Wie Mechaniklöcher ein wenig größer machen?

[shocki]

Die Bohrungen an meinem Allparts Telehals sind ca. 8mm. Die Hülse für die Vintage Mechaniken ca. 9mm. Der Hals ist schon lackiert ist möchte also ungern reinbohren. Es müsste nur minimal Material weggenommen werden und zudem teilweise Lack in den Löchern entfernt werden.

1) Habe irgendwo jemanden gesehen der ist einem Dremel und Schleifer macht. Gute Idee aber das kleinste was ich gefunden und gekauft habe ist 9mm. Das nimmt zu viel Material weg. Gut wären 6-7mm Durchmesser. Die Hülsen sollten sich mit etwas Kraft ja noch reindrücken lassen.

2) Rundfeile. Habe allerdings leider keine in der passenden Größe gefunden. Durchmesser ist meist größer.

Danke...

[helferlain]

Stichwort Stufenbohrer! Habe ich selbst erst viel zu spät gekauft...

[fonzarelli]

Ich hab auf einen Metallstab mit doppelseitigem Klebeband Schleifleinen geklebt und verwende das als Rundfeile.
Mit verschiedenen Stäben kann man sich Feilen in jedem benötigtem Durchmesser anfertigen.

[shocki]

Das mit dem Metallstab scheint mir sinnvoll. Das mit dem Stufenbohrer muss ich überlegen. Das hieße ja, dass der Durchmesser oben am Loch evtl. größer wäre als unten ?

[fonzarelli]

Man kann, falls die Stufen beim Stufenbohrer zu kurz sind, von beiden Seiten bohren.
Mit Glück reicht es dann für die ganze Tiefe, mit Pech hat man dann nur noch einen kleinen Grat in der Mitte den man wegfeilen muss.

[shocki]

Dann sehe ich aber irgendwie keinen Vorteil zu einem "normalen" Bohrer. Ich will ja das Splittern des Lacks vermeiden.

[shocki]

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Schleifleinen und Schleifpapier ?

[DoubleC]

A.) 8.5mm Senker
B.) zölligen Stufenbohrer (war hier verlinkt)........ das sind Schälbohrer, die sich prima zentrieren.

Gruss


2C

Edith: Der Link führt in den unergründlichen "Schnelle Frage & Antwort Thread"!

[shocki]

B.) zölligen Stufenbohrer (war hier verlinkt)........ das sind Schälbohrer, die sich prima zentrieren.

Wo war das verlinkt? Würde mich über Links freuen

[penfield]

Ich mach´ das mit Spiralbohrern, 8,5mm oder 9mm, je nachdem was passt.
Die Zentrieren sich auch, wenn man vorsichtig bohrt.
Den Rest mit der Rundfeile.
So Feilen, dass der Lack nicht abgehoben werden kann.

[capricky]

Ich mach´ das mit Spiralbohrern, 8,5mm oder 9mm, je nachdem was passt.
Die Zentrieren sich auch, wenn man vorsichtig bohrt.

Diese Methode birgt die maximal mögliche Katastrophe. Der Bohrer kann einhaken sich reinziehen und Holzstücke ausreissen - nicht gut!
Zielführend und eine to - go Lösung ist schon das "Stöckchen mit Sandpapier bekleben"! So ein Stück Rundholz kann man auch im Bohrfutter passend machen, mit Raspel, Feile, Beitel o.ä. drechseln.

capricky

[penfield]

Ist mir zwar noch nie passiert, aber Danke für die Warnung.

[2MuchCoffee]

Der klassische Geigenbauer macht sowas mit ner Reibahle. Wenn die schön scharf ist, schält sie in der Bohrung einen feinen Span raus und zentriert sich selbst. Das lässt sich gut dosieren, bis die Hülse sitzt. Wird halt leicht konisch, daher lieber einmal zuviel den Sitz testen.
Ansonsten Holzdübel rein und mit Bohrständer und Zentrierspitze neu bohren. Gegenlage aus Holz nicht vergessen, dann splittert auch nix.
Gruß, Markus

[Hohlbauer]

Moin, manche Einpress-Hülsen sind übrigens konisch...

Dann wäre die genannte konische Reibahle wohl das Optimum. Habe eine einzige, die vom Steckerl bis zum Endpin alles meistert (wenn ich das jetzt noch richtig weis mit Kegel 1/25 und Durchmesser ca. 4 bis 12 mm). Mit Lack gibt es da auch keine Probleme.

Aus dem Maschinenbau gibt es auch einstellbare Reibahlen, die zylindrische Bohrungen hinterlassen.

Leider beides keine Schnäppchen.

[dreizehnbass]

Mit der Reibahle. Du hast dann zwar dann einen leichten Konus als Bohrung aber dafür bricht da nichts aus.

[bea]

Ist mir zwar noch nie passiert, aber Danke für die Warnung.

Mir passiert das regelmäßig, wenn ich es mal versuche.

[skol]

Hallo,

ich bin aktuell in der gleichen Situation. Da mein Selbstbauprojekt schon seit geraumer Zeit nicht voran kommt, habe ich mich entschlossen, einen fertigen Stratocaster Hals zu kaufen.

Der Hals hat 8mm Bohrungen für die Mechaniken und ich möchte Vintage Mechaniken (Gotoh SD510) mit 8.8mm Hülsen verbauen.

Mein Plan war jetzt eigentlich:

1. mir einen 11/32" Spiralbohrer zu organisieren (z.B. den hier)
2. ein Opferholz am Bohrständer zu fixieren
3. mit einem 8mm Bohrer ein Loch in das Opferholz zu bohren
4. einen 8mm Holzdübel in das Loch zu stecken
5. das Mechanik-Loch des Halses in den Dübel zu stecken
6. mit dem 11/32" Bohrer das Loch aufzubohren

Hat irgendeiner von Euch das schon so gemacht? Spricht irgendetwas gegen das Vorgehen? Der Hals ist aus thermisch behandeltem Ahorn - splittert also leichter.

[Janis]

Bei 0,4mm ringsum würde ich die Löcher einfach mit einer Rundfeile oder einem mit 80er Papier umwickelten Stab gleichmäßig und sorgfältig aufweiten.

[dieratec]

Ich mache das mit einer konischen Reibahle für Holz. Gibt es für kleines Geld bei eBay.
Erst 8,5mm aufbohren und dann reiben, bis die Führungshülse zur hälfte reinpasst. Den Rest presse ich dann ein.

[skol]

Danke schon mal für Eure schnellen Antworten.

Aber was haltet ihr von der beschriebenen Bohrlösung? Funktionieren sollte die doch auch oder?

Ich frage, da die Reibahle zwar gut zentriert, aber durch die konische Form vielleicht nicht optimal ist. Und bei der Lösung mit der Rundfeile mit dem Sandpapier habe ich die Befürchtung, dass das bei mir nicht wirklich rund werden könnte am Ende.

Wenn der Ansatz mit dem 11/32" Bohrer funktioniert, müsste damit ja eigentlich das beste Ergebnis möglich sein oder nicht? (auf jeden Fall hätte ich da bei mir das größte Vertrauen, dass die Löcher am Ende passend sind. )

[Janis]

Ich denke schon, dass dein Plan funktionieren kann, wenn du genau arbeitest und Bohrständer und Werkstück kein Spiel haben. Dann wäre der Dübel eine Art Indexpin. Ob da was splittert kann ich nicht einschätzen.

Wenn du den Hals in Spielposition mit dem Kopf zu dir einspannst, eine Schleifstab horizontal durch steckst und dann drüber gebeugt mit gleichmäßigen Drehungen arbeitest, wird das rund. Solange du im rechten Winkel und mit gleichmäßig Kraft arbeitest, wirds gleichmäßig größer.

Bevor ich mir nen Bohrer bestelle und 6 mal indexdübel bohre, würd ich das einfach mal an einem Reststück probieren, ein 8er Loch ist schnell gemacht.

[jhg]

Danke schon mal für Eure schnellen Antworten.

Aber was haltet ihr von der beschriebenen Bohrlösung? Funktionieren sollte die doch auch oder?

Ich frage, da die Reibahle zwar gut zentriert, aber durch die konische Form vielleicht nicht optimal ist. Und bei der Lösung mit der Rundfeile mit dem Sandpapier habe ich die Befürchtung, dass das bei mir nicht wirklich rund werden könnte am Ende.

Wenn der Ansatz mit dem 11/32" Bohrer funktioniert, müsste damit ja eigentlich das beste Ergebnis möglich sein oder nicht? (auf jeden Fall hätte ich da bei mir das größte Vertrauen, dass die Löcher am Ende passend sind. )

In dem Falle würde ich einen alten Mechanikertrick anwenden, der auch bei Messing gut funktioniert: Damit sich der Bohrer nicht so ins Material zieht, kann man die Schneide des Bohrers flach anschleifen. Das bedeutet, man hat einen Spanwinkel von 0° und der Bohrer ist dann einfach "stumpfer".

[capricky]

Die sicherste Lösung des Problems nennt sich "Stufenbohrer!
Beispiel:

Stufenbohrer.jpg (9.37 KiB) 2110 mal betrachtet

Kostet keine 10,-€. Am besten Sets kaufen, metrisch und zöllig.
Von beiden Seiten der Kopfplatte her aufbohren!

capricky

[skol]

Die Stufenbohrer-Lösung klingt auch nach einem guten Plan. Habe auf die schnelle folgendes zöllige Set bei Amazon gefunden, dass auch 11/32" abdeckt: https://www.amazon.de/Stufenbohrer-hoch ... B07JBVYVDS

Die Stufe vor 11/32" ist 5/16" (7,93mm). Müsste demnach auch sehr gut zentrieren.

Denke das mache ich! Vielleicht finde ich ja noch andere, günstigere Sets oder einzelne, passende Stufenbohrer...

[dolly.buster]

Ich habe das auch schon erfolgreich mit einem Stufenbohrer gemacht.
Die gibt es auch mit einer 1 mm Abstufung.