Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

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Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#1

Beitrag von bea » 30.01.2012, 20:54

Immer wieder Montags...

...weils so schön ist, noch ein Bauprojekt.

Diesmal gehts um eine Gitarre und darum, mit Resten zu eperimentieren und schon mal Arbeitstechniken für die beiden Bässe einzuüben, besonders in bezug aufs Finish.

Vor ein paar Wochen habe ich auf dem Dachboden die Überreste einer Kistengitarre gefunden, die ein Schulkamerad mal gebaut hatte. Verwendbar mE. vor allem der Hals. Es handelt sich um einen sehr alten einfachen Hals einheimischer Produktion, relativ kräftig, und über die Jahre gerade geblieben. Ursprünglich mal "mahagoniebraun" gebeizt, lackiert, vom Vorbesitzer dann schwarz eingefärbt. Nichts wertvolles, aber gut genug für unkonventionelle Experimente.
Hals_Schwarz.jpg
Korpusholz: verwendet werden Leimholzplatten, die von Möbelbauversuchen übriggeblieben sind. Das Holz steht jetzt seit ein paar Jahren im Werkstatt-Keller, dürfte sich also gut akklimatisiert haben. 18 mm Buche auf 28 mm Fi-Ta. Der Sustainblock in meiner überrschend gut klingenden Sperrholz-Flying-V ist aus Fichte, die Endklötze in Streichinstrumenten auch. Also könnte ein Fichte-Buche-Korpus durchaus funktionieren. Zur Auflockerung der Optik möchte ich die Decke zweiteilig bauen. Beide Deckenhälften sollen spitzwinklig aufeinander zulaufen, so wie die Außenkanten der Flying-V.

Korpusform: meine Jungs haben schon die Form meines Mützenbasses genehmigt. Die hatte ich ja ursprünglich sogar für meine 1-1/2-ste Gitarre entworfen. Praktisch: den Plan habe ich schon ausgedruckt... Rote Beize steht schon gebrauchsfertig im Regal, zum Anfeuern der grandiosen Holzstruktur Beize in Nussbaum dunkel. Finish: gedacht ist an mehrere Schichten Clou Holzöl.

Hardware: irgendwo muss noch eine alte Schaller-Brücke herumliegen. Mechaniken werde ich wohl noch kaufen müssen - die billigen offenen (Einzel-) Mechaniken, die auf dem Hals montiert waren, sind schwergngig und rostig. Ok, gestimmt bekommt man die Klampfe damit wohl trotzdem.

Tonabnehmer: da bin ich ein wenig unschlüssig. Erste Gedanken: nur ein Tonabnehmer, in der 90%-Mensur-Position wie bei MM-Bässen, also zwischen den beiden PUs bei Gibson und Artverwandten. Vielleicht verwende ich einen der Epiphone-Humbucker, die ich übrig habe. Obwohl, einen Minihumbucker fände ich schicker, und die Epiphone-PUs klingen auch schlechter als ihre Vorbilder...

Schaltung ganz einfach: 6-fach-C-Switch, Lautstärke. Vielleicht aktiv mit Impedanzwandler, mal sehen. Weil das die Resonanzfrequenz deutlich nach oben schieben dürfte, würde das die klanglichen Möglichkeiten erweitern.
Hals_grob_sauber.jpg
Vorhin habe ich schon mal die Farbe grob abgeschabt und so ungefähr geschliffen - nächsten Montag solls weitergehen.
LG

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#2

Beitrag von Poldi » 30.01.2012, 21:36

Na dann bin ich mal gespannt auf nächsten Montag.
Die Resteverwertung hört sich echt interesant an.

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#3

Beitrag von bigherb » 31.01.2012, 10:23

ich habe keinerlei Zweifel am Erfolg des Versuchs..!

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#4

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 31.01.2012, 10:28

Bin gespannt. Ist den dem Hals schon ein Trussrod drin? Wenn ja, hast du schon probiert, ob er noch funktioniert?

Gruß
Claas

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#5

Beitrag von bigherb » 31.01.2012, 10:40

Ist der Hals ein Framus ?

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#6

Beitrag von bea » 31.01.2012, 13:45

Die Quelle kenne ich nicht. Der Hals ist aber wohl eher nicht von Framus. Die Form der Kopfplatte habe ich mal bei sehr alten Höfners gesehen. Ich glaube allerdings nicht, dass sie spezifisch für einen bestimmten Hersteller ist.
Einordnen würde ich den Hals am ehesten im Bereich bessere Wander- oder einfache Westerngitarre. Mir ist nicht ganz klar, aus welchem Holz er besteht - es ist recht leicht, ziemlich weich - fühlt sich beim Bearbeiten fast wie feinjährige Fichte/Tanne an, scheint sich aber wohl glatter schleifen zu lassen. Nahe der Kopfplatte gibt es auch einen kleinen festen Ast. Naja, wichtig ist ja vor allem, dass das Ding stabil ist. Das wird sich zeigen.

Ein Stahlstab ist vorhanden. Die Funktion habe ich nicht getestet, bin aber recht zuversichtlich. Der oberste Bund ist einseitig lose (ausgebrochen). Da darf ich ein wenig flicken.
LG

Beate

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#7

Beitrag von bea » 05.03.2012, 02:32

Der Hals besitzt überhaupt keinen Halswinkel ...
... schrieb ich vor einiger Zeit. Heute habe ich mir den Fuß mal genauer angeschaut und gesehen, dass es da sehr wohl ein Halswinkel eingearbeitet ist. Doof nur, dass der Fuß tatsächlich konkav ist. Das wird wohl Arbeit.

Hier mal die beiden Ideen, die sich für den oben gezeigten Hals zunehmend herauskristallisieren (ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Framus Hollywood nach verfügbaren Bildern aus dem Netz nachzuzeichnen und so ungefähr zu skalieren):
Stormy_Monday_0.png
Stormy_Monday_0.png (3.82 KiB) 15704 mal betrachtet
Stormy_Monday_1.png
Stormy_Monday_1.png (4.58 KiB) 15704 mal betrachtet
Meine Tendenz geht momentan eher in Richtung des eigenen Entwurfs, wie beim Mützenbass gezeigt doch etwas weniger stak tailliert, aber mit nur einem Tonabnehmer. Und farblich eher doch wie früher quietschgelb und nicht grün. Aber das ist noch nicht ganz ausgestanden. Ach so: gebeizt, damit die Kanteln auch schön sichtbar bleiben :D
LG

Beate

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#8

Beitrag von bea » 27.04.2012, 10:12

Während der RD-Bass in einer weiteren Schicht frisch aufgetragenen Öls glänzt, habe ich mir den Hals von Stormy Monday vorgenommen. Viel Feinschliff bis auf Korn 600. Auch das Griffbrett habe ich von den Lackresten befreit, die noch drin waren. Die Bundstäbchen mussten nachgeklopft werden. Die obersten beiden musste ich komplett neu einsetzen. Eine gute Gelegenheit, um die Bünde zu säubern und vor allem besser abzurichten. Ist jetzt fast gut. Jetzt fehlt noch die Anpassung und vor allem Begradigung des Halsfußes. Dazu benötige ich allerdings den Korpus.

Bilder gibt es keine; man sieht ja nichts neues.

Mit dem Korpus möchte ich warten, bis es wärmer wird, damit ich endlich draußen arbeiten kann. Allerdings muss ich gestehen, dass ich immer noch ziemlich erratisch zwischen RD, meiner DC-Form und der Framus Hollywood pendle und erst recht noch keine feste Vorstellung von der farblichen Gestaltung habe.

Stormy Monday wird sich wohl recht langsam entwickeln. Es gibt nämlich ein neues Projekt - einen Bass für und gemeinsam mit meinem Filius.
LG

Beate

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#9

Beitrag von Gerhard » 27.04.2012, 19:30

bea hat geschrieben: Stormy Monday wird sich wohl recht langsam entwickeln. Es gibt nämlich ein neues Projekt - einen Bass für und gemeinsam mit meinem Filius.
Toll, noch ein Familienprojekt! Bitte dokumentieren (clap3)
lg

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#10

Beitrag von bea » 27.04.2012, 21:10

Klar doch...
LG

Beate

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#11

Beitrag von bea » 03.07.2012, 23:55

Lasst mich mal hier weitermachen.
bea hat geschrieben:... muss ich gestehen, dass ich immer noch ziemlich erratisch zwischen RD, meiner DC-Form und der Framus Hollywood pendle und erst recht noch keine feste Vorstellung von der farblichen Gestaltung habe...
Und deshalb ist weiteres Brainstorming angesagt. In der Zwischenzeit erwische ich mich immer wieder beim Stöbern auf http://buildingtheergonomicguitar.com, außerdem bestaune ich of die Gitarrenskulpuren von Rick Toone, und ich frage mich, wieso ergonomische Gitarren immer entweder wie Bratenschaufeln oder Plastiken von Henry Moore aussehen müssen. Fast immer jedenfalls.

Ich frage mich zudem, was eine ergonomische Gitarrenform wirklich ausmacht. Zu diesem Zweck habe ich mal in meine aktuellen Entwurfzeichnungen auch noch die Umrisse zweiter ergonomischer "Bratpfannen" einkopiert. Von der Strandberg-Form gibt es leider nichts im Masstab 1:1, (wohl aber einen Korpusumriss im AI-Vektorformat und ein Bild, in dem der Korpus in eine Strat einbeschrieben ist .... wäre vielleicht was für die Plänesammlung).
ergo.hollywood.png
ergo.hollywood.png (9.36 KiB) 15673 mal betrachtet
Wie gesagt, zunächst geht es mir darum, zu verstehen, was eine Gitarrenform "ergonomisch" macht oder wenigstens ein Gefühl dafür zu bekommen. Und dann geht es um eine eigene Idee, und zwar eine, die in das Konzept Resteverwertung, Billigmaterialien hineinpasst und vom Ergebnis dann die die viele Arbeit wert sein wird.

Natürlich schwirrt mir da schon was im Kopf herum.

Das dann in einem weiteren Schitt auf den Bass zu übertragen wird nochmal spannend.
LG

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#12

Beitrag von Titan-Jan » 04.07.2012, 08:43

Dass die Dinger so hässlich sind, liegt meiner Meinung nach daran, dass sie zwar
1.) ergonomisch aber
2.) minimalistisch sind.

Zum Beispiel das obere Korpushorn fehlt meinen Augen. Mag ja sein, dass es auch ohne geht aber es stört die Ergonomie doch nicht. Warum sollte es dann weggelassen werden, wenn das Gesamtbild dadurch ausgewogener wirkt?

Mach unbedingt eine ergonomische Gitarre! Und alles was man nicht braucht, kann man ja auch weglassen. Aber manches braucht man eben (meiner Meinung nach) für eine hübsche Optik und sollte nicht weggelassen werden.

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#13

Beitrag von multistring systems » 04.07.2012, 09:20

Zum Beispiel das obere Korpushorn fehlt meinen Augen. Mag ja sein, dass es auch ohne geht aber es stört die Ergonomie doch nicht. Warum sollte es dann weggelassen werden, wenn das Gesamtbild dadurch ausgewogener wirkt?
dito. Das Hörnchen ist auch immer gut fürs festhalten eines Gurtes. Und durch dessen Länge kann man leicht "balancieren", im Falle von Kopflastigkeit. Ich könnte jetzt auch noch das Argument Phallussymbol anführen....ups, hab ich ja schon :shock:

Es gibt ein Utube-Video, das spielt jemand sitzend auf der "größeren Variante" des Kleinbodys...dat Dingens reicht fast bis in die Achselhöhle (oder Axelshölle)...und das sieht nicht sehr ergonomisch aus.
Wie gesagt, zunächst geht es mir darum, zu verstehen, was eine Gitarrenform "ergonomisch" macht oder wenigstens ein Gefühl dafür zu bekommen. Und dann geht es um eine eigene Idee, und zwar eine, die in das Konzept Resteverwertung, Billigmaterialien hineinpasst und vom Ergebnis dann die die viele Arbeit wert sein wird.
(clap3)

viel Erfolg
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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#14

Beitrag von bea » 04.07.2012, 12:15

Na, es geht auch häßlich mit Hörnchen:
Bild

Abkömmlinge einiger moderner Gibson-Formen, besonders der V und der Idee hinter Explorer, RD und Firebird können ebenfalls gut aussehen - ohne Hörnchen. Das ist es wohl nicht. Wichtiger scheint mir eine optische Balance der Form zu sein. RD und Explorer dürften übrigens ebenfalls ein gutes ergonomisches Potential besitzen - aber bei der Zielkundschft (Jazzer und Folk-Rock-Leute) kommen diese Formen wohl eher weniger an.

Natürlich habe ich mich die Nacht noch darangesetzt, das, was mir im Kopf herumschwirrt, zu Papier zu bringen. Im Ergonomiegitarrenblog gibt es eine Gitarre, die mich ein wenig inspiriert hat:

Bild

Diese Ideen kann man durchaus vereinen:
Sharkfin.0.small.jpg
Sharkfin.0.small.jpg (10.6 KiB) 15625 mal betrachtet
Wie immer bei mir ein AAAABER:

- mit DIESEM Hals? (Halsfuß, Kopfplatte ...)
- mit dem vorhandenen Holz?
Bei dem ja eingeplanten FiTa-Leimholz hätte ich Bedenken hinsichtl. der Stabilität sowohl eines Schraubhalses als vor allem auch des ausladenden Hörnchens.

Dieser Entwurf verlangt für mich geradezu nach schönen Hölzern und einem durchgehenden Hals. Diesen Aufwand will ich aber füŕ eine Gitarre momentan nicht treiben.

Mhmmm...
Leider weiß ich noch zu wenig darüber, wo die Ergonomiepunkte bei Bässen liegen....
LG

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#15

Beitrag von multistring systems » 04.07.2012, 12:43

- mit DIESEM Hals? (Halsfuß, Kopfplatte ...)
Die Kopfplatte, die Du da gezeichnet hast, ist aber schon die richtige Richtung, imho.
- mit dem vorhandenen Holz?
Bei dem ja eingeplanten FiTa-Leimholz hätte ich Bedenken hinsichtl. der Stabilität sowohl eines Schraubhalses als vor allem auch des ausladenden Hörnchens.
Du könntest dem Korpus einen hartholzigen Mittelstreifen verpassen. Dem Hörnchen könnte man eine extreeeem Lange Bohrung spendieren, und ein Alurohr einkleben. Letzteres hab ich schon gemacht. Ist unsichtbar und hält bis gegenwärtig.
Dieser Entwurf verlangt für mich geradezu nach schönen Hölzern und einem durchgehenden Hals. Diesen Aufwand will ich aber füŕ eine Gitarre momentan nicht treiben.
Ich finde den Entwurf wirklich sehr gelungen. Klasse!

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#16

Beitrag von bea » 04.07.2012, 13:15

Mir gefällt er ja auch wirklich gut. Allerdings "sehe" ich dieses Instrument eher mit einer Decke aus Maserbirne und einem Korpus aus Nußbaum (oder Pappel, oder...), rot oder violett gebeizt oder sogar zweifarbig rot+violett.
Und eben nicht mit dem Tele-Saitenhalter, den ich bereits besitze.

Dieser Entwurf wird sicherlich in der einen oder anderen Form weiterleben. Mir schwebt vor, den Korpus auszuschneiden und mal mit dem Basshals konkret auszutesten. Fürs erste aber starte ich einen weiteren Versuch: kann man Rick Toones Ideen der Anpassung der Instrumente an eine weibliche Anatomie (hier vor allem Dove 2) auch mit einer eigenständigen Form umsetzen? Gelingt eine schöne und ergonomisch sinnvolle Form auch näher am vorhandenen Material, also mit Tele-Brücke und der konventionellen Kopfplatte?
LG

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#17

Beitrag von bea » 04.07.2012, 14:54

Ein weiterer Entwurf. Diesen kann ich mir tatsächlich auch mit dem Baumarktholz vorstellen. Die Orientierung der Maserung muss ja nicht zwingend parallel zur Mittellinie verlaufen...
Sharkfin.1.small.png
Mhmm, ganz nett, vielleicht ein wenig zu bauchig. Aber weiterdenken lohnt sich - der Korpus könnte sich dann ganz gut in Richtung meines ersten Entwurfs entwickeln.
LG

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#18

Beitrag von wasduwolle » 04.07.2012, 15:14

Hi Bea,
Nimm doch Multiplex, das sieht dann an den Abflachungen und Schrägen extrem betont aus
Dann vllt noch ein Deckfunier?
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#19

Beitrag von bea » 04.07.2012, 16:45

Multiplex wäre wohl tatsächlich cool. Allerdings habe ich mir in meinen Dickkopf gesetzt, aus den eingangs gezeigten Brettern etwas sinnvolles zu bauen. Inzwischen habe ich ein wenig weiter gezeichnet. Es gibt tatsächlich "zwischen" den beiden Formen noch weitere, die gut aussehen.
Vermutlich werde ich erstmal die Beinauflagen austesten und den Rest der Form gestalten, wenn das "steht".

Inzwischen habe ich festgestellt, dass die sehr zurückhaltende Form der Kopfplatte meiner Jazzgitarre gut mir allen in Frage kommenden Korpusformen harmonieren wird. Einfach das Ende mit eine flachen Ellipse abrunden und der Gitarre im Sinne der Ergonomie dann vielleicht Banjo-Tuner spendieren...

PS: rein optisch gefällt mir der erste Entwurf nach wie vor am besten.
LG

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#20

Beitrag von bea » 06.07.2012, 00:24

... und deshalb habe ich es heute tatsächlich noch hinbekommen, die Form ins xfig einzugeben und die Kopiervorlage auszudrucken.

Was die Gestaltung geht, so habe ich tatsächlich die Idee "grün mit goldener Hardware" (falls ich diese aus China billig bekomme). Genauer gesagt erstmal wie beim RD-Bass Gelb beizen, ein wenig schleifen und dann grün drüber beizen.

Außerdem habe ich die ziemlich verrückte Idee, den Korpus entlang der inneren Linien um ein paar mm abzusetzen und die Armauflagen und das Horn gelb zu lassen. Die Zwickel an der Halsaufnahme sollten dann allerdings schwarz werden. Ob man das mit Beizen allein wohl hinbekommt? Alles, was gelb bleiben soll, vorher ölen und natürlich jeweils sauber abkleben? (Ob ich das dann auch packe, steht nochmal auf einem anderen Blatt.)
Stormy_Monday_2.png
Stormy_Monday_2.png (6.67 KiB) 15529 mal betrachtet
LG

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#21

Beitrag von Alex » 06.07.2012, 18:59

Hi Beate
Kannst Du dir irgendwie vorstellen, das Teil Headless zu bauen? Also mir gefaellt der Body sehr gut, aber die Kopfplatte ist nicht stimmig...zu konservativ...natuerlich nur mein Geschmack...

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#22

Beitrag von Simon » 06.07.2012, 19:01

Ich stimme Alex zu, da würde mMn eine Flying- V Kopfplatte besser passen!

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#23

Beitrag von 12stringbassman » 06.07.2012, 19:15

Ganorin hat geschrieben:Kannst Du dir irgendwie vorstellen, das Teil Headless zu bauen?
Ja. Guter Einwand! Eine moderne Korpusform ohne Rückblick auf althergebrachtes und nach Abschnitt aller alten Zöpfe schreit nach Headless.

Grüße

Matthias
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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#24

Beitrag von bea » 06.07.2012, 22:58

filzkopf hat geschrieben:Ich stimme Alex zu, da würde mMn eine Flying- V Kopfplatte besser passen!
Da bin ich vollkommen mit Euch. Die gezeichnete Kopfplatte hätte ich auf keinen Fall gebaut.
Eine Kopfplatte, die in die richtige Richtung geht, ist ja in der Bleistiftskizze auch schon vorgesehen. In dem Plan war das nur nicht eingezeichnet, weil ich wegen der Form nochmal in mich gehen möchte. Und genau deshalb dachte ich ja auch daran, die Form ein zweites Mal zu bauen - mit dem bundlosen Hals des Framus Nashville-Basses aus Nuß mit Maserbirnendecke. In z.B. lila.

Was das Thema headless angeht, so hatte ich vorhin in Elenas Thread eine Frage nach "umgekehrten Steinberger-Mechaniken gestellt". Der ist aber irgendwo in den Tiefen der Forensoftware versackt.



Generell bringt mich meine eigene Idee jetzt in eine Zwickmühle: geplant war ursprünglich ja, aus einem vorhandenen einfache Hals und gut abgelagertem FiTa-Leimholz aus dem Baumarkt eine Gitarre zu bauen, die wenig kosten sollte, vielleicht meinen Kindern und mir als Drittgitarre zum gemeinsamen jammen dienen sollte.

Dieser Entwurf passt aber eigentlich überhaupt nicht zu der urprünglichen Idee. Für mich schreit er geradezu nach schönen Hölzern und einem in sich geschlossenen *hochwertigen* Konzept. Und die Crux ist, dass ich für ein derartiges wirklich hochwertiges und unkonventionelles Instrument eigentlich keinen Bedarf habe, zumindest wenns einfach nur eine Gitarre sein soll. In der Hauptsache bin ich halt Bass-Tussi. (Und für einen schönen viersaitigen und ergonomischen Fretless-Bass habe ich durchaus noch Bedarf).

Ich muss mir also einiges ausdenken. Angefangen bei den Hölzern und der Farbgebung.

Was ich mir eventuell vorstellen könnte, wäre eine Bariton-Gitarre mit eher kurzer Mensur, gerne auch "headless" im Sinne kleiner Kopf mit Saitenhaltern.
Ahorn für den Hals habe ich sogar noch übrig. Vielleicht wage ich es erneut, einen Hals so zu konstruieren, dass er ohne Trussrod auskommt, also wie beim V-Bass die Kombination Ahorn / Machiche mit dickem Katalox-Griffbrett. Schwierig find ich vor allem die Frage nach den Headless-Mechaniken: die meisten sind mir optisch zu schwer, und die Steinbergers würden von der Korpusrüćkseite her gestimmt werden müssen. Man sieht sie gerade bei Ergo-Gitarren immer mal wieder - aber ob das wirklich ergonomisch ist?

Es muss sich also noch einige setzen - diese Idee schmeißt nämlich meine Pläne komplett über den Haufen. Mist aber auch, wenn man mal ne gute Idee hat...
LG

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Re: Stormy Monday oder Resteverwertung im Gitarrenbau.

#25

Beitrag von multistring systems » 07.07.2012, 09:11

eine Frage nach "umgekehrten Steinberger-Mechaniken gestellt
stell mal nochmal. Was meinst Du mit umgekehrt?

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