Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

Das Board für eure Bauberichte!

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frozensociety
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Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#1

Beitrag von frozensociety » 18.02.2017, 12:26

So liebe Gemeinde,
nachdem ich mich schon eine ganze Weile sabbernd an einigen der hier entstandenen Projekte ergötzt habe, wird es endlich Zeit auch meinen Fortschritt mal mit euch zu teilen.

Captains Log.....
verzeiht mir, das ist mein erstes Protokoll seit einigen Jahren und ich konnte mir das echt nicht verkneifen :D

Mit einem Freund (damals auch Arbeitskollege) hatte ich bis September/Oktober 2016 etwas mehr Zeit als uns lieb war auf der Strandberg-Webseite versunken (tolle Pausenbeschäftigung!). Um den Dreh muss dann so langsam der Gedanke gekommen sein, halb scherzhaft, halb ernst, eigentlich fehlt uns ja nur das richtige Werkzeug um so eine Klampfe in der gewünschten Qualität selbst zu bauen. Alle Projekte die man über die Jahre immer mal fertig gestellt hat, hatten bis dahin auch immer diverse Mängel, die ich völlig ohne Scham auf Kompromisse schiebe, die man eben wegen falschen, abgenutzten und fehlendem Werkzeug eingehen musste.
Als die Idee so langsam in fahrt kam haben wir uns über alle möglichen Aspekte des Gitarrenbaus informiert und eben auch recht breit darüber informiert welches Werkzeug denn essenziell für unser Vorhaben ist: erst mal 2 Gitarren mit Aussicht auf mehr (In heller Erwartung, das arte in einer Sucht aus :D ).
Wir hatten beschlossen für den Werkstattinhalt zusammenzulegen und die vorläufig größten Aschaffungen waren:
Dickenhobel – für ebene Fläche der Halsbretter, der Griffbrettauflage, des Griffbretts selbst, des Korpus; für die Stärke der Korpusteile, des Griffbretts
Oberfräse – für die Halsstäbe, alle Korpusaushöhlungen und die Korpusform mit einem Kopierfräser
Bandsäge – für diverse Arbeiten wie Korpusform vorbereiten, grobe Halsform
Microfräse – für Inlays

Nachdem ich im Vorjahr zur traurigen Erkenntnis gekommen bin, normale Massivholzbretter kann man quasi nirgends kaufen (außer weiches Nadelholz im Baumarkt oder ganze, krumme 800€ Bohlen bei sämtlichen Holzhändlern der Umgebung) haben wir unsere Holzsuche auf das Internet verlagert und sind auf Ebay recht Glücklich geworden:
Ein fünfteiliger Neck Thru aus drei Ovangkol- und zwei Ahornstreifen.
Body aus Swamp Ash.
Ebenholz Griffbretter.
Den ersten Swamp Ash Zweiteiler hatte ich für sage und schreibe 16,50€ + Versand ersteigert. Der Zweite Zwei/Dreteiler (das Mittelstück brauchen wir ja nicht) war mit ~30€ auch noch recht günstig.
1.jpg
Zunächst ging es darum die 8 und 10cm starken Ovangkol- und Ahornstücke in Streifen zu sägen, welche mit dem Dickenhobel dann auf die gewünschte breite gebracht werden.

Die kleine Bandsäge von Scheppach stellte sich immer wieder als unzureichend für unsere Zwecke heraus. Das sie nicht die vollen 10cm Durchlasshöhe schafft haben wir erwartet und es trotzdem mit viel Mühe halb erfolgreich geschafft; dass sie allerdings bei 5cm und manchmal weniger bereits kapituliert hat uns ein wenig überrascht.
Man muss das Holz schräg hinein schieben, damit sie „gerade“ sägt. Es bleibt weiterhin fast unmöglich eine gerade Linie zu sägen, da es einen großen Winkel benötigt um die Schnittdrehung einzuleiten und die Drehung wiederum nur schwer zu begradigen ist. Das kenne ich alles von Youtube anders; ich glaube nicht, dass es meine Mangelnde Übung ist, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Ich habe die Führungseinheiten in alle möglichen Positionen gebracht, das Band verschieden stark eingestellt und an vielen Holzstückern geübt. Alles was dicker als Laubholz ist wird zu einem frustrierenden Erlebnis.

Die Streifen wurden mit dem Dickenhobel nun auf ihre Stärke gebracht; leider hatten wir nicht darauf geachtet, dass der Dickenhobel nur eine einheitliche Menge abnimmt, wenn Ein- und Auszugsrolle belastet sind.
Fehler 1: das Schönreden vom Anpressdruck hat uns dann doch in die Versuchung geführt die Bretter so zusammen zu leimen.
Fehler 2: auch hatten wir gelesen mit dem Leim eher sparsam als großzügig zu sein; was ein Schwachsinn.
2.jpg
3.jpg

Gelernt fürs Leben!
Am ärgerlichsten war der erneute Kampf mit der Bandsäge. Beim auseinander sägen hatte das Mittelstück leider mehr gelitten als erhofft. Wir hatten noch Ahorn übrig und konnten zwei neue Streifen anfertigen. Ovankol für das Mittelstück mussten wir nachkaufen.
4.jpg
Diesmal die Bretter nur mit Opferholz vor und hinter dem Werkstück durch den Dickenhobel geschoben, war das Ergebnis einwandfrei. Auch haben wir uns diesmal dazu entschieden die Bretter vor dem verleimen in die Halsform zu bringen um die Bandsäge nicht zu überstrapazieren. Beim späteren Anpressen hatten wir dadurch allerdings mit mehr Problemen gerechnet, die Bretter gegen verschieben zu sichern.
Dazu haben wir die Halsbestandteile auf eine Stärke gebracht und danach gesägt.
5.jpg
6.jpg
Zum Glück hatte ich großzügig Puffer eingeplant und es geschafft bis auf eins, zwei Überschreitungen diesen nicht zu verlassen.
7.jpg
Wenige Minuten und zwei stark leimige Hände später war der erste Hals mit nur minimaler Fächerung angepresst.
Das wurde dann für den zweiten Hals wiederholt (dieser ist auf dem Bild zu sehen).
8.jpg
Nachdem ein Hals getrocknet war haben wir ihn noch mal mit „Stützrädern“ um die Fächerung und Klebereste auszugleichen durch den Dickenhobel geschoben um eben wiederum die Fächerung zu beseitigen.
9.jpg
10.jpg
Das Ergebnis hat unsere Erwartungen im vollem Umfang erfüllt.
11.jpg
(der eine Hals wurde auf seiner Unterseite versuchsweise mit der Oberfräse geebnet; nur mäßiger Erfolg, aber ein Anfang)
12.jpg
13.jpg


Die Mensur (zumindest für meine der Gitarren) steht mit Multiscale 635-655mm fest; Orthogonal am nullten Bund.

Was nun folgt habe ich mal grob gegliedert:
1.1 Position der Brücke und vom Steg festlegen
1.2 Halsende und Korpusende festlegen
1.3 Zusägen mit etwas Toleranz
2.1 Halsbreite festlegen (abhängig vom Saitenabstand)
2.2 Hals gleichmäßig/mittig auf gewünschte Breite reduzieren.
3.1 Body Teile mit der Kreissäge fügbar machen und auf Endbreite minus Hals bringen
3.2 Body Teile minus Top auf Endstärke bringen
4.1 Body und Neck unten bündig zusammenleimen
4.2 überstehender Teil des Halses auf Body Stärke reduzieren (aber wie?)
4.3 Vorbereitetes Top aufleimen
5.1 Aus Handlichkeitsgründen das ganze auf Endform + 2cm Toleranz reduzieren

Durch diese Reihenfolge erhalte ich den endgültigen Höhenunterschied zwischen Griffbrett/Bünden und der Brücke und kann somit die stärke des Griffbretts bestimmen. Natürlich haben wir schon Pläne wie es sein sollte, aber ich denke es ist leichter auf den dann feststehenden Tatsachen aufzubauen als anzunehmen, es wird auf den Millimenterbruchteil genau wie wir es uns vorstellen.

Als Mechaniken haben wir uns im Übrigen die Single Bridges und die Single Nuts des italienischen Herstellers Technology For Musicians (oder T4M) gekauft. Diese haben mit 304,50€ für die Bestückung einer Sechssaiter einen doch ganz wuchtigen Preis (und der Versand wurde mir wegen Produktionsverzug erlassen!), aber die Qualität der Teile hat mich den teuren Preis dann schnell vergessen lassen. Dazu werde ich später vermutlich mal genauer berichten.

Die Tonabnehmer für meinen Ast liegen auch schon bereit; es werden Lace Alumitone für Neck und Lace Deathbucker für die Bridge.

Bünde habe ich mir mal drei Sets in Richtung Jumbo von Wagner geholt. Zwei aus Neusilber, eins aus Edelstahl.
Mit einem der Sets und einem restlichen Ahornstreifen werde ich nun bei Gelegenheit mal versuchen ein Multiscale Griffbrett zu üben. Das japanische Kiridashi Messer ist auch schon unterwegs. Crimson Guitars – btw. eine sehr gute Youtubeserie um viele der Feinheiten zu lernen über die man sich als Anfänger eben den Kopf zerbricht. Das Buch von Martin Koch brauche ich vermutlich nicht erwähnen.

Heute morgen noch beim Ebayer und Forenmitglied Edelholzhandel2012 ein sehr schönes Black Walnut Top ergattert (ein Gruß an der Stelle).

Für Anregungen und konstruktive Kritik bin ich immer dankbar. Auch gerne zum Protokoll selbst (zu kurz/lang, zu detailliert, zu rechtschreibungsanarchistisch, zu viele/wenig Ausschweifungen/Bilder?)

Gruß
Tobi

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#2

Beitrag von MiLe » 18.02.2017, 12:33

moin,

für mich besonders spannend - baue auch gerade eine Headless light :)
Zu lang geht nicht, man kann ja auch zur Not querlesen 8) :D
Besonders gespannt bin ich erst mal auf die T4M-Bridge, die hatte ich auch im Auge, mich aber dann letzten Endes für die Mera (nahezu gleicher Preis) entschieden (ich weiss schon gar nicht mehr, warum) , da Strandberg nicht mehr einzeln verfügbar. Habt Ihr die fixed-Variante oder das Tremolo bestellt?
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#3

Beitrag von frozensociety » 18.02.2017, 12:42

Es sind die fixed Single Bridges. Obwohl ich zur Zeit fast nur auf einer Gitarre mit Tremolo rumrutsche benutze ich es 1. zu selten und 2. haben wir angenommen die Herausforderung wäre uns für den Erstbau etwas zu hoch.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#4

Beitrag von gitabou » 20.02.2017, 13:17

Wow, das wird sicher ein toller Baubericht! (clap3) Ich bin schon sehr gespannt auf das Design. Ich liebe ja die Teuffel Tesla, die ja bekanntlich auch kopflos auskommt. Das hat beim Spielen einfach auch ein ganz cooles Spielgefühl...
http://www.gitabou.de | Zeichnungen und Schablonen für den E-Gitarrenbau

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#5

Beitrag von Poldi » 21.02.2017, 05:56

Schönes Holz, gutes Werkzeug und ein Plan...was soll da noch schiefgehen.
Haut rein.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#6

Beitrag von frozensociety » 04.03.2017, 00:45

Soooo,
hin und wieder kam ich ja doch mal dazu weiter zu planen und zu werkeln.
Ich hatte ein paar weitere Bauthreads durchgelesen und Ideen gesammelt, wie man am besten Griffbrett, Decke, Neck-Thru mit unseren "spezial" Bedingungen unter einen Hut bringt. Wir haben nämlich das Problem, dass wir keine Möglichkeit haben einen Winkel in den Hals zu bringen da die Hälse so aus dem Holz geschnitten wurden, dass sie schon stark ihrer endgültigen Form ähneln. Um kein Holz zu verschwenden hatten wir sie Rücken an Rücken und versetzt aus den Brettern gesägt.
Dies bedeutet allerdings, dass das Griffbrett nicht einfach auf der Decke aufliegen kann, sondern auf dem Hals wie auf einem Podest liegt. Die andere Option wäre natürlich die Brücke zu versenken, was uns aber nicht so gut gefällt.

Nach erwähntem Ideen Sammeln und Kämpfen mit der Denknudel habe ich nun den alten Plan verworfen. Der neue sieht in etwa so aus:
1.1 Position der Brücke und vom Steg festlegen (check)
1.2 Halsende und Korpusende festlegen (check)
1.3 finale Griffbrett Dimensionen festlegen (check)
2.1 Schablone des Korpus anfertigen (check)
2.2 Schablone des Griffbretts anfertigen (check)
2.3 Negativ der Griffbrettschablone für Korpusbereich/Decke anfertigen (check, braucht noch etwas Feinschliff)
3.1 Decke auf Endstärke mit Dickenhobel reduzieren (check)
3.2 Korpusteile auf Endstärke minus Decke mit Dickenhobel reduzieren
3.3 Nut für Trussrod fräsen
3.4 Hals auf maximale Breite des Griffbretts reduzieren
3.5 Korpusbereich des Halse mit Hilfe der Griffbrettschablone und Oberfräse auf Stärke der Korpusteile reduzieren
3.6 Korpusteile mit der Kreissäge fügbar machen
3.7 Decke fügen
4.1 Korpusteile und Hals verleimen
4.2 Decke mit Negativ des Griffbretts auf das Aufleimen vorbereiten ( Feinheiten werden mit der Hand gemacht!)

Danach stehen weitere Überlegungen an ob ich die Decke wasserdampfbiege und dementsprechend den Korpus schon auf Endform fräse. Dann noch Korpusaushöhlungen fräsen, Griffbrett mit Bundschlitzen versehen, Griffbrett aufleimen, Hals in Form bringen, Mechaniken/Elektronik montieren, Bünde montieren und abrichten, nicht unbedingt in genau dieser Reihenfolge. We cross that bridge when we come to it.

Das andere Problem war, dass man mit der Schiene der Oberfräse zu viel Spiel hat um die Stärke des Halses im Korpusbereich oder am Halsrücken gleichmäßig zu reduzieren. Das Ergebnis kann man auf dem drittletzten Bild erkennen (Bild 11).
Da hatte ich im "RG Superstrat" Thread von Filzkopf die einfache aber geniale Idee gesehen, die Fräse auf eine dicke Sperrholzplatte zu schrauben. Das werde ich dann morgen mal machen, die Platten habe ich schon besorgt.

Nun aber genug gesabbelt, Bilder!
14.jpg
Dort wird die Korpusvertiefung gefräst.
15.jpg
Die Negativschablone des Griffbretts; vielleicht mache ich sie noch mal neu, das geht sauberer...
16.jpg
Schon mal ein grober Vorgeschmack
17.jpg
Meine Decke. Die hellen Streifen müssen gehen, damit mehr von den Ringen mit auf die Gitarre kann.
18.jpg
Und die Decke meines Kumpels. Davon haben wir sogar noch die andere Hälfte.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#7

Beitrag von ihminen » 04.03.2017, 08:34

Sauber durchgeplant, respekt!

Punkt 3.5 habe ich mir in meinem Projekt anders überlegt. Filzkopf hat das auch nochmal etwas anders gelöst.

Der Punkt ist folgender: So wie ich das verstehe, hast du vor, das Top um das Griffbrett herum zu setzen, wie man es bei einem eingeleimten oder geschraubten Hals hätte. Unter der Bedingung, dass Top und Halsoberseite ohne Griffbrett eine Ebene bilden, auf die das Griffbrett dann aufgeleimt wird, muss das Top aber gar nicht genau ums Griffbrett herum gefügt sein. Es kann noch ein Stück unter dem Griffbrett weitergehen.

Nachteil: Top und Halsoberseite müssen eine saubere Ebene bilden
Vorteil: Die Fügestelle zwischen Hals und Top verschwindet unter dem Griffbrett, d.h. kein sichtbarer Spalt.

Soll dagegen das Griffbrett und auch schon der Halsteil darunter weit über das Top herausragen, dann geht's natürlich nur so, wie du es geplant hast.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#8

Beitrag von frozensociety » 18.03.2017, 22:32

Da bin ich wieder; und es ist einiges in der Zwischenzeit passiert!

Ich war im Begriff das Stück Sumpfesche für den Korpus zuzusägen, als mir der Gedanke kam, einen einzigen Korpus aus dem riesigen Stück zu sägen wäre eigentlich eine rechte Verschwendung.
Nach ein bisschen Hin- und Herrückken war die Schablone so aufgezeichnet, dass sich tatsächlich zwei Neck-Thru Korpusse damit realisieren lassen; so habe ich es dann auch zugesägt.
19.jpg
Danach ging es daran die Vertiefung des Halses im Korpusbereich zu fräsen, mit der wie erwähnt hier im Forum gefundenen Lösung.
Dazu hatte ich bestimmt 15 mal durchgeplant wie Tief das für die Decke sein muss.
20.jpg
Leider konnte ich die Griffbrettschablone nicht auflegen, da mein Kopierfräser viel zu hoch ist und ich somit zu viel abgetragen hätte.
Also habe ich mit Strichen auf den Fräsböcken markiert, bis wohin ich ungefähr Fräsen darf und den Rest dann mit Säge und Feile auf die gleiche Stärke gebracht.
21.jpg
22.jpg
Danach habe ich mit der gleichen Methode schon mal viel von der Rückseite des Halses abgenommen um mir später einiges an Arbeit zu ersparen.
Die Abstufungen sind leider ein nötiges Übel, da ich mit der Fräsenbasis leider tiefer war als die höchste Stufe und mein Fräser zu kurz sind um durch die Basis hindurch so tief zu fräsen.
23.jpg
Nun war mir aufgefallen, dass der Hals langsam eine kleine Rechtsbiege macht; bisher weniger als 1mm Unterschied im Tal in der Mitte.
Da ich ohnehin die Sumpfescheteile noch beim Schreiner über die Abrichte ziehen lassen wollte, dachte ich mir wäre auch ganz gut die Kurve im Trommelsander beseitigen zu lassen.
Gesagt, getan.
Neue Mitte ausloten, Trussrodkanal fräsen.
24.jpg
Meine wahnwitzige Methode den Schacht für die Trussrodmutter zu bohren.
25.jpg
Aber mit 100% Glück; äh, Erfolg meine ich natürlich
26.jpg
27.jpg
Danach hatte ich den Hals im Dickenhobel auf seine Endgültige Breite reduziert; also auf die breiteste Stelle des Griffbretts + 2mm.
Freitag abends, als ich dann mal alles Probeweise aneinander gedrückt hatte, ist aufgefallen, dass ich nie auf rechte Winkel geachtet hatte. Nun war ich richtig erleichtert 2mm übrig gelassen zu haben.
Das musste noch mal zum Schreiner; also bis Montag warten.
28.jpg

In der zwischenzeit hatte ich mich ans Griffbrett gemacht. Auf ~ 6mm im Dickenhobel reduziert (es soll später mal 5mm in der Mitte haben). Mit einem eins zu eins Papierausdruck, Kreppband, Spitzer, Bleistift und einer Tabelle ging es dann ans Aufzeichnen der Bundschlitze.
Ich hatte mich bemüht auf ein viertel Millimeter genau zu arbeiten. Also immer wieder Bleistifte spitzen, prüfen, korrigieren; auch beim Striche ziehen.
Dann kam mir jeder Bleistiftstrich doch zu dick vor und ich habe vorsichtig mit dem Kiridashi Messer noch mal punktiert wo der Strich in der Bleistiftlinie verlaufen sollte und danach eben den Riss mit dem Messer gemacht.
29.jpg
30.jpg
Nach dem dritten Bundschlitz hatte sich ein recht tauglicher Workflow eingestellt:
Mit dem Teppichmesser den Anriss verstärken und verbreitern (die Klinge ist breiter), mit der gewachsten Bundäge etwas weniger als 2mm tief sägen und immer und immer wieder nachwachsen. Ich hätte nicht gedacht, dass Ebenholz sich so fieß benimmt.
Ich hatte mir auch zunächst sorgen gemacht, ob das Wachs nicht später beim einleimen der Bünde zum Problem werden könnte. Aber so oft wie ich nachwachsen musste, weil das Wachs mit der Späne verschwunden ist, dachte ich mir das wird schon gut gehen.
31.jpg
Da ich sowieso noch mal zum Schreiner musste, war mein Plan das Griffbrett dort durch den Trommelsander zu jagen um eben Fehler vom Reißen und Sägen zu beseitigen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich.
32.jpg
Dienstag Abends wurden dann die Sumpfesche-Stücke auf die entsprechende Stärke reduziert und mit dem nun richtig gewinkelten Hals verleimt. Dazu habe ich einfach ein paar Taschen in die Sumpfesche gesägt, an denen sich die Flächen der Rohrzwingen aufliegen können.
Dienstag ist fast noch Montag; das muss auch der Grund gewesen sein, warum ich den Fixierbalken auch über die Nacht mit dran gelassen habe. Das gab ein paar unschöne Ausrisse, die sich aber zum Glück größten Teils korrigieren ließen.
33.jpg
Mit der Stichsäge schon mal grob vorgeformt.
34.jpg
Am Donnerstag hatte ich dann wieder Zeit gefunden weiter zu arbeiten und das Griffbrett auf seine Form gebracht.
Dazu habe ich mit einem Papierausruck des Griffbretts überprüft welche Position am besten mit alle Bundschlitzen übereinstimmt und somit die neue Mittellinie bestimmt. Beim Nachmessen war ich höllich erleichtert, dass sich alle Abweichungen im Bereich von unter 0.2mm aufhalten. Puh!
35.jpg
Den Korpus mit der Schablone in Form gebracht.
36.jpg
Danach noch den Hals mit der Griffbrettschablone und der Kopfschablone. Leider hatte die Oberfäse einen recht tiefen Ausriss am Hals verursacht. Ich bin noch nicht sicher ob und wie ich das korrigieren könnte. Mit Kitt schon mal nicht, so viel weiß ich wegen dem geplanten Öl-Finish.
37.jpg
Sexy kurven!


Heute kam ich dazu mich um die Decke zu kümmern. Zunächst habe ich den Bookmatch mit der Fräse korrigiert (es war etwas schief) und dann die Halstasche gesägt und gefeilt.
Zum Glück kam heute das neue Werkzeug an: zwei Raspeln und eine Sägeraspel. Anderfalls hätte das um einiges länger gedauert. (Es ist eine alte Raspel agebildet! :p )
38.jpg
Drop für das Top gefeilt.
39.jpg
Lamellen für die Biegung gefräst. Da hab ich mich auch erst mal in de Arsch gebissen und mir vor dem weiter Arbeiten den vernachlässigten Kaffee gemacht.
40.jpg
Nun noch schnell den Leim auftragen und 30 Minuten die Positionen der Zwingen optimieren.
41.jpg
42.jpg

4 Stunden später habe ich sie alle abgenommen und zur Sicherheit wieder 2 in neuer Position am Drop befestigt.
Das Abnehmen stellte sich als gute Entscheidung heraus, denn so konnte ich noch mal alle Fugen überprüfen und feststellen, dass an einer Stelle tatsächlich noch eine Lücke ist. Dort habe ich dann eine Rohrzwinge befestigt.
Wieder war ich erleichtert als aus der Fuge noch flüssiger Leim austrat.
43.jpg
Morgen werde ich dann das Top an die Korpusform anpassen. Danach noch eine Fuge für Sattel und Mechaniken in das Griffbrett fräsen und dieses dann aufleimen. Während der Leim trocknet kann ich Schablonen für die Humbucker-Aushöhlungen und das Elektronikfach bauen.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#9

Beitrag von bea » 18.03.2017, 22:48

frozensociety hat geschrieben:
18.03.2017, 22:32
Ich hatte mir auch zunächst sorgen gemacht, ob das Wachs nicht später beim einleimen der Bünde zum Problem werden könnte.
Warum um Himmels willen wilsst Du die Bünde einleimen? Wenn man da die richtige Schlitzbreite erwischt, hält das auch ohne Klebstoff. Die Bünde sind extra so gemacht, dass das auch geht. Eingeleimte Bünde machen doch nur Streß, wenn sie irgendwann mal getauscht werden müssen. Und weil es auch ohne Einleimen geht, ist letzteres ein Kunstfehler.
LG

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#10

Beitrag von frozensociety » 18.03.2017, 22:55

Ich hatte in ein paar Bauvideos gesehen, in welchen die Bünde noch extra mit Epoxi festgeklebt wurden. Hatte angenommen das wäre Standardprozedur. Danke also für den Hinweis; dann werde ich mir das nämlich für die eins, zwei etwas breiter geratenen Bünde als Notlösung aufheben.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#11

Beitrag von frozensociety » 19.03.2017, 11:02

Heute Morgen schnell die Decke mit dem Kopierfräser abgefahren und im Anschluss alle Leim-Nasen weg gefeilt und geschliffen.
44.jpg
Eine Lücke am Beginn der Biegung noch mal mit Leim versorgt und festgepresst; ich bin guter Dinge, dass diese nun geschlossen bleibt.
45.jpg

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#12

Beitrag von Poldi » 19.03.2017, 11:16

Tolle Arbeit und absolut schick.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#13

Beitrag von thoto » 19.03.2017, 17:25

Poldi hat geschrieben:
19.03.2017, 11:16
Tolle Arbeit und absolut schick.
Genau! Tolle Arbeit!

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#14

Beitrag von Walterson » 19.03.2017, 20:06

Warum liegt das Niveau des Halses so weit über Decke? Da kommt doch noch ein Griffbrett drauf? Ich hätte erwartet, dass die Leimfläche für das Griffbrett ungefähr auf dem Niveau der Decke liegt.... (think)
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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#15

Beitrag von frozensociety » 19.03.2017, 20:20

Warum liegt das Niveau des Halses so weit über Decke?
Das ist alles schon richtig so. Die Brücke fängt bei ~11mm an. Wegen der Neck-Thru Konstruktion und weil wir 2 Hälse aus dem einen "Stück" Holz gesägt haben war es nicht möglich einen Winkel reinzubringen um auf diese 11mm Mindestsaitenhöhe zu kommen.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#16

Beitrag von Walterson » 20.03.2017, 08:13

frozensociety hat geschrieben:
19.03.2017, 20:20
Das ist alles schon richtig so. Die Brücke fängt bei ~11mm an.
Welche Brücken verwendet Ihr? Ich hab bisher ABM Headless Brücken verwendet. Die liegen ebenfalls bei Minimum ~11mm, lassen sich leider nur recht wenig (~3-4mm) nach oben verstellen. Das reicht gerade so für den Radius des Griffbrettes (12") bei 7 Saiten! Viel Spiel ist da nicht.

Mit einem Griffbrett von ~6-7mm und Medium Jumbo Bünden (1,5mm) hat das immer recht genau gepasst - wenn der Hals fast bündig mit der Decke abgeschlossen hat. Die Saitenreiter der äußeren Saiten werden etwas tiefer gekerbt, dafür muss man die Verstellung der Brücken in der Mitte des Griffbrettes nicht bis zum Maximum ausreizen.

Edit-> zum Vergleich:
https://www.flickr.com/photos/walterson ... 099621154/
https://www.flickr.com/photos/walterson ... 099530775/
VG
Walterson

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#17

Beitrag von frozensociety » 22.03.2017, 09:35

Weil das ja schon mehrfach gefragt wurde werde ich am Wochenende mal etwas genauer auf die T4M Mechaniken eingehen. Mit Bildern und allem!
Leider ist diese Woche extrem Stressig, deswegen nur die Ankündigung.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#18

Beitrag von MiLe » 22.03.2017, 10:15

Die im Prinzip ähnliche Mera Headless-Bridge baut sogat noch höher - um die 14 mm ist der tiefste Saiten-Auflagepunkt.
Mit 0° Halswinkel braucht's da schon entweder ein übermäßig hohes Griffbrett oder aber einen versenkten Einbau der Bridge.
Selbst die Schaller Hannes mit min. 10,3 mm ist auf einem geraden Hals mit 6 mm Griffbrett noch etwas zu hoch, um sie einfach auf die Decke zu schrauben. Muss also entweder modifiziert oder aber auch leicht eingesenkt werden.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#19

Beitrag von frozensociety » 03.04.2017, 20:11

Es hat sich mal wieder einer Menge getan.
Zunächst wollte ich erst die Inlays fräsen, dann das Griffbrett aufleimen und dann das ganze rund schleifen.
Allerdings sind meine neuen Fräser für die Microfräse im Versand erst für Mitte April angekündigt und so war ich gezwungen mich umzuorientieren.
Ich hatte mal von der Cut-to-Cut Methode gehört und mich daran versucht; mit einem Skalpell und Meißel die Inlay-Vertiefungen aus dem Holz schneiden.
Weil ich damit allerdings nicht gleichmäßig in die Tiefe gehen kann, dachte ich mir es wäre besser erst das Griffbrett aufzuleimen, rund zu schleifen und dann die Inlays ausschneiden.
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Ursprünglich war der Plan auch die Inlays einfach mit Epoxidharz aufzugießen; weil die Aushöhlungen aber nicht perfekt gleichmäßig wurden, hatte ich mir das nun auch anders überlegt.
Die Inlays sollen Grundsätzlich aus Epoxidharz, blauen Pigmenten, Iriodin (Perlglanz-Pulver, hergestellt von Merck) und blauen Leuchtpigmenten gegossen werden.
Ich habe erst mal ein wenig experimentiert, wie wann was in welcher Menge in die Mischung kommt um ein akzeptabeles Ergebnis zu erzielen.
Die ersten beiden Stücker wurden aus einer Mischung hergestellt.
Die hellblauen Pigmente in Verbindung mit den Leuchtpigmenten und dem Iriodin ergab eher einen türkisen Farbton, was sich durch beimischen von dunkelblau aber ziemlich gut zu blau korrigieren ließ.
Als sie dann in Form gegossen waren, habe ich noch unterschiedliche Mengen an dunkelblauen Pigmenten beigemischt.
Bei dem linken habe ich zudem noch wesentlich früher aufgehört mit einem Zahnstocher rumzurühren, denn die Pigmente (sie sind Flüssig) neigen dazu sich oben abzusetzen. Dort war die Blasenbildung dann auch viel stärker ausgeprägt.
Leider hat sich das Leuchtpulver scheinbar fast nur an den Rändern angesammelt und die Gesamtfarbe war mir noch etwas zu dunkel für das Ebenholzgriffbrett; noch nicht ganz was ich wollte. Ich hebe sie aber für hellere Griffbretter mal auf.
Das dritte habe ich dann am nächsten Tag angesetzt und das Leuchtpulver in größerer Menge erst in die Mischung gegeben, als diese schon recht zäh war. Weniger Iriodin, weniger dunkelblau, mehr hellblau.
Dieses Quadrat leuchtet so abgefahren im dunkeln :D
47.jpg
Leider ist meine Humbucker-Schablone aus MDF/LDF direkt beim Versuch mit ihr eine Schablone aus Holz zu machen kaputt gegangen, und so habe ich direkt mit der Elektro-Höhle angefangen. Für die Humbucker muss ich mir noch was überlegen.
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Dieses Stück wurde dann in 4mm dicke Streifen gesägt und in diese dann auf die entsprechende Form gebracht. Sie sollen dann wie normale Perlmutt Inlays in die Löcher kommen und mit gefärbtem Epoxy verleimt werden, damit die Ausfransungen der Löcher nicht so stark auffällt.
Schleifstaub vom rund schleifen habe ich schon vorsorglich aufgehoben.
Der grobe Anfang/Proof-of-Concept.
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Alle Inlays gefertigt und auf Endhöhe gebracht.
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Epoxidharz-Ebenholzgemisch drunter, drum und drauf.
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Wieder rund gemacht.
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Das fällt nach dem Ölen bestimmt nicht mehr so auf. Aber so ganz hübsch wie ich finde.
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Zur Belohnung in eine dunkle Ecke gestellt.
54.jpg



Und nun mal zu den Mechaniken.
Die PVD-Beschichtung scheint die gleiche zu sein, wie ich sie von meinem Ibanez-Tremolo kenne; dort hat sich auch nach dem dritten Besitzer noch keine Spur von Abnutzung eingeschlichen.
Der Aufbau der Saitenaufhängung ermöglicht es die Saitenhöhe auch mit eingehängter Saite zu justieren; das gibt schonmal einen extra Dönerpunkt.
Die tiefste Einstellung liegt bei 9,7mm, gerade gemessen; so tief könnten allerdings nur dünne Saiten liegen, Wegen der V-Form werden dickere Saiten etwas höher liegen.
Die höchste sicher liegende Einstellung liegt bei etwa 18mm; Damit sollte sich auch fast eine "Aufputz-E-Gitarre" realisieren lassen^^
Die Intonation lässt sich insgesamt um ~2,5cm verstellen; nicht ganz 1cm pro Gewindeloch. Der Hub zum saitenspannen ist etwa 1,2cm.
Der weiße Ring ist aus Teflon und fungiert wohl als Unterlegscheibe als auch als Materialschoner.
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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#20

Beitrag von zappl » 04.04.2017, 01:12

Hui sehr cool, die Leuchtpigmente scheinen hier aber gerade echt in Mode zu kommen. Seltsamerweise habe ich auch erst kürzlich darüber nachgedacht. Sind wir hier vielleicht von einer höheren Macht (Google?) gesteuert?! :lol:

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#21

Beitrag von Poldi » 04.04.2017, 05:41

zappl hat geschrieben:
04.04.2017, 01:12
Hui sehr cool, die Leuchtpigmente scheinen hier aber gerade echt in Mode zu kommen. Seltsamerweise habe ich auch erst kürzlich darüber nachgedacht. Sind wir hier vielleicht von einer höheren Macht (Google?) gesteuert?! :lol:
Mit Sicherheit... :badgrin:
Die Idee ist wirklich cool.

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#22

Beitrag von Yaman » 04.04.2017, 09:13

Warum klebst du mit Ponal und nicht mit Titebond? Hat es einen besonderen Grund?

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#23

Beitrag von frozensociety » 05.04.2017, 17:01

Zum Leim: Ich hatte irgendwo einen Vergleich gesehen. Holzstücker wurden mit Titebond oder Ponal verleimt und am nächsten Tag wurden die verleimten Stücker auseinander gebrochen.
Titebond ist früher gebrochen und hat das Holz heile gelassen. Ponal ist erst nach wesentlich mehr angewandter Kraft gebrochen, hat aber regelrecht Stücker vom Holz an der Leimkante ausgerissen.
Kurzum: Ponal hält besser

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#24

Beitrag von bea » 05.04.2017, 19:16

Das Problem beim Ponal sind vor allem die Weichmacher. Die sorgen für eine Kriechneigung unter statischer Belastung. Je nach konstruktiver Situation kann das gutgehen oder aber das Instrument unbrauchbar machen. Nach allem, was man so hört, betrifft das den Ponal Express am wenigsten. Letztlich müssen jedoch Konstruktion und Leim zueinander passen.
LG

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Re: Kopf, wer braucht das schon? Baubericht

#25

Beitrag von thoto » 06.04.2017, 12:10

Also, ich habe diverse Male versucht, mit Titebond geleimtes Holz zu brechen, und da hat immer zuerst das Holz nachgegeben. Die Leimfläche nie. Mag aber mein persönliches Einzelschicksal sein. Ich mag Titebond, weil es schneller abbindet und man eher weitermachen kann.

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