Trussrod-Fräsung

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Trussrod-Fräsung

#1

Beitrag von Epiphonication » 11.10.2010, 12:51

Hey,

ich hab' gerade endlich das Paket mit Trussrod und Griffbrett erhalten.
Aber wie wird der Truss eingesetzt? Bzw wie muss gefräst werden?
Ich les überall, das ein Trussrod einen Anker hat. Meiner (2-Weg Trussrod) hat keinen, zumindest erkenne ich keinen...
Hier mal Bilder:
Von Hinten
Von Hinten
Vorderseite
Vorderseite
Mitte
Mitte
Also: Der Blau-ummantelte Stab muss doch nach oben, oder?
Muss der nun verankert werden, oder reicht eine Fräsung, die so lang ist, wie der Truss, in die er später eingesetzt wird?

Ich hoffe, Ihr versteht mein Problem^^


MfG Lucas

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Re: Trussrod-Fräsung

#2

Beitrag von clonewood » 11.10.2010, 13:04

der Stab arbeitet in eine Richtung?

dann das Flache nach oben (zum Griffbrett)

oh...entschuldigung...du schreibst ja es ist ein 2-Weg-Stab....

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Re: Trussrod-Fräsung

#3

Beitrag von Delayar » 11.10.2010, 13:12

Hi!

den Anker haben vor allem einzelstäbe, Doppelstäbe in der Regel nicht.
Ich würde den Flachen teil zum Griffbrett schauen lassen, denn dann "stimmt" die Drehrichtung.
Es reicht eine Fräsung, die so lange ist, wie der Stab.
Ich mache es immer, wie im Koch-Buch beschrieben: vor dem Einlegen des Stabes die Fräsung an ein paar Punkten mit Sanitär-Silikon "polstern". Dann kann nichts rattern, und der Stab fällt auch nicht einfach raus. Er ist aber nicht so fixiert, dass er nicht mehr verstellbar ist oder zur Not herausgezogen werden kann.

mfG
Markus

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Re: Trussrod-Fräsung

#4

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 11.10.2010, 13:19

genau einfach einen Schlitz fräsen und mit der flachen seite zum griffbrett, ich würde den Halsstab nicht fixieren, denn er wird definitiv nicht herrausrutschen, da du ihn ja anspannst und auch entspannt wird das nicht passieren, im gegenteil: ich habe schon ein, zwei mal genau einen solchen Halstab wieder rausbauen wollen und musste beide male im endeffekt den kompletten hals aufsägen, weil man ihn nicht einfach so rausbekommt.

Klappern tut da auch nichts, was ich manchmal hatte, dass er so ein bischen vibriert würde cih sagen (meinst wahrscheinlich ähnliches) dass hört aber nach einer woche auf, denn der Stab muss natürlich sich erstmal richtig positionieren, denn die neuen Schwingungen, die auf ihn einwirken, müssen ihn ja erst einmal einpendeln

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Re: Trussrod-Fräsung

#5

Beitrag von capricky » 11.10.2010, 13:25

Bei einem fenderartigen Hals mit Einstellung vom Halsfuss macht man das "Runde" nach oben, bei einer Einstellung von der Kopfplatte her für gewöhnlich das "Flache" des truss rods nach oben. Das mit dem Silikon unbedingt beherzigen, die Stäbe klappern gern und machen auch andere Geräusche. Aber aufpassen, kein Silikon auf Holzflächen kleckern, die noch verklebt werden sollen, das verhindert selbst nach dem Abwischen eine haltbare Bindung (Griffbrett).
Der Stab kann sich nicht verdrehen, weil er rechteckig ist und in einer Nut 6x9mm liegt, braucht deshalb keinen "Anker".

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Re: Trussrod-Fräsung

#6

Beitrag von capricky » 11.10.2010, 13:30

Claas hat geschrieben: Klappern tut da auch nichts, was ich manchmal hatte, dass er so ein bischen vibriert würde cih sagen (meinst wahrscheinlich ähnliches) dass hört aber nach einer woche auf, denn der Stab muss natürlich sich erstmal richtig positionieren, denn die neuen Schwingungen, die auf ihn einwirken, müssen ihn ja erst einmal einpendeln
Es klappert und vibribribriert! Ich stelle pro Jahr dutzende neue unbespielte Gitarren ein. Geräusche des Halsstabes können einen in den Wahnsinn treiben. So zuletzt an einer 1500€ Fender Strat " EC Blackie" :evil:
Jib Jummi!

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Re: Trussrod-Fräsung

#7

Beitrag von Epiphonication » 11.10.2010, 13:42

Hey,

Danke für die vielen hilfreichen Antworten! Ich werde dann mal anfangen zu fräsen :D

MfG Lucas

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Re: Trussrod-Fräsung

#8

Beitrag von 12stringbassman » 11.10.2010, 15:59

Ich habe letztens den Grund der Nut halbrund ausgefräst, so dass der Rundstab richtig stramm drin liegt. Im Bereich der Muttern muss die Nut daher etwas tiefer und mit flachem Grund sein.
Da klappert, singt oder vibriert nix, auch ohne Silikon. Vielleicht hab ich aber auch nur Glück gehabt, oder es ist Leim in die Nut gelaufen ;)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Trussrod-Fräsung

#9

Beitrag von capricky » 11.10.2010, 16:38

Ich möchte nicht falsch verstanden werden, diese truss rods klappern nicht prinzipiell. Aber wenn dann doch, sind die Möglichkeiten der Beseitigung sehr gering und der Ärger groß. Wenn das schon bei teuren Markeninstrumenten passiert (Fender Ibanez, Yamaha), dann kann es auch dem Amateurbauer passieren. Auch da sind die Frästoleranzen gelegentlich etwas "großzügig". ;)

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Re: Trussrod-Fräsung

#10

Beitrag von Simon » 11.10.2010, 17:04

Gute Idee mit dem Silikon, irgendwie hab ich das bieher immer überlesen!
Kann man dazu jedes beliebige nehmen oder auf was muss ich achten? Danke für die Hinweise!

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Re: Trussrod-Fräsung

#11

Beitrag von 12stringbassman » 11.10.2010, 17:09

Du musst unbedingt lange angelagertes Ton-Silikon nehmen, Baumarkt- oder Sanitär-Silikon klingt nicht gut!
Gibt's wahrscheinlich beim Dick oder Stewmac ;)

BTW: ich dachte immer, dass der Schlumpfschlauch über dem Rundstab das klappern verhindern soll?
Mir widerstrebt es irgendwie, in die Mitte des Halses, dem Herzstück des Instrumentes, ein schwingungsdämpfendes Material einzubringen.... :roll:
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Re: Trussrod-Fräsung

#12

Beitrag von clonewood » 11.10.2010, 18:17

.....besser etwas Dämpfung als Klappern.....ich nehme bei den Einwegstäben meistens Bienenwachs ....

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Re: Trussrod-Fräsung

#13

Beitrag von Delayar » 11.10.2010, 23:56

filzkopf hat geschrieben:Gute Idee mit dem Silikon, irgendwie hab ich das bieher immer überlesen!
Kann man dazu jedes beliebige nehmen oder auf was muss ich achten? Danke für die Hinweise!
Das allerbilligste Sanitär-Silikon reicht vollkommen. Farbe egal. Wie capricky richtig schreibt, aufpassen, dass nichts davon auf die zu verklebende Fläche kommt. Silikon ist auch ein Trennmittel. Also am besten Abkleben, und nur wenig nehmen. An 3- 4 Punkten einen Patzen und den Stab reindrücken, solange das Silikon noch weich ist.
Sollte doch was rausquellen oder daneben gehen, mit Essigwasser abwischen.

mfG
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Re: Trussrod-Fräsung

#14

Beitrag von capricky » 12.10.2010, 09:45

Dieses Fugensilikon hat natürlich nichts mit dem Silikontrennmittelöl zu tun. Dennoch klebt es sich nicht wirklich gut auf ausgehärtem Silikongummi. Mir schwebte da bei meinem Anwurf jemand vor, der ohne Kartuschenpresse das Silikon großzügig in die Trussrodnut schmiert und es dann "sauber" mit einem Lappen abwischt, es dabei aber eher großflächig auf der Griffbrettleimfläche verteilt. ;)

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Re: Trussrod-Fräsung

#15

Beitrag von 12stringbassman » 12.10.2010, 12:13

Ja pfui! Wer macht denn sowas?
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Re: Trussrod-Fräsung

#16

Beitrag von khal » 12.10.2010, 12:49

Ich könnte mir vorstellen, dass jemand der mit derlei Dingen nicht so vetraut ist solch einen Fehler machen könnte.
Darauf hinzuweisen ist nicht direkt schädlich für Körper oder Geist. (whistle)
Insofern: Let it be... Let it be... Let it be....Let it be... usw... :)
So what...?....

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