#4 - "Lazarus"
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Re: #4 - "Lazarus"
Schwabbelscheiben aus weichem Molton/Flanell sollten unbedingt stark gefaltet sein, um ausreichend Kühlung zu ermöglichen. Die Drehzahl (genauer die Umfangsgeschwindigkeit) muss schon relativ hoch sein, insbesondere bei wachsgebundenem Poliermittel alleine schon, um selbiges mit der Scheibe aufnehmen zu können (250er Scheibe erfordert Minimum ca. 2500U/min). Das wiederum erhöht die Gefahr des Überhitzens und Zerstörens der Lackschicht.
Meine letzten 2K-lackierten Gitarren habe ich mit Polierpaste Rot-Weiß poliert. Dabei habe ich einen Polierschwamm an meinem alten, sonst kaum genutzten Exzenterschleifer verwendet. Mit dieser Paste und einem Mikrofaser-Tuch kann man auch problemlos bei annehmbarem Zeitaufwand kleinere Stellen per Hand auf Hochglanz bringen.
Die zweitgenannte Methode empfinde ich als deutlich unproblematischer, wenn auch zeitaufwendiger. Einzig die Gefahr der Hologrammbildung sollte man hierbei im Auge behalten. Die Schwabbelscheibenmethode ist zwar schneller, setzt aber neben einem Minimum an Gefühl und Geschick ordentliches Gerät und Werkzeug voraus. Die erreichbare Qualität liegt auf einem Niveau. Soweit meine persönliche Erfahrung.
Meine letzten 2K-lackierten Gitarren habe ich mit Polierpaste Rot-Weiß poliert. Dabei habe ich einen Polierschwamm an meinem alten, sonst kaum genutzten Exzenterschleifer verwendet. Mit dieser Paste und einem Mikrofaser-Tuch kann man auch problemlos bei annehmbarem Zeitaufwand kleinere Stellen per Hand auf Hochglanz bringen.
Die zweitgenannte Methode empfinde ich als deutlich unproblematischer, wenn auch zeitaufwendiger. Einzig die Gefahr der Hologrammbildung sollte man hierbei im Auge behalten. Die Schwabbelscheibenmethode ist zwar schneller, setzt aber neben einem Minimum an Gefühl und Geschick ordentliches Gerät und Werkzeug voraus. Die erreichbare Qualität liegt auf einem Niveau. Soweit meine persönliche Erfahrung.
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Re: #4 - "Lazarus"
Danke euch.
Klingt gut. Ich denke, dass ich dann mit den Polierschwämmen starte (ich vermute die meinte Poldi auch mit den Kunststoff-Pads). Lohnt es sich hier auf ein Markenprodukt zurückzugreifen?
Geht ihr zuletzt noch mit einer wachshaltigen (Auto)Politur drüber?
Klingt gut. Ich denke, dass ich dann mit den Polierschwämmen starte (ich vermute die meinte Poldi auch mit den Kunststoff-Pads). Lohnt es sich hier auf ein Markenprodukt zurückzugreifen?
Geht ihr zuletzt noch mit einer wachshaltigen (Auto)Politur drüber?
Gruß, Sebastian
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Re: #4 - "Lazarus"
Ich benutze diesen, in orange, glatt. Die gewaffelte Variante soll gegen Hologrammbildung wirken; habe ich aber nie gebraucht. Rotweiss Polierpaste (ich habe KFZ Profi 1100 benutzt) gibt's an selber Stelle.
Den Schwamm habe ich auf 125 mm Durchmesser verkleinert und wieder verrundet. Er lässt sich leicht auswaschen und ist dadurch viele Male verwendbar.
Nachträgliches wachs- bzw. silikonhaltiges Auto-Poliermittel, was ja eigentlich nur eine wetterschützende und schmutzabweisende Schicht bildet, macht m.E. keinen Sinn; im Gegenteil, es bewirkt ein haptisch schlechteres, eher klebriges Gefühl. Der 2K-Lack bildet ohnehin schon eine sehr widerstandfähige Oberfläche.
YT-Anleitungen gibt's ja zur Genüge, leider auch gegensätzliche. Ich hab's einfach so gemacht:
.
Den Schwamm habe ich auf 125 mm Durchmesser verkleinert und wieder verrundet. Er lässt sich leicht auswaschen und ist dadurch viele Male verwendbar.
Nachträgliches wachs- bzw. silikonhaltiges Auto-Poliermittel, was ja eigentlich nur eine wetterschützende und schmutzabweisende Schicht bildet, macht m.E. keinen Sinn; im Gegenteil, es bewirkt ein haptisch schlechteres, eher klebriges Gefühl. Der 2K-Lack bildet ohnehin schon eine sehr widerstandfähige Oberfläche.
YT-Anleitungen gibt's ja zur Genüge, leider auch gegensätzliche. Ich hab's einfach so gemacht:
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- hatta
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Re: #4 - "Lazarus"
Ich poliere auch mit einer rupes excenter poliermaschine für autos (diese habe ich mir für die meisterprüfung kaufen müssen)
Damit lässt es sich gut arbeiten und es können absolute spitzenergebnisse erzielt werden! Man muss nicht unbedingt einen polierbock samt schwabbelscheibe haben.
Stewmac zeigt auch wie man mit diesen schaumstoffpads und einer akkubohrmaschine polieren kann:
https://youtu.be/-jZ_Lz5DyaY
Gruß
Damit lässt es sich gut arbeiten und es können absolute spitzenergebnisse erzielt werden! Man muss nicht unbedingt einen polierbock samt schwabbelscheibe haben.
Stewmac zeigt auch wie man mit diesen schaumstoffpads und einer akkubohrmaschine polieren kann:
https://youtu.be/-jZ_Lz5DyaY
Gruß
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Harald
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Re: #4 - "Lazarus"
Danke nochmals. Ich denke das ist die für meine Zwecke (und räumlichen Möglichkeiten ) die Methode der Wahl - bin gespannt. Nach allem was ich gestern noch so gelesen habe ist die Gefahr der Hollogrammbildung beim Exzenterschleifer auch nochmal deutlich geringer als bei ausschließlich rotierenden Poliermaschinen. Dauert halt etwas länger, aber daran soll es nicht scheitern, solange das Ergebnis überzeugt. Zeit habe ich ja bereits zu genüge in das Projekt investiert.
Da ist was dran! Ich habe den subjektiven Eindruck, dass "matt" wieder (?) in Mode kommt. Zwischenzeitlich dachte ich schon, dass mir ein Satin-Finish auch gut gefallen hätte. Aber, falls ich jetzt nicht aufpoliere, würden meine Finger die Politur mit der Zeit ganz von selbst erledigen - nur leider nicht gleichmäßig über die gesamte Fläche.
Gruß, Sebastian
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Re: #4 - "Lazarus"
So was hat man öfters mal beim Auto polieren.
Das sind dann so Schatten oder Schlieren im Lack.
Das sind dann so Schatten oder Schlieren im Lack.
- hatta
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Re: #4 - "Lazarus"
Genau...vorallem wenn man dann gegen eine lichtquelle den lack begutachtet oder in der sonne fallen diese hologramme extreem auf und sehen hässlich aus.
Hauptsächlich tritt das aber bei schwarzem bzw. Dunklen lacken auf.
Gruß
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Harald
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Re: #4 - "Lazarus"
Danke nochmal für die Poliertipps - hat super hingehauen, bin begeistert!
Leider ein Lackplatzer an der String-Through-Bohrung, entstanden beim Versuch diese von angesammeltem Lack freizubohren.
Bilder vom Griffbrett folgen.... da muss ich nochmal ran. Da ist wohl was beim Feinschliff daneben gegangen. Die Politur hat einige unhübsche Schleifriefen an's "Kunstlicht" gebracht.
Leider ein Lackplatzer an der String-Through-Bohrung, entstanden beim Versuch diese von angesammeltem Lack freizubohren.
Bilder vom Griffbrett folgen.... da muss ich nochmal ran. Da ist wohl was beim Feinschliff daneben gegangen. Die Politur hat einige unhübsche Schleifriefen an's "Kunstlicht" gebracht.
Gruß, Sebastian
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Re: #4 - "Lazarus"
Danke euch!
Der Weg dorthin war auch ziemlich zäh. Heute eventuell nochmals das lackierte Griffbrett sauber schleifen und polieren... dann dürfte das Tal der Tränen überwunden sein.
Der Weg dorthin war auch ziemlich zäh. Heute eventuell nochmals das lackierte Griffbrett sauber schleifen und polieren... dann dürfte das Tal der Tränen überwunden sein.
Gruß, Sebastian
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Re: #4 - "Lazarus"
Danke! Methode wie am Seitenanfang besprochen: Polierschwamm mit RotWeiss Polierpaste am Exzenterschleifer. Die Zargen und kleineren Bereiche am Hals per Hand mit einem Mikrofastertuch und der genannten Polierpaste. Durch den Feinschliff bis 4000er Korn geht das selbst im Handbetrieb recht schnell. Da hatte ich mit deutlich höherem Aufwand gerechnet. Alles in allem vermutlich die optimale Methode wenn man nur wenige Gitarren im Jahr zu polieren hat.
Gruß, Sebastian
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Re: #4 - "Lazarus"
Genauso, thoto!
Das Griffbrett habe ich nochmal geschliffen von 800 bis 4000, anschließend von Hand poliert. Sieht nun deutlich besser aus. Erst dann habe ich die Bundstäbe vom Lack befreit: Ein sauberer Schnitt mit scharfer (!) Klinge an den Längskanten und den Enden. Dann lässt sich die Lackschicht problemlos entfernen (freikratzen oder abziehen).
Dann habe ich noch ein Set an Pickups gewickelt.
"Lipstick" Tele-Neck PU (AlNiCo5) mit 9000 Wicklungen (ca. 6.3kOhm) - damit war der Bobbin berstend voll. Hätte gerne noch etwas mehr drauf gepackt, hoffe der klingt nicht zu schwachbrustig.
Dann nochmal einen Humbucker (ebenfalls AlNiCo5). Wicklungsverhältnis der beiden Spulen von etwa 4:3 (5700 : 4300 bzw. 4.5 : 3.4kOhm). Die stärkere Spule dient dann für den SC-Split.
Also ingesamt etwa 2.5 km Draht welche ich glücklicherweise ohne einen einzigen Abriss aufbringen konnte.
Auf's Wachsbad habe ich verzichtet. Stattdessen habe ich die Wicklungen mit dünnflüssigem Sekundenkleber fixiert. Dieser dürfte die Wicklungen ganz gut durchdrungen haben. Zumindest wurde der der Auftrag sichtbar aufgesogen und drang teilweise auch auf der gegenüberliegenden Wicklungsseite wieder aus. Schau'n - oder besser - hören wir mal...!
Das Griffbrett habe ich nochmal geschliffen von 800 bis 4000, anschließend von Hand poliert. Sieht nun deutlich besser aus. Erst dann habe ich die Bundstäbe vom Lack befreit: Ein sauberer Schnitt mit scharfer (!) Klinge an den Längskanten und den Enden. Dann lässt sich die Lackschicht problemlos entfernen (freikratzen oder abziehen).
Dann habe ich noch ein Set an Pickups gewickelt.
"Lipstick" Tele-Neck PU (AlNiCo5) mit 9000 Wicklungen (ca. 6.3kOhm) - damit war der Bobbin berstend voll. Hätte gerne noch etwas mehr drauf gepackt, hoffe der klingt nicht zu schwachbrustig.
Dann nochmal einen Humbucker (ebenfalls AlNiCo5). Wicklungsverhältnis der beiden Spulen von etwa 4:3 (5700 : 4300 bzw. 4.5 : 3.4kOhm). Die stärkere Spule dient dann für den SC-Split.
Also ingesamt etwa 2.5 km Draht welche ich glücklicherweise ohne einen einzigen Abriss aufbringen konnte.
Auf's Wachsbad habe ich verzichtet. Stattdessen habe ich die Wicklungen mit dünnflüssigem Sekundenkleber fixiert. Dieser dürfte die Wicklungen ganz gut durchdrungen haben. Zumindest wurde der der Auftrag sichtbar aufgesogen und drang teilweise auch auf der gegenüberliegenden Wicklungsseite wieder aus. Schau'n - oder besser - hören wir mal...!
Gruß, Sebastian
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Re: #4 - "Lazarus"
Schön gemacht
aber du hat den Tele Neck-Pickup als Lipstick bezeichnet, das stimmt nicht, ein Lipstick ist ganz anders aufgebaut als der Tele Pickup, schau mal im Netz nach.
Gruß Hermann
aber du hat den Tele Neck-Pickup als Lipstick bezeichnet, das stimmt nicht, ein Lipstick ist ganz anders aufgebaut als der Tele Pickup, schau mal im Netz nach.
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Re: #4 - "Lazarus"
Uuuups Du hast natürlich recht. Danke für den Hinweis!
Gruß, Sebastian
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