Der Laser schneidet ja mit konstanter Tiefe. Nachdem das Griffbrett den Radius bekommen hat, ist das aber Geschichte. Nachsägen will ich vermeiden, da die Schlitze ja nicht durchgehen. Also kam ich auf die Idee, den Radius für die große Gitarre vor dem Lasern zu machen. Es wird sich zeigen, ob das eine gute oder dumme Idee ist, da das Griffbrett nach dem Abrunden ja eine definierte Mittellinie hat, die der Laser berücksichtigen muss. Hmmm.
Jedenfalls machte ich mich gestern an die Griffbrettradien. Erster Schritt waren ausgelaserte Kurvenradien mit 31 bzw. 41 cm. Die habe ich auf einem Brett befestigt, um damit über den Frästisch zu "wippen". Das sollte doch einen schönen Compound-Radius erzeugen. Ein Teststück aus OSB-Platte sah auch gleich recht vielversprechend aus.
- Kurvenradien ausgelasert auf HDF-Platte
- ...mit Anschlag
- Jig fertig
- schon mal ein erfolgversprechendes Reststück
Dann wagte ich mich an das bereits ausgelaserte Kindergriffbrett. Das ging ganz gut, hatte aber noch ein paar Unsauberkeiten, die ich nochmal nachfräsen wollte. Und dabei passierte die Katastrophe: Einer der Kurvenradien BACH AB und die Fräse tauchte schön ins Griffbrett ein!!!
Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich das ganze Griffbrett nochmal 1-2 mm abfräse, oder ob ich es einfach so lasse. Wenigstens sind nur der 21. und 22. Bund betroffen. Ich bin mir recht sicher, dass meine Tochter auch mit einer 20-bündigen Gitarre glücklich ist, zumal diese Mini-Abstände wohl schon für sie schwer zu greifen sind. Dennoch ärgert mich das natürlich ungemein.
- Neiiiiiiiiin!
- Das war so nicht beabsichtigt.
Also zurück zum Laser und nochmal Kurvenradien ausschneiden. Diesmal nicht in HDF-Platte sondern in ein massives Stück Restholz. Die Radien habe ich auch dann gleich mit Doppelklebeband verdoppelt. Dann kam das große Palisanderstück, das gerade so zwischen die Radien passte. Ging eigentlich gut. Problem war halt, dass der Frästisch eigentlich zu klein war und der diagonale Abstand von der Ecke aus gerade so eben reichte. Außerdem hat der Frästisch auch zwei versenkte Schienen zur Aufnahme des Anschlags. In die sollte ich besser auch nicht reinfallen.
- verdoppelt!
Dabei machte ich die Erfahrung das Längsbahnen zu einem viel saubereren Ergebnis führen als Querwippen. Letzteres hinterließ ein paar Spuren, die ich nicht mehr ganz loswurde. Diese verschliff ich auf der Bandschleifmaschine. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich die Radien dabei stark beeinflusst habe. D.h. ich hätte mir die ganze Prozedur vermutlich sparen können und die Radien vielleicht besser gleich auf dem Bandschleifer erzeugt. Naja.
- Das Strandberg-Griffbrett mit gefrästem Radius
- ... und geschliffen
Die Preisfrage ist jetzt zunächst, ob ich es schaffe, mit dem Laser die Mittellinie sauber zu treffen... Wie gesagt, es wird sich zeigen, ob es eine gute oder dumme Idee war, den Radius vor den Bundschlitzen zu machen.