Mein erstes Projekt eine Paula

[Aranox]

Also... ich habe mich glaube noch nicht vorgestellt,deswegen mache ich das jetzt mal hier.

Ich bin Jonas aus Hessen, genauer Haiger. Ich bin 16 Jahre alt und beginne dieses Jahr eine Ausbildung als Mechatroniker. Ich spiele seit ca einem Jahr Gitarre und dachte mir ich baue mir mal eine....
Ich habe das Kochbuch gelesen und mich schon insgesamt etwas informiert aber keine Praxiserfahrung, deswegen werde ich eure Hilfe brauchen.

Zu meinem Projekt:
Ich habe mir von Kaguit schon das passende Holz zusammenstellen lassen und es bestellt.

Die Pickups werden P90 die ich selbst wickeln werde! ((dazu meine erste Frage: Kann man das Bobbin einfach vollwickeln und dann das Feintuning über den Wiederstand herausfinden, oder muss man das Windungsgenau per Zähler zählen?)Zweite Frage: Was sind gute Maße für ein P90 Bobbin also wie groß sollte ich den Spacer machen etc. ?))

Ich hoffe es ist ok, dass ich das alles in den Baufred gepackt habe wollte keine 1000 neuen Freds aufmachen.
Ich danke auch allen für eure Hilfe und hoffe, dass ich euch nicht zu Tode frage..

Ja ich werde viele Bilder Posten....

[kehrdesign]

Ich hoffe es ist ok, dass ich das alles in den Baufred gepackt habe ...

Ja klar.

Zum P90:
Bei Rockinger gibt's einen Wickel-Kit (ohne Draht). Und bei Conrad gibt's ganze P90-PUs nochmal günstiger. Deshalb hatte ich mich bei meinem ersten P90-Projekt für die Conradteile entschieden - man kann ja, wenn sie klanglich nicht passen, den Draht entfernen und nach eigenem Ermessen neu wickeln. Der Bridge-PU hat prima gepasst, für den Hals war mir ein identischer zu fett. Darum wollte ich bei Letzterem einige Wicklungen entfernen; ging aber in die Hose, so dass ich ihn neu wickeln musste. Maße hierzu habe ich nicht erfasst.

Der Zusammenhang zwischen einerseits Klang und andererseits Wicklungen, Drahtdicke, Magnet, Geometrie ist nicht ganz so einfach. Je mehr Draht drauf ist (eigentlich geht's um die tatsächliche Drahtlänge und nur indirekt um die Windungszahl) und je stärker der Magnet ist, umso höher ist üblicherweise der Output, was (auch bezüglich Nebenwirkungen) nicht immer wünschenswert ist. Zählen würde ich auf jeden Fall beim Wickeln. Notfalls kann man die Windungszahl auch über den gemessenen Gleichstromwiderstand der fertigen Wicklung näherungsweise bestimmen. Über Wickel- und Zählvorrichtungen ist hier übrigens schon einiges geschrieben worden - einfach mal die SuFu nutzen.

[Aranox]

Danke, das mit dem Wiederstand im zusammenhang mit Drahtlänge und Ton sowie Output ist mir klar. Da ich mal gelsen habe das P90s ja im Vergleich zu anderen Singelcoils wie in Strats usw. ja flacher sind also mehr Windungen nebeineinander als übereinander liegen(hoffe ihr versteht) hoffte ich, ein paar Maße zu bekommen da ich die Bobbins selbst aus Holz bauen wollte. Was die Magnete angeht wollte ich mich an den Standart P90 Style halten also 2 Flachmagnete unter dem Pickup, welche die Schrauben/Polepeices Magnetisieren.
(habe hierfür2xALNICO2 und 2XALNICO5).

Nun stellt sich in meinem Kopf gerade die Nächste Frage: Um die Pickups nacher zu Potten kann man Paraferin aus Teelichtern nehmen und das mit Bienenwachs von Waben vom Imker um die Ecke mischen(80% zu 20% glaube?!) oder reicht auch nur Paraferin??

[bigherb]

Hi Aronox
P90 Pickups sind nicht nur anders aufgebaut sondern klingen auch ganz anders als fenderartige Singlecoil-Pickups. Für mich liegen sie klanglich näher an Humbucker, die etwas weniger Leistung besitzen.
Zum verwachsen sammele ich Kerzenreste die eingeschmolzen werden. Ich glaube man braucht sich nicht zu viele Gedanken über Mischungsverhältnisse zu machen. Wichtig ist, die Wicklung soll festgelegt werden.

[Aranox]

Also da ich bis Sonntag Sturmfrei habe wollte ich mir meine Pickups wickeln. Ich habe mir zum Zählen einen Fahrradtacho geholt und den Radradius auf 1 Meter eingestellt sodass ich für 10000 Wicklungen 10Km "fahren" muss. Die frage ist jetzt nun wie schnell sollte ich die PU`s denn wickeln? Ich kann mit meiner Vorrichtung mit ca 900u/m wickeln kann man noch schneller wickeln oder währe das schlecht für den Draht? Wie schnell wickelt ihr denn so?

Danke!

[bigherb]

Nun, die Drahtstärke von den üblichen Pickups liegt bei 0,06mm und damit wirst du schnell merken, wenn es zu schnell wird...Lieber langsam aber stramm. Es macht unglaublich Spaß, wenn der Draht bei 8000 Windungen reisst....

[capricky]

Das Gefühl für die "richtige" Drehzahl und die "Strammheit" der Wicklungen muß man sich per "Versuch und Irrtum" erarbeiten. Es wird Fehlversuche geben... und bestimmt Erstaunen, wieviel Kraft die Summe der Einzelwindungen eines dünnen Drahtes, auf die Form des Spulenkörpers ausüben kann.

capricky

[Aranox]

Ok danke dannn werde ich mir wohl was für meinen Dremel bauen um die Spulenkörper zu befästigen da ich bei dem ich die Drehzahl einstellen kann.
Dumme Frage: Kann man den Kupferlack einfach löten oder muss ich ihn erst mit nem Feuerzeug bearbeiten um den Lack zu entfernen?


Hier die P90 Wickelkörper die ich gebaut habe: (Aber nicht lachen!! )

Die sind zwar nicht Perfekt gerade aber dafür sind auf jedenfall bei einem der Beiden die Löcher auf 6/100 genau gebohrt... zum Glück hat niemand gesehen wie ich das gemacht habe...
Die Ösen zur Drahtbefestigung sind abgeschnittene Aderendhülsen deswegen sehen die auch so komisch aus, sollte aber auch gehen.
PS: das nächste mal mache ich Strat singelcoils mit denen hat man 10000 mal weniger Arbeit.

[capricky]

Die Spulenkörper hast Du sehr gut gebaut und das meine ich im Ernst!
Sie sollten aber keine Rauhigkeiten aufweisen, da daran der dünne Draht hängen bleibt und reisst. Du könntest die Ränder vielleicht noch mal feinschleifen, ein vorheriges Lackieren oder benetzen mit Superkleber macht eine bessere Oberfläche
Ich benutze auch Adernendhülsen, die sind vielleicht etwas dünner, das ist aber wurscht.

Als Antrieb für die Wickelmaschine ist ein Dremel absolut ungeeignet, weil viel zu hohe Drehzahl, ein Akkuschrauber ist dazu viel besser geeignet.

capricky

[Aranox]

Ich würde mit einem Riemen arbeiten um die Drehzahl runterzusetzen, ausserdem dreht der dremel auf niedrigster Stufe nicht mal sooo schnell. Ich schaue mal ob ich noch irgendeinen Lack für Holz da habe, das mit der glatten Oberfläche leuchtet ein.

PS: Super solche Belobigung aus dem Mund eines Profis zu hören!

[Haddock]

Hallo,

ein Platenspieler würde auch gehen. Vom Dremel würde ich Dir auch abraten.

Gruss
Urs

[bigherb]

Die oft zitierte elektrische Nähmaschine hat als Wickelmaschine den großen Vorteil des "Gaspedals". Man hat beide Hände zur Drahtführung frei und kann die Drehzahl dosieren. Zumindest muß ich mich sehr konzentrieren und muß auch mal die Hand zur Drahtführung wechseln.....10000 Windungen benötigen schon eine gewisse Zeit.

[Aranox]

Ok an eine Nähmaschine komme ich nicht rann, deswegen werde ich das Netzteil des Dremels in Verbindung mit einem umgebauten kleinen Lüfter, dann kann ich nähmlich die Drehzahl des Lüfters über das Netzteil einstellen.

Achja, solle ich zum Wickeln einfach den Draht in der Öse Festbinden und dann am Ende alles Festlöten oder macht man das als erstes? Entsteht durch ein normales Lötgerät genug Hitze um den Lack auf dem Draht zu zerstören sodass ich einen Kontakt bekomme oder muss ich den Draht vorher irgendwie entlacken?

Danke!!!

[Izou]

Kleb den Draht mit Tesafilm auf die Rückseite des Wicklungskörpers, mach ein paar Umdrehungen von Hand, und dann kannst du loslegen. So kann sich der Draht auch nicht mehr lösen. Am Schluss kannst du das Tape vorsichtig abziehen.

[Haddock]

Hallo,

wieviel Hitze der Lack braucht bis zur Auflösung steht im Datenblatt des Herstellers. Mit 400 Grad bist Du aber schon gut am Start.

Gruss
Urs

[Aranox]

Also frizel hat mir netter Weise angeboten die Nähmaschiene seiner Frau zur Ferfügung zu stellen um mir einen Pickupwickler zu bauen.
Die habe ich natürlich erstmal zerlegt da sie sehr schwer lief und teilweise leicht unwuchtig war, also die Nähmaschiene nicht fizzels Frau.
Das mit den Bildern ist etwas sch***e da die irgendwie alle größer sind als sie sein dürften und das zurechtskalieren immer ewig dauert... (habt ihr einen Tipp wie ihr das so macht?)

Schonmal vorab es ist die am proffesionellst aussehensde Maschiene die es gibt! Mindestens!

Aber man sagt ja (ich sage das aufjedenfall)... wenn was so richtig schlecht aussieht und sehr unproffesionell wirkt dann wird es perfekt und wird für immer funktionieren...

Der Tacho/Zähler ist noch net fertig drann und die Verstellschrauben zur Drahtführung sind auch noch net fest sollte ja nicht zu viel für einen Tag werden...

Naja wenigstens kann ich mit ner guten Kostenbilanz beeindrucken: 18€ für den Tacho der als Zähler dient und einen Gefallen für fizzel für die Nähmaschiene, der Rest kommt von Zeug was mein Vater mal von der Arbeit mitgebracht hat (wie die Lager für die Welle) was ich recykelt habe .

Eine genaue erklärung und bessere Bilder gibt es wenn ich sie ferttiggestellt habe und

Ps: Das Chaos ist gewollt und dient dem Besseren Ambiente am Arbeitsplatz, also mindestens genau so wichtig wie Schlagermusik aus dem Radio und nem kalten Radler...

[Aranox]

Ich merke gerade, dass ich das schlechteste Bild genommen habe auf dem man nichts erkennt aber werde das noch nachreichen..,

[Aranox]

Also nachdem mir schon das dritte Mal der Draht bei ca 2000-3000 windungen ausserhalb der Spule gewickelt hat frage ich euch was mache ich warscheinich falsch?? Die Drahtbegrenzung stimmt aufjedenfall rechts und links daran sollte es nicht liegen. Wie schnell wickelt ihr denn so also wie lange dauern denn so 1000 wicklungen bei euch so? Der Draht ist mir noch nicht abgerissen aber wie gesagt links von der Spule runter gegangen.

[Gerhard]

Vielleicht führst du den Draht zu schlaff - dann bildet sich gern mal eine Schlaufe, die an der Spule vorbeigeht. Wenns das nicht ist, stimmt deine seitliche Begrenzung nicht. Es hilft auch sehr, die Kanten der Spulenkörper nach innen leicht rund zu machen, damit der Draht nach innen gleitet.
Ich brauche für 1000 Wicklungen ca 3 Minuten.

[deezyre]

Hi,

war die Spule denn voll und hat's den Draht deshalb runtergeschoben? Ansonsten kann ich auch nur wie liz spekulieren, dass der Draht zu locker gewickelt wurde (vorausgesetzt, Deine Drahtführung stimmt wirklich...)

Ich hab mir an der seitlichen Führung so eine Art Spanner gebastelt. Einfach ein Stück Leder zwischen zwei mit Muttern zu justierenden Unterlegscheiben - und dazwischen läuft wiederum der Draht. Damit kann man recht gut einen gewissen Zug auf'm Draht halten - bis hin zum Reissen

Mit den beiden Stops rechts und links an der Gewindestange kann man auch die Begrenzung prima einstellen, so dass der Draht nie über die beiden Spulenbegrenzungen gezogen wird...

Cheers,
Martin

[Aranox]

Spule war definitiv nicht voll, mein Vater meinte das warscheinlich die Drahtführung mit den seitlichen Begrenzungen zu weit von der Spule an sich weg war und das in Kombination mit leichten Vibrationen der Konstruktion beim Drehzahlhochfahren das Problem war. Werde eure Tips aber beherzigen wenn ich es geändert habe und den nächsten Versuch starte. Ich habe den Draht immer per Hand zwischen den seitlcihen Begrenzungen um eine Stange hin und hergeführt und so die Spannung kontrolliert.(Ähnlich dem von Martin ohne Leder und mit einer Stange ohne Gewinde)
Ich habe die Spulenkörper auch lackiert um eine glattere Oberfläche zu haben.

Danke für eure Antworten, werde aber erst den Nächsten versuch starten wenn ich mit meinem Vater der leider grade krank ist den Wickler modifiziert haben.
Ps: Ich hoffe es ist kein Problem ,dass ich jetzt auch den Bau des Pickups in diesem Fred anspreche.

MfG,
Jonas

[Aranox]

ERSTER TONABMNEHMER FERTIG!!

Habe meinen ersten Pickup fertig gewickelt nachdem ich mit meinem Vater zur Entfernung der Vibrationen ein Fundament im Garten gegossen..... und eine Querstrebe Installiert haben.
Spaß bei Seite, Eure Tips haben beim WIckeln gut geholfen auch wenn ich Blut und Wasser geschwitzt habe und mein Puls bestimmt bis in den 5 Stelligen Bereich hoch ging, ich habe keine Ahnung wie ihr diese Spannung Aushaltet.

Wo wir bei Spannung sind, es haben am Ende doch nur 6500 WIcklungen drauf gepasst, habe wohl nicht so viel Spannung auf den Draht gegeben, ich hoffe jedoch das es für den Anfang ok ist.
Ich weiß ,dass der Pickups so zwar nicht ganz so wie ein P90 klingen wird aber das ist ja eh meine erste Gitarre.
Da wir leider nur den alten (ja wirklich ALT) Lötkolben meines Vaters noch vom Anfang seiner Ausbildung haben gehe ich um die Anschlussdrähte anzulöten zum Elektroniker meines Vertrauens in meinem Dorf. Deswegen kann ich euch auch noch keine Wiederstandszahlen geben. (Achja was muss ich denn genau auf dem Multimeter einstellen um den relevanten Wiederstand angezeigt zu bekommen?)

Bilder gibt es heute spät Abends oder Morgen.

Grüße,
Jonas

[Aranox]

Also hier ein Paar Bilder:






Der wird natürlich noch gewachst aber erst wenn der zweite auch fertig ist.

[capricky]

Achja was muss ich denn genau auf dem Multimeter einstellen um den relevanten Wiederstand angezeigt zu bekommen?)

Den Widerstandsmeßbereich, im allgemeinen mit einem Omega gekennzeichnet.

omega.JPG (9.15 KiB) 13017 mal betrachtet

capricky

[Aranox]

Danke Capricky!

Was sagst du zur windungszahl von 6500 denkst du es ist zu wenig oder ist es noch ok, oder ist das entscheidende der Wiederstand?
Würde mich über deine Profi-Meinung freuen!

Grüße,
Jonas