LP Binding fräsen

[tobie]

Moin Moin,

ich sitze gerade vor meiner LP, die Decke ist aufgeleimt und noch nicht gewölbt. Als nächstes mache ich die Halstasche und dann das Binding. Es wird kein exakter nachbau der Gibson LP, die Decke mache ich wahrscheinlich nicht so krass gewölbt. Wie fräse ich das Binding? Jetzt oder nachdem ich die Wölbung drauf gemacht habe mit einer Vorrichtung? Es wird ein Ahornbinding und der Korpus wird gebeizt und mit Klarlack lackiert.

In diesem Video sieht das ganz vernünftig aus und er hat das offensichtlich vorher gefräst hat aber auch kaum Wölbung.
https://www.youtube.com/watch?v=qAKCIovWFVE&t=426s

Solche Schwankungen möchte ich vermeiden:
https://reverb-res.cloudinary.com/image ... ecyuvs.jpg

Mfg
Tobi

[Poldi]

Bei meinen Les Paul Bauten habe ich den Bindingkanal immer vor dem Wölben gefräßt. Das war für mich einfacher.
Meinst Du mit den Schankungen das breitere Binding im Cutaway?...das muß so...

[hatta]

Hast du nen frästisch mit der fräße von oben? Also nen bohrfräsständer mein ich.
Dann ginge das auch noch so.

Einfach den binding fräser auf die richtige höhe einstellen und dann den kanal ringsrum fräsen.

Gruß

[Docwaggon]

wie bekommst du dann das binding dazu diesem höhenverlauf zu folgen ?
je nachdem wie dick das ist lässt sich das ja über die breite nur schwer verwinden

[jhg]

Bei einer LP verläuft das Binding doch parallel zur Bodenfläche. Anders als bei einer akustischen Gitarre folgt es nicht der Deckenwölbung.

[Docwaggon]

aber je nachdem wir gross die wölbung ist entstehen ja starke unterschiede zwischen niedrigster und höchster stelle - das möchte tobie gerne vermeiden.

ich vermuste mal wenn das binding nicht sehr hoch ist (eher quadratisch) dann könnte es auch der kontur folgen ?

[Poldi]

Hier sieht man mal wie ich das mache:
Nach dem die Decke aufgeleimt ist fräse ich schon den Bindingkanal,

anschließend wird das Binding angeklebt

und dann erst wird die Decke gewölbt.
Ich finde das so am einfachsten.

[clonewood]

meine momentane Vorrichtung folgt der Kante und sieht folgendermassen aus.....

http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... ing#p86642

[zappl]

Hmm bei der Fragestellung wird nicht ganz klar was gefordert ist... soll das Binding horizontal, bzw. parallel zum Boden verlaufen oder soll es dem Höhenprofil folgen? Bei letzterem ist "Binding Router Jig" das Stichwort, wie von clonewood gezeigt.

Wie es sich aber mit dem Biegen eines Ahornbindings in vertikaler Richtung verhält weiß ich leider nicht... bei einem Kunststoffbinding ist das aber in einem gewissen Rahmen gut machbar, wenn das Binding mit einem (Heißluft)föhn vorher "gefügig" gemacht wird.

[sunrisebrasil]

hallo, die Antwort ist ganz einfach: es gibt eine klassische, und eine moderne Form.
beide unterscheiden sich ausschließlich über den Verlauf des Bindings im Cutaway.
bei der klassischen Form folgt der Fräser der Decken- Wölbung. Dann sieht man im Cutaway unterhalb des Bindings noch einen kleinen "Halbmond" des Ahornholzes unter dem Bindind. hier hat auch das Binding durchgehend eine Höhe von circa 6 mm. hierfür braucht man eine Vorrichtung, wie bei Clonewoods Threat.
Bei der eher modernen Form ist der Fräsverlauf parallel zum Boden. Das ist das Verfahren, was auch Poldi vorschlägt. Es ist einfacher zu machen als das klassische Verfahren und sieht ebenfalls gut aus, ist eben nicht "vintätsch",aber da du ohnehin keinem klassische Nachbau machen möchtest....
dieses Verfahren ist auf jeden Fall deutlich einfacher herzustellen. Ein in der Höhe fixierter Fräser reicht völlig aus. Eventuell brauchst du hier ein etwas höheres Binding Material als 6 mm.
Gehe einfach mal in das nächste größere Musikgeschäft, und schau dir eine LP-Epiphone (modern) und im Vergleich dazu eine teure Gibson (5-9 tsd Euro) an.
Dann siehst Du den Unterschied.
Wie gesagt: für den Anfang rate ich zur modernen Form.
Grüße
Markus