Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
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Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Hallo,
ich hab mir vor geraumer Zeit Holz für Hals und Body gekauft. Und habe ein sehr schönes Stück Ahorn bekommen, wahrscheinlich groß genug um mehr als einen Hals daraus herzustellen. Nun zu meiner Frage, sollte ich den Hals sperren, bzw. gibt es ein Patentrezept wann ich einen Hals sperren sollte? Rein Optisch brauch ich es nicht unbedingt da der Hals weiß lackiert werden soll.
Ich möchte eine Neck Throught Gitarre bauen, wenn das von Belang ist.
Freue mich auf eure antworten.
Ps.: Das Kochbuch besitze ich und kann es fast auswendig, aber dazu hab ich nicht viel gefunden.
ich hab mir vor geraumer Zeit Holz für Hals und Body gekauft. Und habe ein sehr schönes Stück Ahorn bekommen, wahrscheinlich groß genug um mehr als einen Hals daraus herzustellen. Nun zu meiner Frage, sollte ich den Hals sperren, bzw. gibt es ein Patentrezept wann ich einen Hals sperren sollte? Rein Optisch brauch ich es nicht unbedingt da der Hals weiß lackiert werden soll.
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
hast du eine ahnung inwieweit das holz trocken ist. beim gekauften holz nehme ich mal an das es schon passen wird.Nymphetamine hat geschrieben:Hallo,
ich hab mir vor geraumer Zeit Holz für Hals und Body gekauft. Und habe ein sehr schönes Stück Ahorn bekommen, wahrscheinlich groß genug um mehr als einen Hals daraus herzustellen. Nun zu meiner Frage, sollte ich den Hals sperren, bzw. gibt es ein Patentrezept wann ich einen Hals sperren sollte? Rein Optisch brauch ich es nicht unbedingt da der Hals weiß lackiert werden soll.
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- Nymphetamine
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Habe es beim Drechselholversand bestellt, daher denk ich ma das es ausreichend getrocknet wurde. Haben ja schon viele hier im Forum das Holz von dort bezogen und waren recht zufrieden damit.
Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
ja absolut! Herr Gsinn ist absolut zuverlässig , das holz ist top
also für das Sperren spreicht, dass du deinen hals stabilisierst, jedoch nur ( jetzt kommt das, was dagegen spricht) wenn man wirklcih wirklich asuber arbeitet, die teile müssen absolut passen, damit nicht von vorn herrein schon spannung auf dem Halz liegt.
Ich denke das ist relativ unnötig, und du wirst wahrsch. n besseres ergebnis ohne sperren erzielen.
aber probieren geht über studieren, vor allem wenn du mehrere Hälse aus dem stück bekommst! Also versuchs
also für das Sperren spreicht, dass du deinen hals stabilisierst, jedoch nur ( jetzt kommt das, was dagegen spricht) wenn man wirklcih wirklich asuber arbeitet, die teile müssen absolut passen, damit nicht von vorn herrein schon spannung auf dem Halz liegt.
Ich denke das ist relativ unnötig, und du wirst wahrsch. n besseres ergebnis ohne sperren erzielen.
aber probieren geht über studieren, vor allem wenn du mehrere Hälse aus dem stück bekommst! Also versuchs
- reinhard
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
denke ich auch. Viele One-Piece-Maple-Necks zeugen ja davon, dass es ohne sperren funktioniert....Claas hat geschrieben:
Ich denke das ist relativ unnötig, und du wirst wahrsch. n besseres ergebnis ohne sperren erzielen.
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Es kommt darauf an!
Ich persönlich finde Ahorn relativ labberich, würde ich sperren. Aber es geht wohl auch ohne.
Von Interesse ist dabei aber, wie lang dein Hals wird! Ich spreche dabei nicht von der Mensur, sondern davon, wie weit dein Hals aus dem Korpus ragt.
Wenn du zum Beispiel eine Flying V baust, ist es absolut empfehlenswert, den Hals zu sperren. Damit bringst du Resonanzen unter Kontrolle. Wirkt sich auf Saitenlage, Klang und Sustain aus - soweit ich das Mysterium Gitarre verstanden habe;)
Kommt auch drauf an, womit du sperrst. Ahorn mit Nussbaum sperren z.B. hab ich schon gemacht, ist komplett sinnfrei, macht den Hals nicht steifer, eher labberiger.
Habe mit Paduk und Wenge gute Erfahrungen gemacht...
Ich persönlich finde Ahorn relativ labberich, würde ich sperren. Aber es geht wohl auch ohne.
Von Interesse ist dabei aber, wie lang dein Hals wird! Ich spreche dabei nicht von der Mensur, sondern davon, wie weit dein Hals aus dem Korpus ragt.
Wenn du zum Beispiel eine Flying V baust, ist es absolut empfehlenswert, den Hals zu sperren. Damit bringst du Resonanzen unter Kontrolle. Wirkt sich auf Saitenlage, Klang und Sustain aus - soweit ich das Mysterium Gitarre verstanden habe;)
Kommt auch drauf an, womit du sperrst. Ahorn mit Nussbaum sperren z.B. hab ich schon gemacht, ist komplett sinnfrei, macht den Hals nicht steifer, eher labberiger.
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- 12stringbassman
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Sperren?
Du meinst wohl "laminieren"?
Unter dem Begriff "sperren" verstehe ich das kreuzweise verleimen einzelner Schichten, so wie eben bei Sperrholz. Das wirst Du bei einem Instrumentenhals nicht wirklich machen wollen.
Ahorn labbrig? Ähäm, hüstel! Ahorn ist ja wohl das beste und dankbarste Holz für das Bauteil Hals. Seit Jahrhunderten werden genau aus diesem Grund alle möglichen Instrumente aus diesem Material gebaut.
Ob einteilig oder aus mehreren Streifen des selben oder verschiedener Hölzer zusammengeleimt, ist möglicherweise Glaubenssache.
Der Hals meines Zwölfsaiters ist aus einem Stück (siehe Avatar), schön gerade gewachsen und mit liegenden (!) Ringen. Kein Problem seit sechs Jahren. Und der Hals ist lang, und es sind zwölf Bassaiten drauf.
Das letzte Instrument sowie die in Bau bzw. Planung befindlichen haben bzw. bekommen dreiteilige Hälse, mit Trennfurnieren. Macht mehr Arbeit, erfordert sauberes Abrichten der Liemflächen, sieht besser aus und macht mir einfach mehr Freude und ein besseres Gefühl. Ob's besser klingt und auf lange Zeit gesehen stabiler ist.... keine Ahnung
Du meinst wohl "laminieren"?
Unter dem Begriff "sperren" verstehe ich das kreuzweise verleimen einzelner Schichten, so wie eben bei Sperrholz. Das wirst Du bei einem Instrumentenhals nicht wirklich machen wollen.
Ahorn labbrig? Ähäm, hüstel! Ahorn ist ja wohl das beste und dankbarste Holz für das Bauteil Hals. Seit Jahrhunderten werden genau aus diesem Grund alle möglichen Instrumente aus diesem Material gebaut.
Kannst Du das evt. präzisieren? Gibt es Quellen für diese Information?Robin hat geschrieben:Damit bringst du Resonanzen unter Kontrolle.
Ob einteilig oder aus mehreren Streifen des selben oder verschiedener Hölzer zusammengeleimt, ist möglicherweise Glaubenssache.
Der Hals meines Zwölfsaiters ist aus einem Stück (siehe Avatar), schön gerade gewachsen und mit liegenden (!) Ringen. Kein Problem seit sechs Jahren. Und der Hals ist lang, und es sind zwölf Bassaiten drauf.
Das letzte Instrument sowie die in Bau bzw. Planung befindlichen haben bzw. bekommen dreiteilige Hälse, mit Trennfurnieren. Macht mehr Arbeit, erfordert sauberes Abrichten der Liemflächen, sieht besser aus und macht mir einfach mehr Freude und ein besseres Gefühl. Ob's besser klingt und auf lange Zeit gesehen stabiler ist.... keine Ahnung
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Wird eine Flying V werden, und ja natürlich mein ich laminieren. Sperren in dem Sinne ist es ja nicht, da hast du schon Recht. Bin mir halt unschlüssig, weil ich einteilig schneller realisieren könnte. Da es weniger Abeitsaufwand ist wo größere Geräte von Vorteil wären.
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
moin,
mfg
dann machs doch Einteilig. Laminierst doch wahrscheinlich eh ein Griffbrett drauf.weil ich einteilig schneller realisieren könnte. Da es weniger Abeitsaufwand ist wo größere Geräte von Vorteil wären.
mfg
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Hallo zusammen
Die "Streifenhörnchen" sprechen aus meiner Erfahrung für "Stabilität". Ein Hals, gerade für einen "Shredderhals" in Zahnstocher-Dicke, wird lamiliert "starrer". Ich habe das bei einem Bass angewand. Da habe ich Eichestreifen mit`Mahagoni in der Mitte verleimt. Der Hals nur aus Eiche (ein weiterer Basshals) war einfach zu instabil trotz Trussrod.
Der Streifenhals hält dem Saitenzug stand.
Bei einer Gitarre bin ich noch "extremer" zu Werke gegangen. Für einen Strathals in "Männerhand-Qualität" habe ich zwei Buchestreifen mit Bongossie (rotes Eisenholz) verleimt.......Das Dingen hat ein klasse Sustain, ist trotz Vibrato sehr stimmstabil und kling in Kombination des Mahogoni Korpus so was nach Strat......obwohl die Materialien wenig damit zu tun haben sollten..
z.Z. bastele ich an einer LP mit einem Hals aus zwei Streifen Buche !! und Mahagoni Mittelteil........
Nymphetamine, sieh dir doch mal die Internetseite des Aachener Gitarrenbauers Kraushaar an. Dort wird sehr viel interessantes über Hölzer vermittelt. Unter anderem auch ein Test mit überraschendem Ergebnis was die Biegefestigkeit einiger üblicher Hölzer aber auch wirklicher Exoten im Gitarrenbau angeht.
Die "Streifenhörnchen" sprechen aus meiner Erfahrung für "Stabilität". Ein Hals, gerade für einen "Shredderhals" in Zahnstocher-Dicke, wird lamiliert "starrer". Ich habe das bei einem Bass angewand. Da habe ich Eichestreifen mit`Mahagoni in der Mitte verleimt. Der Hals nur aus Eiche (ein weiterer Basshals) war einfach zu instabil trotz Trussrod.
Der Streifenhals hält dem Saitenzug stand.
Bei einer Gitarre bin ich noch "extremer" zu Werke gegangen. Für einen Strathals in "Männerhand-Qualität" habe ich zwei Buchestreifen mit Bongossie (rotes Eisenholz) verleimt.......Das Dingen hat ein klasse Sustain, ist trotz Vibrato sehr stimmstabil und kling in Kombination des Mahogoni Korpus so was nach Strat......obwohl die Materialien wenig damit zu tun haben sollten..
z.Z. bastele ich an einer LP mit einem Hals aus zwei Streifen Buche !! und Mahagoni Mittelteil........
Nymphetamine, sieh dir doch mal die Internetseite des Aachener Gitarrenbauers Kraushaar an. Dort wird sehr viel interessantes über Hölzer vermittelt. Unter anderem auch ein Test mit überraschendem Ergebnis was die Biegefestigkeit einiger üblicher Hölzer aber auch wirklicher Exoten im Gitarrenbau angeht.
- Robin
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Ahorn alleine ist mir zu labbrig, ja. Es gibt eine ganze Reihe steiferer Hölzer. Wenn man den Ahorn damit - na gut - laminiert, erhält man meiner Meinung nach sehr brauchbare, steife Halsrohlinge, die aber nicht so steif sind, dass sie gar nicht auf die Saite reagieren.12stringbassman hat geschrieben: Ahorn labbrig? Ähäm, hüstel! Ahorn ist ja wohl das beste und dankbarste Holz für das Bauteil Hals. Seit Jahrhunderten werden genau aus diesem Grund alle möglichen Instrumente aus diesem Material gebaut.
Zum Thema Instrumentenmaterial seit Jahrhunderten: Zum einen hat Ahorn ja immer deshalb Verwendung gefunden, weil er halt da war, und geriegelt sieht das Zeug dann auch noch schmucke aus. Zum Anderen: Wovon sprechen wir? Von Geigen? Weißt du, wie kurz Geigenhälse sind? Da ist es (fast) scheißegal, wie steif das Holz ist, die haben kaum Hebelwirkung.
Quellen habe ich keine, nein. Der Gedanke ist aber: Du versteifst den Hals - wie auch immer, durch auflaminieren von Kohlefaser, durch einleimen von steiferen Hölzern, durch Verkürzen des Halses - und er ist nicht mehr in der Lage, unter den Saiten mit großen Amplituden zu resonieren. Dabei geht es vor allem um die Reaktion auf den Anschlag. Soweit ich das sehe, bekommt man mit einem steifen Hals sauberere Ein- und Ausschwingvorgänge hin.12stringbassman hat geschrieben:Kannst Du das evt. präzisieren? Gibt es Quellen für diese Information?Robin hat geschrieben:Damit bringst du Resonanzen unter Kontrolle.
Im Übrigen glaube ich aber auch, dass die Stärke der Kopfplatte und des Kragens einen wichtigen Teil ausmachen.
Ein steiferer Hals erlaubt flachere Saitenlagen - denke ich.
Ob liegende oder stehende Ringe - nach unseren Biegeversuchen ist das wohl egal.12stringbassman hat geschrieben: Der Hals meines Zwölfsaiters ist aus einem Stück (siehe Avatar), schön gerade gewachsen und mit liegenden (!) Ringen. Kein Problem seit sechs Jahren. Und der Hals ist lang, und es sind zwölf Bassaiten drauf.
Das sind natürlich auch alles nur Theorien von mir bzw. aus unserer Werkstatt. Finde das meiste sehr plausibel, diskutiere aber auch gerne drüber, weil ich auch noch nicht zu einem endgültigen Fazit gekommen bin.
Ui, das halte ich für mutig! Vielleicht liegt es an dem Material, das wir da hatten, viellicht haben andere damit mehr Glück... aber so wie ich Bongossi kenne, ist das ganz schlimm in Bewegung.ür einen Strathals in "Männerhand-Qualität" habe ich zwei Buchestreifen mit Bongossie (rotes Eisenholz) verleimt...
Vielleicht hattest du Glück. Oder wir Pech
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
....noch schlimmer in Bewegung als Buche..? Bisher tut sich nichts am Strathals, der steht wie ´ne Eins, knallt, twangt, und ist mit 26mm am 1. Bund nur was für große Pranken......
Aber im Ernst, Ahorn ist nicht von ungefähr das richtige Halsholz. Im Kompromiss zu allen Unzulänglichkeiten bietet Ahorn die meisten Überschneidungen bei Härte, Biegefestigkeit, Flexibilität, Geringporigkeit usw.
Wäre meine ach so geliebte Buche nicht so ein "lebendiges" Material würden die Hersteller Buchenhälse verbauen und nicht Ahorn nehmen oder Eschenhälse...Erle, Eiche, Birke, Nußbaum, Plantanen, Rüster....oder Palettenholz.
Aber im Ernst, Ahorn ist nicht von ungefähr das richtige Halsholz. Im Kompromiss zu allen Unzulänglichkeiten bietet Ahorn die meisten Überschneidungen bei Härte, Biegefestigkeit, Flexibilität, Geringporigkeit usw.
Wäre meine ach so geliebte Buche nicht so ein "lebendiges" Material würden die Hersteller Buchenhälse verbauen und nicht Ahorn nehmen oder Eschenhälse...Erle, Eiche, Birke, Nußbaum, Plantanen, Rüster....oder Palettenholz.
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Also mit "labberigem Ahorn" hab ich auch ein Verständnisproblem, so ein Ahorn ist mir noch nicht untergekommen. Man mag ja ein Ibanez - Rennhals mit 17 - 18mm dicke am 1. Bund als labberig bezeichnen, der dann aber immer noch (oder gerade deshalb) perfekt in superflacher Saitenlage bespielbar ist. Aber Ahorn (welcher eigentlich: Spitz-, Rock- oder Bergahorn?) als "labberig" zu pauschalisieren, das kann nur eine "Fehlerfahrung" sein.
Ein steiferer Hals lässt auch nicht flachere Saitenlagen zu, denn die Schwingungsamplituden der Saiten werden größer, das ist natürlich auch abhängig davon, was für ein Korpus oder Steg verwendet wird.
Ein resonanzarmer Hals hilft Dead- oder Lifespots zu vermeiden, das Laminieren unterschiedlicher Hölzer ist ein Weg dorthin. Bei hochwertigen Konzertgitarren wird da sogar Cedro, Balsa und Carbon verwendet. Ziel sollte also eine gleichmäßige Dämpfung der Frequenzen durch den Hals sein und keine Eigenresonanz im Grundtonbereich.
capricky
Ein steiferer Hals lässt auch nicht flachere Saitenlagen zu, denn die Schwingungsamplituden der Saiten werden größer, das ist natürlich auch abhängig davon, was für ein Korpus oder Steg verwendet wird.
Ein resonanzarmer Hals hilft Dead- oder Lifespots zu vermeiden, das Laminieren unterschiedlicher Hölzer ist ein Weg dorthin. Bei hochwertigen Konzertgitarren wird da sogar Cedro, Balsa und Carbon verwendet. Ziel sollte also eine gleichmäßige Dämpfung der Frequenzen durch den Hals sein und keine Eigenresonanz im Grundtonbereich.
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
offtopic Frage an den weisen capricky.....Spitzahorn ? brauchbar oder eher nicht ? Die Maserung ist jedenfalls schön ausgeprägt wenn eben auch nicht geriegelt
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
moin,
mfg
vorsicht mit den Begrifflichkeiten. Ein steifer Hals ist nicht gleich resonanzarm.Quellen habe ich keine, nein. Der Gedanke ist aber: Du versteifst den Hals - wie auch immer, durch auflaminieren von Kohlefaser, durch einleimen von steiferen Hölzern, durch Verkürzen des Halses - und er ist nicht mehr in der Lage, unter den Saiten mit großen Amplituden zu resonieren.
volle Zustimmung. Man kombiniert verschiedene Materialeigenschaften, und das kann auch Dämpfung sein!Ein resonanzarmer Hals hilft Dead- oder Lifespots zu vermeiden, das Laminieren unterschiedlicher Hölzer ist ein Weg dorthin.
das seh ich ähnlich.Soweit ich das sehe, bekommt man mit einem steifen Hals sauberere Ein- und Ausschwingvorgänge hin.
Vielleicht meint er damit, das im Allgemeinen die Ansprüche ans das Material für besaitete Hälse recht gering sind? Ich verstehe das mal so. Wenn man sich so hochgeschwindigkeits-Laser supadupa -Aufnahmen anguckt...das labberts orntlisch!Also mit "labberigem Ahorn" hab ich auch ein Verständnisproblem
mfg
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
bigherb hat geschrieben:offtopic Frage an den weisen capricky.....Spitzahorn ? brauchbar oder eher nicht ? Die Maserung ist jedenfalls schön ausgeprägt wenn eben auch nicht geriegelt
Ich habe Hälse und Bodys daraus gebaut, ein schönes aber relativ schweres Holz. Trocknet langsam, also Geduld!
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Na, da hab ich ja für Wirbel gesorgt mit dem Begriff "labberig"
Das meine ich natürlich überspitzt. Ernsthaft labberige Hälse sind mir zwar schon untergekommen, aber die waren meist aus irgendwelchem Affenschwungholz, das kein Mensch näher definieren kann. Eigentlich wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es steifer geht - und ich steifer für besser halte. Ahorn ist schon ein tolles Material, aber für Hälse würde ich es mit steiferen Hölzern laminieren. Ich weiß, ich habe gerade erst angefangen, aber aus meinen bisherigen Erfahrungen geht das so hervor.
Entschuldigt, wenn ich mich unpräzise ausdrücke. Für mich ist das alles noch nicht so klar - ich versuche nur, für mich auf ein Zwischenergebnis zu kommen.
Aber gleichzeitig habe ich mit weniger steifen Hälsen die Erfahrung gemacht, dass die Saiten teilweise einige Zeit nach dem Anschlag plötzlich riesige Amplituden gemacht haben. Etwa so: Anschlag -> relativ geringer Saitenausschlag -> großer Ausschlag -> kurz geringer Ausschlag -> großer Ausschlag.
Ich hätte das jetzt auf die Bewegung des Halses unter den Saiten zurückgeführt.
Man darf eigentlich ja die Gesamtkonstruktion nicht außer Acht lassen. Du hast ja auch geschrieben - es ist wohl auch von Korpus und Steg abhängig. Oder von Güte der Halsverbindung. Aber wenn man alles gleichzeitig in Betracht zieht, dann geht es ja schon in Richtung Patentrezept und so weit können wir ja hier nicht ausholen, oder?
Das meine ich natürlich überspitzt. Ernsthaft labberige Hälse sind mir zwar schon untergekommen, aber die waren meist aus irgendwelchem Affenschwungholz, das kein Mensch näher definieren kann. Eigentlich wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es steifer geht - und ich steifer für besser halte. Ahorn ist schon ein tolles Material, aber für Hälse würde ich es mit steiferen Hölzern laminieren. Ich weiß, ich habe gerade erst angefangen, aber aus meinen bisherigen Erfahrungen geht das so hervor.
Entschuldigt, wenn ich mich unpräzise ausdrücke. Für mich ist das alles noch nicht so klar - ich versuche nur, für mich auf ein Zwischenergebnis zu kommen.
Aber er verschiebt die Resonanzen in höhere Frequenzbereiche - richtig?vorsicht mit den Begrifflichkeiten. Ein steifer Hals ist nicht gleich resonanzarm.
Das stimmt natürlich.Ein steiferer Hals lässt auch nicht flachere Saitenlagen zu, denn die Schwingungsamplituden der Saiten werden größer, das ist natürlich auch abhängig davon, was für ein Korpus oder Steg verwendet wird.
Aber gleichzeitig habe ich mit weniger steifen Hälsen die Erfahrung gemacht, dass die Saiten teilweise einige Zeit nach dem Anschlag plötzlich riesige Amplituden gemacht haben. Etwa so: Anschlag -> relativ geringer Saitenausschlag -> großer Ausschlag -> kurz geringer Ausschlag -> großer Ausschlag.
Ich hätte das jetzt auf die Bewegung des Halses unter den Saiten zurückgeführt.
Man darf eigentlich ja die Gesamtkonstruktion nicht außer Acht lassen. Du hast ja auch geschrieben - es ist wohl auch von Korpus und Steg abhängig. Oder von Güte der Halsverbindung. Aber wenn man alles gleichzeitig in Betracht zieht, dann geht es ja schon in Richtung Patentrezept und so weit können wir ja hier nicht ausholen, oder?
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Genau, Hälsebauen ist eine empirische Wissenschaft und solange es funktioniert, hat man Recht. Tanzt einer aus der Reihe, entsorgt man ihn und überlegt sich schlaue Theorien, warum es da schwang, hier resonierte, dort deadspottete und auch noch sirrte!Robin hat geschrieben:
Man darf eigentlich ja die Gesamtkonstruktion nicht außer Acht lassen. Du hast ja auch geschrieben - es ist wohl auch von Korpus und Steg abhängig. Oder von Güte der Halsverbindung. Aber wenn man alles gleichzeitig in Betracht zieht, dann geht es ja schon in Richtung Patentrezept und so weit können wir ja hier nicht ausholen, oder?
capricky
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Das sich mein letztes post lustig las, war nicht unbeabsichtigt, ich meinte es aber durchaus ernst!Robin hat geschrieben:Ich hatte ehrlichgesagt gehofft, dass wir vielleicht dennoch weiter darüber sprechen können, was den Hals so bewegt. Mein Ziel war eigentlich nicht, dass sich am Ende einer über den anderen lustig macht und damit dann Schluss ist.
Ich baue Hälse überwiegend aus Ahorn, da kommt ein Griffbrett drauf (Inder, Rio oder Ebenholz) ein gebogener, traditioneller Stahlstab rein und gut. Von 10 Stück erregen einer oder zwei mein Mißfallen, weil sie nicht so wollen wie ich will, obwohl ich "beste" Materialien verwende. Ich kann im Vorfeld aber nicht sagen, der könnte ein Ausfall werden, weil...., trotz aller Erfahrung und Wissen.
capricky
edit: wie ich sehe hattest Du das zitierte post inzwischen gelöscht. Ich lass meine Antwort aber trotzdem stehen.
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Also ich glaube ich baue einteilig mit geschäfteter Kopfplatte, und wenn sich doch was verzieht dann hab ich halt gelitten. Ein Griffbrett kommt ja auch noch drauf.
- capricky
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Na ein ein Halsstab kommt doch sicher auch noch rein, dann ist der Hals am Ende ja "vierteilig".Nymphetamine hat geschrieben:Also ich glaube ich baue einteilig mit geschäfteter Kopfplatte, und wenn sich doch was verzieht dann hab ich halt gelitten. Ein Griffbrett kommt ja auch noch drauf.
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Magst D' die Bundstäbchen, Sattel, Trussrod-Cover samt Schräuferl, Griffbrett-Inlays und Side-Dots nicht auch noch mitzählen?capricky hat geschrieben:Na ein ein Halsstab kommt doch sicher auch noch rein, dann ist der Hals am Ende ja "vierteilig".
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"
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Re: Hals sperren, was spricht dafür und was dagegen
Joa dann wären es, 24 Bundstäbchen, 1 Klemmsattel mit 3 Klemmern und 3 Schrauben, 1 Trussrod-Cover, 1 Halsstab, Side Dots :-D. Glaub nu hab ich alles :-D
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