Gewichtseinsparung beim Hals

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Gewichtseinsparung beim Hals

#1

Beitrag von Edge » 09.03.2017, 16:03

Hallo liebe Community,
ich bin seit einiger Zeit an einem neuen Projekt, ein Doppelprojekt um genau zu sein. Ein Bass und eine Gitarre sollen dabei raus kommen, jeweils mit denselben Hölzern, Konstruktion und Design. Die Hälse sind so weit fertig - aus Wenge mit einem Ahorngriffbrett und Dual-Action Trussrod. Und obwohl mir von vornherein bewusst war, dass Wenge ein relativ schweres Holz ist bin ich doch überrascht wie schwer die Teile letztendlich geworden sind. Der Gitarrenhals hat 670 g und der vom Bass stolze 850 g - ohne Mechaniken wohlgemerkt! :shock:
Habt ihr Tipps oder Ideen, wie man entweder das Gewicht noch etwas verringern kann oder das fertige Instrument weniger kopflastig als ich befürchte zu vollenden? Für Carbonstäbe neben dem Trussrodkanal ist es leider schon etwas zu spät, da die Griffbretter schon aufgeleimt sind 😔
Danke für eure Hilfe!
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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#2

Beitrag von zappl » 09.03.2017, 16:15

Mit Lightweight Mechaniken kannst du noch einiges einsparen.

Hmm, viel mehr kann man da wohl nicht machen. Das Profil nachträglich schmälern um ein paar Gramm einzusparen ist wohl kein lohnenswerter Kompromiss. Das gute Stück soll ja gut in der Hand liegen.

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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#3

Beitrag von Edge » 09.03.2017, 17:07

Ja, ich werde Hipshot Ultralight Tuner verwenden. Noch mehr Material will ich auch nicht abnehmen, da beide Hälse mit 19 mm (Gitarre) und 20 mm (Bass) ohnhein relativ dünn sind. Außerdem dient das Halsprofil ja in erster Linie der Spielbarkeit und nicht des Gewichtsmanagements.
Die Bodies werden übrigens voraussichtlich aus Esche sein und ein Limba-Top bekommen. Das obere Horn wird bis zum 12. Bund reichen, damit möglichst viel Gewicht durch die Aufhängung kompensiert wird. Wenn ihr noch weitere Möglichkeiten kennt, Kopflastigkeit zu vermeiden, dann immer raus damit ;)

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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#4

Beitrag von MiLe » 09.03.2017, 17:51

Carbonstäbe zusätzlich zum Truss würden die Hälse wohl steifer machen, aber auch nicht leichter - eine nebenwirkungfreie Diät fällt mir da auch nicht mehr ein. Ich denke aber, daß die Gewichte durchaus normal sind.

Positiv: Durch die Bohrungen für die Mechaniken fällt ja nochmal etwas Gewicht weg, gerade von dem schweren Wenge ;)
Wenge ist im Schnitt wohl rund 15% schwerer als Ahorn, dafür ist das Ahorn_Griffbrett wiederum ca. 30% leichter als Ebenholz.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#5

Beitrag von wasduwolle » 09.03.2017, 18:02

Am meissten bringt eine Einsparung anm Kopf, Gewicht mal Hebelarm, kannst du da ansetzten?
Grüsse
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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#6

Beitrag von Edge » 09.03.2017, 22:50

Naja, die Dicke der Kopfplatten beträgt 14 mm (Gitarre) und 16 mm (Bass). Ein bisschen was ginge da wahrscheinlich schon noch weg. Wie dünn kann man denn eine Kopfplatte realisieren ohne dass man Stabilitätseinbußen hat?

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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#7

Beitrag von wasduwolle » 09.03.2017, 23:19

Achtung, pass auf, Mechaniken haben eine Mindesthöhe, durch die Verschraubung, wenn ich mich recht erinnere war das bei meinen Grover knapp unter 14 mm. Mit Wenge hab ich keine Erfahrung
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#8

Beitrag von Simon » 10.03.2017, 14:16

Ich denke das ist das Laster, wenn man Hälse aus Hölzern wie Wenge, Palisander o.ä. baut, da kann man leider nicht viel gegensteuern;
Ein schwerer Body hilft ungemein, um Kopflastigkeit zu verhindern, aber man muss sich eben dafür entscheiden, eine schwere Gitarre zu bauen, Esche ist hierfür schon mal keine schlechte Idee. Weiters hilft den oberen Gurtpin so weit wie möglich in richtig Kopfplatte zu verschieben, und einen breiten Rauledergurt zu verwenden, das hilft auch ungemein! :)

Die Mechaniken wurden schon angesprochen, es gibt hier einen Tread, in welchem die das Gewicht vieler gängigen Mechanikenmodelle aufgelistet werden: http://gitarrebassbau.de/viewtopic.php? ... cht#p51288

Weiters würd ich einfach damit leben, deine Kombination aus Wenge und Ahorn sieht umwerfend aus, vor allem gefällt mir die Idee, in der Gitarre ein Sechseck, und im Bass ein Viereck als Inlay zu verbauen, ich ärgere mich sehr, das ich noch nie auf diese Idee gekommen bin! (clap3)

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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#9

Beitrag von penfield » 10.03.2017, 21:40

Sehen gut aus, die Hälse. Viereck und Sechsecksymbole finde ich auch äußerst originell. Gute Idee.

Filzkopf hat recht, Wenge/Ahorn Kombi ist sehr edel und schön - da leiden die Bandscheiben bestimmt gern ;)

Zu Gewichtsersparnis und Aufhängung ist wohl schon das Wesentliche gesagt worden.

Bin jedenfalls schon neugierig auf das Endprodukt.

BGP
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#10

Beitrag von Edge » 12.03.2017, 10:37

Alles klar, freut mich, dass es euch gefällt und danke für die Antworten! Ich werde mein bestes geben das alles umzusetzen. Ihr hört auf jeden Fall von mir wenn's fertig ist ;)

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Re: Gewichtseinsparung beim Hals

#11

Beitrag von capricky » 12.03.2017, 11:17

Machmal muß man zur Lösung des Problems in der "Not" was scheinbar widersinniges tun. Wenn Deine Gitarre und der Bass auf Grund der Halsgewichte zu kopflastig werden, solltest Du in den Bodys/ Korpi Gegengewichte einbringen. Ein etwas schwereres, aber ausbalanciertes Instrument auf der Schulter hängen zu haben, ist angenehmer als ein kopflastiges. Ich habe das letztens wieder mal an eine Art Explorer von ESP/LTD praktiziert. Ein 250gr. Messingklotz so weit wie möglich nach unten im Body eingelassen (unter einer Abdeckung) und gut war. Nebeneffekt - deutlich ausgeglicheneres Schwingungsverhalten. Von mehr Sustain zu sprechen wäre falsch, aber einzelne Töne mit leichtem Hang zum deadspot klingen sauberer und länger aus.

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