Les Paul Blueburst

[Delayar]

Liebe Kollegen!

Hiermit gehts los mit meinem Wettbewerbsbeitrag.
Es wird eine Les Paul, allerdings keine Burst-Replik, sondern eine eigene Interpretation, die Elemente der Axcess Custom beinhaltet.

Die wichtigsten Eckdaten:

Korpus: Khaya 3-teilig (extrem leicht, danke an kaguit)
Hals: Khaya
Decke: Europäischer Ahorn (Bergahorn)
Griffbrett: Ebenholz
Binding: geflammtes Ahorn
PU-Rahmen: geflammtes Ahorn

Mechaniken: Gotoh 510 (Chrom)
Steg: ABM Tune-O-Matic (Chrom)
Stoptail: ABM (Chrom)
PUs: wahrscheinlich Gibson Classic 57 (Nickel)
Knöpfe: Düsenberg deluxe (Chrom)

Einlagen: MoP

Farbe: Wie der Titel schon erahnen lässt, soll sie ein blaues Burst erhalten, in etwa so, wie das Manhattan Midnight meiner Gibson Les Paul Studio Pro Plus.

Hier ist das Startbild:

(Die Ahorndecke ist angefeuchtet)

Ich hab noch nicht alles beisammen, die Hardware fehlt noch, die Holzbindings und die MoP-Einlagen habe ich auch noch nicht.

Und so in etwa soll sie mal ausschauen:

Danke Knarbens für den tollen Editor!
(Noch besser wäre es, wenn man die Parameter irgendwie speichern könnte)

Als erstes werde ich mal einen Satz ordentlicher Schablonen nach dem Bartlett-Plan machen. Ein bißchen spätfünfziger Burst wird also doch drinnen stecken. Den Hals-Korpus übergang werde ich allerdings eher an die Axcess anlehnen.

mfG
Markus

[Delayar]

Der erste Schritt ist das Erstellen von Schablonen.
Nach dem Bartlett-Plan habe ich zunächst aus 3mm Sperrholz die Urschablone gearbeitet. Da das Sperrholz recht weich ist, habe ich die Kanten mit Sekundenkleber gehärtet und dann eine Plexiglas-Masterschablone gemacht:

Die eigentlichen Schablonen werden aus 12mm MDF gefertigt. Mit der Masterschablone werden sie zunächst Kopiergefräst, und anschließend werden die verschiedenen Elemente ausgeschnitten.

Für den Korpus kommen 3 Schablonen zum Einsatz. Zum Teil werden sie für die Verwendung mit Kopierhülsen gestaltet.

mfG
Markus

[Delayar]

Weiter ging es heute mit denSchablonen. Nach einigem Bohren, Fräsen und Schleifen sind sie soweit fertig.

Und übereinandergelegt:

Also eigentlich sind sie noch nicht ganz fertig. Es werden noch die Kanten für die Kopierhülse an manchen Stellen gefräst. Und zwar bei den PU-Ohren und bei einem Umriss, eventuell auch bei den E-Fach Abdeckungen. Anschließend werden die Kanten mit Sekundenkleber gehärtet.
Der Plan ist es, die Korpuskonturen mit Kopierhülse und Spiralfräser zu glätten.

Dann habe ich noch die Teile für den Korpus verleimt. Die Teile habe ich bereits perfekt gefügt von kaguit bekommen.

mfG
Markus

[Delayar]

Es hat sich hier länger nichts getan, da ich bis jetzt daran gearbeitet habe, meine OM fertigzustellen.

Aber jetzt gehts weiter.

Ich habe zunächst die Schablonen fertig gemacht, indem ich mit einem Binding-Fräser den Versatz für die Kopierhülse gefräst habe.
Dannach habe ich die Schablonen lackiert und teilweise die Kanten mit Sekundenkleber stabilisiert.

Demnächst wird die Bandsäge angeworfen.

Markus

[Delayar]

Endlich wurde Tonholz geschnitten!

Zuerst habe ich den Korpus mit der Bandsäge und etwas überstand ausgesägt.

Die zargen habe ich diesmal mit Kopierring und Spiralfräser gefräst. Durch den kopierring kann man den fräser in kleinen Schritten Zustellen und so ausrisse vermeiden.
Der Frästisch:

Und hier der Korpus mit aufgeklebter Schablone.

Nach mehreren Durchgängen sieht es so aus:

mfG
Markus

[Delayar]

In kleinen Schritten geht es weiter...

Kabelkanal gefräst.

Das Gewicht liegt momentan bei 1936g
Die wird ein wirkliches Leichtgewicht. Bei meiner letzten LP lag das Gewicht bei ausgesägten E-Fächern bei 2092g, und sie ist in fertigen Zustand mit 3,8kg angenehm leicht. Allerdings hat die auch eine recht schlanke Decke, die hier wird Normalmaß haben.

mfG
Markus

[Delayar]

Gestern habe ich die E-Fächer ausgefräst.

Zuerst den Großteil des Holzes mit Forstnerbohrern beseitigt.

Und dann wieder mit Schablone, Anlaufring und Spiralfräser fertiggemacht:

Das Gleiche dann für die Vertiefungen für die Deckel.

Wie mann an den deteilbildern sieht, macht der Spiralfräser sehr saubere Kanten:

Am Boden bleibt etwas Mahagoni stehen, wie bei den 50er jahre Paulas. Das wird dann mit der Schrägfräsung z.T. entfernt.

ALs nächstes habe ich die Decke gefügt. Ich habe sie dazu zwischen zwei Dicke Platten gespannt und mit der Oberfräse abgerichtet.

Und dann auch gleich verleimt:

mfG
Markus

[Delayar]

Endlich hatte ich wieder Zeit, an der Blueburst zu arbeiten.

Ich habe erstmal meinen Schablonensatz vervollständigt, indem ich die Schablonen für die Deckenwölbung gemacht habe.
Sie sind nach den Angaben von Scott Wilkinson (die PDFs sind auch in den Ressourcen, http://www.gitarrebassbau.de/download/file.php?id=6082) gefertigt.

Die Decke habe ich mal grob ausgesägt.

Da die Decke 19mm dick ist, müssen noch 3mm runter. Da ich mir das Hobeln der Riegel nicht antun wollte und (noch) kein Dickenschleifgerät habe, habe ich mit der Oberfräse gearbeitet.
Abgetragen wurde auf der Unterseite, um die Bookmatch-Optik möglichst zu erhalten.

mfG
Markus

[Delayar]

Ok, die Zugriffszahlen sprechen schon dafür, dass hier auch jemand reinschaut...

Naja, egal, ich mach weiter.

Das Top habe ich mit einigen Zwingen auf den Korpus geleimt:

Abdeckband an den Zargen schützt selbige vor heruntertropfenden Leim:

Aufgeleimtes Top:

Und hier der Halsrohling, zum größten Teil mit handhobel gemacht.

Die Schäftung habe ich zuerst mit der Japan-Säge zugeschnitten und dann mit Handhobel abgerichtet. Ich finde, das das viel sauberer funktioniert, als mit der Oberfräse.

Nach dem Verleimen:

Und der Trussrodkanal für den Doppelstab:

Nächster Schritt wird das Griffbrett.

Markus

[Paracelsus]

Servus, gefällt mir sehr gut, was du da machst.

Was meinst Du mit Schrägfräsen beim E Fach, was wird da schräggefräst?

Gruß
Thomas

[Arsen]

@para: Ich glaube das E-Fach wird später "schräg gefräst", d.h. der Deckensteigung angepasst, damit die Potis, etc. später auch tangential zur Decke stehen.
Ich könnte aber auch falsch liegen

Ui, Delayar...hier wurde echt schon lang nichts mehr kommentiert.
Sieht alles sehr sauber aus bisher, mir gefällt die Präzision, mit der du arbeitest!
Ansonsten lese ich hier definitiv mit, bisher halt meistens still...

[Paracelsus]

@para: Ich glaube das E-Fach wird später "schräg gefräst", d.h. der Deckensteigung angepasst, damit die Potis, etc. später auch tangential zur Decke stehen.
Ich könnte aber auch falsch liegen

Danke, ist logisch ...

[Poldi]

Und ob hier jemand reinschaut, und zwar mit großem Interesse. Saubere Arbeit bis jetzt.

[Magfire]

Ich lese auch gerne mit, die Holz-Farbkombination finde ich sehr ansprechend!
Holst du das Riegelahorn-Binding von Andreas Rall? Ansonsten hab ich noch keine Bezugsquelle gefunden, ich suche nämlich auch welches.

@para: Ich glaube das E-Fach wird später "schräg gefräst", d.h. der Deckensteigung angepasst, damit die Potis, etc. später auch tangential zur Decke stehen.
Ich könnte aber auch falsch liegen

Außerdem beugt es dem Risiko eines integrierten Plec-Halters vor :

Viele Grüße,
Philip

[Delayar]

Die "zweite Fräsung" im E-Fach dient tatsächlich dazu, den Boden des E-Fach mehr oder weniger Parallel zur Oberfläche der Decke zu machen.

Ja, das Riegelahorn-Binding habe ich von Andreas Rall.

mfG
Markus

[Simon]

@Philipp: Riegelahorn Binding gibts auch bei Espen
@Markus: Toller Bau! Ich lese grinsend mit!!!

[Gitfreak]

Hallo Delayer,
Gefällt mir sehr gut bisher und bin sehr gespannt wie es weiter geht. Eine Frage zu den Inlays. Werden diese wie beim obigen Foto (die blaue Paula) oder eher Trapeze?
Viel Spaß beim Bau,

Davide

[Delayar]

Hallo Davide,

Das oben ist kein Foto, sondern ein Bild aus dem Gitarrendesigner (http://www.frankmontag.com/editors.htm)
Die Gitarre bekommt Block-Inlays, wie auf dem Bild. Ich bin gerade dabei, die einzulegen, Bilder gibts demnächst.

Markus

[Delayar]

So, es gibt wieder ein Update, das auch Davides Frage klärt.

Und zwar habe ich das Ebenholz-Griffbrett gemacht.

Zunächst habe ich die Bundschlitze eingesägt:

Dann die Inlays (vorgeschnitten von Andreas Rall) aufgelegt, und den Umriss mit einem bastelmesser übertragen:

leider habe ich vergessen, Bilder von den Zwischenschritten zu machen. Ich habe die Ausfräsungen mit dem Dremel gemacht und mit einem Stecheisen nachbearbeitet.
Eingeklebt habe ich die Inlays mit Epoxy und Schleiftsaub. Nach dem Beischleifen sieht es so aus:

Für den Radius benutze ich einen Radiusklotz mit einer Führungslade. Dir Grobarbeit mache ich mit 40 Korn Schleifpapier, dann gehts zum feineren.

Nachdem der Radius geschliffen ist, Säge ich die Schlitze nach, damit sie dem Radius folgen.
Dann fase ich die Bundschlitze mit einer Dreikantfeile an, damit das Ebnholz beim Bundeinpressen bzw. bei einer eventuellen Neubundierung nicht splittert.
Dannach wird das Griffbrett auf die Endgültige Breite gehobelt.

Als Binding bekommt das Griffbrett Riegelahorn mit einem schwarzen Trennstreifen.

Hier wird beides verleimt:

Dann wird das Binding ans Griffbrett geleimt. Hier ist es noch nicht Bündig gehobelt.

mfG
Markus

[Arsen]

Ein Tolles Griffbrett, das Binding gefällt mir

[Delayar]

Danke.

Das Binding ist jetzt mit der Griffbrettoberseite bündig, und das griffbrett wurde feingeschliffen.

Detailansicht:

Als nächstes habe ich begonnen, die Teile für das Split-Diamond-Inlay auszusägen.
Dazu habe ich eine Zeichnung auf Selbstklebettiketten ausgedruckt, ausgeschnitten und auf das Perlmutt geklebt:

Mit der Feinen Handsäge habe ich die Teile grob ausgeschnitten:

Und anschließend am Bandschleifer auf die Endgültige Größe gebracht. Fertig zum Einlegen:

Auch am anderen Ende des Halses hat sich was getan: Der Halstzapfen. Zunächst wurde er erstmal grub ausgesägt.

Und dann mit diesem Fräseraufbau parallel abgerichtet:

Hmm, hab jetzt noch kein Bild vom Endzustand gemacht. Kommt aber noch.
Die Schultern sind auf jeden Fall noch nicht fertig, hier wird etwas stehen gelassen, um dann den exakten Halswinkel anzupassen.

lG
Markus

[Delayar]

Hallo!

Momentan gehts wieder mit kleineren Schritten weiter.

Ich hab mal den Hals und die Kopfplatte grob ausgeschnitten und die Seiten gehobelt.

Und Ohren angeleimt, damit sich eine Custom-Kopfplatte ausgeht.
Die Stücke sind aus dem Verschnitt des Halses entstanden.

Das Kopfplattenfurnier aus Ebenholz mit dem Trussrod-Zugang.

Und aufgeleimt:

lG
Markus

[Delayar]

So, zizerlweise gehts weiter.

In den letzten Tagen hatte ich die Muße, die Kopfplatteninlays zu machen.
Zunächst die Position mittels Klebettiketten markiert und mit dem Messer vorgeritzt:

Dann mit Dremel und feinen fräsern sowie Stechbeitel die Vertiefungen herausgearbeitet:

Die Inlays passen, lediglich bei Teil 1 ist die Spitze nicht so asueber geworden.

Eingeklebt wurde mit Epoxy und Schleifstaub.
NAch dem Trocknen habe ich dann alles plan geschliffen:

mfG
Markus

[Poldi]

Sehr schön.

[capricky]

Die Inlays passen, lediglich bei Teil 1 ist die Spitze nicht so sauber geworden.

Das ist eben der "human fucktor" , selbst die billigste Chinaklampfe hat heute so perfekt CNC- gefräste filigrane Inlays, dass es schon wieder "unnatürlich" aussieht. Nix "Handarbeit", verstehe?

capricky