Planung eines Erstlingswerks

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Braunpoidl
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Planung eines Erstlingswerks

#1

Beitrag von Braunpoidl » 06.01.2016, 20:22

Schönen Abend liebe Forengemeinde!

Ich halte mich jetzt schon eine geraume Weile in diesem Forum auf und habe dementsprechend schon theoretisches Wissen über die Planung, Konstruktion und den Bau einer E-Gitarre gesammelt.
Jetzt möchte ich zunächst mal mein erstes Werk planen und benötige bereits in diesem frühen Stadium eure Hilfe.

Angehängt ist ein Bild des derzeitigen Stands. Es ist im des besseren Umgangs halber in Originalmaßstab runterskaliert, konstruiert wurde es in Originalgröße in Photoshop.
Grob zu den geplaten Parametern:

Grundsätzliche Form: Superstrat, angelehnt an die ESP LTD MH- und/oder E-II Serie
Mensur: 25,5" (647,70mm)
Saiten: 6
Griffbrettradius: 13-14" (350mm)
Brücke: TOM (TonePros Locking oder Schaller)
Halsverbindung: Geleimt
Sattel: GraphTech PT 6060
Tonabnehmer: 2 Humbucker - voraussichtlich EMGs
Sonst. Elektronik: Volume, Tone und 3-Weg-Toggle
Evtl. noch ein Saitenhalter hinter der TOM

Über Hölzer und mögliche Decke möchte ich mir erst Gedanken machen wenn der Entwurf soweit steht.

Meine Bitte an euch ist ein kritischer Blick auf diesen rudimentären Entwurf.
Er sieht derzeit einen mehr oder minder seltsamen Hals-Korpus-Übergang vor, was mir ein wenig Sorgen bezüglich der zukünftigen Stabilität bereiten lässt. So sieht es momentan aus als müsste ich auf einer vergleichsweise "schiefen" Fläche anleimen, was die Leimfläche natürlich deutlich reduziert - ich hoffe man kann sich das anhand des Bildes vorstellen.

Falls die Frage auftauchen sollte: Die schwarze horizontale Linie am Korpus zeichnet die Mensurlinie an - sprich dort wird die zukünftige Brücke sitzen.

Herzlichen Dank schon einmal für eure Antworten!
LG & einen schönen Abend
Peter

EDIT: Sie wird keine Headless-Gitarre, auch wenn das der derzeitige Entwurf vermuten lässt. Ich bin nur noch unschlüssig bezüglich der Kopfplattenform.
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Re: Planung eines Erstlingswerks

#2

Beitrag von Meik » 06.01.2016, 20:52

Hast Du in den Ressource mal bezüglich Plänen geschaut? Mir hat das zu Anfang geholfen um die Konstruktion besser zu verstehen.

Bezüglich Hals: Warum nicht geschraubt? / Hast Du an einen Halswinkel gedacht wegen der TOM?

Top gewölbt? / Stringtrough? 6 Löcher in einer Reihe bohren ist schwieriger als man denkt :roll:

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#3

Beitrag von Braunpoidl » 07.01.2016, 10:24

Hallo!

Danke für deine Antwort! :-)
Ja hab ich einige durchgesehen - meinst du etwas bestimmtes? Hab ich in meinem Entwurf etwas nicht bedacht?

@Hals: Ist wohl mehr ein persönlicher Tick als tatsächlich ein anzuführender Grund, aber ich finde verleimte Hals-Korpus-Übergänge sehen irgendwie besser und wertiger aus als geschraubte. Was aber nicht heißen soll, dass ich es deswegen komplett ausschließe.
Den Halswinkel hab ich bedacht, ja. Aber bei einem geschraubten/geleimten Hals sollte das ohnehin nicht ein riesen Problem sein.

@Top/Korpus: Ein gewölbtes Top wäre zwar mein Wunsch, allerdings hab ich das absichtlich für das erste Projekt nicht mit eingeplant. Ich halte es für nicht ganz trivial und möchte keine schöne Holzdecke versauen.
Stringthrough wäre an und für sich angedacht gewesen, ja. Ehrlich gesagt hab ich mir bisher vorgestellt, dass es an dem allen das geringste Problem ist die Löcher dafür zu bohren. Bin ich damit auf dem Holzweg? ^^

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#4

Beitrag von Poldi » 07.01.2016, 12:37

Braunpoidl hat geschrieben: Stringthrough wäre an und für sich angedacht gewesen, ja. Ehrlich gesagt hab ich mir bisher vorgestellt, dass es an dem allen das geringste Problem ist die Löcher dafür zu bohren. Bin ich damit auf dem Holzweg? ^^
Es ist einfach wenn man es richtig macht. Von beiden Seiten bohren am besten mit einer Schablone.

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#5

Beitrag von Braunpoidl » 07.01.2016, 13:32

So hätte ich das, zumindest von dem was ich in den bisherigen Bauthreads gesehen habe, auch vorgehabt.
Aber das ist für mich eher ein Detail, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt planen möchte.
Fürs Erste gehts mir darum eine realistische Gitarre zu entwerfen, wo ich nicht erst beim Bau selbst auf etwaige grobe Unzulänglichkeiten draufkomme.

In der Praxis wird es ohnehin dazu kommen, aber imho wird so etwas nicht besser wenn der Entwurf schon schlecht gewäht ist.

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#6

Beitrag von Simon » 07.01.2016, 13:49

Ich finde den Entwurf toll! Passt gut!
Ein Reverse Headstock dazu, 45° Fasen, eine schicke Decke, Binding, und dann ists super! ;)

Achja wegen der Leimfläche: wenn der Halszapfen unter den Hals-PU ragt, dann gibts überhaupt keine Stabilitätsprobleme!

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#7

Beitrag von Braunpoidl » 07.01.2016, 18:54

Ich hab zwar eine Jackson, aber reverse Headstocks sind irgendwie nicht mein Fall. Das wird wohl als nächstes drankommen zu entwerfen, denn ohne Headstock sieht ein Entwurf auch nicht nach einem solchen aus - find ich.
Binding ja - einfach weil ich lernen möchte damit umzugehen und weils ehrlicherweise cool aussieht.
Die 45° Fasen - wo konkret hast du gemeint die anzubringen? Am Headstock?

Und nochmal wegen der Leimfläche: Die Idee find ich cool, allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher wie man das dann auch tatsächlich umsetzen kann. Mein Verständnis davon wäre die Pickup-Fräsung um die Dicke des Halszapfens zu vertiefen - sprich das Material, was ich dann unten noch wegnehme, nimmt dann der Halszapfen ein. Ich hab daher einfach nur etwas Korpus weggenommen und durch ein Stück Hals ersetzt. Ist das richtig?

Falls ja, dann werd ich den Neck-Pickup direkt an das Griffbrett planen.

LG & Danke jetzt schon für die vielen Anregungen
Peter

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#8

Beitrag von Braunpoidl » 07.01.2016, 23:05

Sorry für den Doppelpost, aber als Edit hätte das nicht gut gepasst.
Ich hab im Anhang jetzt den derzeitigen Stand hochgeladen, wo jetzt auch die Tonabnehmer mit den von mir gedachten Positionen eingezeichnet sind. @filzkopf: Der Neck-Tonabnehmer ist jetzt direkt am Griffbrett, das heißt ich müsste dadurch den Halszapfen da drunter führen können, oder?

Sie hat jetzt auch eine Kopfplatte spendiert bekommen, wobei die ein wenig grob einfallslos geraten ist. Konkret ist es eine etwas gewungenere Form der ESP-Kopfplatte, wobei man das zusätzlich geschwungene glaub ich gar nicht sieht. Ich hab mit ein paar Designs herumexperimentiert, aber anscheinend hat sich die Kombination Superstratform<->ESP-Headstock schon so in mein Hirn eingebrannt, dass mir gar nichts anderes mehr gefällt :-(
Was meint ihr, so lassen?

Und ganz wichtig: Es sind jetzt Inlays am Griffbrett ^^

Weiterhin ist alles (sogar die Inlays und Humbucker-Rahmen :roll:) in Originalgröße konstruiert, das heißt es sollte einen guten Überblick geben wie es im Original aussehen könnte.

LG & noch einen schönen Abend
Peter
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Re: Planung eines Erstlingswerks

#9

Beitrag von Braunpoidl » 11.01.2016, 17:57

Hallo!

Auch auf die Gefahr hin mit mir selbst zu quatschen möcht ich trotzdem den Fortschritt hochladen, unter anderem auch deshalb, weil ich heute eine konkrete Frage hab.
Heute war das Einzeichnen der Mechaniken an der Reihe. Dafür habe ich mir das Datenblatt von Schaller M6 Mechaniken hergenommen und dementsprechend eingepflegt.
Hat ungewöhnlich lange gedauert, weil es diesmal auch wieder in Originalgröße sein sollte und ich ein wenig mit der Positionierung herumpfriemeln musste, damit sich alle auf der Kopfplatte ausgehen.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die E-Saite nach dem Sattel einen ziemlichen Knick nach links macht - ich hab den Umstand mit einem roten Rechteck markiert. Meine Frage nun ist, ob die Saite zukünftig auch fest im Sattel sitzen wird, oder ob ich da Probleme bekommen könnte?

Besten Dank schon mal im Vorhinein und LG
Peter

PS: Bei der Gelegenheit hab ich auch die Abdeckung für den Tussrodzugang eingezeichnet, allerdings noch recht planlos und ohne großartiges Hirnschmalz.
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Re: Planung eines Erstlingswerks

#10

Beitrag von Poldi » 11.01.2016, 18:18

Der Knick ist mMn schon grenzwertig. Man kann aber den Sattel etwas in die Richtung feilen.
Oder man macht die KP etwas länger und setzt die Mechaniken dementsprechend höher.

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#11

Beitrag von Braunpoidl » 11.01.2016, 18:33

Hi Poldi, danke für deine rasche Antwort!
Ich hätte fürs erste Projekt einen vorgefeilten Sattel gekauft, denn diese Sattelfeilensets werden ja mit Gold aufgewogen (beim Rall 90-100€ - ich verstehs eh, Spezialwerkzeug halt). In Anbetracht der Tatsache, dass mich das Projekt möglicherweise ziemlich frustet, will ich dann nicht auch noch viel Geld für ein vermutlich sonst nie wieder verwendetes Werkzeug ausgeben. Hoffe das macht halbwegs Sinn ^^

Das mit der Verlängerung der Kopfplatte hab ich mir ohnehin schon durch den Kopf gehen lassen. Ich hab vorher versucht (deshalb das angesprochene "herumpfriemeln") die erste Mechanik deutlich weiter nach rechts oben verschoben anzusetzen und von dort aus weiter zu machen. Das Ergebnis war, dass die letzte nicht mehr auf die Kopfplatte gepasst hat.

Momentan bin ich ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits möcht ich nicht so etwas wie eine ständig heraushüpfende Saite riskieren, und auf der anderen Seite gefällt mir die Kopfplatte so eigentlich recht gut - mir kommt sie jetzt schon fast ein wenig groß vor, was aber auch sehr subjektiv sein kann.
Hm...

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#12

Beitrag von hansg » 11.01.2016, 18:51

Den Knick würd ich so nicht einbauen.
Abgesehen von der optik könnte das schon zu Problemem führen.

Ich hab vor einiger Zeit mal eine ESP Horizon mit genau so einer Kopfplatte gebaut.
Die Zeichnung dazu befindet sich in den "Ressourcen und Links" (ESP Style)
Das ist ein pdf, dass du aber auch gerne als svg haben kannst.

Gruss
Hans

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#13

Beitrag von Braunpoidl » 11.01.2016, 19:11

Hallo Hans!

Deinen Bauthread der Horizon hab ich mir ziemlich reingezogen, dass du mir jetzt hier antwortest ehrt mich fast! :-)
Das .svg würd mir sehr helfen - kann man Dateien in PNs anhängen? Falls nicht schick ich dir meine E-Mail Adresse per PN, herzlichen Dank schonmal im Voraus!

LG
Peter

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#14

Beitrag von hansg » 11.01.2016, 19:27

Hallo Peter,

Ich habs gereade ausprobiert, aber das svn per PN geht leider nicht da es zu groß ist.
Schick mir doch einfach deine E-Mail Adresse per PN.

Gruss
Hans

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#15

Beitrag von Braunpoidl » 11.01.2016, 21:12

Hallo Hans! Hast du meine Nachricht bekommen? Bin leider nicht so richtig vertraut mit der Nachrichtenverwaltung dieser Forensoftware.

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Re: Planung eines Erstlingswerks

#16

Beitrag von Braunpoidl » 12.01.2016, 12:01

Mahlzeit zusammen!

Ich habe heute Früh Post von Hans bekommen und habe anhand seiner Skizzen meinen Entwurf analysiert. Es scheint, dass meine Kopfplatte tatsächlich mehr Länge vertragen könnte. Seltsamerweise kam sie mir nach dem Studium selbst ein wenig klein vor :D

Nun ja der Outcome war, dass ich die Änderungen an der ESP-Kopfplatte beibehalten habe und meinen Entwurf auf die benötigte Länge gestreckt habe. Die Differenz der beiden Kopfplatten müsste sich egalisieren, daher sollte auch keine Gefahr einer Kopflastigkeit bestehen - da gehts bestenfalls um 1-2 mm.

Also im Anhang nun der neue Entwurf der Kopfplatte mit Positionierung der Mechaniken. Ich denk diese Saiten-Knicks sind vertretbar - oder übersehe ich etwas?

LG
Peter
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Re: Planung eines Erstlingswerks

#17

Beitrag von Poldi » 12.01.2016, 19:49

Die knicke sind ok.

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