GitarreBassBau.de

Hallo zusammen,

ich habe im Buch von Koch und auch grad in dem Thread hierunter wieder mal was gelesen davon, den Hals anzuwinkeln und dazu entweder die Halstasche schräg zu fräsen oder eben den Zapfen des Halses.
Aber nirgends habe ich gefunden

- Warum man das macht
- In welchem Winkel das sein sollte


Nach dem Buch sollte doch die Oberkante des Griffbretts mit der Oberkante der Saitenreiter gleich hoch sein. Wenn der Hals jetzt absolut gerade ist und auch ohne Winkel eingebaut wird, müsse es eine Ebene geben. Dann kommt der Saitenzug, entgegengesetzt der Halsspannstab.
Wofür genau ist dann die Anwinklung gut?


Danke und Gruß,
Marcello

In der Regel liegt der Saitenauflagepunkt der Brücke höher als der Sattel. Aus Saite, Griffbrett und Brücke bildet sich dann ein Dreickeck. Der Effekt ist, dass die Saitenlage zum Korpus hin immer höher wird. Winkelst du dan Hals an, kannst du die Saiten fast parallel zum Griffbrett laufen lassen und so eine homogenere und insgesamt flachere Saitenlage erreichen.

Im Prinzip kannst du den Winkel auch komplett weglassen, wenn deine Brücke flach genug ist (Hipshot z.B.).
Es gibt im Netz 'neck angle calculators', die den idealen Winkel für dich berechnen. Einfach mal googlen.

Der Grund für die Halsanwinkelung ist ganz einfach, mit den Saiten in den Höheneinstellbereich der jeweilig verwendeten Brücke zu kommen.

capricky

Vielen Dank,

laut dem Buch hatte ich es so verstanden, dass man eben den ganzen Hals inkl. Griffbrett soweit rausstehen lässt, dass es eben kein Dreieck gibt, sondern es flach laufen kann.

Dann weiß ich erstmal wieder Bescheid!

Das kannst du natürlich auch machen.
Bei sehr hohen Brücken (z.B. Tune-O-Matic) wäre das aber zu extrem.

Vielleicht sagst du kurz dazu, welche Art von Gitarre du planst. Bei Stratähnlichen mit Standarthardware braucht es eher keinen Halswinkel, bei einer Paula ist der unumgänglich, sonst haut das mit der Saitenlage nicht hin.
Also: was für eine Gitarre mit welcher Hardware?

Hi,

tatsächlich geht es nur um theoretische Vorüberlegungen, in diesem Unterforum hab ich es nur gepostet, weil ich das im Gitarrenbuch von Koch und in einem Gitarrenbauthread gelesen habe.

Tatsächlich plane ich aber als erstes einen Bass zu bauen, bei dem das ja auch zutreffen würde. Aber da hab ich mich noch für kein Bridge-Modell entschieden!


Gruß,
Marcel

Wenn du sicher gehen willst, dass es hinterher passt, mache eine 1:1 Zeichnung mit allen Maßen. Ansonsten musst du hinterher anfangen zu basteln ....

Das mache ich, habe mir extra Plotter-Papier besorgt.

Werde erstmal grob die Form planen und dann die Teile kaufen. Dann geht's in die Feinplanung. Aber: Dauert noch etwas...

Wegen dem Halswinkel habe ich bei meinen verleimten Hälsen schon viel Lehrgeld zahlen dürfen.
Wenn es eine Anschaffung zur Planung braucht, dann denke ich ist es in jedem Fall die Brücke.
Vor dem Verleimen genau Prüfen - jedes zehntel Grad hat schon enorme Auswirkungen auf die Saitenlage.
Dafür ist es allerdings verzeihlich, wenn man letztendlich zur Korrektur am Halszapfen etwas korrigiert.
Der Winkel im Screenshot beträgt 1,1°
Hinzu kommt der Winkel auf dem Top, welcher bei PRS-ähnlichen Gitarren eine Rolle spielt.
Auf dem 2. Foto ist zu erkennen, dass der Hals um 1mm über das Top hinausragt.
Das hat ästhetische Gründe, da wenn das Griffbrett am Hals-Korpus-Übergang aufliegt, trotzdem auf Grund des Winkels tiefer im Body das Halsholz zu sehen wäre.

Danke nochmal.

Als erstes kommt ja mein Bass dran, da hab ich mir die Brücke schon ausgesucht. Hab leider kein so schickes 3D-Programm, mit dem ich zeichnen kann... Muss das mal in 2D aufreissen, wenn ich soweit bin.