpg
Passt ganz gut, vielleicht etwas knirsch.
061 #1 sitzt.jpg
Die Reihenfolge fand ich aber suboptimal, weil das erste Wegstemmen der Randbereiche doch etwas heikel war. Deshalb bei allen anderen nach einritzen der Kanten erst den mittleren Bereich grob rausgestemmt und dann die stehengebliebenen Randbereiche vorsichtig weggenommen. So rum kann man an den Rändern das Stecheisen wesentlich besser ansetzen und auch quer zur Faser arbeiten.
062 Inlays ausstemmen.jpg
Und nu sind alle drin. Bei 2 muß ich die Inlays ein klein bischen nachschleifen, die sitzen mit zu viel Spannung. Bei ein paar wenigen ist die Passung minimal großzügig, da brauchts wohl eingefärbtes Epoxi.
Das Zwischenergebnis gefällt mir aber schon mal ganz gut :)
063 Inlays komplett eingesezt.jpg
Einkleben werde ich die Inlays erst, wenn das Griffbrett vorgewölbt ist. Vielleicht muß dann an den äußeren Längskanten noch etwas vertieft werden.

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#21

Beitrag von moon » 08.08.2023, 19:52

Sidemarker sollte es natürlich auch noch geben.
Die kommen in die stehengebliebene Flanke des Bindingfalz und sind einfache rechteckige Bindingschnipsel.
Also ganz vorsichtig mit der feinsten verfügbaren Säge die Ausschnitte eingesägt und freigestemmt. Fummel, fummel, vor allem bei den obersten Bünden.
064 Sidemarker ausstemmen.jpg
Bidingschnipsel mit Aceton eingeklebt und die Überstände oben und unten entfernt.
065 Sidemarker beiarbeiten.jpg
Nach der ganzen Frickelei konnte das Griffbrett aufgeleimt werden. vorher hatte ich noch den Hals in der Breite knapp auf Endmaß gesägt.
066 Griffbrett aufleimen.jpg
Gegen verrutschen habe ich es mit 4 2mm Stahlstiften gesichert, in den Ausnehmungen für die Inlays war das hier ganz problemlos möglich. Ist am Inlay 17. Bund erkennbar.
067 Griffbrett aufgeleimt.jpg
So langsam gehts in Richtung Basshals.

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#22

Beitrag von moon » 14.08.2023, 19:53

Mit dem aufgeleimten Griffbrett konnte ich dann an den Halszapfen gehen.
Dazu erstmal alles, was per Säge entfernt werden konnte, weggesägt.
068 Halszapfen sägen.jpg
Der Rest mußte dann weggestemmt werden. Dafür war es mir wichtig, von oben Verstärkung durch das Griffbrett zu haben, weil der dünne Rest, der an den Seiten unter dem Griffbrett stehenbleiben soll, sonst womöglich abgeplatzt wäre.
069 Halszapfen roh.jpg
Danach Halstasche grob vorgefostnert/ -gestemmt
070 Halstasche vorforstnern.jpg
Die Tasche ausgefräst und den überflüssigen Zipfel abgesägt.
071 Halstasche ausgefräst.jpg
Nach etwas Nachbearbeitung der Zapfenbreite konnte ich Hals und Korpus für einen ersten Eindruck schon mal zusammenstecken. Die Halspassung muß jetzt natürlich noch ordentlich beigearbeitet werden.
072 Hals + Body zusammengesteckt.jpg

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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#23

Beitrag von Düsentrieb » 15.08.2023, 08:22

Na das wird doch (clap3)
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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#24

Beitrag von moon » 06.09.2023, 20:38

So richtig viel ist hier nicht passiert, aber es bewegt sich doch in die richtige Richtung, Zeit also für ein Update.

Zunächst habe ich das überschüssige Material der Halsrückseite abgesägt und den Halsfuß auf Höhe gebracht.
073 Halsrückseite abgesägt.jpg
Und dann die Halspassung beigearbeitet. Dabei hat aber irgendwie die geistige Frische gefehlt und ich habe vom Halszapfen hartnäckig, in Verkennung der eigentlichen Problemstellen, an den falschen Stellen Material abgetragen. MIt dem Resultat, daß er viel zu locker saß. Ergo mußte ich wieder Material anleimen. Sieht zwar nachher keiner, trotzdem unschön.
074 Halszapfen angepasst.jpg
Immerhin passt er jetzt aber ganz anständig und auch stramm.
075 Halspassung.jpg
076 Halspassung.jpg

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moon
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Re: Noch ein Short-Scale - GT-Bird

#25

Beitrag von moon » 06.09.2023, 20:41

Danach habe ich den Grffbrettradius geschliffen, 12", erstmal nur bis P100 ....
077 Griffbrettradius schleifen.jpg
... und dann die Inlays mit Epoxy eingeklebt. Hier und da war vorher noch etwas Vertiefung zu den Griffbretträndern nötig
078 Inlays einkleben.jpg
Der Überstand mußte dann natürlich wieder runtergeschliffen werden.
079 Inlays beischleifen.jpg
Nachdem das erledigt war, habe ich noch die Bundschlitze vertieft und auf ca. 0,55mm aufgeweitet.
080 Bundschlitze vertieft.jpg
Auf dem Bild sind in den Inlays bei den Bünden 15, 17 u.19 so palisanderfarbene Lines zu erkennen. Das sind feine Risse im MOP, in die das Palisander beim Abwischen mit Spiritus ausgeblutet hat. Ich habe jetzt mal versucht die Farbe rauszutupfen und die Risse mit Sekundenkleber zu schließen. Ob das eine Vebessererung bringt, muß sich noch zeigen.

Dann konnte ich das Griffbrettbinding - einfaches weißes ABS - mit Aceton ankleben.
081 Griffbrettbinding kleben.jpg
Was ausgerechnet auf der Bassseite leider nicht so optimal funtioniert hat, weil das Binding nicht 100% im Falz liegt und zu den Sidemarkern kleine Spalten geblieben sind.
Die habe ich mit Bindingzement zugekleistert. Mal schauen wie das wird, erstmal muß es jetzt richtig durchtrocknen.
082 Binding nachbessern.jpg

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