Headless woodless Vollcarbon (Carbonita)

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#201

Beitrag von MiLe » 19.03.2017, 14:45

Danke für die Sorge, aber mein Messamp ist auf so was ausgelegt. 100 KHz machen dem nix - ich verstärke ja damit auch die Mess-Signale bei 192 KHz Samplingrate, also 96 Kz Ausgangsfrequenz :)
Für den realen Betrieb in der Gitarre und am normalen Amp werden die Sidewinder ja stufenweise eingeregelt, von Fs 20 KHz -3 dB bis Fs 1,5 KHz + 3 dB ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#202

Beitrag von MiLe » 21.03.2017, 18:34

Tja - den ersten Pickup hat's schon zerrissen :?

Ich habe ihn gestern in Epox eingegossen. Um Luftblasen zu vermeiden, kam dabei auch die kürzlich erworbene Vakuum-Pumpe zum Einsatz, ich denke das war der Grund, warum nach dem Aushärten kein Durchgang mehr zu messen war. Die Wicklung war mit Caynacrylat verklebt, darunter waren allerdings Luftkammern durch die auf Abstand gesetzten Neodym-Mgnete. Ich schätze mal, beim Anlegen des Vakuums kam dadurch etwas zu viel Bewegung in die Sache :?

Den Verguss und die Wicklung konnte ich entfernen, die Seitenflügel gibt's halt neu.
Nun frage ich mich aber, ob ich bei den 2x 250-300 Wicklungen 01,1er bleiben soll?
Die haben zusammen einen RDC von 170 Ohm, was beim dem vielen Stahl in den Spulen an dem Pre mit 10 KOhm Eingangswiderstand die 60 KHz-Resonanz schon sehr stark bedämpft. OK, per Lastkondensatoren kommt sie im Bereich 1,5-5 KHz mit 3-5 dB wieder deutlich zum Vorschein, aber viel Luft nach oben ist da nicht mehr.

Ich könnte auch mit 0,2 mm wickeln, dann sollte es hier kein Problem mehr geben, aber dann geht der Output in den Keller denn bei den Teilen zählt jeder 1/10 mm und viel mehr als 100 Umdrehungen werden nicht gehen. Dann wird wohl die Spannungsverstärkung des Pres nicht mehr ausreichen, den Output eines seriellen SH4 mit nur einer Sidewinder-Doppelspule zu erzeigen (think)
Vielleicht also als Kompromiss doch 0,1er Draht mit nur 200 Wicklungen? Immer diese Entscheidungen..... :lol:
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#203

Beitrag von zappl » 21.03.2017, 18:56

Ach, wie ärgerlich... um die Luft herauszutreiben kannst du das Epoxidharz auch (vorsichtig) mit einem (Heißluft)föhn erwärmen. Dürfte doch genügen um die Wicklung "nichtmikrophonisch" zu machen. Aber wem erzähl ich das?! ;)

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#204

Beitrag von MiLe » 21.03.2017, 21:46

Das kommt davon, wenn man's perfekt machen will :D Analog zur alten Schrauber-Weisheit: "Nach fest kommt ab" :lol:
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#205

Beitrag von MiLe » 24.03.2017, 20:11

Noch 'n Problem :(

ich hatte ja weiter oben beschrieben dass ich Probleme habe, die 6 einzelnen Saitenhalter am Kopf alle sauber und ohne Überstand unter zu bekommen, weil der Hals/Kopf nach oben immer schmaler wird und sich in der Tiefe natürlich auch verjüngt.
Spätestens bei den pro Klemme 2 notwendigen Schrauben wird die Sache schwierig bis unmöglich, solanger der Fischer-Luftdübel nicht erfunden ist :lol:

Also habe ich beschlossen, mir meinen eigenen, passenden Saitenklemmer zu bauen - aus einem Stück Schaft eines 10x10 Drehmeissels.
Ich und Metallbeatbeitung - geht eigentlich gar nicht. Insofern war ich schon ganz froh, als ich die 15 Bohrungen durch den 10x10x45 mm Stab halbwegs genau per Standbohrmaschine und Augenmaß geschafft hatte.
Und nun der GAU: Beim Schneiden des letzten Gewindes bricht der Gewindeschneider ab :oops: - ganz ohne übermäßige Gewalteinwirkung meinerseits.
Saitenhalter.JPG
Aus dem Bohrloch guckt oben nur noch ein kleiner Zipfel raus und das Zeug ist natürlich spröde. Aufgrund der beengten Verhältnisse ist aufbohren auf z.B. M6 Gewinde keine Option, das Ganze ist schon auf den halben Millimeter press.

Kennt jemand eine Möglichkeit, das abgebrochene Stück noch schadlos zu entfernen? Ich hätte echt wenig Lust, nochmal von vorne anzufangen.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#206

Beitrag von zappl » 24.03.2017, 21:47

Eine Gewindekrone hast du wohl nicht?

Immerhin ist er außerhalb des Werkstück gebrochen. Eventuell funktioniert es eine Nut mit einer feinen diamantscheibe reinzuschleifen. Dort könntest du dann einen Schraubendreher ansetzen und den abgebrochenen Teil rausdrehen. Viel Glück!

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#207

Beitrag von MiLe » 24.03.2017, 21:57

Danke!
Der rausstehende Teil ist leider schon weitgehend abgebrochen, das >Zeug ist spröde wie Glas. ich habs mit allen möglichen, teils zurechgeschliffenen Weerkzeugen probiert, auch, den Rest per Körner und Hammer auszudrehen, aber er sitzt bombenfest.
Ich probier's mal noch mit Wärme, am Auto oder an der Maschine hilft das manchmal, feste Schrauben aufzubekommen. Gewindekronen habe ich, aber nicht in M5. Ich fürchte, bei dem Material des Gewindeschneiders würde das aber auch nicht viel bringen.

Ich fürchte halt, die Bohrungen werde ich nie mehr wieder so hinbekommen (veto)

Eine fertige Lösung (Saitenhalter) geht auch nicht, weil ich ja ein etwas spezielles Spacing habe (45 mm) und dann die Saiten seltsam krumm laufen würden.
Wenn's wenigstens nicht ausgerechnet beim letzten Gewinde geknallt hätte :(
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#208

Beitrag von AsturHero » 24.03.2017, 22:00

lieber mal ne stunde ins Eisfach legen..bei Kälte schrumpft es..vielleicht wird es dann was mit dem rausdrehen
lg Antonio

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#209

Beitrag von MiLe » 24.03.2017, 22:35

Danke, probier' ich auch noch aus :)
Am Besten wäre natürlich, die Gewindespitze zu kühlen und den Stahlblock drumherum zu erwärmen, aber das übersteigt meine Möglichkeiten.
Obwohl - eigentlich ist auch das Käse und Du hast Recht - Kühlung beider Teile könnte helfen.
Wärme hilft wahrscheinlich nur, Verkrustungen aufzubrechen, aber die sind hier ja gar nicht relevant.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#210

Beitrag von Magfire » 25.03.2017, 08:39

Moin Michael,
spannendes Projekt - sehr inspirierend! :)
Ich lese seit Beginn mit, und bin wirklich begeistert!

Bei der Gewindebohrer-Geschichte muss ich an meine Zwischenprüfung damals denken... Da hat es einer meiner damaligen Mitschüler geschafft, einen M8-Gewindebohrer abzureißen... ;) - so ärgerlich es auch ist, passieren kann es immer!

Wärme und punktuelle Kälte geht durchaus - mit Heißluftföhn/vorsichtig mit einem Brenner und Kältespray! Vielleicht auch etwas Kriechöl, dann könntest du Glück haben. Ich habe für solche Fälle immer eine Dose kombinierten Röstlöser mit Eisspray stehen.

Welches Werkzeug ich dir zum Rausdrehen dann empfehlen würde, kann ich anhand des Fotos nicht beurteilen...
Vielleicht in den herausstehenden Teil eine vertikale Fläche "dremeln" und dann vorsichtig mit einer Kombizange?

Viel Erfolg und viele Grüße,

Philip

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#211

Beitrag von Poldi » 25.03.2017, 09:05

Einen abgebrochenen Gewindeschneider bekommt man meistens nur mit mit Gewalt raus.
Hammer und kleiner Körner mit Hartmetalspitze und dann vorsichtig den Gewindeschneider zerstören.
Wenn gar nichts geht schreib mir mal eine PM.

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#212

Beitrag von MiLe » 25.03.2017, 09:21

moin,

die Nacht im Tiefkühlschrank hat leider auch nicht geholfen :(
Mittlerweile ist die herausstehende Zacke komplett gebrochen - greifen kann man nur noch im Gewinde an den 3 Spankanälen. Dazu brauchts ein ganz spitzes Werkzeug (Pinzette), womit man natürlich nicht die nötige Kraft aufbringt, ohne dass sich das Werkzeug wiederum verbiegt.
Ein Teufelskreis :lol:
Das Pulverisieren der Spitze habe ich mit Körner, Dremel und Diamant-Frässtiften versucht - bisher erfolglos. Daran würde ich wahrscheinlich noch Tage arbeiten.

Da nur der vordere Teil des Gewinsdeschneiders im Stahl steckt (Vorgewinde) dachte ich, ich könnte es eventuell von hinten ausschlagen, ohne zu viel vom Bohrloch mitzunehmen. Auch Fehlanzeige - erstaunkich, was ein 4 mm langes M5-Gewinde, das noch nicht mal fertig geschnitten ist, alles aushält :shock:

Ich denke, ich werde doch besser versuchen, das Teil komplett neu zu machen - wird wohl weniger Aufwand. Und ein Saitenhalter mit einem verhunzten Gewinde ist eben auch nur noch die Hälfte wert ;) In dem Teil stecken bis zum Unfall ca. 1,5 Stunden Arbeit. Hätte ich gleich neu angefangen, wäre ich wahrscheinlich schon fertig ;)

Bei der Gelegenheit werde ich auch von M5-Madenschrauben auf M4 abrüsten. An der Bridge halten die auch, die ist aus Stahl. Die Saitenklemmer haben original M5, scheinen vom Gewicht her aber auch aus Alu zu sein. Mit meiner Stahl-Bar sollten also auch da M4 reichen und ich komme nicht mehr bis auf 0,5 mm an die Ränder.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#213

Beitrag von Jackhammer » 25.03.2017, 11:12

Hallo Michael,

was noch funktioniert könnte, den Gewindeschneider mit einem 4,2 oder 4,5 Bohrer durchzubohren. Die Reste sollen sich dann relativ einfach entfernen lassen.
Viele Grüße
Yuriy

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#214

Beitrag von MiLe » 25.03.2017, 12:04

Hi Yuriy,

hab' ich versucht - an der zerklüfteten Bruchkante wandert jeder Bohrer aus, beschädigt die Bohrung und beißt sich dann an dem extrem spröden Stahl die Zähne aus. Jetzt hab' ich erst mal 'ne Handvoll frische Bohrer und Gewindeschneider besorgt und mach mich dran, das Teil neu zu machen. Wäre ja auch zu einfach gewesen - gleich beim ersten Versuch ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#215

Beitrag von MiLe » 25.03.2017, 15:18

Das Leben kann so grausam sein (veto)

Mit allergrößter Mühe und Konzentration, literweise Bohr- und Schneidöl, neuesten und besten Bohrern und viel Geduld habe ich den 2. Saitenhalter noch exakter gebohrt bekommen als den ersten. Das mag für manche lächerlich sein, aber für mein Talent und Werkzeug-Ausstatung in Metallbearbeitung war ich echt stolz.

Also das erste Gewinde in Angriff genommen, wieder reichlich Schneidöl, immer nur mit 2 Fingern gedreht, 3x wieder mit gereinigtem Gewindeschneider neu angesetzt und "Peng" (igitt)
Saitenhalter2.JPG
Anscheinend ist es nicht trivial, ein 10 mm langes M4-Gewinde in eine über Kreuz laufende Bohrung zu bekommen.
Immerhin dieses Mal gleich beim ersten Gewinde und nicht beim letzten :?
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#216

Beitrag von wasduwolle » 25.03.2017, 16:08

Nur kurze Zwischenfrage, und nimms bitte nicht persönlich, Michael, hast du schon mal Gewinde geschnitten, weisst du das mit dem Schneiden, dann Rückwärts drehen, um die Späne zu befreien?
Grüsse
Wolle
Viele Grüße
Wolle

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#217

Beitrag von MiLe » 25.03.2017, 16:25

kein Problem, alles gut :)
Gewinde habe ich schon reichlich geschnitten, von Hand, per Standbohrmaschine und auch schon per Bohrhammer ;)
Allerdings waren das dann eher Kaliber M10 aufwärts. Und ich habe ja auch jedes Mal wenn's etwas schwergängig wurde, spätestens aber jede Umdrehung rückwärts gedreht um die Späne zu befreien, 3x auch wieder komplett ausgedreht, gereinigt, geölt und neu angesetzt.

Vielleicht liegt es wirklich daran, dass die 2mm Querbohrungen, die ca. mittig durch die 3,2 mm Vorbohrungen laufen Probleme machen, weil sich an der Kante was verhakt.
Den 3. Versuch werde ich wohl erst schneiden und dann die Querbohrungen einbringen.
Eigentlich hatte ich ja nicht vor, in die Serienfertigung für Saitenklemmen mit Halsbreite 45mm einzusteigen ;)

edit: Was auch noch mein Problem sein könnte: Ich finde es gar nicht einfach, das Schneideisen während der ersten 2-3 Umdrehungen absolut rechtwinklig in die Bohrung einzubringen. Was bei 2.3 mm Blech kein Problem ist, wird bei 10 mm langen Gewinden durchaus eins (think)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#218

Beitrag von Poldi » 25.03.2017, 17:29

Das Material was du nimmst ( Drehmeißelstahl) ist ja schon ziemlich zäh hart. Dafür braucht man schon die etwas besseren Gewindeschneider. Du kanst aber auch mal einen Drei-Satz Gewindeschneider nehmen oder Du borst statt 3,2 mal mit 3,5 mm.

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#219

Beitrag von kehrdesign » 25.03.2017, 18:59

MiLe hat geschrieben:
25.03.2017, 16:25
... jedes Mal wenn's etwas schwergängig wurde, spätestens aber jede Umdrehung rückwärts gedreht ...
... nee, maximal 'ne halbe Umdrehung und dann 'ne viertel zurück. Wenn's schwergängiger wird, ist's eigentlich schon zu spät. Bei zähem Werkstoff (z.B. molybdänlegierte Stähle) sofern verfügbar einen 3-teiligen Bohrersatz verwenden.

Als Übungsobjekt empfehle ich M 2,5er Sack-Gewindebohrungen in V4A. :p

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#220

Beitrag von MiLe » 25.03.2017, 19:16

Ich muss mich erst mal für den ganzen Zauber entschuldigen, der Fehler saß gleich mehrfach vor der Bohrmaschine :( :oops: (whistle)

Mit Hilfe eines 3,5 mm HM-Fräsers für den Dremel auf der Standbohrmaschine mit 2500 U/Min habe ich es tatsächlich geschafft, das Schneideisen aus den kompletten 10 mm rauszufräsen, ohne das bereits geschnittene 4mm-Gewinde zu beschädigen :)

Die nachfolgenden Gewinde liefen traumhaft leicht, weil ich diesmal peinlich auf lotrechten Winkel geachtet hatte und dem Schneideisen während der ersten 2-3 Umdrehungen etwas Raum gegeben habe, seinen Weg zu finden. Danach lief's wie geschmiert, kein Vergleich zu vorher.
Da hatte ich zugunsten gutem Grip auf den ersten Umdrehungen reichlich Druck von oben gegeben und dabei wahrscheinlich leicht verkantet. Nach ein paar mm gibt das natürlich Ärger.

Dann erst habe ich festgestellt, dass mein vermeintliches 3er Set 4er Schneideisen gar nicht 3 gleiche sind sondern ein abgestufter Satz. Ich brauch 'ne neue Lesebrille, mit bloßem Auge hab' ich keinen Unterschied gesehen 8)
Malt mir mal bitte jemand 3 Punkte auf den Arm?

@ Kehrdesign: An den 3 4mm Sackbohrungen für die unsichtbare Befestigung der Einheit von unten bin ich gerade dran. Aber an 2,5 mm werd' ich mich in diesem Leben nicht mehr rantrauen.
Liebe Grüße,
Michael

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#221

Beitrag von MiLe » 25.03.2017, 21:15

Na immerhin: Alle Bohrungen sind OK, alle Gewinde zumindest so weit vorgeschnitten, daß ich mit einem neuen Schneideisen nur noch mal kurz nachschneiden muss. Sonst sitzen die Maden mit dem recht filigranen Inbus etwas sehr stramm.
Saitenhalter3.JPG
Auf der Unterseite kommen ebenfalls M4-Schrauben in die 6 Gewinde. Über die kann dann noch der Höhenpunkt jeder Saite feineingestellt werden (die Bohrungen für die Saiten haben 2 mm), dann werden sie eingeklebt und der Überstand abgeflext. So haben die Saiten einen definierten Auflagepunkt und werden nicht einfach in's Loch gequetscht.

Die 3 restlichen 7 mm tiefen Sack-Gewinde dienen der Befestigung am Kopf.
Saitenhalter4.JPG
Erst dann wird das Ganze endgültig in Form gebracht. Die hintere Kante wird jedenfalls stark verrundet, über den Bohrungen habe ich ja noch 3 mm Material. Die Seiten werden an die Halskontur angepasst und eventuell wird das Ganze auch noch 1 mm flacher. Mehr will ich die Gewindegänge nicht kürzen. Am Ende wird dann noch mattschwarz lackiert, sonst ist es neben dem Edelstahl-Sattel doch etwas viel Bling Bling.

Ich hätte mir ja nie träumen lassen, dass der Klemmsattel dermaßen viel Arbeit macht - war eigentlich als "draufschrauben und gut" geplant.
So viel zum Thema Planung :D

Immerhin haben nun auch alle Schrauben für den Saitenwechsel den gleichen Inbus ;)

Next Step: Heute ist 0,15mm Draht angekommen. Damit werde ich wohl je 2x 150-200 Wicklungen auf die Minis bekommen (40-50 Ohm), der Output reicht mit dem Lemme Pre dann immer noch und die Güte kommt so in Bereiche, in denen bei jeder Resonanzfrequenz noch Reserve ist. Die 170 Ohm der 0,1er Version dämpfen diese bei dem Eingangswiderstand des Lemme Pre von 10 KOhm für meinen Geschmack doch etwas zu sehr. So gesehen fast gut, daß es den vergossenen Pickup zerrissen hat, so hatte ich nochmal Zeit, das Ganze durchzurechnen :)
Liebe Grüße,
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#222

Beitrag von MiLe » 26.03.2017, 13:53

Mit der gleichen Methode wie bei Versuch 2 (M4-Gewinde) konnte ich auch meinen ersten Versuch mit M5-Gewinden retten:
Abgrbrochenen Gewindebohrer soweit wie möglich mit HM-Fräskopf ausfräsen, Rest von hinten mit dem Splinttreiber herausschlagen und Gewinde neu nachschneiden.
Decke5 M5.JPG
Hat in diesem Fall sogar noch besser geklappt, da der 3,5 mm HM-Fräser besser in ein M5-Loch passt als in ein M4. ;)

Nebenbei gelernt, wie man auch ohne speziellen Sackloch-Gewindebohrer ein solches herstellt: (Sonntags haben die Läden zu)

- Vorbohren
- Vorschneiden mit normalem Gewindebohrer
- Reinigen Sackloch
- Gewindebohrer um 3-4 mm kürzen, die Schneidflanken anfasen
- Nachschneiden mir gekürztem Gewindebohrer
- Wiederholen der letzten 3 Schritte bis zur gewünschten/gebohrten Tiefe

Somit ist die M5-Variante sogar noch früher fertig als M4, weil ich einfach keinen M4-Bohrer mehr habe, um den letzten Rest nachzuschneiden.
Ich brauche zwar am Ende nur einen Klemmsattel, aber nun habe ich die Wahl und Reserve, falls noch ein Unglück geschieht ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#223

Beitrag von Bermann » 26.03.2017, 15:04

Michael,
die Dreier-Sätze (Vorschneider (ein Ring), Hauptschneider (zwei Ringe) und Nachschneider (drei Ringe) ) sind zum schneiden von Sacklöchern gedacht.
Aber auch so gut und glücklich gelöst :)

Hermann

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#224

Beitrag von MiLe » 26.03.2017, 18:15

naja - die hab' ich ja bei den vorherigen Fehlversuchen alle hingerichtet ;)
So gings auch - halt um den Preis eines am Ende zerstörten Gewindebohrers.

Ich konnte einfach nicht widerstehen. :D
Nachdem der Klemmsattel halbwegs montagebereit war (noch lange nicht fertig), habe ich ihn mal provisorisch an seinen Platz geschraubt.
An Stelle des späteren Sattels einfach ein Stück Bunddraht und die Bridge mit Tape grob fixiert. Ich weiss, im tiefsten Dschungel macht man das besser, aber es ging ja nur um einen ersten, einzigen Ton.
Dann 2 G-Saiten an Position e/E drauf (um die genaue Position des Sattels bestimmen zu können) und die beiden Saiten so gut gespannt, wie es eben mit der getapten Bridge ging.
Carbonita 1. Ton.JPG
An meiner Maple Walnut (durchgehender, 5streifiger, kräftiger Ahorn/Wenge-Hals, Schaller Hannes) die G-Saite auf den gleichen (natürlich viel zu tiefen Ton) gestimmt.
Dann beide "Gitarren" voreinander auf's Bein gelegt und...

auf der Carbonita angeschlagen: Ein Ton!!!!!!! (dance a) :lol:

Im Vergleich, soweit man das überhaupt so nennen kann, spürt man die Vibration im Carbonhals stärker als im Holzhals. Dennoch ist der Ton mit Carbon deutlich lauter, brillanter, dennoch auch bassstärker und steht signifikant länger. :shock:
Wenn sich das bewahrheitet, befürwortet das folgende Theorien:
1. So ziemlich alles lässt sich zum Schwingen anregen, nur eben bei unterschiedlichen Frequenzen.
2. Nach der Theorie "Steifigkeit/Härte bstimmt maßgeblich den Klang und das Ausschwingverhalten" kann das eben gehörte gar nicht sein.
Meine Theorie war ja, dass insbesondere die innere Materialdämpfung einen wesentlichen Einfluss hat und die schiere Härte überbewertet ist.

Nach dem kleinen "Test" eben könnte das richtig sein. Der ach so steife (und das ist er wirklich) Carbonhals wird merklich zum Schwingen angeregt. Durch die wesentlich geringere innere Dämpfung des Materials scheint er der Saite dennoch weniger Energie zu entziehen, daher das längere Ausklingen. Und das trotz der labberig festgetapten Bridge.
Die einzelne Saite klingt grob gesagt "akustischer", aber mit deutlich langsamerem Ausschwingen als eine Akustik.

Anyway - dieser erste Ton war es wert, einen sonnigen Sonntag im Keller zu verbringen :D
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Headless woodless Vollcarbon (Carbonita) - Langzeit-Projekt

#225

Beitrag von kehrdesign » 26.03.2017, 20:08

MiLe hat geschrieben:
26.03.2017, 18:15
... Dennoch ist der Ton mit Carbon deutlich lauter, brillanter, dennoch auch bassstärker und steht signifikant länger. ...
Du sprichst hier aber vom rein akustisch erzeugten (und durch Resonanz geformten) Ton, oder?

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